Mathias Döpfner kritisiert den “Welt”-Gastbeitrag als “unterirdisch” und plädiert für eine Debatte.
Queerdenken: Nach dem kontroversen Text zur angeblichen “Transgender-Ideologie” bei ARD und ZDF von fünf Wissenschaftlerinnen in der “Welt” kritisiert Springer-Chef Mathias Döpfner die pauschale Denkweise der Autorinnen, es gebe nur zwei Geschlechter. Insgesamt sei der Beitrag “unterirdisch”, wissenschaftlich “bestenfalls grob einseitig” und habe einen Ton, der “oberflächlich, herablassend und ressentimentgeladen” sei. In einem öffentlichen Statement an seine Belegschaft verteidigt er jedoch die “Funktion des Gastkommentars” als Beispiel für Meinungsvielfalt des Hauses. Dass die Uhlala-Group Springer deshalb von der queeren Jobmesse Sticks & Stones ausschließt, sieht Döpfner kritisch. Das Anliegen der Messe liege Springer “wirklich am Herzen”.
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Zwei-Klassen-System: Daniel Moßbrucker über untaugliche Pläne für den Whistleblower-Schutz.
Höhere Hürden: Im April hat Bundesjustizminister Marco Buschmann seine Pläne für das Hinweisgeberschutzgesetz veröffentlicht. Ein besserer Schutz für Whistleblower, die auf Missstände in Unternehmen oder Behörden hinweisen, klingt für Medien zunächst verheißungsvoll. Doch Journalist Daniel Moßbrucker glaubt, das geplante Gesetz würde die investigative Arbeit nicht erleichtern, schreibt er bei epd Medien. Die Hürden für Hinweisgeberinnen, die sich wegen Missständen an Medien wenden möchten, würden mit dem vorliegenden Entwurf sogar höher.
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Mein Podcast-Tipp: Astrid Maier über “WorkLife with Adam Grant”.
Besser arbeiten: Astrid Maier, Chefredakteurin bei Xing News, empfiehlt den Podcast WorkLife with Adam Grant. Sie ist begeistert von der “hosty” Stimme des Organisationspsychologen und Gastgebers. Bei der “Mutter aller Podcasts rund um das Thema Arbeit und Leben” lernt sie u.a., warum man bei einem Pitch darüber reden sollte, dass das Projekt auch scheitern kann. Maier produziert gemeinsam mit Antonia Götsch den Führungskräfte-Podcast Team A. Ihre Hör-Empfehlung erscheint in der turi2-Reihe Mein Podcast-Tipp.
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Zahl des Tages: Nur noch 59 % aller Fernzüge kommen in der ersten Mai-Woche pünktlich an, analysiert der “Spiegel” anhand der Zahlen des Portals Zugfinder. Im Januar lag die Quote noch bei 81 %. In Westdeutschland gibt es demnach mehr Pünktlichkeits-Probleme als in Ostdeutschland.
spiegel.de (Paid)
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Christoph Amend, Editorial Director des “Zeit Magazins”, findet Queen Elisabeth II. “beeindruckend”. Im Gespräch mit Aline von Drateln und Markus Trantow über das 70-jährige Thronjubiläum der Monarchin staunt er über ihr Leben, “wie sie mit politischen Veränderungen umgegangen ist und die Kontenance bewahrt hat”.
turi2.tv (49-Min-Podcast bei YouTube), turi2.tv (direkt zur Queen), turi2clubraum.podigee.io (Audio-Podcast), apple.com, spotify.com, deezer.com, audionow.de
– NEWS –
Ukraine-Krieg: Finanzminister Christian Lindner will Kiew besuchen. “Ich habe eine Einladung erhalten – und die werde ich annehmen”, sagt er beim TV-Sender Welt. Zu einer möglichen Reise von Olaf Scholz will sich Lindner nicht äußern. Der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk hatte am Freitag eine Einladung an Scholz ausgesprochen, der Kanzler habe sie laut Vizeregierungssprecher Wolfgang Büchner “freundlich zur Kenntnis” genommen.
welt.de
Vorsicht, Falle: Kriminelle missbrauchen die Rufnummer des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik. Anrufende sollten keine persönlichen Daten preisgeben und das Telefonat “sofort beenden”, warnt die Behörde online. Mit der Nummer versuchen Betrügerinnen sensible Daten ihrer Opfer zu erhalten.
spiegel.de
From Hero to Zero: Der Essens-Lieferdienst Delivery Hero muss den Dax nach rund zwei Jahren verlassen. Nivea-Hersteller Beiersdorf rückt dafür nach gut drei Monaten wieder auf. Erst in frühestens zwei Jahren darf Delivery Hero wieder in den Leitindex – sofern der Konzern erstmals zwei Geschäftsjahre mit Gewinn vorweist.
faz.net
Amazon: Consumer-Chef Dave Clark tritt zurück und verlässt das Unternehmen nach 23 Jahren. Auf Twitter schreibt er, es sei Zeit für ein neues Kapitel. Zuletzt machte der Onlinehandel hohe Verluste. Erst im vergangenen Jahr war Clark zum Chef des Verbrauchergeschäfts von Amazon aufgestiegen.
