Redaktion: Tatjana Kerschbaumer und Markus Trantow
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Armin Laschet nennt WDR-Moderatorin “junge Frau”.
Armin patzt – und erntet ein Twitter-Shit-Stürmchen: NRW-Ministerpräsident und CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet gibt sich im Interview mit WDR-Moderatorin Susanne Wieseler kratzbürstig und nennt die 52-Jährige “junge Frau”. Wieseler hatte Laschet, 60, in der WDR-Sendung “Aktuelle Stunde” per Schalte zur Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen interviewt und nach seinen politischen Plänen zur Eindämmung des Klimawandels gefragt. Während Wieseler von einem “Wendepunkt” spricht, bei dem die “Menschen erleiden, was der Klimawandel bedeutet”, näselt Laschet rheinländisch: “Entschuldigung, junge Frau – weil jetzt ein solcher Tag ist, ändert man nicht die Politik”. Wieseler erklärt per Tweet später die Aufregung um den Hashtag #jungeFrau, twittert aber auch: “Ich höre gar nicht, dass er das wirklich sagt.” Manche Zuhörerinnen vertreten die Auffassung, die “junge Frau” sei vor allem Laschets vernuschelter Aussprache von “Entschuld-jung” zuzuschreiben.
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Zahl des Tages: Bis zu 600 Artikel will Möbel-Gigant Ikea im kommenden Geschäftsjahr auslisten, kündigt der Konzern an. Grund sind weltweite Engpässe im Frachtverkehr. Bisher hat Ikea rund 12.000 Produkte im Sortiment – ob Bestseller wie Billy und Bestå erhalten bleiben, ist noch unbekannt.
“Wirtschaftswoche” 29/2021, S. 6 (Paid)
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– NEWS –
Erstmal ‘n Nickerchen: Die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel plaudert bei ihrem Besuch in den USA über ihre Zukunftspläne, die ruhiger ausfallen könnten als von vielen erwartet. Wörtlich sagte Merkel: “Und dann werde ich vielleicht versuchen, was zu lesen, dann werden mir die Augen zufallen, weil ich müde bin, dann werde ich ein bisschen schlafen, und dann schauen wir mal”. Dass künftig jemand anderes politische Entscheidungen treffen müsse, werde ihr vermutlich “sehr gut gefallen”.
twitter.com (54-Sek-Video), tagesschau.de
Protestbrief: Freie WDR-Journalistinnen stellen sich einmal mehr gegen Programmkürzungen der ARD und hauen die medienpolitischen Sprecherinnen im Bundestag an, um “öffentlichen Protest” einzufordern, heißt es im “Hauptstadt-Briefing” von The Pioneer. Die CDU-Abgeordnete Elisabeth Motschmann antwortet, dass sie “Pläne von Intendanten, die bisher nur aus den Medien und nicht in den Einzelheiten bekannt sind”, öffentlich nicht kritisieren will.
thepioneer.de (Paid), turi2.de (Background)
Reif fürs Wochenende: “Zeit Magazin”-Chef Christoph Amend und Autorin Ilona Hartmann fragen in einem neuen Podcast “Und was machst Du am Wochenende?” In den ersten beiden Folgen rät Lena Meyer-Landrut zu Romanen und Energy Drinks, Aminata Belli schwärmt vom Autobahn-Umland.
zeit.de
Rocket Man: Jeff Bezos nimmt auf seinem Flug ins All am 20. Juli den Niederländer Oliver Daemen, 18, mit. Der Sohn eines Hedgefonds-Gründers hat eigentlich ein Ticket für den zweiten Start, springt nun aber für einen anonymen Bieter ein, der den Jungfernflug für 28 Mio Dollar ersteigert hatte und verschieben muss.
cnet.com, welt.de
Steuerflüchtling? Amazon könnte der jüngst vereinbarten globalen Mindeststeuer von 15 % für Großkonzerne entkommen, berichtet das “Handelsblatt”. Grund: US-Finanzministerin Janet Yellen zweifelt daran, dass Jeff Bezos‘ Konzern die Rentabilitätsschwelle erreicht.
handelsblatt.com, turi2.de (Background)
Meistgeklickter Link gestern Abend: Der BR berichtet über einen Münchner Medien-Professor, der Links zu Ken Jebsen als wissenschaftliche Quellen einsetzt.
br.de
– DEBATTE –
“Ein Sendeplatz alleine erzeugt noch keine Relevanz.”
