turi2 am Morgen: Helene Fischer, Paul Ronzheimer, Lovoo.


Gericht verurteilt Springer zu 80.000 Euro Entschä­digung für Fotos von Helene Fischer.
Präventions­zahlung: Das Land­gericht Berlin verur­teilt Axel Springer zur Zahlung von 80.000 Euro Entschädigung an Helene Fischer, berichtet Über­medien. Die Höhe der Summe solle “auch der Prävention dienen”. “Bild” und “B.Z.” hatten Ende Mai 2022 Fotos der Schlager­sängerin mit ihrem Baby veröffent­licht, die ohne Fischers Zustimmung entstanden waren. Der Fotograf sei bereits zu 10.000 Euro Entschä­digung verur­teilt worden. Die Springer-Anwälte hatten argumen­tiert, man habe “durchweg positiv” berichtet. Zudem hätte Fischer, die ihr Baby in einem Park in der Münchner Innen­stadt stillte, den Eindruck erweckt, sie möchte ihr Kind der Öffent­lichkeit präsen­tieren. Dieser Argumen­tation folgt das Gericht ebenso wenig wie der These, Fischer wolle sich mit Entschädigungs­zahlungen eine weitere Einnahme­quelle verschaffen. Die Urteile sind noch nicht rechts­kräftig. Gegen weitere Medien laufen wegen der Fotos separate Verfahren.
uebermedien.de (€), t-online.de

Zahl des Tages: Mit 1.223 Wörtern war die King’s Speech von König Charles III die längste Rede zur Eröffnung des britischen Parlaments seit 2005. Inhaltlich brachte sie keine Überraschungen, sagen politische Beobachter. Erstmals seit sieben Jahren trug Charles bei der Rede die mit mehr als 3.000 Diamanten, Perlen und Saphiren bestückte Imperial State Crown.
n-tv.de, news.sky.com


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– NEWS –

Gaza-Israel-Krieg: “Bild”-Vize Paul Ronzheimer hat es als erster deutscher Reporter seit dem Angriff der Hamas auf Israel und der folgenden Militär­operation Israels in den Gaza-Streifen geschafft. Er berichtet von seinem Grenz­über­tritt mit dem israelischen Militär, vom Bild der Verwüstung und nahen Kämpfen. Die Hamas-Terroristen greifen aus Kellern, einer Schule und einem Kranken­haus an, schreibt Ronzheimer. Am Montag hatte sich der Kriegs­reporter in seinem Podcast noch schwer vorstellen können, selbst nach Gaza zu reisen.
bild.de


Tatenlos? Der Antiziganismus-Beauftragte der Bundes­regierung, Mehmet Daimagüler, kritisiert per Brief an WDR-Intendant Tom Buhrow fehlenden Wider­spruch gegen eine anti­ziganistische Äußerung im “Kölner Treff”. Schau­spieler Ben Becker hatte gesagt: “Was sagte man früher: Man muss, wie die Zigeuner, hinter die Büsche scheißen.” Das Moderations-Duo Micky Beisenherz und Susan Link hätte die “rassistischen Fremd­bezeichnung” nicht missbilligt, beklagt Daimagüler. Der WDR sagt der “Mopo”, der Wider­spruch “noch deutlicher ausfallen sollen”.
mopo.de, tagesspiegel.de


Nicht nur auf dem Papier: Der DJV fordert von Bundes­regierung und Landes­regierungen eine staats­fern orga­nisierte Journalismus-Förderung. Die Gelder sollten u.a. an die personelle Ausstattung von Redaktionen und eine Tarif­bindung gekoppelt sein. “Eine reine Förderung von Papier­ausgaben ist da nicht ziel­führend”, sagt der neue DJV-Chef Mika Beuster.
djv.de, zeitung.faz.net (€)


Literatur-Papst: Der Verlag HarperCollins veröffentlicht im Frühjahr 2024 das Buch “Leben. Meine Geschichte in der Geschichte” von Papst Franziskus. Darin erzählt er seine Vita entlang prägender Ereignisse. Historischen Kontext liefert Fabio Marchese Ragona zu, Vatikan-Experte beim Berlusconi-Unter­nehmen Mediaset.
buchreport.de


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“Für unsere Vorfahren war es eine Frage von Leben und Tod, vor negativen Dingen und Gefahren gewarnt zu sein. Daher waren negative Informatio­nen immer überlebens­wichtiger für uns als positive.”

