turi2 am Samstag: Thomas Rabe, Swetlana Ernst, Landwirtschafts-PR.

Von Anne Fischer und Markus Trantow.


“Nichts ist für die Ewigkeit.” Wie Thomas Rabe RTL und Gruner + Jahr fusionieren will.
Überzeugungsarbeit: Bertelsmann-Boss Thomas Rabe verteidigt im “Spiegel”-Interview von Steffen Klusmann, Anton Rainer und Alexander Kühn sein Ziel, die Töchter Gruner + Jahr und RTL näher zusammenzurücken. Ob am Ende eine Fusion stehe, sei aber “noch nicht entschieden, wir stehen am Beginn des Prozesses”. Es sei auch denkbar, “nur einige Geschäftsbereiche zu vereinen”. Er plädiere allerdings dafür, die Ressourcen zu bündeln, so könnten beide Einheiten den “Veränderungen besser begegnen”. Im 3. Quartal solle die Entscheidung fallen, im 4. werde sie umgesetzt. Rabe macht keinen Hehl daraus, dass er mit der Fusion auch sparen will: Es gehe darum, die Reichweiten zu bündeln, “gleichzeitig würden durch die Zusammenführung von Strukturen auch Kosten wegfallen”.
weiterlesen auf turi2.de, spiegel.de (Paid)


Mein Homescreen: Swetlana Ernst.
Swetlana Ernst, Head of Marketing & PR bei Otto Retail Media, ist bei neuen Apps immer gerne als eine der ersten dabei, um sich von den Hypes ein eigenes Bild machen zu können – Clubhouse und TikTok sind also keine Fremdwörter für sie. Kreative Ideen entwickelt sie u.a. beim Joggen – natürlich mit App-Unterstützung.
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Zahl des Tages: Mehr als 2.300 Folgen gibt es inzwischen von der Sendung mit der Maus. Sie hat sich “zur bundesdeutschen Institution gemausert”, lobt Laura Ewert im “Focus”. Anfang März wird die Maus 50 Jahre alt – im Lockdown setzen ihre Einschaltquoten zu neuen Höhenflügen an.
“Focus” 9/2021, S. 68 (Paid)


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Clubfrühstück (3): Lass uns über Kommunikation reden.
Peter Turi und Tessniem Kadiri laden am Sonntagmorgen von 9 bis 10.30 Uhr zum akustischen Clubfrühstück im turi2 Clubraum.
Wir diskutieren u.a. die Themen: Kommt jetzt die große Clubhouse-Müdigkeit? Was tun gegen Sexismus? Wie gelingt inklusive Kommunikation?
joinclubhouse.com (Termin-Link für den iPhone-Kalender)

– NEWS –

Bäuerliche Blogger*innen: Agrarkonzerne wie Baywa und Bayer pumpen reichlich Geld in Influencer-Beziehungen, berichtet der “Spiegel”. Die Blog-Landwirte werben für “geile Pestizidspritzmaschinen” und verteufeln das Insektenschutzgesetz der EU. Baywa sponsert das Landwirteportal Hofheld, Blogger*innen wie Jutta Zeisset von Ich liebe Landwirtschaft kassieren für Auftritte in Werbevideos vierstellige Beträge.
spiegel.de (Paid)


Nicht ganz so nackte Tatsachen: “Bild” erweckt in einem Artikel über “Germany’s next Topmodel” den Eindruck, das Familienministerium kritisiere eine Folge der Show wegen zu freizügig gezeigter Nachwuchs-Models. Die Zeitung verkürzt ein Zitat des Ministeriums, das Sexismus als “eine Form von Gewalt” kritisiert um den Hinweis, dass Rundfunk Ländersache ist.
dwdl.de


Khashoggi-Mord: Ein Bericht des US-Geheimdiensts macht den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman für den Mord an Journalist Jamal Khashoggi verantwortlich. Der Kronprinz habe den Plan genehmigt. Khashoggi wurde am 2. Oktober 2018 in Istanbul im saudi-arabischen Konsulat ermordet, seine Leiche ist verschwunden.
zeit.de, spiegel.de, turi2.de (Background)


