turi2 am Morgen: KI vs. Meinungsvielfalt, Smartphone-Spionage, Brigitte Huber.

Gutachten der Medienanstalten: KI-Features von Google und Co gefährden die Meinungsvielfalt.

Die systematische KI-Anwendung von Plattformbetreibern führt zu wesentlichen Veränderungen bei der Meinungsbildung, sagt ein Gutachten der Medienanstalten anlässlich des von Google auch hierzulande eingeführten AI-Mode. KI-basierte Suchantworten würden neue Inhalte schaffen und dabei etablierte Informationsquellen verdrängen. Dadurch “verschieben sie die Verantwortung für publizierte Aussagen zunehmend zu den Plattformbetreibern”. Auch die Sichtbarkeit anderer Treffer abseits der KI-Antworten werde beeinflusst. Studien bescheinigen Content-Anbietern Traffic-Verluste von 18 bis über 50 % – was langfristig die Refinanzierung hochwertiger Internet-Inhalte bedrohen könnte. Was DLM-Präsidentin Eva Flecken (Foto) als Konsequenz aus dem Gutachten fordert…
weiterlesen auf turi2.de, faz.net, die-medienanstalten.de, medien.epd.de (€), turi2.de (Background)

Bulo’s Beobachtungen: Warum ich mir auf LinkedIn irgendwie outlinked vorkomme.

Publikaturist und Gary-Glotz-Kreativchef Peter “Bulo” Böhling hat sich jahrelang gegen LinkedIn gesträubt. Auf Drängen von Freunden und Geschäftspartnern meldete er sich vergangene Woche nun doch bei dem beruflichen Netzwerk an – und fragt sich in seiner heutigen Kolumne, warum er das getan hat.
weiterlesen auf turi2.de

Zahl des Tages: Für 67 % der Millennials spielt die Wahl der Schriftart eine entscheidende Rolle für die eigene Ausdrucksfähigkeit, sagt die globale Studie “Fonts, Feels, & Reels 2025” von Monotype. 59 % der deutschen Befragten finden zudem, dass die Schriftwahl ihrer Lieblingsmarke Einfluss darauf hat, wie sie die Marke wahrnehmen.
campaigngermany.de (nach Anmeldung frei)

Smartphone-Spion? Eine Sicherheitsfirma aus Jakarta unter deutscher Führung soll eine Spionage-Software vermarktet haben, mit der jahrelang Handys von Politikern, Journalisten und Künstlern geortet worden sein sollen, recherchieren Lighthouse Report, “Spiegel” und ZDF. Die Rede ist von über 1,5 Mio Trackingversuchen in 168 Ländern, vor allem zwischen 2007 und 2014. Das beschuldigte Unternehmen First Wap weist die Vorwürfe zurück.
spiegel.de (€), zdfheute.de

In alter Frische: Brigitte Huber, 61, ehemalige Multi-Chefredakteurin bei Gruner + Jahr, und Autor Stephan Seiler, 45, starten den Podcast “Huber & Seiler – Die Sache mit dem Älterwerden”. Darin sprechen die beiden zum Auftakt über “das gefühlte Alter, und was es mit uns macht”. In Folge zwei ist Longevity-Experte Volker Limmroth zu Gast. Der Podcast soll Neugier aufs Alter wecken, statt davor Angst zu machen.
podcast.de (bisher zwei Folgen)

Virale Debatte: Die Reporterfabrik hat mit Auszügen ihres Debatten-Formats High Noon bisher über 2 Mio Views auf Instagram und TikTok erreicht, teilt Gastgeber Cordt Schnibben mit und kündigt eine Fortsetzung “mit anderen Meinungspaaren” an. Zudem seien über 24.000 Kommentare eingegangen. Zum Auftakt waren Melanie Amann, Ex-“Spiegel”-Vize, und “Welt”-Herausgeber Ulf Poschardt zu Gast.
turi2.de, turi2.de (Background)

