turi2 am Morgen: Gregor Gründgens, Dieselskandal, Deutsche Bahn.

Von Björn Czieslik und Markus Trantow.


Vodafone-Marketingchef Gregor Gründgens rechnet mit Facebook und Agenturen ab.
Geld und Gewissen: Gregor Gründgens, Marketingchef von Vodafone Deutschland, geht im “Horizont”-Interview mit Facebook als Werbeplattform hart ins Gericht. “Verschwörungstheorien und massive Desinformation sind die Pest”, Unternehmen sollten daher “zweimal hinschauen”, wo sie ihre Werbung platzieren: “Wir sitzen als Marketers auf Milliarden-Budgets. Wir können die gesellschaftlichen Folgen von Social Media nicht einfach ignorieren”, sagt Gründgens. Auch die Agentur-Beziehungen sind für ihn nicht in Stein gemeißelt: Bis zu 80 % “der Zeit, die wir unseren Dienstleistern vergüten, sind erforderlich für die Bewegung eines zu kompliziert gewordenen Apparats”.
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VW-Chefs müssen im Dieselskandal nicht vor Gericht.
Kauf Dich frei: Volkswagen-Chef Herbert Diess (rechts im Bild) und Aufsichts­ratschef Hans Dieter Pötsch (links), ehemals VW-Finanzvorstand, müssen im Diesel­skandal nicht vor Gericht. Stattdessen zahlt VW für seine Führungskräfte jeweils 4,5 Mio Euro an die Staatskasse. Die Staats­anwaltschaft Braunschweig wirft Diess und Pötsch Markt­manipulation vor. Beide bestreiten, früher als bisher bekannt von Täuschungen bei Abgastests gewusst und Anleger nicht rechtzeitig über finanzielle Folgen informiert zu haben.
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Zahl das Tages: Nur 1.000 Teilnehmer*innen pro Tag und Veranstaltung lässt die Ifa in diesem Jahr zu. Statt als Groß­messe findet die Internationale Funk­ausstellung vom 3. bis 5. September als dezentrales B2B-Event an vier Standorten statt. Zugang haben nur Handel und Presse. 2019 kamen rund 245.000 Menschen.
crn.de


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– NEWS –

Deutsche Bahn kürzt ihre Marketing-Etats um einen zweistelligen Mio-Betrag, weil Corona-bedingt Fahrgäste und Einnahmen ausbleiben, schreibt “Horizont”. Eine für 2020 geplante Imagekampagne entfalle komplett. Nicht betroffen sei das Marketing für Töchter wie DB Regio.
“Horizont” 21/2020, S. 7 (Paid)


Jahr Top Special entdeckt Webinare als Geschäftsfeld: Testläufe mit dem “Tennis-Magazin” und dem “Flieger­magazin” fanden bereits Ende April statt. Weitere Webinare sollen folgen. Den Tennis-Talk sponsert ein Anzeigen­kunde, fürs Flieger-Webinar gibt’s Abo-Rabatt.
per Mail, golfmagazin.de, fotomagazin.de (Beispiele)


Facebook bläst zum Großangriff auf Amazon und Ebay: Das Netzwerk startet Facebook Shops, eine Plattform, auf der Firmen Waren einfach und kostenlos verkaufen können. Offiziell soll das Projekt kleineren Händlern helfen, in der Corona-Krise zu überleben – tatsächlich dürfte Facebook an Anzeigen verdienen.
handelsblatt.com, wuv.de, about.fb.com


Weltbild kooperiert mit Ex-Nationalspieler Philipp Lahm und dessen Kosmetik-Marke Sixtus. Weltbild vertreibt die naturnahen Pflegeprodukte des Ex-Fußballers, im Gegenzug tritt Lahm als Marken-Botschafter auf. Er soll u.a. eine Kolumne mit Gesundheits-Tipps schreiben.
augsburger-allgemeine.de


Bauer will Corona-bedingt sein Portfolio in Großbritannien bereinigen: Laut “Pressgazette” sind zehn Zeitschriften, darunter “Planet Rock” und “Your Horse”, betroffen, die entweder geschlossen oder verkauft werden sollen – oder rein digital weitermachen.
pressgazette.co.uk via new-business.de


