turi2 am Morgen: Clubhouse, Armin Laschet, Google.


Redaktion: Tatjana Kerschbaumer, Tim Gieselmann und Andreas Grieß
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Clubhouse startet eine Bezahl-Funktion.
Ich werf’ die Fuffies durch den Club: Clubhouse erlaubt seinen Kreativen ab sofort, Geld auf der Plattform einzunehmen. Künftig können alle Nutzerinnen anderen Usern Geld senden. Dafür müssen sie nur das Profil der Person aufrufen und den neuen Button “Send Money” anklicken. Nutzerinnen müssen für Zahlungen eine Kreditkarte hinterlegen. Geld senden können laut Clubhouse bereits alle Mitglieder. Die Funktion, Geld empfangen zu können, werde in Wellen ausgerollt. Zum Start ist eine nicht näher definierte, kleine Testgruppe bereits freigeschaltet. Als Dienstleister wickelt Stripe die Zahlungen ab und verlangt eine kleine Gebühr. Clubhouse gibt an, kein Geld abzuziehen.
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CDU-Chef Armin Laschet will einen “Brückenlockdown” und eine vorgezogene MPK.
Armin hat nachgedacht: CDU-Chef und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet fordert einen sogenannten “Brückenlockdown” im April, um die Zeit zu “überbrücken”, bis viele Menschen gegen das Corona-Virus geimpft sind. Zudem plädiert Laschet für eine vorgezogene Ministerpräsidenten-Konferenz, um erneut über die Lage in Deutschland zu beraten. Laschet zeigt sich offen für weitere private Beschränkungen, inklusive Ausgangssperren “in den Abend- und Nachtstunden”. Zudem werde die Bundesregierung nochmals an die Wirtschaftsverbände herantreten, um sie sowohl von Homeoffice-Konzepten als auch von Corona-Tests in Betrieben zu überzeugen.
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Zahl des Tages: Desillusionierte 62 % der Deutschen glauben laut einer YouGov-Umfrage nicht mehr an Angela Merkels Versprechen, jeder Bürgerin bis zum 21. September eine Corona-Impfung anzubieten. Nur noch 23 % erwarten, dass das Ziel eingehalten wird, 15 % der Befragten haben keine Angaben gemacht.
tagesspiegel.de, zeit.de


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– NEWS –

Google gewinnt nach elf Jahren vor dem Obersten US-Gerichtshof den sogenannten Android-Streit gegen Oracle. Der Supreme Court entscheidet, Google habe keinen Rechtsverstoß begangen, als der Konzern unerlaubt 11.000 Zeilen Open-Source-Code für sein Android-Betriebssystem übernommen hat. Derweil steigt Google für die eigene Finanzverwaltung von Oracle auf SAP um.
handelsblatt.com, handelsblatt.com (SAP, Paid) turi2.de (Background)


Grüner unterwegs: Die Deutsche Bahn schließt einen neuen Strom-Deal mit RWE und sichert sich zusätzliche 190 Gigawattstunden Offshore-Energie pro Jahr, das entspricht sechs Tagen elektrischem Bahn-Betrieb. Die Bahn will ihren Ökostrom-Anteil bis 2030 auf 80 % anheben, aktuell liegt er bei 61 %.
spiegel.de


LG, südkoreanischer Elektronikhersteller und einst drittgrößter Handy-Produzent der Welt, wird keine Smartphones mehr herstellen. Bis Ende Juli will der Konzern das defizitäre Smartphone-Geschäft abwickeln. LG fokussiert sich künftig auf Robotertechnik und die Herstellung von Komponenten für Elektrofahrzeuge.
spiegel.de, bbc.com


Facebook-Leck: Der Hamburger Datenschützer Johannes Caspar fordert von der irischen Datenschutz­behörde die Aufklärung des gigantischen Datenverlusts. Der Vorfall sei vor zwei Jahren erstmals bekannt geworden. Caspar weist darauf hin, dass Betroffene Schadenersatzansprüche stellen können.
handelsblatt.com (Caspar), businessinsider.com (Zuckerberg), turi2.de (Background)


Abzocke? Die Trump-Kampagne hat durch Tricks Millionen an Zusatzgeldern von Spenderinnen erhalten, allein 64 Mio Dollar in den letzten zweieinhalb Monaten vor der Wahl. Das berichtet die “New York Times”. Die Spenden­website WinRed habe mit Täuschungen aus Einmal­zahlungen regelmäßige Spenden gemacht.
nytimes.com (Paid) via faz.net


Monokultur: Die US-Regierung verdonnert den Auftragsfertiger Emergent Bio-Solutions, in Baltimore nur noch den Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson zu produzieren. Bisher stellt das Werk auch den von AstraZeneca her. Die Entscheidung ist eine Reaktion auf die versehentliche Vermischung von Komponenten.
nytimes.com (Paid) via faz.net, turi2.de (Background)