RTL-GPT: RTL Deutschland schafft eine KI-Infrastruktur speziell für Sidekicks – eine neue agentenbasierte KI-Plattform, die von der RTL-Tochter Smartclip für die Medienbranche entwickelt worden ist. Dadurch sei man nicht mehr von externen Cloud-Diensten abhängig. Sidekicks kombiniere “Media Intelligenz mit Prozessautomatisierung und integriert KI-Agenten direkt in die operativen Arbeitsabläufe”.
media.rtl.com

Schlager-Schluss: Der MDR stellt nach nur einem Jahr zum Jahresende seine “Schlagerhitparade” ein. Das Format war im März als Nachfolger von “Schlager des Monats” gestartet, die seit 2018 liefen. Einen genauen Grund für das Aus nennt der Sender nicht. Man entwickle sein “publi­zi­stisches Angebotsportfolio konti­nuierlich im Sinne des Publikums weiter”, heißt es eher vage.
schlager.de, dwdl.de

Football-Nachwuchs: Super RTL zeigt erstmals ein NFL-Spiel in seinem Kinderprogramm Toggo. Die Begegnung von Indianapolis Colts und Atlanta Falcons läuft am 9. November ab 15.20 Uhr – ohne Werbung. Jessica Schöne (Foto) moderiert. Als Kommentatoren kommen Maximilian von Garnier, sportlicher Leiter des NFL-Flag-Schul­programms, und Kids-Reporter Tilman zum Einsatz.
presseportal.de

Bessere Zeiten: Die französische Werbeholding Publicis hebt ihre Wachstums-Prognose für das laufende Geschäftsjahr an – auf ein Plus von bis zu 5,5 %. Anfang 2025 war man noch von 4 bis 5 % ausgegangen. Im 3. Quartal steht bereits ein organisches Wachstum von 5,7 %. Der weltweite Quartalsumsatz beträgt 3,5 Mrd Euro.
horizont.net (€), campaigngermany.de (frei nach Anmeldung)

Königsklasse: Tiefkühlkost-Anbieter Iglo schafft für Sonja Königsberg den Posten Head of Media & PR DACH. Sie hatte zuvor Führungspositionen u.a. bei Mindshare und Otto, zuletzt wirkte sie als freie Beraterin für WPP Media oder Mediaplus.
meedia.de

Abgelenkt: Bei der Arbeit schaut man ständig aufs Handy und lässt so wichtige Aufgaben liegen – man kennt’s. Wie man es schafft, das Smartphone zu ignorieren, verrät die Apotheken Umschau.

Meistgeklickter Kopf gestern war Mathias Döpfner. Der Springer-CEO hat gemeinsam mit “Bild”-Chef­redak­teurin Marion Horn, zweite im Ranking, die Israel-Fahne am Springer-Hochhaus anlässlich der Befreiung der Geiseln eingeholt. “taz”-Chef­redak­teurin Barbara Junge ist die Dritte in der Runde.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 14.10.2025)

Lese-Tipp: Deutschlandfunk-Kultur-Moderator Korbinian Frenzel liefert in der “taz” sechs Ideen für konstruktiven Journalismus. Er fordert u.a., sich “von der Perfektions­erwartung zu verabschieden”, weniger Machtfragen zu stellen und dafür “mehr Sachfragen zu wagen”. Auch für “weniger Drama” wirbt er: “Auf eine Kanzlerwahl, die im ersten Wahlgang scheitert, folgt nicht das Ende der Demokratie, sondern erst einmal der zweite Wahlgang.”
taz.de

Nackte Wahrheit: KI-Schmiede OpenAI plant, ChatGPT bis Ende des Jahres um eine optionale Erotik-Funktion für verifizierte Erwachsene zu erweitern. CEO Sam Altman sagt, dies sei Teil einer Lockerung von Einschränkungen. Man wolle Erwachsene wie Erwachsene behandeln, was wohl heißt, sie zur Kasse zu bitten. Und das geht offenbar besonders gut mit einem Einstieg ins älteste Gewerbe der Welt. t-online.de