Staatsschutz ermittelt nach Abspielen von “Tagesschau”-Fakes auf Demos in Dresden.
Grütze im Ohr: Nach dem Abspielen gefälschter “Tagesschau”-Audios auf rechten Demos in Dresden ermitteln Staatsanwaltschaft und Staatsschutz. Den Veranstaltern wurde die künftige Nutzung der Dateien auf Kundgebungen verboten. Ermittelt werde dennoch “in jedem Fall”, zitiert “T-Online” einen Polizeisprecher. Es bestehe der Anfangsverdacht der Verleumdung und Beleidigung. Die KI-Fakes vermeintlicher “Tagesschau”-Ausschnitte kursieren seit Monaten im Netz, Anfang November liefen sie auf einer Demo in Kiel, meldete damals der ARD-Faktenfinder. In einer der gefälschten Aufnahmen, die offenbar in Dresden lief, sagt eine KI mit der Stimme von Jens Riewa: “Guten Abend, meine Damen und Herren. Ich begrüße Sie zur ‘Tagesschau’. Heute möchten wir uns bei Ihnen entschuldigen. Seit über drei Jahren lügen wir Ihnen dreist ins Gesicht.”
t-online.de, spiegel.de, medienservice.sachsen.de, turi2.de (Background)
Zahl des Tages: Über 37 Stunden monatlich verbringen deutsche TikTok-User mit der App, sagt der Digital Report 2024 von We Are Social. Angebote von Meta haben zwar mehr User, doch die höchste Verweildauer weist Facebook mit gerade mal 11 Stunden vor. Die Zahl regelmäßiger User von Social Media in Deutschland sinkt im Vergleich zu 2023 um 4,4 % auf 67,8 Mio.
wearesocial.com
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– NEWS –
Nicht nachmachen: Mehr als 60 % der 10- bis 16-Jährigen begegnen auf TikTok Inhalten, “die bei ihnen Unwohlsein verursachen”, sagt eine Befragung der LMU München im Auftrag der Landesanstalt für Medien NRW. Untersucht wurden auch rund 2.500 TikTok-Clips um sogenannte Challenges. Das Nachmachen dieser Challenges ist laut Report zu einem Drittel “potenziell schädlich”, zu 1 % sogar “potenziell tödlich”.
medienanstalt-nrw.de via rp-online.de
Kein Eigenheim: In Berlin machen neue Sparvorschläge für ARD und ZDF die Runde, berichtet The Pioneer und zitiert FDP-Medienpolitiker Thomas Hacker. Demnach könnten die Sender ihre Liegenschaften “im Bedarfsfall” verkaufen. So könnten bis zu 84 Mio Euro pro Jahr gespart werden, auch weil die Sender nicht alle ihre Flächen nutzen. Die Nutzungsquote liege im Schnitt bei 52 %.
thepioneer.de (€)
Parteien im Glashaus: Das EU-Parlament verabschiedet neue Regeln für politische Werbung. Sie muss künftig eine klare Kennzeichnung haben und darüber informieren, wer sie bezahlt. Persönliche Daten dürfen nur mit Zustimmung der User verwendet werden. In den drei Monaten vor einer Wahl wird politische, aus dem EU-Ausland finanzierte Werbung verboten.
horizont.net, europarl.europa.eu, turi2.de (Background)
Trau, schau, wem: 84 % der Deutschen sehen Fake News als großes oder sehr großes Problem, sagt eine Umfrage der Bertelsmann-Stiftung. 50 % geben an, schon einmal Fake News begegnet zu sein. Dass sie Gefahr laufen, darauf hereinzufallen, glauben nur 16 % der Befragten.
spiegel.de
Es kann nur einen geben: Die EU-Kartellis prüfen Microsoft, weil der Konzern Kunden womöglich daran hindert, Sicherheitssoftware von Konkurrenten zu kaufen. Laut “The Information” geht es um das Programm Entra-ID, mit dem Unternehmen kontrollieren können, wer Zugriff auf Cloud-Anwendungen hat.
