turi2 am Morgen: Big-Tech-Regulierung, Mathias Döpfner, Gil Ofarim.

Redaktion: Björn Czieslik und Tim Gieselmann
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EU-Ministerrat verständigt sich auf Regulierung von Tech-Konzernen.
An Brüssels Leine: Die EU-Staaten haben sich auf eine weit­reichende Regulierung für internationale Tech-Konzerne geeinigt, berichtet die “FAZ” unter Berufung auf Dokumente aus dem Ministerrat. Das Regelwerk verbietet den Konzernen rund 20 Verhaltens­weisen, etwa eigene Angebote in Rankings besser zu positionieren als die der Konkurrenz. Zudem sollen Google und Apple Anbietern in ihren App-Stores mehr Freiheiten in der Abrechnung einräumen. Die EU-Wirtschaftsminister können den Entwurf bei ihrer nächsten Sitzung am 25. November verabschieden, ab Dezember redet das Europa-Parlament mit.
weiterlesen auf turi2.de, faz.net

Zahl des Tages: Mit mehr als 75 Mio Nutzerinnen für die Online-Plattform Truth Social von Ex-US-Präsident Donald Trump rechnet das Webhosting-Unternehmen Rightforge. Die konservative Firma wird das Netzwerk nach eigener Aussage betreiben und schaffe dafür gerade die technische “Grundlage”.
faz.net, axios.com


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*DIE ZEIT erreicht mit 588.020 verkauften Exemplaren die höchste Auflage seit ihrer Gründung (IVW Q3/2021).
Und das zum sechsten Mal in Folge.
media.zeit.de

– NEWS –

SMS-Fallout: Der BDZV befasst sich in einer Präsenz­sitzung am 24. November “vertiefend” mit den Vorwürfen und der Kritik an Verbandspräsident Mathias Döpfner. Auch die Landesverbände führten aktuell derlei Diskussionen. Döpfner rechtfertigt seinen DDR-Vergleich erneut: “Seit dreißig Jahren setze ich mich täglich für kritischen, unabhängigen Journalismus ein. Es wäre bitter, wenn das durch eine aus der Emotion heraus entstandene private Nachricht an einen Freund ins Gegenteil verkehrt würde.”
presseportal.de


Antisemitismus-Vorwürfe: Ein Untersuchungs­bericht nährt Zweifel an Gil Ofarims Vorwurf, er sei im Leipziger Westin-Hotel anti­semitisch beleidigt worden, meldet die “Zeit”. Zeugen berichten, von einem David­stern sei keine Rede gewesen. Der Sänger soll nach einem Konflikt mit einem Hotel-Mitarbeiter mit einem “viralen” Video gedroht haben.
zeit.de (Paid), bild.de, turi2.de (Background)


Diess doch da: VW-Chef Herbert Diess sagt seine geplante Investoren-Reise in die USA ab, um doch an der Betriebs­versammlung Anfang November in Wolfsburg teilzunehmen. Er reagiert damit auf Kritik aus dem Betriebs­rat, der ihm vorwirft, die Wall Street der Belegschaft und heimischen Problemen vorzuziehen.
spiegel.de, turi2.de (Background)


Kontaktfreudig: Ex-CSU-Abgeordneter Georg Nüßlein hat per Mail an Gesund­heits­minister Jens Spahn für das Covid-19-Medikament einer hessischen Firma geworben, berichten NDR, WDR und “Süddeutsche Zeitung”. Auch andere Abgeordnete hätten sich für die Firma eingesetzt, zu einem Deal kam es nicht.
tagesschau.de, sueddeutsche.de (Paid), turi2.de (Background Masken-Deals)


Linkliberal: Instagram erlaubt allen Nutzerinnen Links aus Storys auf externe Webseiten – bisher war das nur verifizierten Accounts oder Profilen mit mehr als 10.000 Followern möglich. Die neuen Link-Sticker ersetzen die Swipe-Up-Funktion. Wer mehrfach gegen die Link-Richtlinien verstößt, kann die Funktion wieder verlieren.
onlinemarketing.de , wuv.de


Konkurrenz für Amazon und Google: Der deutsche Online-Konzern United Internet will seine Cloud-Tochter Ionos zu Ostern an die Börse bringen, berichtet das “Handelsblatt”. Die Firma dürfte eine Markt­kapitalisierung von rund 5 Mrd Euro erreichen und wäre damit Europas wertvollstes Cloud-Unternehmen.
handelsblatt.com (Paid)


Google ermöglicht Menschen unter 18 Jahren, Fotos von sich selbst aus der Bildersuche zu entfernen. Minderjährige oder deren Eltern können die Löschung per Formular beantragen. Die neue Funktion ist Teil einer Google-Initiative zum Schutz junger Nutzerinnen.
mediapost.com, businessinsider.com


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Wann: 11.11.2021 um 11:30 Uhr
Was: Finanzen

Meistgeklickter Link gestern Abend war der turi2-Köpfe-Eintrag von “Welt”-Chefredakteurin Dagmar Rosenfeld.
turi2.de/koepfe

– DEBATTE –

“Wenn die erste bis dritte Option nicht infrage kommen, weil sie gerade in einer Netflix-Serie hängen, kommt eben die vierte zum Zug, die gerade frisch von der Hochschule oder vom Workshop kommt.”