handelsblatt.com (Paid), bloomberg.com, twitter.com
Redliche Spionage? Der niederländische Geheimdienst AIVD hat 2019 mit der Späh-Software Pegasus einen Hauptverdächtigen in einem Mord-Prozess aufgespürt, recherchiert “De Volkskrant”. Der umstrittene Staatstrojaner der NSO Group liest Smartphones aus – in einigen Ländern zum Nachteil von Medienschaffenden.
volkskrant.nl (Paid) via netzpolitik.org, turi2.de (Background)
Reuters: Zwei Journalisten der Nachrichtenagentur sind auf dem Weg zur ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk leicht verletzt worden, ihr Fahrer ist ums Leben gekommen. Die Gruppe sei für eine Reportage in einem von pro-russischen Separatisten bereitgestellten Fahrzeug unterwegs gewesen und unter Beschuss geraten.
deutschlandfunk.de, reuters.com
Meistgeklickter Link am Freitagabend: Die Otto Brenner Stiftung ermittelt, dass ARD und ZDF immer mehr Journalismus auf Social Media machen.
turi2.de
– DEBATTE –
“Im Schienengüterverkehr denke ich gar nicht deutsch. Ich denke immer europäisch.”
DB-Cargo-Chefin und Bahn-Vorständin Sigrid Nikutta sagt im “FAS”-Porträt von Inge Kloepfer, dass “60 % meiner Züge” mindestens eine Grenze überqueren.
faz.net (Paid)
Abrechnung mit der Abrechnung: Der T-Online-Artikel Der Albtraum des Luke Mockridge von Antje Hildebrandt liest sich wie eine Abrechnung mit #KonsequenzenfuerLuke-Initiatorin Jorinde Wiese, urteilt Lisa Kräher (Foto). Die Vorwürfe darin blieben “zu vage und suggestiv”, Wiese werde zudem “persönlich diskreditiert”. Indem er “munkelt und raunt”, führe der Beitrag “die Idee von #MeToo ad absurdum”.
uebermedien.de, turi2.de (Background)
– INSPIRATION –
Hör-Tipp: Medienschaffende erklären “eigentlich nie genug”, sagt Journalistin Alexandra Borchardt im “BR-Medienmagazin” zur Kriegs-Berichterstattung: “Wenn man die Folge von gestern verpasst hat, kommt man heute schon nicht mehr mit.” Medien sollten sich nicht scheuen, immer wieder die Basics zu erklären.
br.de (29-Min-Audio)
Lese-Tipp: Weil Tech-Angestellte im Silicon Valley “reihenweise” gegen die Rückkehr ins Büro rebellieren, werden die Firmen kreativ, berichtet Marie-Astrid Langer im “Handelsblatt”. Google will die Belegschaft mit einem Konzert von Pop-Sängerin Lizzo besänftigen, Chiphersteller Qualcomm verschenkt u.a. T-Shirts und macht “Wellness-Wednesdays”.
handelsblatt.com (Paid)
– COMMUNITY –
Wir graturilieren: “FAS”-Wirtschaftsjournalistin Bettina Weiguny feiert heute ihren 52. Geburtstag. Im letzten Jahr hat sie den Sprung ins kalte Wasser gewagt und erstmals einen Podcast gehostet: In Chasing Marsalek spricht sie über den Wirecard-Skandal und darüber, wer hinter dem Ex-Manager Jan Marsalek steckt. Zum Geburtstag steht leider Isolation statt Grillen an: Ihr Ehemann Georg Meck, dem wir kürzlich zum Geburtstag graturiliert haben, ist an Corona erkrankt. Umso mehr Zeit hat Weiguny für Glückwünsche aller Art, etwa über Linked-in.
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Meistgeklickter Kopf aus dem Journalismus gestern war “Wirtschaftswoche”-Chefredakteur Beat Balzli, dessen munteres “Chefgespräch” mit SAP-Chef Christian Klein bei turi2 Hör-Tipp war. Im Podcast erläutert Klein u.a., welche Standortvorteile Walldorf bietet.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe aus dem Journalismus am 3. Juni 2022)
Newsletter-Tipp: Der freie Journalist Oskar Vitlif kuratiert in seinem Newsletter Job-Angebote für Jung-Journalistinnen. Er wertet dafür Stellenanzeigen aus der Medienbranche aus und bündelt interessante Angebote für Praktikantinnen, Werkstudierende, Volontärinnen und Berufseinsteigerinnen. Oskars Job-Newsletter ist kostenlos und erscheint zweimal pro Monat.
Übersicht: Die besten Newsletter für Journalismus, PR, Marketing, Wirtschaft und Politik.
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Im Ersten heißt es heute “Wer einmal stirbt, dem glaubt man nicht”. Die Komödie von Grimme-Preisträger Dirk Kummer erzählt mit bittersüßer Ironie von zwei Menschen, die in ihrer Trauer um ihre Partner mit dem Argwohn der Behörden konfrontiert werden. Mehr dazu lesen Sie hier.
– BASTA –
Geht mit der Zeit: Der neue Popeye-Comicautor Randy Keith Milholland will den muskelbepackten Haudegen nach 93 Jahren gefühlvoller und netter machen – und ihn insgesamt an die heutige Zeit anpassen. An einem Element muss er dafür nicht rütteln: Uralt-Popeye liegt mit seiner Kraftspeise Spinat voll im Vegan-Trend.
washingtonpost.com via spiegel.de
Redaktion: Daniel Sallhoff und Tim Gieselmann
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