handelsblatt.com (€), theinformation.com (€)
Silicon Einbahnstraße: Der iPhone-Konzern Apple verschrottet nach rund zehn Jahren sein “Titan”-Projekt für ein selbstfahrendes E-Auto, meldet “Bloomberg”. Noch ist unklar, wie viele der knapp 2.000 Stellen wegfallen. “Techcrunch” schreibt von “Hunderten von Mitarbeitern”, der Rest soll künftig in der KI eingesetzt werden.
bloomberg.com (€) via theverge.com, techcrunch.com
“In der Mode ist immer alles im Ausverkauf. Das ist ein fataler Fehler. Es tötet eine Marke, wenn es nur Rabatte gibt.”
C&A-Chefin Giny Boer sagt im Interview mit der “Süddeutschen Zeitung”, wie ihr Laden “die ständigen Sales” vermeiden will. Die Kette habe das Sortiment um 30 % verkleinert. Ziel sei, in der Produktion unabhängiger von Asien zu werden.
sueddeutsche.de (€)
– COMMUNITY –
“Ein Albtraum wäre, wenn die Leser irgendwann auf Nachrichtenseiten kommen und mit Blick auf die Fotos oder Videos sagen: ‘Naja, keine Ahnung, ob die KI sind oder echt!’ Dann haben wir als Branche versagt und das kriegen wir nie wieder eingefangen.”
“Bild”-Vize Timo Lokoschat sagt im Interview für die Themenwoche KI in der Kommunikation, Medien sollten ihre Glaubwürdigkeit durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz nicht verspielen. Die “Bild” werde deshalb “nicht alles, was technisch machbar ist”, auch machen.
turi2.de, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
Wir graturilieren den Geburtstagskindern des Tages: Christian Arbeit, Kommunikations-Chef beim 1. FC Union Berlin, macht heute die 50 voll. “Bild”-CEO Claudius Senst feiert seinen 38. Geburtstag. Und WDR-Unterhaltungschefin Karin Kuhn wird 58.
Meistgeklickter Kopf gestern war Maximilian Klopsch, der von ProSiebenSat.1 als B2B-Chef zu Media Pioneer wechselt. Ihm folgen im Ranking Pioneer-Kapitän Gabor Steingart und der ehemalige Unternehmenssprecher von Gruner + Jahr, Frank Thomsen, der Produkt-Vorstand beim Kinderhilfswerk Plan International Deutschland wird.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 27.2.2024)
Meistgeklickter Link gestern Abend: Medienmanagerin Regine Runte verstärkt als Chief Transformation Officer das Executive Board der SV Gruppe von Schwäbisch Media und dem “Nordkurier”.
schwaebisch-media.de
Hör-Tipp: Im “Subscribe Now”-Podcast mit Lennart Schneider sagt Angela Gruber, Ressortleiterin Social Media und Leserdialog beim “Spiegel”, wie die Einstellung des Kommentarbereichs bei der Leserschaft ankam. “Es gab weniger Kritik als erwartet und viel Zuspruch.” Auf der neuen Paid-Plattform Spiegel Debatte zählt Gruber derzeit rund 190.000 registrierte Mitglieder.
open.spotify.com (74-Min-Audio), turi2.de (Background)
– BASTA –
Mangelware: Eine Berliner Anwaltskanzlei setzt sich dafür ein, dass die AfD die Markenrechte an ihrem Logo verliert, meldet “Bild”. Die Partei vertreibe Produkte wie Babyschlafsäcke, Fallschirme und Pferdegeschirr gar nicht ernsthaft, heißt es zur Begründung. Wir könnten gut mit AfD-gebrandeten Dreirädern leben – wenn die rechte Partei dafür vom Wahlzettel verschwindet.
bild.de
Redaktion: Elisabeth Neuhaus und Eva Casper
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