Russland: Regime-Kritiker Alexej Nawalny muss aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands in ein Gefängnis-Krankenhaus. Er soll laut dem Korrespon­denten des “Independent” hohes Fieber haben und an einer schweren Atemwegserkrankung leiden. Nawalny ist Ende März in den Hungerstreik getreten.
twitter.com (Post Oliver Carroll, “Independent”), bild.de, merkur.de, turi2.de (Background)


Meistgeklickter Link am Ostersonntag: Die “Schwäbische Zeitung” macht aus der Personal-Not eine Tugend und veröffentlicht Pressemitteilungen ungekürzt.
uebermedien.de

“Wenn Demonstranten gleichzeitig mit dem Recht auf freie Berichterstattung Fußball spielen, erscheinen all die pathetischen Reden schal und unglaubwürdig.”

SWR-Intendant Kai Gniffke verurteilt die jüngsten Angriffe auf Sender-Mitarbeiterinnen bei Querdenken-Demos und stellt fest: “Wir müssen uns nicht alles bieten lassen.”
swr.de, turi2.de (Background)


“Was Google den Zeitungen abgibt, reicht für sie gerade einmal, um die eigene Beerdigung zu finanzieren.”

Wirtschaftswissenschaftler und Kulturphilosoph Jacques Attali kritisiert im “Welt”-Interview die monetären Kompensationen, die Tech-Giganten wie Google an die Presse bezahlen.
welt.de (Paid)


– BACKGROUND –

Konserven-Comeback: Matthias Schwarzer erzählt die Geschichte der Stimmung vom Band, beginnend mit einer umgebauten Schreibmaschine in den 50er-Jahren. Nach einem Jahr Pandemie sei die Einbindung künstlicher Reaktionen so perfekt, dass die Abwesen­heit des Publikums kaum auffalle. Das ZDF erwägt, Talkshows auch künftig ohne Zuschauerinnen aufzunehmen.
rnd.de


Fakten und Mumm: David Stephan von David + Martin rät AstraZeneca in der “Wirtschaftswoche” zu “einer sehr zahlengetriebenen Kommunikation”. Er fordert von Agenturen Mut zu politischen Statements und beklagt, dass Werbeagenturen “viel zu lange versucht haben, quasi bessere Unternehmens­beratungen zu werden”.
wiwo.de


Größenvorteil: “Wenn die Bühnen wieder aufgehen, wird man die Zugpferde sofort drauf lassen.”, schätzt Comedian Michael Mittermeier. Für kleinere Künstlerinnen sieht seine Prognose hingegen düster aus: “Viele Veranstalter werden es sich einfach nicht leisten können, sie zu buchen.”
spiegel.de


Video-Tipp: Rezo zerstört die deutsche Corona-Politik und damit quasi ein zweites Mal die CDU. In seinem mit Schimpfwörtern gespickten Video kommt er zu dem Fazit: Wer seine Arbeit nicht verweigere und nicht korrupt sei, sei bereits “ein überdurchschnittlich guter Unions-Politiker”.
youtube.com (13-Min-Video)


Lese-Tipp: YouTuberin Lisa Licentia berichtet von ihrem politischen Seiten­wechsel, der ihr u.a. Morddrohungen und ein eingeschlagenes Autofenster beschert hat. Sie hatte in der TV-Doku Rechts. Deutsch. Radikal Ex-AfD-Sprecher Christian Lüth zur Aussage gebracht, man könne Migrantinnen “erschießen oder vergasen”.
welt.de (Paid), turi2.de (Background Lüth)


Hör-Tipp: “Wenn man die Augen zumacht, ist man eigentlich in einem Raum und quatscht”, sagt Musiker Cro über seine Clubhouse-Erfahrungen im OMR-Podcast mit Philipp Westermeyer. Der Pop-Rapper nutzt die App, um Kontakte zu pflegen, denn seit Pandemie-Beginn lebt er größtenteils auf Bali.
podigee.io (53-Min-Audio)


Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Leif Erichsen hat schon für den Flughafen BER und die IHK Berlin kommuniziert, heute spricht er für Uniper. Erichsen ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungs­macherinnen in Deutschland. Schon länger dabei im Köpfe-Index sind u.a. Bela Anda, Thomas Knüwer und Marianne Dölz.
turi2.de/koepfe (Profil Erichsen)


– BASTA –

Do ya think I’m sexy? Sänger Rod Stewart greift beim Stylen seiner Wuschelmähne nicht ins Fettnäpfchen, sondern ins Mayonnaise-Glas. Der “Rod-Stewart-Look” sei mit einer großen Portion Mayo auf dem Kopf entstanden, die “wie wild mit einem Handtuch ver­rubbelt” wurde. Dazu sang er wohl You wear it well.
thesun.co.uk via bild.de


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