Gabor Steingart: “Die Zeitung ist die Höhlenmalerei des Mediengeschäfts.”
Pointen ohne Print: Gabor Steingart erreicht mit seiner Medienmarke The Pioneer jeden Morgen eine halbe Million Menschen, ganz ohne bedruckte Bäume. Im Interview mit Henning Kornfeld teilt er gegen die “etablierten Qualitätsmedien” aus: Sie erreichen mit ihren digitalen Bezahl-Aktivitäten “nicht annähernd die betriebswirtschaftliche Relevanz oder die publizistische Reichweite der Print-Ära”. Besonders der “Spiegel” habe massiv an Reputation verloren. Steingart glaubt, mit Newslettern, Podcasts und Videos “mittelfristig ein Potenzial oberhalb von ‘Handelsblatt’, ‘FAZ’ und ‘SZ'” erreichen zu können. Sein Interview erscheint im Rahmen der Newsletter-Wochen zum 15. Geburtstag der Gattung Morgen-Newsletter.
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“Hierarchie-Stufen sind mir ziemlich schnuppe” – Katherina Reiche über die Führung eines Energiekonzerns.
Tough Cookie: In Zeiten, in denen “die Politik der Wirtschaft misstraut” und umgekehrt, ist es umso wichtiger, “dass man in einem stetigen Austausch ist”, sagt Katherina Reiche im turi2 Jobs-Podcast. Deswegen ist die Chefin der E.on-Tochter Westenergie und ehemalige CDU-Politikerin froh, beide Seiten zu kennen. Im Gespräch mit Peter Turi sagt sie, es sei nicht gut, wenn sich jeder in “Filterblasen” zurückzieht. Außerdem wünscht sich die dreifache Mutter mehr Frauen in dem technischen Unternehmen und spricht über ihren Führungsstil.
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Zahl des Tages: Rund 1,3 Mio Kinderkrankengeld-Tage hat die Barmer-Krankenkasse 2021 bewilligt, etwa doppelt so viele wie 2020, berichtet die “Welt am Sonntag”. Fast drei Viertel entfallen auf Frauen, nur 27 % auf Männer. 30 % aller Tage wurden im Rahmen des pandemiebedingten Kinderkrankengeldes genutzt.
welt.de
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Peter Schwierz hat bei der Entwicklung seines Unternehmens “eine Weile für das Loslassen gebraucht”. Im turi2 Clubraum mit Aline von Drateln sagt der Chefredakteur des E-Auto-Branchendienstes Electrive, dass das jedoch nötig sei, um sich wieder “auf das Produkt zu konzentrieren”. Außerdem schwelgt er mit turi2-Verleger Peter Turi in Erinnerungen an die Anfangszeiten des Newsletters.
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– NEWS –
Ukraine-Krieg: CDU-Chef Friedrich Merz will nach “Bild”-Informationen in die Ukraine reisen. Schon am Montag soll er Kiew besuchen. Kanzler Olaf Scholz muss für seinen bisher ausgebliebenen Ukraine-Besuch teils heftige Kritik einstecken. Mitte April hatten Anton Hofreiter, Grüne, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP, und Michael Roth, SPD, die Ukraine besucht.
bild.de
Mino Raiola, 54, ist tot – der italienische Fußball-Spielerberater starn nach schwerer Krankheit. In einem Statement heißt es: “Mino kämpfte bis zum Ende mit der gleichen Kraft, mit der er unsere Spieler am Verhandlungstisch verteidigte.” Raiola verhalf u.a. Zlatan Ibrahimovic zur Karriere, zuletzt beriet er BVB-Spieler Erling Haaland.
n-tv.de
Rosa Rückkehr: Komikerin Ilka Bessin schlüpft für RTL wieder regelmäßig in die Rolle der Cindy aus Marzahn, berichtet DWDL. Mitte Mai zeichnet der Sender zunächst vier Folgen der “Cindy aus Marzahn Show” auf, bestückt mit “Größen der Comedy-Branche”. Bessin hatte sich 2016 von ihrer Rolle verabschiedet.
dwdl.de
Russland will wegen der Sanktionen aus der Internationalen Raumstation aussteigen, melden die russischen Agenturen Ria Novosti und Tass. Dmitri Rogosin, Chef der russischen Weltraumorganisation Roskosmos, hatte zuvor schon gedroht, das russische Modul von der ISS abzukapseln und eigenständig weiter zu betreiben.
bloomberg.com, t-online.de
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Andreas Fischer-Appelt, Gründer und Vorstand der Agenturgruppe FischerAppelt, sagt im turi2 Jobs-Podcast, dass er grundsätzlich versucht, “für das neue zu sein” und “etwas auszuprobieren”. Es gebe allerdings auch Dinge, “die muss man sein lassen”. Fischer-Appelt ist eines von 100 Vorbildern in der turi2 edition #17.
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Meistgeklickter Link am Samstag war die Auflistung von Sport-Promis, die ins Gefängnis mussten.
spiegel.de
– DEBATTE –
“Ich denke immer nur bis zum Vertragsende. Was der Sender, beeinflusst vom Rundfunkrat, darüber hinaus entscheidet, liegt außerhalb meines jetzigen Interesses.”
