Angela Merkel rechtfertigt Russland-Politik und macht nur noch “Wohlfühltermine”.
Da bin ich wieder: Altkanzlerin Angela Merkel verurteilt im ersten großen Interview nach ihrem Abtritt den Ukraine-Krieg und verteidigt ihre Russland-Politik. In dem rund 90-minütigen Gespräch mit Schriftsteller und “Spiegel”-Journalist Alexander Osang am Dienstagabend im Berliner Ensemble sagt Merkel, der Angriff Russlands auf die Ukraine ist ein unentschuldbarer, “brutaler, das Völkerrecht missachtender Überfall”. Dennoch rechtfertigt sie ihre Bemühungen, nach den Minsker Abkommen 2014 und 2015 eine diplomatische Lösung mit Russland zu finden: “Diplomatie ist ja nicht, wenn sie nicht gelingt, deshalb falsch gewesen.” In ihrer neuen Rolle als Bundeskanzlerin a.D. sieht es Merkel nicht als ihre Aufgabe, “Kommentare von der Seitenlinie zu geben”.
weiterlesen auf turi2.de, youtube.com (90-Min-Video)
Zahl des Tages: Für 50.000 Pfund, umgerechnet rund 59.000 Euro, speist Hollywood-Star Johnny Depp mit Freunden in einem indischen Restaurant in Birmingham, berichtet die “Daily Mail”. Der Betrag dürfte Depp nicht schmerzen – die gewonnene Verleumdungsklage gegen Ex-Frau Amber Heard bringt ihm mehrere Mio Dollar ein.
t-online.de, dailymail.co.uk, turi2.de (Background)
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(Foto: nickylarson974 / Getty)
– NEWS –
Unter Aufsicht: Die Unterhändler der EU-Staaten und des EU-Parlaments einigen sich auf verbindliche Geschlechterquoten für Leitungspositionen börsennotierter Unternehmen, teilt die Vize-Präsidentin des EU-Parlaments, Evelyn Regner, mit. Die Staaten können wählen: Entweder sind bis 2026 mindestens 40 % der Aufsichtsratsmitglieder Frauen oder es sind durchschnittlich 33 % der Aufsichtsräte und Vorstände weiblich besetzt. Wer sich nicht an die Regeln halte, müsse zahlen.
handelsblatt.com, rp-online.de
Gleichstrom: Das EU-Parlament und die EU-Länder einigen sich auf USB-C als Standard-Ladebuchse für Smartphones, Kameras, Wearables oder Lautsprecher ab Mitte 2024. Für Laptops gilt eine längere Übergangsfrist. Apple und der IT-Verband Bitkom sehen die Einheitsstecker als Innovationsbremse.
tagesschau.de, sueddeutsche.de
Porsche pumpt einen “zweistelligen Mio-Betrag” in den US-Startup-Inkubator UP.Labs. Bis 2025 sollen mit dem Geld sechs neue Unternehmen mit “starker Bindung” zur Auto- und Mobilitätsbranche entstehen. Dem Plan nach erwirbt Porsche zunächst eine Minderheitsbeteiligung an den Firmen, nach drei Jahren ist eine Übernahme möglich.
handelsblatt.com, newsroom.porsche.com
Switcht back: Die prominente US-Tech-Journalistin Kara Swisher verlässt die “New York Times” nach gut zwei Jahren wieder und kehrt zu Vox Media zurück. Sie soll einen neuen Interview-Podcast hosten, zusätzlich zum Vox-Podcast Pivot, den sie mit Marketing-Guru Scott Galloway macht.
bloomberg.com via talkingbiznews.com
Niederlande: Der Prozess im Mordfall des Kriminal-Reporters Peter R. de Vries findet unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen statt. Alle 88 Zeugen bleiben anonym, ebenso wie die Namen der Staatsanwälte. Der Journalist war im Juli 2021 in Amsterdam beschossen worden und erlag seinen Verletzungen.
spiegel.de, sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
Pinnwand: Instagram lässt Nutzerinnen künftig bis zu drei Posts an ihr Profil pinnen. Die Fotos oder Kurzvideos erscheinen dann dauerhaft oben. Das Netzwerk will Creatorn damit “mehr Flexibilität” geben, sich auf ihrer Profilseite auszudrücken. Ähnliche Funktionen gibt es bereits bei TikTok und Twitter.
