turi2 am Morgen: RBB, Meta, Exxpress.

Ex-RBB-Chefredakteur wird Beihilfe zur Untreue vorgeworfen +++ Meta stampft Diversitäts-Programm ein +++ "Nius"-Betreiber erhöht "Express"-Anteile.

13. Januar 2025

RBB-Affäre: Untreue-Vorwürfe gegen ehemaligen Chefredakteur.

“Bild” berichtet über Ermittlungen der Berliner General­staats­anwaltschaft gegen den einstigen RBB-Chefredak­teur Christoph Singelnstein wegen “Beihilfe zur schweren Untreue”. Laut Ermittlungsakten solle Singelnstein für sein Ruhegeld von 8.000 Euro und einen Berater­vertrag mit weiteren 6.300 Euro pro Monat “kaum Gegenleistungen” erbracht haben. Singelnstein und die Staats­anwalt­schaft wollen sich nicht dazu äußern. Auch gegen einen ehemalige Programm­direktor und einen ehemaligen Betriebs­direktor sollen Verfahren “wegen mutmaßlich unzulässiger Bonus- und Sonder­zahlungen” laufen.
bild.de (€), welt.de, turi2.de (Background)

Zahl des Tages: Rund 40 von 60 befragten Unternehmen geben dem “Handelsblatt” keine klare Antwort, ob sie nach Mark Zuckerbergs Änderungen an den Moderationsregeln auf den Meta-Plattformen bleiben. Darunter seien Marken wie BMW, Edeka, Zalando und Unilever. Viele wollen demnach abwarten, weil die aktuelle Lage “zu unübersichtlich” sei.
handelsblatt.com (€), turi2.de (Background)

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– NEWS –

Ende des Regenbogens: Facebook-Konzern Meta begräbt auch sein internes Diversitäts-Programm. Man werde “kein Team mehr haben”, das sich auf die Themen Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion konzentriert, zitiert u.a. “Axios” aus einem Memo. Grund sei der Wandel der “rechtlichen und politischen Landschaft” in den USA. Apple hingegen wehrt sich gegen eine Aktionärs­forderung, die Diversitäts-Programme aufzugeben.
axios.com, tagesschau.de, sueddeutsche.de, turi2.de (Background)

Kriegt nicht genug: Die “Nius”-Betreiberin Vius SE & Co erhöht ihre Anteile am rechten Boulevard-Portal “Exxpress” aus Österreich auf 75 %, berichtet der “Standard”. Demnach haben Gründerin und Herausgeberin Eva Schütz sowie die übrigen Gesellschafter ihre Anteile halbiert. 2024 war das Krawall-Portal um Julian Reichelt erst mit 25 %, später mit 50 % beim “Exxpress” eingestiegen.
derstandard.at, turi2.de (Background)

Christine Kensche, Jahrgang 1980, ist tot, teilt “Welt” mit. In einem Nachruf, zuerst erschie­nen in der “Jüdischen Allgemeinen”, würdigt Chefredakteur Jan Philipp Burgard die Israel-Korrespondentin als eine “unabhängige Beobachterin mit Herzensbildung”. Kensche berichtete seit 2020 aus Tel Aviv und war ab 2015 Redakteurin bei “Welt” und “WamS”.
juedische-allgemeine.de, welt.de

Macht sich bezahlt: Rund 1,45 Mrd Euro erlösen deutsche Publikumsmedien mit Paid-Content pro Jahr, errechnet PV Digest auf Grundlage der regulären Endkunden­preise – 18 % mehr als im Vorjahr. Das Plus resultiert zu 49 % aus gestiegenen Preisen. Fast zwei Drittel der Paid Content-Umsätze gehen auf Tageszeitungen zurück.
pv-digest.de

Wahlkampf-Endspurt: Am 19. Februar, somit vier Tage vor der Wahl, laden “Welt” und “Bild” zum TV-Duell zwischen Kanzler Olaf Scholz und Unions-Kandidat Friedrich Merz, u.a. Welt TV überträgt ab 20.15 Uhr. “Bild”-Chefin Marion Horn und “Welt”-Chefreda­k­teur Jan Philipp Burgard führen durch die Sendung.
axelspringer.com, dwdl.de

