EU-Kommission macht Vorschlag für Medienfreiheitsgesetz, Verleger üben Kritik.
Gespaltene Gemüter: Die EU-Kommission legt einen Vorschlag für ein Medienfreiheitsgesetz vor. Der Media Freedom Act soll EU-Staaten u.a. verpflichten, die redaktionelle Unabhängigkeit und den Schutz journalistischer Quellen zu sichern und eine “angemessene und stabile” Finanzierung öffentlich-rechtlicher Medien zu gewährleisten. Geplant ist außerdem ein Medienrat aus Vertretern der Regulierungsbehörden der Mitgliedsländer. Eigentümer von Medien sollen sich zudem mit den Redaktionen nur noch auf eine “übergreifende redaktionelle Linie” einigen dürfen. Reporter ohne Grenzen nennt das Gesetz einen “wichtigen Schritt nach vorn für die Medienfreiheit”. Kritik kommt von den europäischen Verleger-Dachverbänden und richtet sich vor allem gegen den Medienrat, der auch für die Presse zuständig sein soll.
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Mehr riskieren: Was sich beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ändern muss.
Reform-Runde: “Viele Programmverantwortliche im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind angstgetrieben”, sagt Andres Veiel. Der Dokumentarfilmer und RBB-Rundfunkrat diskutiert mit der Vizepräsidentin der Akademie der Künste Kathrin Röggla sowie Hörspielautor und -regisseur Oliver Sturm die Ursachen der RBB-Krise und wie sich die Öffentlich-Rechtlichen reformieren müssen. Den Rundfunkrat sollte z.B. ein “Zuschauer- oder User-Beirat” ergänzen und die Abteilungen bräuchten mehr Autonomie. Der Beitrag erscheint in der wöchentlichen Reihe Das Beste von epd Medien bei turi2.
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Zahl des Tages: Immerhin 38,5 % der Deutschen halten das klassische TV für vertrauenerweckend, sagt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey. 36,9 % vertrauen demnach den Printmedien, nur 4,4 % sozialen Medien. Ein Drittel der Befragten vertraut gar keinem Medium mehr.
faz.net (€)
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Bewegendes im Bewegtbild
Aktuelle Themen, einzigartige Menschen, hochwertiger Journalismus – dafür steht epd video. Der Evangelische Pressedienst (epd) liefert jetzt auch regelmäßig Videos zur kostenfreien Nutzung auf Portalen, in Netzwerken und als Fernsehbeitrag.
epd.video
– NEWS –
RTL Group sagt die geplante Fusion des französischen Privatsenders M6 mit dem Sender TF1 des Konkurrenten Bouygues ab. Die französische Kartellbehörde macht laut RTL-Pressemitteilung die Veräußerung entweder des Senders TF1 oder M6 zur Bedingung, um den Deal zu genehmigen. RTL hatte mit der geplanten Fusion seine Strategie der “nationalen Media-Champion” umsetzen wollen.
dwdl.de, turi2.de (Background)
Schön wär’s: Die “Tagesschau” hat auf ihrer Website über eine angebliche Sensations-Erfindung aus Simbabwe berichtet. Wie die “Bild” schreibt, handelt es sich bei dem Fernseher des Unternehmers Maxwell Chikumbutso, der mithilfe von Funkwellen Energie erzeugen soll, allerdings um Betrug. Inzwischen hat die “Tagesschau” den Artikel gelöscht.
bild.de
DHL Freight, Straßen- und Schienengüter-Tochter von Deutsche Post DHL, macht Daniel Mahnken, 44, zum Communications Lead. Er verantwortet interne und externe Kommunikation, parallel zu seinem Job als Head of Corporate Communications beim DHL-Startup Saloodo.
kom.de
– COMMUNITY –
Meistgeklickter Link gestern Abend: Die “Welt” recherchiert bei WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn zu “Neffenwirtschaft”.
welt.de (€)
Meistgeklickte Frau gestern war Yvette Gerner. Die Intendantin von Radio Bremen leitet die “AG Digitale föderale ARD”, die die Reform der öffentlich-rechtlichen Sender auf den Weg bringen soll. Es folgen Außenministerin Annalena Baerbock und Valerie Weber. Die Geschäftsführerin von Audiotainment Südwest spricht im turi2 Clubraum über den Reiz des Radios.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Frauen am 16.9.2022)
Wir graturilieren: Guido Bülow, Head of News Partnerships für Zentraleuropa bei Meta, wird heute 44 Jahre alt. Im Frühjahr ist Bülow durchs südliche Afrika gereist und war von den Menschen und der Natur fasziniert. “So viel Lebensfreude, Hilfsbereitschaft, pure Schönheit, das ist mir immer noch sehr präsent”, sagt er. Der Sportbegeisterte hofft auf Tickets für Tokyo Marathon und Ötztaler Radmarathon, die “sehr schwer” zu ergattern sind. Seinen Geburtstag feiert er im kleinen Kreis mit seiner Freundin und Freunden bei “einem gemütlichen Abendessen”. Glückwünsche erreichen Bülow heute per E-Mail und Linked-in – oder die Meta-Plattformen WhatsApp, Instagram und Facebook.