Regisseur Sönke Wortmann sagt im Interview mit der “Süddeutschen Zeitung”, dass die große Nach­frage von Streaming-Diensten nach Autorinnen, jungen Talenten Chancen eröffnet.
“Süddeutsche Zeitung”, S. 11 (Paid)


“Verschenke viel, erwarte nichts – dann bekommst du alles.”

turi2-Gründer Peter Turi erzählt im Podcast von Verena Bender, wie sein 1946 als Flüchtling nach Deutschland gekommener Vater seine Haltung geprägt hat. Und warum er Verschenken als Business-Strategie gegenüber Paywalls bevorzugt.
spotify.com (53-Min-Audio)


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MEDIENTAGE MÜNCHEN: Tag 4
Freut euch heute auf die Themen Nachhaltigkeit, Diversity sowie Politik & Gesellschaft. Außerdem steht der Europatag auf dem Programm. Los geht es ab 12:30 Uhr mit dem Nachhaltigkeitsgipfel, der sich mit der Frage beschäftigt: Wie gehen Nachhaltigkeit und Medien zusammen? Seid online dabei!

Bild war schon vor dem Reichelt-Rauswurf “ein gefährliches Werbe­umfeld”, sagt Mediaplus-Chef Andrea Malgara bei “Horizont”. Das Argument einer hohen Reich­weite habe zuletzt “immer weniger gezogen”. Anja Stockhausen, Geschäfts­führerin von Publicis Media, glaubt dagegen, “langfristig wird ‘Bild’ nicht auf dem Index landen”.
“Horizont” 43/2021, S. 1


Enthüllungseifer: Medien sollten sich hüten, strafbares Handeln und private Äußerungen “an denselben Missstands-Pranger zu stellen”, schreibt Autorin Thea Dorn zum SMS-Leak von Mathias Döpfner. Stefan Schirmer sieht Döpfners Nachricht “nicht als Ausrutscher, sondern als Verdichtung seiner Denkart”.
zeit.de (Paid)


Männliche Machtspiele: “Nennt mich ignorant, aber mir war meine Macht lange nicht klar”, schreibt Hajo Schumacher rückblickend über seine männlich dominierte “Max”-Redaktion vor gut 20 Jahren. Er hätte sich viel früher Frauen gewünscht, “die Männern ihre Grenzen aufzeigen”.
“stern” 44/2021, S. 39 – 42 (Paid)


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“Boost your digital knowledge”: Bertelsmann vergibt über einen Zeitraum von drei Jahren insgesamt 50.000 Tech-Stipendien für Udacity-Lehrgänge in den Bereichen Cloud, Data und Künstliche Intelligenz. Hier finden Sie alle Informationen zur #50000Chancen-Initiative: bertelsmann.de/50000chancen

– INSPIRATION –

Lese-Tipp: Der Fall von YouTuber Rainer Winkler alias “Drachenlord” ist eine “katastrophale Versagens­geschichte der digitalen Gesellschaft”, schreibt Sascha Lobo. Seit Jahren bedrohe ein “Hassmob” Winkler on- und offline, sein öffentliches Bild werde aufwendig manipuliert. Die Justiz sei mit “Unwissen, Unwillen und Prinzipien­reiterei” ein “Teil des Problems”.
spiegel.de, turi2.de (Background)


Video-Tipp: “Werbung­treibende haben nach der Pandemie großen Nachhol­bedarf”, sagt “Mr Media” Thomas Koch in der “Werbe­sprech­stunde” von Tobias Lammert. TV und Digitalmedien seien nahezu ausgebucht. Für 2050 prognostiziert er vollständig digitale Werbung, heute sei es dafür zu früh.
youtube.com (53-Min-Video)


Hör-Tipp: Junge Kommunikations­profis haben ein Defizit beim Telefonieren, sagt Wigan Salazar, CEO der MSL Group Germany, im “PR Report”-Podcast. Er plädiert für direkten Kontakt statt zaghafter Mails und freue sich über jedes “Oldschool-Telefonat”, bei dem er nicht in einen Bild­schirm schauen muss.
pr-report-podcast.podigee.io (27-Min-Audio)


termine2-logoTermin des Tages: “Handelsblatt”, “Tagesspiegel” und Vodafone laden heute Vormittag zum Giga-Gipfel. 50 digitale Vordenkerinnen, darunter Miriam Meckel und Hannes Ametsreiter, diskutieren über Gesundheit, Städte und Bildung der Zukunft. Der Livestream ist nach Anmeldung kostenlos und danach online abrufbar.
Die wichtigsten Termine der Branche: turi2.de/termine


– BASTA –

Bettelstudent: Dem Luxemburger Premierminister Xavier Bettel fliegt seine Abschlussarbeit von 1999 um die Ohren, nachdem das Magazin Reporter.lu Plagiate gefunden hat. Auf 54 von 56 Seiten habe Bettel fremde Texte ohne Quellen­angabe übernommen. Im Vergleich wirken selbst Karl-Theodor zu Guttenberg, Annalena Baerbock und Franziska Giffey gewissenhaft.
reporter.lu, spiegel.de


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