turi2 am Morgen: Die Grünen, Amir Kassaei, Frankfurter Rundschau.


“Welt”: Grüne raten Parteimitgliedern, zur Atom-Debatte “unaufgeregt und knapp” zu antworten.
Grüne Argumentations­hilfe: Die Bundes­geschäfts­stelle der Grünen gibt den Unter­organisationen der Partei Tipps, wie sie in der Diskussion um eine Laufzeit­verlängerung der Atom­kraftwerke kommunikativ gewappnet sind. Die “Welt” zitiert aus einer E-Mail, in der es heißt: “Wir lassen uns hier nicht von Scheindebatten treiben.” Die Parteispitze rät, auf Anfragen zum Thema “so unaufgeregt und knapp wie möglich zu antworten”. Es lohne sich, “immer wieder darauf zu verweisen, dass es mit Blick auf Herbst und Winter um Wärme geht – also auch um Diversifizierung und Energie­sparen”. Die E-Mail aus Berlin stellt klar: “Eine Laufzeit­verlängerung, sprich die Beschaffung neuer Brenn­stäbe, lehnen wir ab.”
weiterlesen auf turi2.de, welt.de (Paid)


turi2 edition#18: Amir Kassaei über die ikonische Geld-Werbung der HypoVereinsbank.
Kommunizieren ohne Bullshit: Die HypoVereinsbank macht ihren Kundinnen einen überzeugenden Vorschlag: “Leben Sie, wir kümmern uns um die Details”. Werber und Investor Amir Kassaei beurteilt die Kampagne in der turi2 edition #18 als Meilenstein der Marketing-Geschichte.
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Zahl des Tages: Bis zu 56,23 Euro pro Gast hat RBB-Intendantin Patricia Schlesinger für Dinner mit “Multiplikatoren” in ihrer Privat­wohnung abgerechnet – “ohne Getränke”. Die Zahlen gehen aus Schlesingers Antwort an die branden­burgische Medien­aufsicht hervor, die “Welt” und “Tagesspiegel” vorliegt. Das günstigste Dinner lag bei 23,12 Euro pro Kopf.
welt.de, tagesspiegel.de, turi2.de (Paid)


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– NEWS –

Frankfurter Rundschau macht den Kölner Journalisten Michael Hesse ab Oktober zum Feuilleton­chef. Er war bis September 2020 mehr als 20 Jahre Redakteur beim “Kölner Stadt-Anzeiger” und will nun “die Diskurs­fähigkeit des Feuilletons” stärken. Erst seit September 2021 ist Kunst­historikerin Sandra Danicke als Feuilleton­chefin der “FR” im Amt. Zu ihrer Zukunft sagt die Medien­gruppe Frankfurt nichts.
mediengruppe-frankfurt.de, turi2.de (Background Danicke)


Porsche Calling: Finanz­minister Christian Lindner will nur “ein einziges Telefonat” mit Porsche-Chef Oliver Blume über E-Fuels geführt haben, sagt er RTL und ntv. Blume habe laut Lindner auch mit den Grünen gesprochen. Der designierte Volkswagen-Chef soll mit engen Kontakten zu Lindner geprahlt haben, hat seine Wortwahl inzwischen aber als falsch bezeichnet.
rtl.de, n-tv.de, turi2.de (Background)


Flagge zeigen: Das Innenministerium untersagt dem Familienministerium das Hissen der Progress-­Regenbogen­flagge, die u.a. die Belange von Trans- und Inter-Personen einschließt. Erlaubt ist nur die traditionelle Regenbogen­flagge. Das Familienministerium zeigt die Progress-­Flagge trotzdem als “Zeichen besonderer Solidarität”.
ntv.de, twitter.com


Apple baut seinen Panorama-Dienst Look around in Deutschland deutlich aus, berichtet heise.de. Der Google-Streetview-Konkurrent sei nun fast flächen­deckend verfügbar, sogar in kleinen Dörfern. Ende April hatte Apple den Dienst zunächst in München gestartet, weitere Großstädte folgten.
heise.de, stadt-bremerhaven.de


Vogue hebt Olena Selenska, Gattin des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, aufs Cover einer digitalen Titelstory. In dem “Portrait des Mutes” gewährt die lang­jährige Comedy-Autorin tiefe Einblicke in ihre Gefühls­welt und gibt sich über­zeugt: “Wir haben keinen Zweifel, dass wir siegen werden.” Die Geschichte soll gedruckt in den Oktober-Ausgaben der “Vogue” erscheinen.
vogue.de via bild.de


Frankreich: Die geplante Fusion des Privat­senders M6 der RTL Group mit dem Konkurrenten TF1 steht vor dem Aus. Die Kartell­behörde äußert “erhebliche wett­bewerbs­rechtliche Bedenken” – besonders in Bezug auf den Werbe­markt. Vorgeschlagene Änderungen an den Fusionsplänen lehnen die Sender ab.
dwdl.de


Zu hitzige Debatte? Beim TV-Duell um die Nachfolge des britischen Premiers ist Moderatorin Kate McCann in Ohnmacht gefallen. Während der Debatte ist ein Scheppern zu hören, zu sehen ist die Szene nicht. Talk TV bricht die Sendung ab und teilt mit, es gehe McCann wieder gut.
faz.net, bbc.com


