ARD löscht palästinensischen Film “Wajib” und stößt damit auf Unverständnis.
Übervorsichtig? Die ARD streicht den preisgekrönten palästinensischen Film Wajib aus dem Programm, “Spiegel”-Autor Arno Frank kritisiert die Entscheidung. Der Film sei “alles andere als ein Aufruf zur Gewalt” und keine “palästinensische Propaganda”. Die ARD teilt mit, “vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse in Nahost” sei der Film aktuell “nicht richtig im Programm platziert, da er aufgrund seiner Erzählperspektive missverstanden werden könnte”. Christian Granderath, der als Leiter der NDR-Abteilung für Fernsehfilm, Spielfilm und Theater den Film mitfinanziert hat, hält die Löschung “für falsch und nicht gerechtfertigt”. “Wajib”-Regisseurin Annemarie Jacir kritisiert eine “Zensur unabhängiger Stimmen”.
spiegel.de (€)
Zahl des Tages: Rekordverdächtige 1,65 Mrd Spam-Mails in nur einer Woche melden die E-Mail-Dienste GMX und Web.de. Bisher lag die Menge an abgefangenen Spam-Mails mit vermeintlichen Schnäppchen-Angeboten zum Black Friday bei rund 1,5 Mrd Nachrichten pro Woche.
newsroom.gmx.net
– Anzeige –
Deepdive: Authentifizierung digitaler Inhalte mit Web3-Technologien: Original, Fälschung oder von der KI erstellt? Erfahre, wie Web3 Desinformation bekämpft. Der Deepdive des MedienNetzwerk Bayern bietet Einordnung, Antworten auf Schlüsselfragen und Best Cases aus der Praxis. Kostenfrei downloaden!
– NEWS –
Rudert nicht zurück: Die Medienpolitikerin Heike Raab verteidigt im Medienausschuss von Rheinland-Pfalz ihre umstrittene Kritik am SWR. “Inhaltlich stehe ich auch heute zu alldem, was ich vorgetragen habe”, sie habe vom “Jedermannrecht” Gebrauch gemacht. Die CDU hatte den Rücktritt Raabs gefordert. In einem Schreiben an den SWR hatte Raab Landes-SPD-Chef Roger Lewentz gegen Vorwürfe eines SWR-Redakteurs verteidigt und damit gedroht, das Thema vor den Programmausschuss zu bringen.
faz.net (€), epd.de (€), turi2.de (Background)
Uneinig: Die ARD-Anstalten reagieren nach Kritik an der Namibia-Doku Deutsche Schuld unterschiedlich, berichtet “Bild”. RBB und NDR haben eine Kurzfassung des Films bei YouTube gelöscht. Der MDR lässt einen Filmauszug mit Transparenzhinweis zunächst online. Kritiker bemängeln an der Doku eine voreingenommene Story und Falschaussagen von Moderatorin Aminata Belli. Insgesamt hält die ARD an einer überarbeiteten Version des Films fest.
bild.de
Liefert den Kaffee gleich mit: Um steigenden Kosten zu begegnen, denkt die “Mitteldeutsche Zeitung” darüber nach, künftig auch Lebensmittel oder Medikamente auszuliefern, sagt “MZ”-Geschäftsführer Marco Fehrecke. Schon heute liefere die hauseigene Logistik zusätzlich Briefe, Päckchen und Anzeigenblätter aus.
mz.de via epd.de (€)
Feindbild: Der WDR reagiert mit Sicherheitstrainings und Schulungsangeboten für Mitarbeitende auf “erhebliche Anfeindungen” eigener Kamerateams bei propalästinensischen Demos in NRW, sagt Intendant Tom Buhrow. Die Feindseligkeit habe eine völlig neue Qualität erreicht.
epd.de (€)
Bayerischer Rundfunk: Kabarettist Helmut Schleich beendet nach zwölf Jahren seine Sendung “SchleichFernsehen”. Die letzte Folge soll am 30. November laufen. Er wolle wieder mehr auf der Bühne auftreten, begründet Schleich seine Entscheidung. DWDL zufolge verlor die Sendung zuletzt an Publikum. 2021 löste Schleich Kritik wegen Blackfacing aus.
dwdl.de, turi2.de (Background)
Rückpass: Volkswagen will sparen und sein Sponsoring beim DFB zurückfahren, meldet “Bild”. Der Autobauer wolle zwar einen neuen Vierjahresvertrag abschließen, aber einige Rechte abgeben. VW ist bisher Haupt- und Trikotsponsor des DFB. Rewe und Bitburger haben ihr Sponsoring des Fußballverbands komplett gestoppt.
bild.de, turi2.de (Background Rewe), turi2.de (Background Bitburger)
Spätzünder: Der “Guardian” nimmt einen 2002 veröffentlichten, bisher wenig beachteten Text des Terroristen Osama Bin Laden offline, nachdem er bei TikTok viral ging und zwischenzeitlich meistgeklickter Artikel war. Der “Brief an Amerika” beinhaltet antisemitische Propaganda.