Medien­wirkungs­forscher Marcus Maurer beobachtet, dass dieser Instinkt bis heute nachwirkt, weshalb Medien Negatives eher auffalle und ihr Publikum eher Negatives anklicke. Im “Spiegel”-Interview appelliert er, häufiger zu berichten, wenn etwas gut laufe.
spiegel.de (€)


– COMMUNITY –


Screen-Schritt­macher: Love & Live mit Lovoo.
Von Anbandeln bis Zauber­tricks: Nutzerinnen können in der Dating-App Lovoo nicht nur Dates finden, sondern auch Live-Content gucken und selbst streamen. Damit ist die App Vorreiter in Deutschland und kommt pro Jahr auf über 7 Mio Stunden Live­streams. In der turi2 edition #22 erklärt Luisa Esposito, die bei Lovoo Live­streaming und Influencer-Marketing verantwortet, wie die App damit zufällige Bekannt­schaften, Geselligkeit und Austausch fördert.
weiterlesen auf turi2.de

Wir graturilieren den Geburts­tags­kindern des Tages: Stephan Grünewald, Gründer und Leiter des Rhein­­gold-Instituts, feiert seinen 63. Geburts­tag. TV-Moderatorin Heike Maurer macht die 70 voll. Der “taz“-Chef­reporter Peter Unfried begeht seinen 60. Ehrentag.


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Meistgeklickter Kopf gestern war “Zeit”-Chef­redakteur Giovanni di Lorenzo, der im NDR-Magazin “Das” sein neues Buch vorstellt, in dem er 50 Prominente interviewt. Ihm folgen im Ranking Virginie Briand von Deloitte Digital, die in der turi2 edition #22 beschreibt, welche Screens wir künftig vor Augen haben, sowie die frühere MDR-Intendantin Karola Wille.
turi2.de/koepfe


Meistgeklickter Link gestern Abend war der Weihnachts­spot von Amazon, in dem drei ältere Frauen sich dank einer Lieferung mit bequemen Sitz­kissen in Schlitten austoben können.
youtube.com (60-Sek-Video)


Video-Tipp: Die “USA Today” heuert den Journalisten Bryan West als Taylor-Swift-Reporter an. In seinem Bewerbungs­video erklärt West, warum er als Swiftie perfekt für den Job ist: Er kann als “One-Man-Band” multi­mediale Inhalte im Allein­gang produzieren. Als Beweis für kritische Distanz, nennt West drei Swift-Songs, die er nicht ausstehen kann.
youtube.com (5-Min-Video) via sueddeutsche.de (€), eu.usatoday.com


Lese-Tipp: Der schrittweise Abschied von Print gelingt denen am besten, die früh und konsequent auf Digitalisierung gesetzt haben, analysiert Henning Kornfeld im “Journalist”. Funke etwa habe gelernt, wie wichtig es ist, auch eingefleischte Print-Kundschaft parallel ans E-Paper heranzu­führen.
journalist.de


– BASTA –

Nächster Halt, Hogwarts: Der schottische Bahn­betreiber ScotRail lockt Lokführer-Azubis mit einer besonders pittoresken Strecke. Zum Schienen­netz gehört das Glenfinnan-Viadukt, über das in den “Harry Potter”-Filmen der Hogwarts-Express rollt. Offenbar hofft die schottische Bahn darauf, mit Harry-Potter-Fans im Trieb­fahrzeug den Fachkräfte­mangel wegzaubern zu können.
faz.net

Redaktion: Björn Czieslik und Tim Gieselmann

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