“Süddeutsche” schreibt von einer “in Teilen homophoben Unternehmenskultur” bei der BVG.
Irrfahrt: Anders als in ihren Werbe-Botschaften vermittelt, herrsche bei den Berliner Verkehrsbetrieben eine “in Teilen homophobe Unternehmenskultur”, schreibt Markus Balser in der “Süddeutschen Zeitung”. Eine homosexuelle Angestellte berichtet von “verbalen Attacken” in internen Chats. Diversity-Aktionen würden von Angestellten als “Mist” und “belästigend” betitelt. Mehrere queere Mitarbeitende werfen der BVG “Mobbing” und “berufliche Benachteiligung” vor und hätten das Unternehmen verlassen. In diesem Zusammenhang sei auch Strafanzeige wegen “Beleidigung” gestellt worden, bestätigt die Polizei. Vorstand und Führungskräfte zeigten sich demnach teilweise solidarisch, gleichzeitig habe ein BVG-Ombudsmann einer Mitarbeiterin geraten, “nicht mehr sichtbar zu sein als Homosexuelle”. Noch-BVG-Chefin Eva Kreienkamp, deren Vertrag im Oktober ausläuft, nehme die Vorwürfe “sehr ernst”. Die Transformation in ein diverses Unternehmen dauere “länger als gedacht”. Kreienkamp, selbst homosexuell, könne nicht ausschließen, “dass Queerfeindlichkeit bis in die höchsten Unternehmensgremien zumindest billigend in Kauf genommen” werde. Aufsichtsratschef Stephan Schwarz weist indes “mit aller Entschiedenheit zurück”, dass die ausbleibende Verlängerung von Kreienkamps Vertrag mit ihrer sexuellen Orientierung zu tun haben könnte.
sueddeutsche.de (€)
Zahl des Tages: Bis zu 300 Mio Jobs weltweit könnte Künstliche Intelligenz potenziell ersetzen, sagt ein Bericht von Goldman Sachs. Das beträfe gut ein Viertel der Aufgaben in den USA und Europa, vor allem in den Bereichen Verwaltung und Justiz. Gleichzeitig könnte KI den Gesamtwert der weltweit produzierten Waren und Dienstleistungen um 7 % steigern.
bbc.com
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Erfolgsbilanz der New York Times: Wie die jüngste Bilanz des US-Verlagshauses verdeutlicht, konnte die “Gray Lady” auch im Geschäftsjahr 2022 erneut einen zweistelligen Umsatzzuwachs ausweisen. Welche Gründe hinter diesem Erfolg stecken, lesen Sie hier: editorial.media
– NEWS –
Ausgewertet: Der Co-Geschäftsführer von Corint Media, Christoph Schwennicke, verlässt die Verwertungsgesellschaft “im wechselseitigen Einvernehmen und auf eigenen Wunsch”. Der frühere Verleger von “Cicero” war vor rund zwei Jahren zum Unternehmen gekommen, das 350 Medien im Presseleistungsschutzrecht vertritt. Wohin es Schwennicke jetzt zieht, ist nicht bekannt.
medieninsider.com
Zweites Deutsches Radio: In einem “FAZ”-Gastbeitrag schlägt CDU/CSU-Mediensprecherin Christiane Schenderlein vor, das Deutschlandradio “aus Effizienzgründen” ans ZDF anzugliedern. Auch für 3sat und Arte sollte der Sender die Zuständigkeit übernehmen. Für das Streaming-Netzwerk von ARD und ZDF schlägt sie eine Zusammenarbeit mit dem österreichischen ORF und der Schweizer SRG vor.
zeitung.faz.net (€)
Späte Reue: Die britische Tageszeitung “Guardian” entschuldigt sich für die Rolle ihres Gründers John Edward Taylor beim Sklavenhandel im 19. Jahrhundert. Taylor soll Baumwolle importiert haben, die von versklavten Menschen in Amerika produziert wurde. Das Unternehmen Scott Trust, das die Zeitung heute besitzt, will mehr als 10 Mio Pfund an Nachfahren von Sklaven zahlen.
theguardian.com
Streifenpolizist: Sportartikelhersteller Adidas streitet in den USA mit der Bürgerrechtsbewegung Black-Lives-Matter über deren Logo. Die drei gelben Streifen würden den Streifen im Adidas-Logo zu sehr ähneln, heißt es in einem Antrag an das Patent- und Markenamt. Die Bewegung hat bis zum 6. Mai Zeit, sich zu äußern.
zeit.de
Robert Gallinowski, 53, ist tot. Der Schauspieler ist laut seiner Agentin “überraschend” gestorben. Er spielte in mehreren Folgen vom “Tatort” mit, außerdem mimte er Verbrecher oder harte Kerle in Serien wie “Polizeiruf 110”, “Balko”, “Der Alte” und “Der Dicke”. Zuletzt wirkte er am Münchner Residenztheater.
sueddeutsche.de
Mitgehangen, mitgefangen: Ein niederländisches Gericht erlaubt die Veröffentlichung des Porno-Projekts mit Michel Houellebecq, das der französische Schriftsteller stoppen wollte. Der Vertrag mit dem produzierenden Kunstkollektiv Kirac sei “unausgeglichen, aber nicht ungültig”.
spiegel.de, turi2.de (Background)
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Fact Checking ist kein Teil der journalistischen Ausbildung, berichtet der afghanische Exiljournalist Omid Sobhani. Das hat verheerende Auswirkungen. Wie man mit 4 Schritten Fake News entlarven kann, erklärt Prof. Dr. Christoph Neuberger (Freie Universität Berlin).
