turi2 am Morgen: ProSiebenSat.1, Franziska Giffey, Sachar Klein.


P7S1 verschiebt Konzern-Bilanz wegen regulatorischer Fragen bei Gutschein-Töchtern.
Schweizer Finanzen: ProSiebenSat.1 verschiebt überraschend seine für den 2. März geplante Bilanz-Presse­konferenz für das Geschäfts­jahr 2022 – und womöglich auch die geplante Haupt­versammlung am 2. Mai. Grund seien “regulatorische” Fragen bezüglich der Töchter Jochen Schweizer und Mydays, die vor allem Erlebnis-Gut­scheine ver­kaufen. Ein Hinweis nach einer externen Prüfung habe ergeben, dass deren Geschäfte in Teilen unter das Zahlungs­dienste­aufsichts­gesetz fallen. P7S1 prüft nach eigenen Angaben nun eine Anpassung des Geschäfts­modells der Töchter, weshalb die Konzern-Bilanz sich verzögert. Im Geschäfts­jahr 2021 hat die Jochen Schweizer Mydays Group mit 73 Mio Euro 1,6 % zum Außen­umsatz von ProSieben­Sat.1 beigetragen.
prosiebensat1.com, wiwo.de

Zahl des Tages: Seinen 30. Geburtstag feiert heute das RBB-Jugend­radio Fritz. Am 1. März 1993 um 6 Uhr ging das Programm auf Sendung – hervor­gegangen aus dem Brandenburger Rockradio B sowie dem SFB-Jugend­sender Radio 4U. Erster Song im Programm war: Wir spielen immer nur dasselbe von den Rodgau Monotones.
radioszene.de, youtube.com (4-Min-Audio, Mitschnitt des Sendestarts)


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Immer mehr Redaktionen planen mehrdimensional. Damit einher geht eine zunehmende Fokussierung auf quantifizierbare und strukturiertere Content-Planung. Was sind die Vorteile für Redaktionen? Mehr dazu im Blogpost: desk-net.com

– NEWS –

Wegner oder weg: Berlins bisher Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey will dem SPD-Landes­vorstand laut Berichten eine Koalition mit der CDU vor­schlagen. Stimmt der Vorstand nicht zu, wolle Giffey als Landes­vorsitzende zurück­treten. Kommt es zu einer Berliner Groko, wäre Giffeys SPD nur Junior­partner – das Amt des Regierenden Bürger­meisters würde wohl CDU-Spitzen­kandidat Kai Wegner übernehmen. Der linke SPD-Flügel will an Rot-Rot-Grün fest­halten.
faz.net, tagesschau.de, rnd.de


Abgang ohne Erklärung: Der Bundes­tags-Innen­aus­schuss behandelt heute die Demission des Ex-BSI-Chefs Arne Schönbohm, nachdem Jan Böhmermann ihm im “ZDF Magazin Royale” eine Nähe zu russischen Nachrichten­diensten unterstellt hat. “Handelsblatt” und “Tagesspiegel” rekonstruieren den Fall und bilanzieren, dass die Show im Innen­ministerium von Nancy Faeser womöglich “Ereignisse in Gang setzte, die dann nicht mehr aufzuhalten waren”.
“Handelsblatt”, S. 12/13 (€)


Nestlebeschmutzer? Der Lebens­mittel­konzern Nestlé steigt mit einer Minderheits­beteiligung beim Trinkmahl­zeiten-Startup YFood ein – dessen Fans sind erzürnt. Die Firma, an der auch Frank Thelen beteiligt ist, hofft auf einen Push fürs internationale Geschäft, die Kritik fürchtet, dass YFood damit seine Werte über den Haufen werfe.
t-online.de, wiwo.de, handelsblatt.com (€)


Unfrische Brise: Handels-Riese Amazon will sein Logistik-Zentrum in Brieselang bei Berlin schließen. Betroffen sind rund 600 Stellen. Die erste Schließung eines Standorts in Deutschland liege im baulichen Zustand des Gebäudes begründet, so der Konzern. Er wolle zwei neue deutsche Logistik-Zentren eröffnen und binnen drei Jahren rund 2.000 neue Arbeits­plätze schaffen.
spiegel.de, rnd.de, faz.net


Grün, ja grün: Die britische Werbe-Aufsicht ASA unter­sagt der Lufthansa eine Plakat­werbung mit dem Slogan “Connecting the world. Protecting its future”. Die Kampagne vermittle einen falschen Eindruck über die Umwelt-Aus­wirkungen des Fliegens. Lufthansa nennt die Werbung “offen für Interpretation”.
theguardian.com


Liecht aus: Das Liechtensteiner Volksblatt stellt mangels wirtschaftlicher Perspektiven seinen Betrieb ein. Das 1878 gegründete Blatt ist die älteste Zeitung des Fürstentums, zuletzt lag die Auflage bei nur noch 3.800 Exemplaren. Rund 30 Mitarbeitende verlieren ihre Jobs. Die Zeitung steht der christlich-konservativen Fort­schrittlichen Bürger­partei nahe.
persoenlich.com, volksblatt.li


Patricia Schlesinger kann sehr mitreißend sein. Sie ist eine wort­gewandte Frau, die eigentlich über den Teller­rand hinaus gucken kann. Ist für mich immer noch überraschend, wie die im Champagner­kelch ab­saufen konnte.”