TV-Talkerin Sandra Maischberger blickt gelassen auf die Zeit nach ihrem Vertragsablauf 2023, erzählt sie DWDL. Sie arbeite lange genug vor der Kamera, um zu wissen, “dass der Stuhl, auf dem wir sitzen, nie eine sichere Bank ist”.
dwdl.de, turi2.de (Background)
Mit Bobbele mitfühlen: Tennis-Star Boris Becker war beratungsresistent und uneinsichtig, verdient aber dennoch Empathie, findet Gerald Kleffmann. Die Verurteilung habe Becker sich selbst zuzuschreiben. Das ändere jedoch nichts daran, dass er “einer der größten Sportler bleiben wird, die Deutschland je hatte”.
sueddeutsche.de (Paid), turi2.de (Background)
Digitale Aufpasser: Twitter fehlt, “was in der analogen Welt normal ist, nämlich Moderatoren”, schreibt Justus Bender. Sonst würden sich “Schmutz und Lügen” durchsetzen. Twitter brauche daher Aufpasserinnen, die es auch in jeder Kneipe gebe. Elon Musk solle an technischen Lösungen arbeiten, “die analoge Diskurse nachahmen”.
faz.net (Paid)
– INSPIRATION –
Hör-Tipp: Im “HSS-Podcast” gehen der Psychotherapeut Wolfgang Pichler und Moderator Christian Jakubetz der Frage nach, welche Bedeutung die Medien für die Psyche und das Glücklichsein haben – “mal ernsthaft, mal mit ironischem Unterton”. Pichler appelliert vor allem an die Eigenverantwortung: Was der Algorithmus in Social Media liefert, hänge schließlich u.a. von Likes ab.
open.spotify.com (33-Min-Audio)
Lese-Tipp: “Zeit”-Kolumnist Can Dündar beschreibt, wie die türkische Staatsfernseh-Serie Teşkilat den türkischen Nachrichtendienst MIT gut dastehen lässt. Türkische Agenten jagen darin Neonazis und Terroristen in Deutschland. Die Erfolge würden so dargestellt, “dass die Zuschauer stolz auf den Geheimdienst sein können”.
zeit.de
Wir graturilieren: Die Projekt- und Innovationsmanagerin beim Bayerischen Rundfunk, Verena Vogelgsang, macht heute die 40 voll. Im vergangenen Jahr haben die Mutter besonders die Erzieherinnen im Kindergarten beeindruckt – “ein Hardcore-Knochenjob”, ist sie sich sicher. In ihren Ehrentag feiert sie mit Freundinnen auf einer Überraschungsparty rein, die nicht mehr ganz überraschend ist, weil ihr Freund Geheimnisse nicht für sich behalten kann. Gratulationen erreichen Vogelsang über Linked-in.
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Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Nina Schwab-Hautzinger ist Kommunikations-Chefin des Chemie-Riesen BASF. Im Videofragebogen spricht sie stolz über ihren grünen Daumen, den sie in der Pandemie entdeckt hat. Schwab-Hautzinger ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungsmacherinnen in Deutschland.
turi2.de/koepfe (Profil Schwab-Hautzinger)
Der Siegeszug der Morgen-Newsletter – eine Chronik. Teil 7.
21. Mai 2014: Julian Reichelt steigt ins Morgen-Newsletter-Business ein und wieder aus
Bei “Bild” scharrt ein junger Mann unruhig mit den Hufen: Julian Reichelt, 33, übernimmt nicht nur die Chefredaktion bei Bild.de von Manfred Hart, sondern auch den Morgen-Newsletter. Reichelt macht aus “Heute wichtig” den Titel Meine Top 7 des Tages. Allerdings verliert Reichelt schnell das Interesse an dem Newsletter – für jemanden wie ihn gibt es bei “Bild” Wichtigeres zu tun. Als ausdauernder erweist sich Politikchef Béla Anda: Sein im September 2014 gestarteter werktäglicher Newsletter namens “Seite2online” ist randvoll gepackt mit Anekdoten und Anekdötchen aus der Politik. Nach Andas Abschied bei “Bild” wird er eingestellt.
turi2.de (gesamte Chronik)
Newsletter-Promi-Tipp: Stefan Winterbauer, Chefredakteur des Fachmediums Meedia, schätzt am turi2-Newsletter den Überblick über die Medienlandschaft, auch wenn ihm “in jüngerer Zeit ein bisschen zu viel allgemeine Nachrichten reindiffundieren”. Peter Turi war sein erster Chefredakteur, daher freut er sich, auch als Mitbewerber ein “freundschaftlich-kollegiales Verhältnis” zu pflegen.
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Auf dem Kahn durch eine mystische Wasserlandschaft dahingleiten, unterwegs Tiere und Natur entdecken – eine Safari kann man auch bei uns in Deutschland machen! Ranger Ralf Hegewald und Redakteur Florian Büttner nehmen uns mit auf eine Kahntour durch den Spreewald und zeigen hier dessen Big Five.
– BASTA –
Über einen Porno gestolpert: Der Tory-Abgeordnete Neil Parish tritt wegen seines Handyporno-Konsums im britischen Parlament zurück. Der BBC sagt er, zunächst versehentlich auf der Porno-Seite gelandet zu sein. Eigentlich habe er nach einer Traktoren-Website mit ähnlichem Namen gesucht – und dann vermutlich nicht groß hinterfragt, warum da auf einmal Stroh liegt.
spiegel.de, turi2.de (Background)
Redaktion: Daniel Sallhoff und Tim Gieselmann
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