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turi2 edition #15: “Wir müssen ungeduldig bleiben.”

Viel vor: Als neue Programmdirektorin muss und möchte Christine Strobl bei der ARD etwas bewegen. Sie sagt: “Wer Veränderung angeht, muss damit rechnen, dass das Verunsicherung hervorruft.” Privat ist sie stolz auf Beständigkeit.

Von Anne-Nikolin Hagemann

Noch bevor das neue Büro von Christine Strobl fertig eingerichtet ist, hängt es: Ein Plakat mit rund 2.000 Filmtiteln, das Abschiedsgeschenk des Degeto-Teams. Jeder Titel ein Projekt, das mit Strobl als Chefin in neun Jahren realisiert wurde. Nie in ihrem Berufsleben sei sie so zufrieden gewesen wie die letzten Jahre dort, sagt Christine Strobl. “Und trotzdem bin ich zu neuen Ufern aufgebrochen. Mal schauen, was ich in fünf, sechs Jahren sage.”

Nach ein paar Monaten als ARD-Programmdirektorin, in denen erste Umgestaltungspläne öffentliche Kritik auslösten, sagt sie: “Die Diskussion zeigt, wie viel Leidenschaft und Überzeugung in den Kolleginnen und Kollegen steckt. Ein Geschenk, dass ich mit solchen Menschen zusammenarbeiten darf.” Auch, wenn ihr die interne Debatte lieber gewesen wäre: “Wer Veränderung angeht, muss damit rechnen, dass das Verunsicherung hervorruft.”

Mit Veränderung kennt sich Strobl aus. 2012 übernimmt die Juristin die Geschäftsführung der maroden Degto. Strobl baut um, wirtschaftet schlauer, entscheidet mutiger. Und produziert mit “Babylon Berlin” die bislang erfolgreichste deutsche Serie.

Nun also die ARD. Abgeschlagen beim Publikum unter 50, föderale Strukturen, Abstimmungsbedarf in alle Richtungen. “Da wir nicht so viel Zeit haben, weil wir schon spät dran sind mit den nötigen Veränderungen, ist das eine Herausforderung”, sagt Strobl. Wenn es ums Entscheiden geht, spricht sie immer vom “Wir”. Strobl glaubt, dass die ARD gegen internationale Streaming-Konkurrenz von Netflix, Amazon und Co bestehen kann. Als Alleinstellungsmerkmale sieht sie die Aktualität, die Informationskompetenz und die Regionalität, Nachholbedarf bei Serien, Dokus und der Diversität des Programms. Und muss erklären: “Nicht der lineare Sendeplatz erzeugt Relevanz. Sondern gut gemachte Inhalte.”

Christine Strobl möchte eine Chefin sein, “die es nicht nötig hat, Chefin zu sein”. Die auf ihre Mitarbeiterinnen vertraut, Freiraum für Ideen bietet. “Mir ist es am Ende lieber, dass die Leute traurig sind, wenn ich irgendwann gehe”, sagt sie. Manchmal muss sie darauf achten, mit ihrem Tempo, ihrer Ungeduld andere nicht zu überfordern. Andererseits: “Wir müssen ungeduldig bleiben, damit wir vorankommen.”

Die Pläne für die ARD kommen nicht von Christine Strobl allein, sondern aus dem Dreier-Team mit Stellvertreter Florian Hager und Chefredakteur Oliver Köhr. Trotzdem zielt die Kritik hauptsächlich auf sie – und ihre private Nähe zu CDU. Ihr Vater ist Wolfgang Schäuble, ihr Mann Thomas Strobl, CDU-Innenminister in Baden-Württemberg, sie selbst Parteimitglied. “Ich bin bei dem Thema stressresistent, weil es mich schon mein Leben lang begleitet”, sagt Strobl, “in unserem Beruf muss jeder von uns Tag für Tag dafür sorgen, sich nicht von der Privatmeinung leiten zu lassen – sondern von Fakten. Ob jemand Fleischesser oder Veganer ist, darf genauso wenig eine Rolle spielen wie die politische Haltung.” Sie sei da “sehr streng” mit sich.

Wenn Christine Strobl von ihrer Kindheit spricht, beginnt sie zu lächeln. Sie ist die älteste von vier Geschwistern, “bei uns war immer Leben in der Bude”. Die Eltern lassen die vier “alles ausprobieren, was uns in den Kopf gekommen ist, jede Sportart, jedes Musikinstrument. Das ist ein großes Privileg”. Einen Farbfernseher gibt es bei den Schäubles lange nicht, TV-Zeiten sind reglementiert. Das lässt sich aber mit Besuchen bei Nachbarskindern umgehen. Der Beruf ihres Vaters ist kaum Thema zuhause. “Er hat vorgelebt: Sich selbst und das, was in der Öffentlichkeit über einen gesagt oder geschrieben wird, sollte man nicht zu ernst nehmen.” Noch heute fahren alle zusammen einmal im Jahr in die Sommerferien.

“Im Urlaub versuche ich, nicht der Versuchung zu erliegen, zu arbeiten und fernzusehen”, sagt Strobl. Einschalten ist Arbeit – schließlich läuft da entweder das eigene Programm oder die Konkurrenz. Beides hätte sie gern rund um die Uhr im Blick, abends im Hotel ist der Fernseher immer an. Strobl ist viel unterwegs, München, Hamburg, Berlin, Köln, Leipzig, ihr Dienstwagen mit Fahrer ein rollendes Büro. Am Wochenende versucht sie zuhause zu sein. In Heilbronn, wo sie mit ihrem Mann seit 25 Jahren lebt.

Privat ist Christine Strobl stolz auf Beständigkeit: ein Vierteljahrhundert glückliche Ehe, den Zusammenhalt ihrer Familie. Die erste Kiwi, die nach fünf Jahren Warten in ihrem Garten wächst – nach jedem Sturm schaut Strobl, ob die noch hängt. “Manchmal würde ich gerne die Zeit anhalten”, sagt sie, “gerade ist alles gut.” Beruflich ist das ein wenig anders. Es muss nicht jeden Abend sein, aber einmal die Woche braucht sie dieses Gefühl: Dass sie etwas geschafft oder etwas zum Positiven verändert hat, dass etwas vorangegangen ist. “Das löst in mir Zufriedenheit aus.”

Dieser Beitrag ist Teil der turi2 edition #15 über Bewegung. Hier das kostenlose E-Paper lesen!

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