Der “Tagesspiegel” und das “ZDF Magazin Royale” recherchieren zusammen zu Waffen-Herstellern.
Peng: Der “Tagesspiegel” tut sich für eine Investigativ-Recherche über deutsche und österreichische Waffen-Hersteller mit dem “ZDF Magazin Royale” zusammen. Jan Böhmermann wirft den Firmen vor, vom “Waffen-Wahnsinn” in den USA zu profitieren. 142 Massenschießereien und Amokläufe habe es in den zurückliegenden 40 Jahren in den Vereinigten Staaten gegeben, schreibt der “Tagesspiegel”. In einem Drittel der Fälle hätten die Täter Waffen europäischer Hersteller benutzt, bei Schul-Massakern in 45 % der Fälle. Böhmermann wirft den Unternehmen vor, keine Verantwortung zu übernehmen und stattdessen zu versuchen, sich mit vergleichsweise harmlos anmutenden Marketing-Aktionen “in unsere Herzen reinzuwerben”. Der “Tagesspiegel” veröffentlicht die Recherche online in sieben Kapiteln und plant für die Sonntags-Printausgabe ein sechsseitiges Dossier. Als erste Reaktion auf die Berichte cancelt das Wirtschaftsministerium einen von ihm organisierten Stand auf der weltgrößten Schusswaffen-Messe “Shot Show” in Las Vegas.
zdf.de (33-Min-Video), tagesspiegel.de, web.de
Zahl des Tages: Exakt 428.897 Euro hat der Besuch von König Charles III. und Camilla vom 29. bis 31. März in Berlin den deutschen Staat gekostet. 31.970 Euro macht die Unterbringung im Hotel Adlon aus, rund 54.000 Euro gehen für Geschenke, Reisekosten, Luftsicherheits-Kontrollen und Staatsbankett drauf, teilt das Auswärtige Amt auf eine Anfrage des Linken-Politikers Jan Korte mit.
rnd.de
– NEWS –
Praxis schließt: Der krisengebeutelte RBB will 2024 die lineare Ausstrahlung seines Gesundheits-Magazin RBB Praxis beenden, meldet der “Tagesspiegel”. Die Redaktion bleibe erhalten und werde sich im “RBB-weiten Kompetenz-Zentrum Gesundheit neu aufstellen”, so der Sender. Es solle einen “deutlichen Schwerpunkt in Richtung ARD-Mediathek” geben, deren Formate auch ihren Weg ins Abendprogramm finden sollen.
tagesspiegel.de
Begibt sich aufs Eis: Das ZDF dreht einen Film über die ehemalige Eiskunstläuferin Katarina Witt (Foto) mit dem Arbeitstitel “Eine Kür, die bleibt”, meldet “Bild”. Lavinia Nowak, 27, schlüpft in die Rolle von Witt, Dagmar Manzel spielt Witts einstige Trainerin Jutta Müller. Der Film sei eng an das Leben von Witt angelehnt, erklärt Drehbuchautorin Andrea Stoll.
bild.de via dwdl.de
Rechte-Streit: Nationalspielerin Alexandra Popp kritisiert Fifa-Chef Gianni Infantino dafür, dass die TV-Rechte der Frauen-Fußball-WM noch nicht vergeben sind. “Bei Herrn Infantino hat man das Gefühl, dass es nur noch um das Geld geht und wer der Mächtigste auf der Welt ist”, sagt sie dem SID.
sport1.de, turi2.de (Background)
Rauswurf: Volkswagen-CEO Oliver Blume will die gesamte Spitze der IT-Tochter Cariad vor die Tür setzen, meldet Business Insider. Die Führungskräfte seien darüber bereits informiert. Dem Bericht zufolge hätten Audi und Porsche “massiven Druck” auf Blume ausgeübt – aus Angst vor Verzögerungen bei wichtigen Fahrzeugmodellen.
businessinsider.de
C&A will noch in diesem Jahr 20 neue Geschäfte in Europa eröffnen, 100 weitere “in den kommenden drei Jahren, zumeist in Rumänien und Polen”, kündigt Europa-CEO Giny Boer im “Focus” an. In Deutschland sind seit Boers Amtsantritt 2021 dem Bericht zufolge 30 Filialen weggefallen, nun gebe es noch 403.
“Focus” 19/2023, S. 52 (€)
– COMMUNITY –
Gut beraten? Ellen Nebel über die Kommunikation der ARD.
Einseitige Kommunikation: Wenn die Intendantinnen und Intendanten der ARD regelmäßig tagen, sind vor allem “jene Beschlüsse besonders interessant, die nicht gefasst wurden”, schreibt Ellen Nebel bei epd Medien. Pressegespräche für Nachfragen waren danach lange “gute Tradition”, doch zuletzt hat die ARD sich auf “proaktive Kommunikation” per Pressemitteilung beschränkt, kritisiert Nebel. Zwar seien Anfragen an die Pressestelle möglich, jedoch habe “diese gefilterte Kommunikation nichts mit der Unmittelbarkeit und Öffentlichkeit einer Pressekonferenz zu tun”.
weiterlesen auf turi2.de, turi2.de (weitere Beiträge von epd Medien)
Wir graturilieren den Geburtstagskindern des Tages: Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Richard Lutz, zelebriert seinen 59. Ehrentag. Der Konzerngeschäftsführer von Madsack und Geschäftsführer des RedaktionsNetzwerks Deutschland, Bernhard Bahners, wird 46. Simone Emmelius, Leiterin der ZDF-Hauptredaktion Internationale Fiktion, feiert ihren 65. Geburtstag.
Meistgeklickte Frau gestern war Franziska von Lewinski. In ihrem Syzygy-Podcast sagt Zeitverlag-Chef Rainer Esser, dass er nicht glaubt, dass KI den Journalismus ersetzt. Ihr folgen Marieke Abt, die in die Geschäftsleitung bei Bauer Xcel Media aufsteigt, sowie Radiomacherin Felicia Reinstädt, die sich dem turi2-Videofragebogen gestellt hat.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Frauen am 5.5.2023)
Meistgeklickter Link gestern Abend: Der Presserat leitet ein Verfahren gegen Verleger Holger Friedrich ein, weil er den Leak interner Chats durch den ehemaligen “Bild”-Chef Julian Reichelt an Springer gemeldet hat.
sueddeutsche.de (€)
Hör-Tipp: Zurzeit ist es “sehr viel einfacher, Desinformations-Kampagnen bei Twitter zu fahren”, sagt ARD-Digitalexperte Dennis Horn bei “Nach Redaktionsschluss”. Grund seien die vielen Änderungen auf der Plattform, etwa die neue Bedeutung der Verifikations-Häkchen. User wüssten “noch nicht so genau, wie sie mit all dem umzugehen haben”.
deutschlandfunk.de (32-Min-Audio)
– BASTA –
Verwechslungsgefahr: US-Präsident Joe Biden macht Medienschaffende am Freitag neugierig auf eine “große Pressekonferenz”, von der dann aber keine Spur ist. Biden habe eigentlich ein für den Abend geplantes TV-Interview auf MSNBC gemeint, berichten US-Medien unter Berufung auf das Weiße Haus. Trump-Gegner müssen hoffen, dass Biden die Wahl fokussierter angeht als seine Medien-Verpflichtungen.
welt.de
Redaktion: Daniel Sallhoff und Tim Gieselmann
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