turi2 am Morgen: TV-Duell, ZDF-Schlagabtausch, Deutsche Welle.

Medien-Reaktionen auf das TV-Duell +++ ZDF muss Fehler im Streit um "Schlagabtausch" einräumen +++ Deutsche Welle will Geld von Ex-Mitarbeiter zurück +++

10. Februar 2025

Von “Angriffslustig” bis “ganz schön langweilig”: Reaktionen und Medienstimmen zum ersten TV-Duell zwischen Scholz und Merz.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich im ersten TV-Duell am Abend bei ARD und ZDF knapp besser geschlagen als Kontrahent Friedrich Merz, sagt eine repräsentative Umfrage der Forschungs­gruppe Wahlen nach dem Duell. 37 % der Befragten sehen Scholz vorne, 34 % Merz. 29 % sehen keinen Unter­schied. Auch bei Glaub­würdigkeit und Sympathie liegt Scholz vor Merz. “Süddeutsche”-Parlaments-Korrespondent Daniel Brössler kommentiert, Scholz habe “aus seiner schlechten Lage das Beste gemacht”. Merz dagegen sei es gelungen, “noch etwas überheblicher zu wirken als Scholz”. “Bild”-Politik­chef Jan Schäfer sieht Merz vorne, der “viele Scholz-Attacken lächelnd abprallen” ließ. Weitere Stimmen über das Duell, u.a. aus der ARD, vom “Spiegel” und dem “Handelsblatt” sammeln wir auf turi2.de

Zahl des Tages: Durch­schnittlich 668.000 Menschen haben 2024 die Gottes­dienst-Über­tragungen am Sonntag­morgen im ZDF gesehen, teilt der Sender dem “epd” mit. 2023 waren es im Schnitt noch 763.000 Menschen. Der Markt­anteil sinkt von 10 auf 9,2 %. 2024 hat das ZDF 24 evangelische, 25 katholische und einen orthodoxen Gottes­dienst übertragen.
pro-medienmagazin.de, medien.epd.de (€)

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– NEWS –

Nachschlag: Die Friedrich Naumann Stiftung wider­spricht dem ZDF, auch zum “Schlag­abtausch” am Donnerstag­abend eingeladen worden zu sein. Das ZDF hatte am Freitag nach Kritik am unaus­gewogenen Studio­publikum eine Reihe an Institutionen genannt, die für die Sendung angesprochen wurden. Darunter sei auch die FDP-nahe Stiftung gewesen – eine Fehl­information, wie der Sender später ein­räumen muss. Das ZDF begründet den Fehler mit einem falschen Eindruck beim “Abgleich der Anmelde­liste”. “Bild” nimmt den Vorfall zum Anlass für eine General­abrechnung mit dem ÖRR und schreibt von einem “Aufstand von Politik und Experten gegen ARD und ZDF”.
weiterlesen auf turi2.de, presseportal.zdf.de, faz.net (€), bild.de (€)

Sinneswandel: Die Deutsche Welle fordert das Ruhegeld von einem früheren Fernseh­direktor teilweise zurück, berichtet “Business Insider”. Der Mann war 2013 Peter Limbourg als Intendanten-Kandidat unterlegen und anschließend “in gutem Ein­vernehmen” gegangen. Seitdem soll er laut “BI” jährlich mehr als 100.000 Euro Ruhegeld bekommen haben. Nachdem die im ÖRR früher üblichen Ruhegelder im Zuge des RBB-Skandals für “sitten­widrig” erklärt wurden, wolle die DW das Geld teilweise zurückhaben – zunächst rund 100.000 Euro für 2021.
businessinsider.de (€), turi2.de

Traue nie KI: Der “Spiegel” löscht einen Leser­brief, wonach Friedrich Merz eine Honorar­professur an der Uni St. Gallen verloren haben soll, “weil die Qualität und der Inhalt so miserabel waren”. Merz hat aber nie in St. Gallen gelehrt. Der Autor des Leser­briefs sagt, er habe eine Anekdote seines Sohnes über einen “Herrn Merz” wiedergegeben. Zur Über­prüfung habe er ChatGPT und Deep Seek befragt: Beide hätten ihm den Fall bestätigt.
sueddeutsche.de (€), faz.net

Kreuz­ver­hör statt Duell: Das ZDF setzt auf Einzel­gespräche mit Grünen-Kanzler­kandidat Robert Habeck und AfD-Konkurrentin Alice Weidel, die heute Abend statt­finden. Ursprüng­lich hatten ARD und ZDF ein zweites Duell mit Weidel und Habeck geplant, darüber mit den Parteien aber keine Einig­keit erzielt. Die “Was nun?”-Sendungen werden von Bettina Schausten und Anne Gellinek moderiert.
dwdl.de

Kinder dürfen stören: Der WDR-Rundfunkrat lehnt eine Programm­beschwerde zur Sendung #Kinderstören von Carolin Kebekus ab. Auf einem “Tatort”-Sende­platz hatte Kebekus sich im August für Kinder­rechte ein­gesetzt. Ein Zuschauer sah sich durch die unan­ge­kündigte Sendung mit einer “aktivistischen Polit­propaganda­show“ über­rumpelt.
faz.net (€), msn.com, wdr.de, turi2.de (Background)