Alphabet: Der Google-Mutterkonzern verzeichnet im 2. Quartal einen Gewinnrückgang von 18,5 auf 16 Mrd Dollar – weniger als von Analystinnen erwartet. Das Werbegeschäft wächst um 11,6 % auf 56,3 Mrd Dollar. Schlechter als erwartet schneidet dagegen Microsoft ab: Der Gewinn wächst nur um 2 % auf 16,7 Mrd Dollar.
spiegel.de, handelsblatt.com (Google)


Twitter plant für den 13. September eine Aktionärs­versammlung, um über den Deal mit Elon Musk abzustimmen. Der Tech-Milliardär hatte die 44 Mrd Dollar schwere Übernahme des Kurznachrichtendienstes Anfang Juli platzen lassen. Daraufhin reichte Twitter Klage ein. Der Prozess ist für Oktober angesetzt.
rp-online.de, turi2.de (Background)


Personal-Rabatz: Shopify, Anbieter von E-Commerce-Software, trennt sich von 10 % seiner Belegschaft, berichtet das “Wall Street Journal”. Das entspricht rund 1.000 Beschäftigten. Als Grund nennt Firmen­chef Tobias Lütke verändertes Shopping-Verhalten: Menschen würden wieder weniger online bestellen.
wsj.com (Paid) via t3n.de


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– COMMUNITY –

Meistgeklickter Link gestern Abend war die Anzeige zur “Hoaxilla”-Sendung “Nazis in Neuschwabenland?”.
history.de

Meistgeklickter Kopf gestern war Polit­ökonomin und Transformations­­forscherin Maja Göpel. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung möchte sie an Bord holen. DIW-Präsident Marcel Fratzscher stößt mit seinem Plan aber nicht nur auf Zustimmung.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 26.7.2022)


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Wir graturilieren: Der Geschäftsführende “Spiegel”-Redakteur Ole Reißmann feiert heute seinen 39. Geburtstag – zwischen Urlaubsvertretung im Podcast “Spiegel Daily” und Party “mit Freunden auf dem Tempelhofer Feld”. Dass er sich auf seinem Geburtstag-Bild mit einem Bund Koriander im Mund zeigt, gehört zu einem bisher “unveröffentlichten Hobbyprojekt”, sagt er. Glück­wünsche erreichen ihn heute via Twitter.
weiterlesen auf turi2.de

– DEBATTE –

“Man kann getrost davon ausgehen, dass bei der Stimmungs­mache gegen die Demokratie erneut aus Russland gesteuerte Trolle aktiv werden.”

RND-Haupt­stadt­büro-Chefin Eva Quadbeck sieht in Energiekrise und Inflation ein neues Betätigungsfeld für Querdenker und “andere Staats­feinde”.
rnd.de


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Bedingt verwendungs­fähig: Fußball-Superstars, die erwarten, dass sich alles auf sie konzentriert, passen nicht mehr in die Spiel­systeme ambitionierter Vereine, schreibt Harry Nutt zum Problem von “Effizienzbolzer” Cristiano Ronaldo, einen neuen Club zu finden. Dass Stars nicht mehr in die betrieblichen Abläufe passen, sieht Nutt auch im Kultur­betrieb oder der Wirtschaft.
fr.de


Probleme weggewischt: Dating-Apps reagieren bei sexuellen Übergriffen oft nicht auf Beschwerden Betroffener, berichtet das neue SWR-Investigativ-Format “Vollbild”. Bei einem Selbstversuch der Redaktion habe keine Plattform nach der Meldung direkten Kontakt aufgenommen.
tagesschau.de, youtube.com (28-Min-Video)


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– INSPIRATION –

Hör-Tipp: Marken sollten sich mehr darauf konzentrieren, Geschichten zu erzählen, statt zu versuchen, sich zu Tech-Giganten zu entwickeln, sagt Robert Zitzmann. Der Managing Director und Partner von Jung von Matt Sports bedauert im Podcast “#WhatsNextAgencies” mit Kim Alexandra Notz, dass “die Liebe zum Story­telling” im Sport­marketing hier­zulande “eher unter­repräsentiert” ist.
whatsnextagencies.podigee.io (49-Min-Audio)


Lese-Tipp: Die Hamburger Firma Beckerbillett druckt als eine der letzten noch Museums­karten und Kinotickets. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfand Buchdrucker Hugo Becker die bekannten Tickets von der Rolle. 50 % des Umsatzes kommen heute aus Software-Lösungen für Online-Tickets und Zugangs­systeme.
wiwo.de


– BASTA –

Wir graturinieren: Paris bekommt bis Anfang 2025 das größte Netz städtischer öffentlicher Toiletten weltweit, jubelt der Außen­werber JCDecaux. Die neuen Modelle reinigen sich inner­halb von 30 Sekunden selbst und sind per App auf­findbar. Kack­dreist unerwähnt bleibt, dass die öffentlichen Bedürfnis­anstalten in erster Linie das Bedürfnis nach Werbe­flächen stillen.
wall.de

Redaktion: Björn Czieslik und Eva Casper

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