faz.net (€), persoenlich.com
Satz mit X: Der IT-Konzern IBM streicht Werbung bei X im Umfang von 1 Mio Dollar. Grund ist die Ausspielung von Anzeigen im Umfeld rechtsextremer Inhalte. Elon Musk, Besitzer des Twitter-Nachfolgers, teilt derweil Verschwörungserzählungen, wonach jüdische Organisationen “Hass gegen Weiße” verbreiten würden.
handelsblatt.com (€), nytimes.com (€)
Wie geölt: Der saudische Öl-Riese Aramco steht kurz vor dem Einstieg als Großsponsor bei der Fifa, berichtet die britische “Times”. Demnach sei der Konzern bereit, dem Fußball-Weltverband bis zu 100 Mio Dollar zu zahlen. Saudi-Arabien ist einziger Bewerber für die Ausrichtung der Fußball-WM 2034.
sport1.de, thetimes.co.uk (€)
– Anzeige –
Das FÜR SIE College für alle Themen rund um “Frauengesundheit” geht am 22.11.23 in die nächste Runde! Moderatorin Nova Meierhenrich spricht mit der Redaktion und Expert*innen über das Thema “Beweglich und vital ein Leben lang – Knochen und Muskeln stärken”.
Melden Sie sich HIER KOSTENLOS an!
“Der Fall Seipel ist nicht exemplarisch für die Öffentlich-Rechtlichen.”
WDR-Intendant Tom Buhrow erinnert in Zusammenhang mit Zahlungen aus Russland für den Journalisten Hubert Seipel an ähnliche Fälle in privaten Medienhäusern, etwa den Relotius-Skandal beim “Spiegel”.
deutschlandfunk.de, turi2.de (Background)
– COMMUNITY –
“Stumpf jeden Scheiß zu präsentieren – ich würde mich schämen” – Oliver Kalkofe über Social Media und TV.
Mann der Mattscheibe: Entertainment-Urgestein Oliver Kalkofe gruselt sich vor Teenies, die Influencern nacheifern und wappnet sich gegen Anfeindungen von rechts. Im Interview aus der turi2 edition 22 erinnert er sich an Frau Sommer von Jacobs Kaffee und Herr Kaisern von der Hamburg Mannheimer und erklärt, warum er bei Netflix viele Mogelpackungen sieht. Dieser Beitrag ist ein verschriftlichter Auszug aus dem Podcast mit Kalkofe, der am 25. September erschienen ist.
weiterlesen auf turi2.de, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen)
“Ich muss meinem Team den Freiraum geben, nur so können meine Mitarbeitenden wachsen. Wenn ich jeden Schritt kontrollieren würde oder gar müsste, dann hätte ich etwas falsch gemacht.”
Katja Hofem, Vice President Content DACH bei Netflix, lernt durch das Training mit ihrem Hund, auch mal im Job die Kontrolle abzugeben, erzählt sie im großen Interview für die turi2 edition #22. Sie möchte der “Spürnase” ihrer Mitarbeitenden vertrauen.
turi2.de, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen)
Wir graturilieren den Geburtstagskindern des Tages: Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe wird heute 57. Birgit Klaus, Journalistin, Autorin und Moderatorin, begeht ihren 59. Ehrentag. Die Schnapszahl geht an den Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor Dani Levy, der 66 wird.
Meistgeklickte Frau gestern war Julia Bönisch. Die gelernte Journalistin wird 2024 Vorständin der Stiftung Warentest. Ihr folgen im Ranking Transformationsforscherin Maja Göpel, die beim Marketing-Kongress Effie die Werbebranche zum Umdenken aufgerufen hat, und Andrea Fischer, Geschäftsführerin der AAP Lehrerwelt des Klett-Verlags, die gestern Geburtstag hatte.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Frauen am 16.11.2023)
Meistgeklickter Link gestern Abend waren die Denkanstöße von Transformationsforscherin Maja Göpel beim Marketing-Kongress Effie, wo sie u.a. kritisiert, Lebensmittel mit “Geiz ist geil” zu bewerben.
turi2.de
Hör-Tipp: “Sich einschüchtern lassen ist keine Option”, sagt Russland-Korrespondentin Ina Ruck im Deutschlandfunk über die Strategie des Kremls. Quellen vor die Kamera zu bekommen werde durch staatliche Repressalien immer schwieriger. Die ARD-Studioleiterin in Moskau setzt deshalb verstärkt auf Hintergrundgespräche.
deutschlandfunk.de (6-Min-Audio)
– BASTA –
Kommt ins Rollen: Onlineriese Amazon steigt ins Autogeschäft ein. Kunden können ab 2024 Fahrzeuge der Marke Hyundai über den Online-Marktplatz kaufen. Verkäufer sind regionale Autohändler. Bald sollen weitere Marken folgen. Hoffentlich kommt Amazon nicht auf die Idee, Auto-Retouren zu schreddern.
techcrunch.com
Redaktion: Fritz Ramisch und Eva Casper
Der turi2-Newsletter erscheint werktäglich um 7 Uhr und 18 Uhr. Kostenlos bestellen: abo@turi2.de. Mehr Infos unter turi2.de/faq. Infos zur Werbeschaltung.
Diesen Newsletter online lesen – ältere turi2-Newsletter online lesen