turi2 am Samstag: Deutsche Welle, Hessischer Rundfunk, Gender-Sprache.

Redaktion: Daniel Sallhoff und Tim Gieselmann
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“Vice”: Deutsche Welle kooperiert mit Anti-Israel-Sender aus Jordanien.
Zweite Welle: Vice macht einen weiteren Antisemitismus-Skandal bei der Deutschen Welle aus. Der Auslands­sender arbeite eng mit einem jordanischen Kanal zusammen, der “seit Jahren Propaganda gegen Israel” verbreite. Mit Roya TV produziert die Deutsche Welle u.a. das Gesprächs-Format Jaafar Talk. Laut “Vice” werde Israel auf Roya TV konsequent “Israelische Besatzung” genannt. Außerdem habe der Sender Karikaturen geteilt, auf denen Israel auf der Landkarte wegradiert ist. Roya TV habe aus dem Gefängnis entkommene palästinensische Straftäter als Helden gefeiert und in “mehreren Beiträgen” antisemitische Parolen verwendet, schreibt “Bild”. Die Deutsche Welle erklärt Vice, man halte den Sender “definitiv nicht für israelfeindlich”.
weiterlesen auf turi2.de, vice.com

Zahl des Tages: Festliche 5,5 Mrd Euro Umsatz peilen die französischen Champagner-Hersteller 2021 an, meldet der Branchen­verband. Bisher lag der Rekord bei 5 Mrd im Jahr 2019. Ein Grund sei die Corona-Pandemie. “Alles, was Unterhaltung zu Hause bietet, wird nach­gefragt”, sagt Verbands-Vizechef Jean-Marie Barillère.
spiegel.de


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Medien-Kritikerin Samira El Ouassil beklagt im turi2 Clubraum, dass zusätzlich zur Pandemie eine Vertrauenskrise heranwächst. Im Live-Podcast mit Tess Kadiri und Peter Turi fordert sie die Politik auf, Unsicherheit und Unentschlossenheit offen zu thematisieren.
turi2.tv (direkt zur Corona-Kommunikation), turi2.tv (ganzer 35-Min-Podcast) podcasts.apple.com, spotify.com

– NEWS –

Klamme Kassen: Der HR rechnet mit einem Minus von 81 Mio Euro im kommenden Jahr, zeigt der Haushalts­plan für 2022. Aufwendungen in Höhe von 612 Mio Euro stehen Erlöse von nur 531 Mio gegenüber. Schuld sei die “anhaltende Niedrig­zins­phase” sowie ein “Rück­stellungs­bedarf für die Altersversorgung”. Derweil erwartet der NDR ein Minus von 38 Mio Euro. In der laufenden Beitrags­periode bis Ende 2024 wolle der Nord­sender 187 Stellen abbauen.
dwdl.de, presseportal.de


Nicht achtlos: 70 % der größten deutschen Medien­häuser formulieren gender­sensibel. Der “Journalist” hat 97 Redaktionen befragt, 62 vermeiden das generische Maskulinum. Fast alle Radio- und TV-Sender drücken sich gender­sensibel aus, bei Zeitungen, Zeitschriften und Nachrichtenportalen ist es etwa die Hälfte.
journalist.de


Dr. Oetker macht nach einem Pitch Design Bridge zur neuen Lead-Design-Agentur, die globale Marketing-Kommunikation übernimmt künftig Adam & Eve DDB. Bisher hat der Konzern international je nach Projekt mit unterschiedlichen Agenturen gearbeitet. Für den deutschen Markt bleibt BBDO die Stamm-Agentur.
meedia.de, wuv.de (Paid)


Meistgeklickter Link am Freitagabend war das Video zum ersten Weihnachts­song der Band Abba.
youtube.com (4-Min-Video)

– DEBATTE –

“Ich finde es unverständlich, wie manche Leute die Vorzüge unserer Gesellschaft, wie Corona-Hilfen oder Kurzarbeit, annehmen, aber dann diese Spritze verweigern, weil sie gehört haben, dass der Schwester eines Freundes sechs Wochen der Arm wehtat.”

Barbara Schöneberger sagt T-Online, sie sei nach anfänglicher Skepsis zu “einem leiden­schaftlichen Impf­befürworter” geworden.
t-online.de


Kommunikations-Debakel: Stiko-Chef Thomas Mertens untergräbt die Arbeit der eigenen Institution, schreibt Felix Hütten. Mertens hatte gesagt, er würde sein Kind vorerst nicht impfen lassen – ein “fatales Signal”. Es werde Eltern geben, die unabhängig von Stiko-Empfehlungen denken: “Die Impfung könnte meinem Kind schaden.”
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)


Politik-Schelte: “In dieser Facette hat das Züge einer Bananenrepublik angenommen”, kritisiert Timm Homann, Chef der Modekette Ernsting’s Family die jüngsten Corona-Beschlüsse für den Handel. Er wolle “bis zum letzten Euro” dagegen klagen und wirft der Politik “Willkür” vor.
spiegel.de


– INSPIRATION –

Hör-Tipp: Erfolgreiche Impfkampagnen sind emotional, aufklärend und taktisch angelegt, sagt Serviceplan-CEO Florian Haller im “BR-Medienmagazin”. Der Werbefeldzug müsse sich stetig der Lage anpassen, noch sei man “viel zu statisch”. In Deutschland gelte Werbung zudem als “Luxus und Geld­verschwendung”.
br.de (25-Min-Audio)


SpotifyLese-Tipp: Journalist Andrian Kreye ärgert sich über den Spotify-Algorithmus – bei Princes When Doves Cry lässt sich der Dienst etwa vom “Funky Beat des todtraurigen Liedes” verwirren. Durch Themen-Playlists macht Spotify Laune und Aktivitäten der User aus und kann seine Anzeigen exakt daran anpassen.
sueddeutsche.de (Paid)


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Die Wohnung mit weihnachtlichem Schmuck stimmungsvoll dekorieren – das ist eines der schönsten Dinge in der Adventszeit. Ob mit nostalgischem Schmuck, der Kindheits-Erinnerungen weckt, oder mit neuem Selbstgebasteltem. Wie Sie den Landhaus-Winter in Ihre eigenen vier Wände holen, lesen Sie hier.


– BASTA –


Wiederholungstäter: Der “Focus” recycelt in der aktuellen Ausgabe seine Titelstory “Hilfe für das Ohr”. Vor etwa sechs Jahren hat das Nachrichten-Magazin auf dem Cover schonmal mit Themen wie Schwindel, Tinnitus und Hörverlust geworben. Besonders treuen Abonnentinnen dürfte bei dieser Dublette zwar nicht das Hören vergehen, aber sehr wohl das Lesen.
turi2.de

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