Moderator Jörg Thadeusz, dessen RBB-Sendung Thadeusz und die Beobachter 2024 dem Spar­kurs zum Opfer fällt, sagt “Cicero”, ein Problem beim RBB sei, dass “Menschen Entscheidungen über Dinge treffen, die sie im Kern gar nicht interessieren”.
cicero.de


– COMMUNITY –


Warum Arbeit kein Ort ist – Hypr-Chef Sachar Klein über die Vorteile des Remote-Arbeitens.
Homeoffice-Hommage: “Wenn Arbeit ein Ort wäre, dann kriegen wir nicht die besten Köpfe, sondern die, die im Umkreis dieses Orts verfügbar und willig sind”, schreibt Sachar Klein, Gründer und Geschäfts­führer der PR-Agentur Hypr. Sein Team arbeitete schon vor Corona komplett remote. Er ist überzeugt, dass es für erfolg­reiches Arbeiten kein gemeinsames Büro braucht. Wichtig seien ein gleiches Ziel und gemeinsame Werte aller Beteiligten. Dieser Beitrag erscheint in der Themen-Woche Future of Work bei turi2. Gestern schrieb an dieser Stelle Petra von Strombeck, Chefin der Xing-Mutter New Work SE, warum sie auf das Büro als Arbeits­ort nicht verzichten will.
weiterlesen auf turi2.de, turi2.de/future-of-work (alle Beiträge)

Wir graturilieren den Geburtstags­­kindern des Tages: RND-Geschäfts­führer und -Chef­redakteur Marco Fenske feiert heute seinen 39. Geburtstag. Den 57. Ehrentag begehen heute dpa-Chef­redakteur Sven Gösmann und Jürgen Kornmann, Marketing- und PR-Chef bei der Deutschen Bahn.


Top-Job des Tages: Das Geranova Bruckmann Verlagshaus sucht ab sofort eine Redaktionsleitung* Zeitschriften. Menschen mit Führungs­erfahrung sowie journalistischem Verständnis und Gespür für redaktionelle Themen sind erwünscht. +++ Alle Top-Jobs unter turi2.de/jobs. Trag deine offene Stelle kostenlos unter turi2.de/join ein.


Meist­geklickte Frau gestern war Moderatorin Linda Zervakis, die für ein Interview mit Olaf Scholz bei der Republica vom Kanzleramt 1.130,50 Euro bekommen haben soll. Ihr folgen Journalistin Yasmine M’Barek, die als Gast im “Zapp”-Talk heute mit dem ARD-Chef Kai Gniffke diskutiert, sowie New-Work-Chefin Petra von Strombeck, die in der turi2-Themenwoche Future of Work ein Plädoyer für die Arbeit im Büro hält.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Frauen am 28.2.2023)


Meistgeklickter Link gestern Abend: Springer streicht bei “Bild” und “Welt” Stellen, kündigt Konzern-Boss Mathias Döpfner in einem Schreiben an die Belegschaft an.
turi2.de


Lese-Tipp: Journalismus-Platt­formen im Stil von Spotify könnten die digitalen Abo-Umsätze von Medien­häusern um bis zu 40 % steigern, sagt die Studie “Coopetition is King” der Landes­anstalt für Medien NRW. Mit einem Pauschal-Preis von rund zehn Euro im Monat könnten Medien auch Menschen erreichen, die sich von ihnen abzuwenden drohen und inhaltliche “Verengungs­tendenzen” kontern.
medienanstalt-nrw.de


– BASTA –

Fährt Ford: Der Autobauer Ford hat in den USA ein Patent angemeldet, um Menschen, die ihre Auto-Raten schuldig bleiben, zu disziplinieren. Beim ersten Versäumnis gibt es einen Hinweis aufs Fahrzeug-Display, fließt weiter kein Geld kann Ford aus der Ferne Radio oder Klima-Anlage deaktivieren oder das Auto am Fahren hindern. Womöglich hatten sich manche unter dem Werbe-Slogan Lust Am Abenteuer etwas anderes vorgestellt.
golem.de, t3n.de

Redaktion: Björn Czieslik und Tim Gieselmann

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