techcrunch.com, theverge.com
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Sina Mainitz erzählt im turi2 Jobs-Podcast, dass Joggen und Yoga für sie ein Ausgleich zum Berufs- und Alltagsleben sind. Wenn die ZDF-Börsenreporterin morgens “ein Reh oder ein Häschen” sieht, findet sie das “schon ganz groß – da sauge ich ganz viel Energie raus”. Sina Mainitz ist eine von 11 Porträtierten in der neuen turi2 edition #18. Das Buch zum Thema Kapital erscheint am 29. Juni 2022.
turi2.tv (49-Min-Podcast auf YouTube), turi2.tv (direkt zum Joggen), turi2.podigee.io, spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de
Meistgeklickter Link gestern Abend war die Anzeige des “journalist” zum Fachkräftemangel im Wirtschaftsjournalismus.
journalist.de
– DEBATTE –
“Als wir unser Zuhause verlassen haben, um zur Arbeit zu gehen, wirkte das alles immer sehr wichtig. Aber dann saßen wir plötzlich zu Hause fest mit unseren Partnern und Familien oder Mitbewohnern. Und die haben unsere Zoom-Meetings mitgehört und mitbekommen, wie langweilig und sinnlos diese Meetings oft sind.”
Frédéric Laloux, Vordenker der neuen Arbeitswelt, sagt der “Süddeutschen Zeitung”, dass viele Menschen durch die Pandemie erst den Sinn ihrer Arbeit reflektiert haben.
sueddeutsche.de (Paid)
Pandemic Pulse: Das Vertrauen der Menschen in die Wissenschaft ist während der Pandemie deutlich gestiegen, sagt der State of Science Index von 3M. Forschungschefin Camila Cruz Durlacher findet es jedoch erstaunlich, dass offenbar etliche Menschen den Zusammenhang “zwischen der von ihnen genutzten Technik, und der Wissenschaft, die all dies erst möglich macht”, nicht kennen.
welt.de (Paid)
– INSPIRATION –
Video-Tipp: Die US-Beratungsfirma McKinsey soll jahrelang für Gazprom in Deutschland lobbyiert haben, berichtet Business Insider. Vize-Chef Kayhan Özgenç erzählt bei Welt-TV von den Recherchen. McKinsey habe sich bei Gazprom “angedient”, um zu helfen, russisches Gas in Deutschland “unverzichtbar” zu machen.
welt.de (4-Min-Video), businessinsider.de (Paid)
Hör-Tipp: Um künftige Pandemien effizienter zu bekämpfen, muss die Kommunikation in der Krise klarer werden, resümiert Volkart Wildermuth im Deutschlandfunk. Journalismus-Forscherin Irene Broer (Foto) bilanziert, die Gesellschaft hat durch Corona gelernt, “dass Wissenschaft eben nie fertig ist”.
deutschlandfunk.de (25-Min-Audio)
– COMMUNITY –
Meistgeklickter Kopf gestern war ZDF-Börsen-Reporterin Sina Mainitz. Im turi2 Jobs-Podcast rät sie, sich mit der Geldanlage zu beschäftigen. Gerade an der Börse sei es jedoch gut, “wenn man einen langen Atem hat und nicht beim ersten Sturm die Flucht ergreift”.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 07.06.2022)
Die meistgeklickten Frauen aus der Wirtschaft >>>
– BASTA –
Weihnachtsgeld: Songwriter Andy Stone wirft Mariah Carey vor, ihren Weihnachts-Evergreen All I Want for Christmas is You von 1994 abgeschrieben zu haben und klagt auf 20 Mio Dollar. Seine Band “Vince Vance & The Valiants” hatte 1990 einen Song mit gleichem Titel – Text und Melodie sind komplett verschieden. Dass Stone die Ähnlichkeit nach 28 Jahren auffällt, legt nahe, dass auf seinem aktuellen Wunschzettel wohl einfach Geld steht.
sueddeutsche.de
Redaktion: Björn Czieslik und Tim Gieselmann
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