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Mein Podcast-Tipp: Daniel Häuser über “Corporate Influencer”.
Kommunikations-Kniffs: Daniel Häuser empfiehlt allen, die wissen wollen, wie gute Kommunikation funktioniert, den Corporate Influencer Podcast von Klaus Eck, Wilfried Ebner und Alexander Wunschel. Darüber hinaus vermisst der Chefredakteur von “Clap” Podcasts mit “politisch unkorrektem Talk”. Häusers Hör-Empfehlung erscheint in der Reihe Mein Podcast-Tipp, in der Meinungsmacherinnen der turi2-Community ihre Lieblings-Podcasts vorstellen.
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– DEBATTE –
“Natürlich bin ich im Lauf meiner Arbeit als Reporter, landespolitischer Korrespondent, Chefredakteur und jetzt Intendant oft gefragt worden, wie ich als Parteimitglied denn neutral sein könne. Die wichtigste Antwort darauf lautet: Transparenz!”
SWR-Intendant und künftiger ARD-Chef Kai Gniffke schreibt, jeder könne von seiner Partei-Mitgliedschaft wissen und selbst beurteilen, ob er eine Schlagseite habe. Von Journalistinnen fordert er, “dass sie ihre Arbeit nach professionellen Standards machen und dabei die eigene Meinung von der Arbeit trennen.”
dwdl.de
“Eine positive Nachricht am Abschluss zeigt dem Hörer: Wenn du durch bist, habe ich etwas, das wird dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern.”
Valerie Weber, Programm-Geschäftsführerin des Radio-Unternehmens Audiotainment Südwest, erklärt im turi2 Clubraum, wie sie mit mehr Regionalität und Positivität der Nachrichten-Verdrossenheit des Publikums begegnen will.
turi2.de (Textzusammenfassung), turi2.tv (50-Min-Podcast)
Falsche Nachsicht: Dass das Landgericht Mühlhausen zwei Männer nach ihrem Angriff auf Journalisten nur zu Geld- und Bewährungsstrafen verurteilt hat, bezeichnet “FAZ”-Autor Stefan Locke als “Skandal”. Die Tat sei nicht nur ein Angriff auf die Pressefreiheit gewesen – das Urteil lasse auch Zweifel aufkommen, ob sich Opfer rechtsextremer Gewalt auf den Rechtsstaat verlassen können.
faz.net
– INSPIRATION –
Hör-Tipp: Negative Schlagzeilen bringen zwar hohe Klickzahlen, schaffen aber kein Vertrauen oder generieren Abos, sagt Ellen Heinrichs. Die Gründerin und Chefin des Bonn Institute für Journalismus und konstruktiven Dialog erklärt im Podcast “Satzzeichen”, dass konstruktiv nicht bedeute, naiv positive Nachrichten zu verbreiten.
podcast.de (31-Min-Audio)
Lese-Tipp: WDR-Journalistin Georgine Kellermann teilt auf Twitter ihre Erinnerungen an den verstorbenen ehemaligen Intendanten Fritz Pleitgen. Er habe veranlasst, dass der Sender sie eingestellt habe, obwohl sie nicht die Bedingungen erfüllt habe. Auf ihre Eröffnung, dass sie eine Frau sei, habe er “so unglaublich empathisch” reagiert.
twitter.com
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Beim Schnupftabak entstehen keine Verbrennungsprodukte, soviel ist klar. Aber wie schädlich ist der ganze Rest? Lesen Sie hier, warum das geschnupfte Nikotin viel stärker wirkt als beim Rauchen, wie es zu einem Nikotinschock kommen kann, und was es mit dem sogenannten “Wiesn-Koks” auf sich hat.
– BASTA –
Machtübernahme: Ein autonomer Geschirrspüler hat eine 22-Jährige in Baden-Württemberg in ihrem Badezimmer eingesperrt. Während die Frau im Bad ist, öffnet in der direkt angrenzenden Küche der Geschirrspüler die Klappe und blockiert die sich nach außen öffnende Badtür. Hollywoodfilme prophezeien es seit Jahren: Roboter übernehmen die Weltherrschaft.
t-online.de
Redaktion: Carolin Sprick und Pauline Stahl
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