turi2 am Morgen: Compact, Sebastian Hotz, #stabilbleiben.


Innenministerin verbietet neu-rechtes “Compact”-Magazin.
Rote Karte: Innen­ministerin Nancy Faeser verbietet das neu-rechte “Compact”-Magazin, berichtet die “Tagesschau”. Seit dem frühen Morgen gebe es Durchsuchungen in den Geschäfts­räumen bei Berlin und Potsdam, auch die Wohnräume von Chef­redakteur Jürgen Elsässer würden durchsucht. Grundlage für das Verbot sei das Vereins­recht. Danach können Unternehmen, die sich gegen die freiheitlich-demokratische Grund­ordnung richten, verboten werden. Das Magazin wird seit Jahren vom Verfassungs­schutz beobachtet und seit 2021 als “gesichert rechts­extremistisch” eingestuft. Magazin-Chef Elsässer hat etwa immer wieder davon gesprochen, das Regime stürzen zu wollen. Sein Heft war bisher monatlich erschienen und hatte nach eigenen Angaben eine Auflage von 40.000. Online erreicht das Medium mit unterschiedlichen Formaten, u.a. bei YouTube, Hundert­tausende Abrufe.
tagesschau.de, spiegel.de

Zahl des Tages: Auf knapp 1,2 Mrd Euro steigen die Brutto-Werbe­­erlöse der TV-Sender laut Nielsen im Juni – ein Plus von 5,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Werbe­­spendings über alle Gattungen hinweg bessern sich von rund 2,5 Mrd auf 2,7 Mrd Euro. Insgesamt wächst der Markt um 10 %.
nielsen.com, dwdl.de


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– NEWS –

Auf Abstand: Nach dem ZDF distanziert sich auch der RBB von den X-Postings von Satiriker Sebastian Hotz, alias “El Hotzo”, zum Trump-Attentat. Hotz hatte u.a. geschrieben, er fände es “fantastisch, wenn Faschisten sterben”. Die Aussagen seien “menschen­­verachtend” und widersprächen den Werten des RBB, teilt der Sender “epd Medien” mit. Man wolle mit Hotz sprechen und danach über weitere Schritte entscheiden. Hotz moderiert das monatliche Talk-Format Theoretisch Cool auf der RBB-Jugend­welle Fritz.
weiterlesen auf turi2.de


#stabilbleiben fordert ein Bündnis aus Wirtschaft, Kultur und Sport in Sachsen im Vorfeld der Landtags­wahl mit Plakaten im öffentlichen Raum. Auf einem Motiv ist etwa zu lesen: “Kacke. Scheisse. Shit: Nicht-Wähler, nachdem er das Wahl­ergebnis gesehen hat.” Ziel sei es, eine hohe Wahl­be­teiligung zu erreichen und den gesell­schaft­lichen Zusammen­halt zu stärken. Entwickelt wurde die Aktion von der Kommuni­kations­­agentur Oberüber Karger.
stabilbleiben.de, sueddeutsche.de


Personal­karussell: Das ZDF besetzt mehrere Studio­­leitungen neu. Thomas Reichart übernimmt ab November das Studio in Tel Aviv und folgt auf Michael Bewerunge, der im Gegen­zug den Standort in Wien verantwortet. Studioleiterin Britta Hilpert wechselt im Oktober von Österreich nach Hamburg.
presseportal.zdf.de


Geschlossene Gesellschaft: Die Polizisten der rassistischen Whats­App-Gruppe “Itioten­treff”, aus der u.a. Jan Böhmermann in seinem “ZDF Magazin Royale” zitiert hat, müssen nicht vor Gericht. Das OLG Frankfurt sieht keinen hinreichenden Tat­verdacht, weil die Chat­gruppe geschlossen und nicht öffentlich war.
zeit.de, turi2.de (Background)


Umparken im Job: Der Chef-Kommunikator von Citroën und Jeep, Christopher Rux, verlässt Stellantis. Nach zwölf­einhalb Jahren sei es Zeit für “eine neue Herausforderung”. Stellantis-Kommunikations­chef Sascha Wolfinger übernimmt bis auf Weiteres.
prreport.de


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– COMMUNITY –

Wir graturilieren den Geburtstags­kindern des Tages: BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht feiert heute ihren 55. Geburtstag. Johannes Hauner, Geschäfts­führer für Digitale Medien bei der “Süddeutschen Zeitung”, wird 41. Und Medien­­wissenschaftler Stephan Weichert feiert den 51. Geburtstag.


Meistgeklickter Kopf gestern war die Komikerin Parshad Esmaeili. Im Ranking folgen Journalistin Georgine Kellermann und “Katapult”-Gründer Benjamin Fredrich, der angekündigt hat, Sachsen, Thüringen und Brandenburg vor den Landtags­­wahlen im September mit einer “demokra­tischen Zeitung” “überschwemmen” zu wollen.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 15.7.2024)


Meistgeklickter Link gestern Abend war die Anzeige von Media-Control mit einer Lese­probe des Buches “Generation Angst” von Jonathan Haidt.
media-control.de


Hör-Tipp: “Viele Kollegen und Kolleginnen haben niemanden, denen sie sich öffnen könnten”, sagt Malte Werner von der Helpline vom Netzwerk Recherche, bei der sich Medien­schaffende bei Sorgen und Ängsten im Job anonym melden können. In der Branche sei es “nicht so weit verbreitet, über Gefühle zu reden”, erzählt Werner im “Druck­ausgleich”-Podcast.
druckausgleich.podigee.io (47-Min-Audio), netzwerkrecherche.org


– BASTA –

Zwinker, Zwinker: Bei 56 % der Deutschen haben Emojis in ihren Chats schon einmal zu Verwirrungen geführt, sagt eine Bitkom-Umfrage. 48 % antworten sogar häufig nur mit einem Smiley statt mit einem Text. Es heißt, ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte, aber manchmal hätte man doch lieber die 1.000 Worte.
bitkom.org

Redaktion: Daniel Sallhoff und Eva Casper

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