Gutes Raten: ProSieben schickt “Ein sehr gutes Quiz (mit hoher Gewinn­summe)” mit Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf als Live-Samstag­abend­show in Serie. Die Show läuft ab 22. März vier Wochen lang und soll jedes Mal aus einem anderen Ort kommen, sagt Senderchef Hannes Hiller im RND-Interview.
presseportal.de, dwdl.de, rnd.de (Interview Hiller)

Recherche zerstört Sensation: In einem Patent­streit gewinnt Nokia gegen Amazon. Die Formulierung, Amazon dürfe Prime Video “in bisheriger Form” nicht fort­führen, verkaufen viele Redaktionen als Aus des Dienstes. “DWDL”-Chef Thomas Lückerath wirft den Kollegen “lukratives Clickbait” vor. Es gehe um eine Funktion, die viele Nutzer womöglich nicht einmal kannten.
dwdl.de

Satz mit X? Tech-Milliardär Elon Musk weist Spekulationen über ein Interesse am Kauf von TikTok zurück. Er habe kein Ange­bot einge­reicht, sagt er auf dem “Welt”-Wirtschafts­gipfel – aller­dings stammt die Aus­sage schon von Ende Januar. Microsoft, Amazon und Oracle haben dagegen Interesse am US-Geschäft von TikTok signalisiert.
welt.de, zeit.de

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Better safe than sorry: Diphtherie kann auch für Erwachsene gefährlich werden. Sie tritt in Deutschland zwar nur vereinzelt auf, in manchen Urlaubsregionen aber häufiger. Eine alle 10 Jahre aufgefrischte Impfung schützt – mehr dazu in der Apotheken Umschau.

– COMMUNITY –

Zeitungslandschaft im Wandel: Über die Situation des Lokaljournalismus.

Die Studie “Wüsten­radar” der Hamburg Media School hat gezeigt, dass die Medien­viel­falt auf Land­kreis­ebene auf dem Rück­zug ist: Gab es in den 1990er Jahren noch 134 Landkreise, in denen nur eine lokale Tages­zeitung erschien, sind es heute bereits 187. In ihrem Gast­beitrag für epd Medien machen die Studien-Autoren Christian-Mathias Well­brock und Sabrina Maaß konkrete Vorschläge, wie der Lokal­journalismus gestärkt werden kann – auch abseits einer staat­lichen Zustell­förderung. Ihr Text ist Teil der Reihe Das Beste aus epd Medien bei turi2.
weiterlesen auf turi2.de, medien.epd.de (Text bei epd Medien lesen)

Wir graturilieren den Geburtstags­kindern vom 10. Februar:

Carsten Knop, Herausgeber der “FAZ”, wird 56.

Jan Isenbart, Geschäfts­leiter Forschung & Service bei ARD Media, wird 58.

Christoph Teuner, ntv-Chef­moderator, wird 62.

– TERMINE –

Netzwerken, weiter­bilden, feiern – hier trifft sich die Kommunikations­branche:

10.2.: Seminar: KI in Kommunikation, PR & Marketing, Düsseldorf

10.2.: Table.Forum Wachstum, Online

11.2.: Data Debates #29: So wird Deutschland wieder zum Innovationstreiber, Berlin & Online

12.2.: Videos, Animationen & Stories mit Canva erstellen, Webinar

13.2.: Fake News entlarven, Webinar

13.2.: Deutschen Produzententag 2025, Berlin

13.2.: KI-Klone im Verlag, Webinar

13.2.: Barcamp: Demokratie vs. Plattformen, München & Online

Alle Events auf turi2.de/termine. Fehlt dein Termin? Trage ihn kostenlos auf turi2.de/join ein!

Meistgeklickter Kopf gestern war Tui-Cruises-Chefin Wybcke Meier, die kürzlich im OMR-Podcast von Philipp Westermeyer angedockt hat. Ihr folgen im Ranking Dagmar Rosenfeld, die im “Machtwechsel”-Podcast mit Robin Alexander über die “vertane Chance der Mitte” diskutiert, sowie ARD-Programmd­irektorin Christine Strobl.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 9.2.2025)

Meistgeklickter Link am Freitagabend war ein neuer Spot der Drogerie-Kette Rossmann, die sich zum Valentins­tag mit der Kampagne “Wa(h)re Nächstenliebe” gegen Alters­armut und Einsam­keit engagiert.
youtube.com (48-Sek-Video)

Hör-Tipp: “Bild”-Vize Paul Ronzheimer spricht im OMR-Podcast mit Philipp Westermeyer u.a. über die “Smartphonisierung der Kriegs­gebiete” und meint damit Soldaten, die aus den Schützen­gräben Fotos und Videos posten. Freie Fotografen könnten ihre Bilder kaum noch verkaufen. Zudem beobachtet Ronzheimer, dass immer mehr Content-Creator in Krisen­regionen auftauchen.
omr.com (76-Min-Audio)

– BASTA –

Elektrisiert: Der Bürger­meister der öster­reichischen Stadt Feldkirch hat sich zur Präsentation eines neuen Müll­fahr­zeugs selbst ans Steuer gesetzt und ist damit ein paar Meter durch die Stadt gefahren. Seine Spritz­tour hält er via Insta-Video fest. Blöd nur: Ihm fehlt der LKW-Führer­schein. Nun hat er sich selbst angezeigt und weiß: Diese PR-Idee war wohl Müll.
vorarlberg.orf.at, schwaebische.de, instagram.com

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