Zur Podcastfolge
“Für Jugendliche sind die Online- und die Offlinewelt eins. Das ist für viele Erwachsene schwer zu verstehen. Da kommt dann als Lösungsvorschlag: Schalt’ doch einfach das Handy aus, dann siehst du das alles nicht. Für Jugendliche wäre das der soziale Tod.”
Cybermobbing lasse sich auch mit einem Verbot bestimmter Apps wie TikTok nicht vermeiden, sagt die Berliner Forscherin Anja Schultze-Krumbholz dem “Spiegel”. Vielmehr sollten junge Menschen “zum Eingreifen befähigt” werden, wenn sie problematische Videos sehen.
spiegel.de (€)
– COMMUNITY –
“In ländlichen Gebieten zahlen wir drauf” – Michael Tallai über Digitalisierung bei den Funke-Zeitungen in Thüringen.
Lange Leitung: Während alle von KI sprechen, stehen Lokalzeitungen vor einer anderen digitalen Herausforderung: Die Leserschaft hängt an der gedruckten Ausgabe, die für Verlage aber immer unrentabler wird. In Thüringen streicht Funke 300 gedruckte Abos in abgelegenen Orten und versucht, mit der Umstellung aufs E-Paper gleichzeitig die Digitalisierung voranzutreiben. Wie das gelingen soll, sagt Michael Tallai, Geschäftsführer der Funke Medien Thüringen, im Gespräch mit turi2-Redakteurin Nancy Riegel. Dieses Interview ist Teil der Themenwoche Digitalisierung & KI – bis 2. April fragen wir auf turi2.de, wie der technologische Fortschritt Medien, Wirtschaft und Gesellschaft verändert.
weiterlesen auf turi2.de, turi2.de/digitalisierung-und-ki (alle Beiträge)
Wir graturilieren den Geburtstagskindern des Tages: Die Verlegerin der Bauer Media Group, Yvonne Bauer, zelebriert ihren 46. Geburtstag. Taygun Karakas, Leiter Sales beim “Kicker”, wird 34. Und Journalist Claus-Erich Boetzkes, der u.a. beim BR-Hörfunk und der ARD tätig war, feiert den 67. Geburtstag.
Top-Job des Tages: Die Abendzeitung München sucht eine:n Senior Redakteur:in als Chef:in vom Dienst in München am Newsdesk der Digitalredaktion. Gewünscht werden mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in einer Nachrichtenredaktion. +++ Alle Top-Jobs unter turi2.de/jobs. Trag deine offene Stelle kostenlos unter turi2.de/join ein.
Meistgeklickter Kopf gestern war CSU-Chef Markus Söder, dem das BR-Magazin “Quer” per KI einen ähnlich stylischen Puffer-Parka verpasst hat wie Papst Franziskus. Dahinter folgen Léa Steinacker, Mitgründerin der Bildungs-Plattform ada, und Christoph Keese, Geschäftsführer von Springers Beratungsfirma Hy.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 28.3.2023)
Meistgeklickter Link gestern Abend war die Anzeige von Media Control zu den jeweils fünf meistverkauften Büchern unter Frauen und Männern.
media-control.de
Hör-Tipp: Im “Zeit”-Podcast mit Yasmine M’Barek wirft Grünen-Chefin Ricarda Lang (Foto) den Medien vor, die Partei auf bestimmte Themen zu reduzieren. Die Presseanfragen zu Gleichberechtigung kämen “zu vielleicht 60 % zum Thema Gendern”, so entstünde der Eindruck, dass darüber “die ganze Zeit geredet” wird. Sie habe keine Lust mehr, mit dem Thema “zu spielen”.
zeit.de (51-Min-Audio)
– BASTA –
Ordentliche Gästeliste: Im April verleiht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Alt-Kanzlerin Angela Merkel das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik in besonderer Ausführung, berichtet der “stern”. An der Verleihung nehmen ihre Familie und politische Weggefährten, aber niemand aus der aktuellen CDU-Führung sowie von CSU und FDP teil. Merkel hat anscheinend keinen Bock auf krampfige Selfies.
stern.de (€), faz.net
Redaktion: Nancy Riegel und Eva Casper
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