turi2 am Morgen: RBB, Kai Gniffke, Volker Lilienthal.



Ex-Rundfunkrats-Vorsitzende hielt die RBB-Bonuszahlungen “im ARD-Kontext” für “nicht auffällig”.
Nix Besonderes? Die Summen des umstrittenen RBB-Bonussystems seien “im ARD-Kontext nicht auffällig” gewesen, sagt die frühere Rund­funkrats-Vorsitzende Friederike von Kirchbach (Foto) im Untersuchungs­ausschuss des Branden­burger Landtags zum RBB-Skandal. Sie habe lediglich eine Gesamt­summe gekannt und sei “nicht einbezogen worden in die Art und Weise”. “Ich hätte unbequeme Fragen stellen können, das habe ich nicht getan”, gibt von Kirchbach zu Protokoll. Laut Dagmar Reim, der Vorgängerin von Ex-Intendantin Patricia Schlesinger, habe es schon seit 2005 für bis zu 18 Haupt-Abteilungs­leiter “leistungs­abhängige Vergütungen” gegeben. Jährlich sollen das jeweils 1.000 bis 5.000 Euro gewesen sein: “Nichts daran war geheim.” Reim und die Direktoren des Senders hätten keine Sonder­zahlungen erhalten.
spiegel.de, tagesspiegel.de, rbb24.de, turi2.de (Background)

Zahl des Tages: Insgesamt 14.590 Firmen-Insolvenzen zählt das Statistische Bundesamt 2022. Damit steigt die Zahl erstmals seit der Welt-Finanz­krise 2009. Hohe Energie­kosten, Liefer­probleme und die Inflation sind die Haupt­gründe für mehr Firmen­pleiten. Besonders betroffen sind das Bau­gewerbe und der Handel.
handelsblatt.com (€), tagesschau.de


– NEWS –

Keine Sonder­behandlung: ARD-Chef Kai Gniffke schaut beim Ausschuss für Medien im Magde­burger Landtag selbst­kritisch auf die AfD-Bericht­erstattung der ARD zurück. “Zwischen den Zeilen hast du es gemerkt, dass man da unter­schwellig den Leuten mitgeben sollte, was sie zu denken haben”, sagt er u.a. mit Blick auf Berichte zu Asyl-Themen um 2014. Gniffke wolle die AfD wie jede andere Partei behandeln.
welt.de


Deutsche Welle: DJV-Chef Frank Überall kritisiert den geplanten Stellen­abbau beim deutschen Auslandssender. Die Begründung durch Peter Limbourg, der Ukraine-Krieg habe “enorme Zusatzkosten” verursacht, sei nicht akzeptabel: “Wenn das stimmen sollte, hätte sich der Intendant für einen höheren Bundes­zuschuss einsetzen müssen.”
djv.de, turi2.de (Background)


Schläger-Star: Das Amtsgericht Leipzig erlässt einen Strafbefehl gegen ARD-Moderator Stefan Mross wegen Körperverletzung und versuchter Nötigung, meldet “Bild”. Mross soll Anfang Mai 2022 einen Mann geschlagen haben, nachdem dieser ihn “Schlagerfuzzi” und “Playback-Künstler” genannt hatte. “Mit mir sind einfach die Pferde durchgegangen, darauf bin ich nicht stolz”, sagt Mross.
bild.de


Lidl unter­stützt das Gesetz zur Ein­schränkung von Werbung für ungesunde Lebens­mittel. Deutschland-Chef Christian Härtnagel kündigt an, die Ver­packungen der Eigen­marken umzu­gestalten und auch Marken­hersteller dazu zu ermutigen. “Wir wollen das Positiv­marketing für gesunde Lebens­mittel aus­bauen”, sagt Härtnagel.
welt.de


Dislike: Das Bundes­presse­amt klagt gegen das Facebook-Verbot des Bundes­datenschutz-Beauftragten Ulrich Kelber. Das Amt erhofft sich “Rechts­klarheit für den Betrieb von Facebook-Seiten”. Einzig Facebook sei für Daten­schutz-Fragen verantwortlich, nicht die Regierung als Inhaberin der Fanpage, argumentiert die Behörde.
zeit.de, turi2.de (Background)


Bytedance: Die USA ermitteln gegen den TikTok-Mutterkonzern wegen möglichen Ausspähens von Medien­schaffenden. Einige der Betroffenen sollen über die Tech-Szene berichtet haben. Byte­dance teilt mit, die Verdächtigen arbeiteten nicht mehr für das Unternehmen.
welt.de


– COMMUNITY –


“Ein systemisches Problem” – Volker Lilienthal über gut entlohnte Regierungs­aufträge für Medienschaffende.
Staattlich bezahlt: Die Debatte um Regierungs­­aufträge für Medien­­schaffende ist “nicht nur eine Blamage für den Journalismus, sondern ebenso für die regierungs­­amtliche Öffentlichkeits­­arbeit”, schreibt Volker Lilienthal bei epd Medien. Er schaut genau in die verfügbaren Daten und stellt fest, dass die Honorare “zur Welt der Auftrags­­kommunikation passen, im Journalismus sind sie unüblich”. Die Vertrags­freiheit freier Mitarbeitender sei kein Argument, wenn “interessierte Kreise” Moderationen nutzen, “um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk an sich zu skandalisieren”. Auch wenn der Vertrauens­­verlust der Bevölkerung ungerecht sei, dürfe man ihn nicht noch befeuern. turi2 veröffentlicht den Beitrag in der wöchentlichen Reihe Das Beste von epd Medien bei turi2. weiterlesen auf turi2.de

Wir graturilieren den Geburtstags­kindern des Tages: Journalistin Anne Will, Gast­geberin der nach ihr benannten Polit-Talk­show, wird 57. Der Vize-Chef­redakteur von Springers “Auto Bild”, Michael Gebhardt, feiert den 39. Geburts­tag. Und FDP-Politiker Stephan Seiter macht die 60 voll.


Meistgeklickter Kopf gestern war erneut die frühere “BamS”-Chefin Alexandra Würzbach. Nach ihr im Ranking folgen die neue “Bild”-Chefin Marion Horn sowie die Journalistin und News-Podcasterin Yasmin Polat, die am Freitag bei Apokalypse & Filterkaffee von Micky Beisenherz zu Gast war – um dort über den “Springer Break” zu reden.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 17.03.2023)


Meistgeklickter Link gestern Abend: Die Deutsche Welle streicht 100 Stellen und stoppt das deutsche TV-Programm zum Ende des Jahres.
turi2.de


Lese-Tipp: Der Bildblog kramt anlässlich der Rückkehr von Marion Horn zu Axel Springer umstrittene Schlagzeilen heraus, die in ihrer Zeit als “BamS”-Chefin zwischen 2014 und 2019 entstanden sind. Darunter befinden sich u.a. ein “islamfeindlicher Kommentar” und das unerlaubte Abbilden von Zugunglücks-Opfern.
bildblog.de


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– BASTA –

Bei Beschwerde Lauterbach: Eine Apothekerin aus Duisburg ist genervt von genervten Kunden, die sie wegen des Medikamenten-Engpasses hinhalten muss. Auf einem Schild empfiehlt sie, all den Frust bei Gesundheits­minister Karl Lauterbach abzuladen. Darunter stehen die Kontakt­daten seines Ministeriums. Die Moral von der Geschicht’: Bei Risiken und Neben­wirkungen fragen Sie besser gefrustete Apothekerinnen nicht.
t-online.de

Redaktion: Daniel Sallhoff und Eva Casper

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