L.A. in Flammen: ProSieben muss wegen der Situation in Los Angeles, Wahl-Heimat von Heidi Klum, bei der Produktion von “Germany’s Next Topmodel” umplanen. Die Drehs zum zweiten Teil der Jubiläumsstaffel würden sich “um einige Tage verschieben”, sagt der Sender der “Bunten”. Dennoch bleibe es beim Staffel-Start am 13. Februar.
bunte.de via dwdl.de

– NEWS-TICKER –

Nach Urteil: “FragDenStaat” musste wie erwartet zum letzten Mal als Print-Zeitung erscheinen. taz.de

Studie zu Lokal­medien in Thüringen: Kaum Alter­nativen zu Zeitungen und Lokal­sendern. medien.epd.de (€)

Anhörung: Oberstes US-Gericht deutet an, für ein TikTok-Verbot zu sein. faz.net (€)

– ZITAT –

“Das, was wir Öffent­lichkeit nennen, also dieser geistige Lebensraum einer liberalen Demokratie, hat, hemdsärmlig gesagt, ein Problem mit sehr reichen, sehr mächtigen Journalismus-Verächtern.”

Medien­wissen­schaftler Bernhard Pörksen warnt im Deutsch­landfunk vor einem “noch unverstandenen Großangriff auf den unabhängigen Journalismus”. Das Gespräch zwischen Musk und Weidel nennt er “ein Lehrstück des Anti-Journalismus”.
deutschlandfunk.de (15-Min-Audio) via medien.epd.de (€)

– COMMUNITY –

Wir graturilieren den Geburtstags­kindern vom 13. Januar:

Joko Winterscheidt, ProSieben-Moderator, wird 46.

Oliver Schmidt, Leiter Zielsysteme, IT-Grundsätze und Reportings bei der Deutschen Bahn, wird 53.

– TERMINE –

Netzwerken, weiter­bilden, feiern – hier trifft sich die Kommunikations­branche:

14.1.: Agenda 2025: Trends für Verlagsbranche und Lesermarkt, online

15.1.: Best of Events + BrandEx, Dortmund

16.1.: DLD Munich 25, München

Alle Events auf turi2.de/termine. Fehlt dein Termin? Trage ihn kostenlos auf turi2.de/join ein!

Meistgeklickter Kopf gestern war Maria Lorenz-Bokelberg, Gründerin der Podcast-Produktions­firma Pool Artists. Ihr folgen im Ranking PR-Experte Axel Wallrabenstein, der die von ihm gegründete Agentur MSL zum Jahres­wechsel verlassen hat, und Anna Kraft, die bei “RTL Aktuell” gestern den Sport präsentiert hat.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 12.1.2025)

Meistgeklickter Link am Freitagabend: Der “Spiegel” berichtet, dass Springer erwägt, Elon Musk zum Wirtschaftsgipfel der “Welt” einzuladen.
turi2.de

Video-Tipp: Kanzler Olaf Scholz gibt sich bei den Wolter-Zwillingen im “World Wide Wohnzimmer” ungewohnt locker. Er spricht über seinen Verdienst, darüber, dass er noch nie auf einer Sonnenbank war und WhatsApp nicht nutzt. Nochmal Kanzler werden wolle er nicht, weil er “den Ausblick aus dem Kanzleramt so schön” finde.
youtube.com (14-Min-Video), rnd.de

Turisten on Tour: Das turi2-Team reist nach Salzburg zum Jahres­auf­takt-Treffen des Medien­fach­verlags Oberauer. Daher erscheinen heute und morgen keine Abend-News­letter. Der nächste turi2-News­letter kommt morgen früh um 7 Uhr. Auf turi2.de gibt es durch­gehend aktuelle Nachrichten.

– BASTA –

KI, dein Freund und Modeberater: Amazon stellt seinen Service Prime Wardrobe Ende Januar ein. Prime-Mitglieder konnten dadurch Kleidungsstücke vor dem Kauf anprobieren. Künftig soll eine virtuelle Anprobe vor dem heimischen PC möglich sein. Bald heißt es wohl nicht mehr “Kleider machen Leute”, sondern KI.
t-online.de

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