Ungarn: Die Post liefert ab Juli keine Tageszeitungen mehr aus. Der Vertrieb wird für unabhängige Verlage dadurch deutlich teurer. Das Unternehmen nennt “wirtschaftliche Erwägungen” als Grund. In Ungarn sind inzwischen die meisten Zeitungen staatsnah und abhängig.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)


Musik drin: Facebook startet den nächsten Angriff auf TikTok und stellt die Rap-App Bars in den US-AppStore. Damit können Rapper*innen zu professionell produzierten Beats rappen, Videos produzieren und teilen. Im Dezember hat Facebook die Band-App Collab gestartet.
techcrunch.com, apps.apple.com (Preview)


Meistgeklickter Link am Freitagabend: Springer und Bauer steigen aus dem Grosso-Geschäft in Hamburg aus.
turi2.de

“Man muss eine Marke wie Douglas vorsichtig führen. Man darf sie nicht mit zu vielen entfernten Kategorien aufweichen.”

Douglas-Chefin Tina Müller sagt im “Handelsblatt”-Interview, das Unternehmen “würde nie zu breit gehen oder in Drei-Euro-Preisklassen”.
handelsblatt.com


– BACKGROUND –

Substraktions­gedanken: Der Wirtschaftsflügel der CDU fordert eine Fusion von ARD und ZDF zu einem Sender – wohl aus Angst vor einer Wählerwanderung zur AfD, analysieren Ralf Neukirch und Anton Rainer. Denn das ZDF gelte “in rechten Unionskreisen als politisch ebenso verdächtig wie die ARD”. Der liberale Flügel der Union reagiert alarmiert.
spiegel.de


Ideologie-Krisen wie bei der “New York Times” werden auch deutsche Redaktionen erreichen, glaubt Christian Meier. Die US-Zeitung hat in einer Untersuchung ihre Identität ergründet. Das Ergebnis: Für People of Colour ist sie noch immer ein schwieriger Arbeitsplatz, das Team insgesamt nicht vielfältig genug.
welt.de (Paid), turi2.de (Background)


Berlin ist eine gefragte Serien-Kulisse, beobachtet Verena Mayer. Die Stadt gibt für Homeland den Nahen Osten, für Tribute von Panem eine zerstörte Welt und für Damengambit das schachbegeisterte Moskau. In Berlin bekomme man viele Städte zum Preis von einer – und unkomplizierte Drehgenehmigungen.
sueddeutsche.de


Entwicklungs-Tipp: Viele Journalist*innen haben tolle Ideen für eigene Projekte, nicht alle setzen sie um. Pauline Tillmann (Foto) und Daniel Fiene von Was mit Medien bieten im Rahmen eines Kickstart-Programms sechs Einzelcoachings und ihr Netzwerk zum In-die-Gänge-kommen. Am Sonntag endet die Bewerbungs-Frist.
wasmitmedien.de


Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Jasmin Fischer schreibt viele Jahre als Journalistin, auch für Funke – heute managt sie die PR der Mediengruppe. Fischer ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungs­macher*innen in Deutschland. Schon länger dabei im Köpfe-Index sind u.a. Ralf Heuel, Karen Heumann und Thomas Vollmoeller.
turi2.de/koepfe (Profil Fischer)


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Ergänzung zur ARD-Mediathek: Schon seit November ist die ARD bei Amazon Prime mit einem eigenen Channel vertreten – “ARD Plus”. Für 4,95 Euro im Monat erhalten Abonnenten Zugriff auf Filme, Serien, Dokus und Kindersendungen, die anders als in der Mediathek nicht verfallen. Alle Infos gibt es hier.


– BASTA –

Totgesagte leben länger: Telekom-Chef Timotheus Höttges schimpft im Interview mit Tilo Jung über den “toten Gaul” De-Mail, eine Mail-Technik zur digitalen Behördenkommunikation, die “nie jemand genutzt hat”, und teilt mit, dass der Dienst eingestellt sei. Die Telekom stellt eilig klar: Ein bisschen trabt der Gaul noch – nur seine Vermarktung ist beendet.
spiegel.de


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