Spotify angelt sich Stand-up-Comedian und Podcast-König Joe Rogan. Seine Joe Rogan Experience ist einer der meistgehörten Podcasts der Welt, läuft bisher aber nicht bei Spotify. Im Laufe des Jahres soll der Podcast zu Spotify wechseln, aber kostenlos bleiben.
theverge.com, newsroom.spotify.com


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Meistgeklickter Link gestern Abend: Bildblog wirft der “Bild” einen unsauberen Faktencheck zu Karl Lauterbach vor.
bildblog.de

“In meinen Augen ist und bleibt Werbung wider alle guten Argumente und Ratschläge ein prozyklisches Produkt der Wirtschaftsleistung und -stimmung: Sie verschwindet als Erstes aus dem Markt, taucht aber auch als Erstes wieder auf.”

Vermarktungschef Dirk Wiedenmann baut für Funke inmitten der Corona-Krise einen neuen Vermarkter auf. Im “Horizont”-Interview sagt er, dass die Buchungen wieder anziehen.
“Horizont” 21/2020, S. 12/13 (Paid)


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BUNTE bringt mit Bunte Genuss & Stil am 20. Mai ein weiteres Sonderheft an den Start. Inhaltlich dreht sich auf 100 Seiten alles um die Kunst des Gastgebens. Die Auflage der neuen Line Extension beträgt 150.000 Exemplare. Die zweite Ausgabe wird am 28. Oktober erscheinen.
burda.com

– BACKGROUND –

Corona-Hilfen werden vielfach missbraucht, schreiben Ingo Malcher und Marcus Rohwetter. Allein in NRW liegen über 1.000 Anzeigen wegen gefälschter Antrags-Webseiten vor. Lobbyverbände entdeckten Corona als Chance, alte Forderungen wieder herauszuholen.
“Zeit” 22/2020, S. 19 (Paid)


SAP: Gründer Hasso Plattner rechnet im “Handelsblatt” mit Ex-CEO Bill McDermott ab. Der Manager habe bei US-Töchtern zu lange auf Selbständigkeit gepocht. Für McDermott stand immer “der Wettbewerb ganz oben, für mich immer der Kunde”, sagt Plattner.
“Handelsblatt”, S. 4/5 (Paid)


Kabarettistin Maren Kroymann hat im TV schon Witze über Sexismus gemacht, als männliche Kollegen Frauen nur für Bühnen-Beiwerk hielten, schreibt Silke Weber. Mit heute 70 beweise Kroymann noch immer, wie lustig Feminismus sein kann.
“Zeit” 22/2020, S. 28 (Paid)


USA: Die “New York Times” wirft dem “New Yorker”-Journalisten Ronan Farrow vor, im Fall Weinstein lückenhaft recherchiert zu haben. Ben Smith beanstandet, Farrow habe Ungenau­igkeiten in vage Darstellungen verpackt, ohne Belege zu liefern. Farrow widerspricht.
spiegel.de, nytimes.com


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Sport1-Chefredakteur Pit Gottschalk beschreibt in der turi2 edition #11 die Veränderungen im Sportjoiurnalismus. Früher war mehr Nähe. Lesen Sie jetzt das ganze Interview hier als Online-Text, im kostenlosen E-Paper oder bestellen Sie hier das gedruckte Buch.

Lese-Tipp: “Tegel ist so gut wie tot. Corona gibt dem Flughafen den Rest”, schreibt Renate Meinhof in ihrer Liebeserklärung an den Berliner Airport. Moderne Flug­häfen seien Shopping-Center, Tegel dagegen sei immer “noch der Flughafen, der nur für den Passagier da war”.
“Süddeutsche Zeitung”, S. 3 (Paid)


– BASTA –

Funkenma-virchen: Köln will den Karneval 2021 durchziehen – je nach Situation vielleicht nur “im kleinen Rahmen” mit Livestream. Kein Wunder, dass das Festkomitee an dem Plan festhält, denn dass selbst die grüßten Karnevals-Muffel brav Masken tragen, das gibt’s nur einmal, das kommt nie wieder.
ksta.de


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