ARD-Programmdirektorin Christine Strobl räumt Sendeplätzen im linearen TV zwar nach wie vor “eine große Rolle” ein, hält sie aber für Nutzerinnen “überschätzt”, die auf On-Demand-Angebote zurückgreifen.
“FAZ”, S. 13 (Paid)
“Wer glaubt, dass Wirtschaft wichtiger ist als Gesundheit, kann ja mal versuchen, sein Geld zu zählen, während er die Luft anhält.”
Arzt- und Moderator Eckart von Hirschhausen poltert bei Maybrit Illner gegen die deutsche Klimapolitik und die “Priorisierung von Wirtschaft”, die ihm “derartig auf den Sack” geht. Die Gesellschaft hänge einer “kranken Wachstumsideologie” nach. Eine kaputte Umwelt sei schließlich irreversibel – kein Millionär könne sich seine eigene Außentemperatur kaufen.
welt.de, twitter.com (2-Min-Video)
Error: Zwischen Tech-Szene und Medien herrscht dicke Luft, schreibt Katharina Kort. Grund für den Streit sei, dass beide Seiten nicht verstünden, wie die andere funktioniere. Gründerinnen müssten mit der Presse arbeiten statt gegen sie, Journalistinnen fair, aber nicht nur freundlich über Startups berichten.
handelsblatt.com, turi2.de (Background)
– INSPIRATION –
Hör-Tipp: DuMont-CEO Christoph Bauer erklärt im “Hy”-Podcast mit Christoph Keese die Transformation des Kölner Konzerns, der in der Vergangenheit durch Fehlkäufe ins Schlingern geraten war. Bauer ist der erste Chef der 401 Jahre alten Mediengruppe, der nicht aus der Familie stammt.
podcasts.apple.com (33-Min-Podcast)
Lese-Tipp: Die “Bunte” verliert durch den Abgang von Tanja May eine selten “talentierte Promiranschmeißerin”, schreibt Laura Hertreiter. Ihr noch nicht offiziell bestätigter Wechsel zur “Bild” könnte auch an “Bunte”-Chef Robert Pölzer liegen, der auf “weniger Sex, mehr Krebs” setze.
sueddeutsche.de (Paid), turi2.de (Background)
Wir graturilieren: Johannes Hauner, Geschäftsführer für Digitale Medien bei der “Süddeutschen Zeitung”, wird heute 38 Jahre alt. Gleich am Morgen ruft die familiäre Pflicht: Hauner telefoniert mit seiner Zwillingsschwester, um ebenfalls Glückwünsche zu überbringen, bevor es für ihn ins “digitale Büro” geht. Dort arbeitet er mit seinem Team daran, die Marke von 250.000 Digital-Abonnentinnen zu knacken – sein berufliches Highlight für das kommende Jahr. Privat freut er sich besonders auf eine Tagestour über die 12 Tausender im Bayerischen Wald. Glückwünsche sind gerne digital gesehen, besonders über Twitter.
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Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Georg Meck hat beim “Focus” angefangen und sich bei der “FAZ” als Leiter des Wirtschaftsressorts profiliert. Im Oktober kehrt er als neuer Chefredakteur des Wirtschaftsmagazins “Focus Money” zu seinen Anfängen bei Burda zurück. Meck ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungsmacherinnen in Deutschland.
turi2.de/koepfe (Profil Meck)
– BASTA –
Mehr Emotion: Jugendliche besitzen Rechtschreib-Kompetenz, haben sich aber durch WhatsApp & Co so sehr an Smileys und Herzchen gewöhnt, dass sie schnöde Schulaufsätze “eindimensional” finden. Das sagt eine Studie der Uni Halle-Wittenberg. Warum also nicht Emojis in Schulaufsätzen? Goethes 👊 und Kafkas 🐞🔄 klappen schon ganz gut.
sueddeutsche.de
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