artcount
  • News
  • Köpfe
  • Jobs
  • Thema
  • Termine
  • podcast
  • edition
  • suchen auf turi2
  • FAQ
  • Media
  • Team
  • Newsletter
  • Köpfe
  • Firmen
  • Jobs
  • Termine
  • Wissen
  • Edition
  • Clubraum
  • podcast
  • turi2.tv
  • turi2 folgen
  • Partner
  • RSS-Feed
  • Datenschutz
  • Impressum

turi2 edition #15: PR-Agentur-Chef Oliver Schrott fährt auf leisen Reifen.

17. September 2021

Kundschaft first: Gibt es einen ironischeren Namen für einen erfolgreichen Auto-PR-Mann? Der gelernte Journalist Oliver Schrott betreibt eine Kommunikationsagentur mit 240 Angestellten und Büros in Köln, New York und Peking – fliegt aber selbstsicher unter dem Radar der Branche. Und das schon seit rund 30 Jahren.

Von Elisabeth Neuhaus

Im Herbst 2006 fahren 36 E-Klasse-Limos von Paris nach Peking. Es sind Dutzende Journalistinnen an Bord. Die Testfahrt soll öffentlichkeitswirksam zeigen, was die E-Klasse kann. Zuvor hatte eine große Rückrufaktion das Image der Mercedes-Reihe angeknackst und die Verkaufszahlen gedrückt. Am Ende der 28-tägigen Reise stehen 13.600 Kilometer auf den Tachos, mehr als 40.000 Liter Diesel fließen durch die Tanks. Internationale Medien berichten. Was aus heutiger Sicht irrsinnig und verschwenderisch wirkt, feiert die Branche damals als “organisatorische und publizistische Meisterleistung”.

Hinter der CO2-intensiven Aktion stehen Oliver Schrott und sein Agenturteam. Schrott, Jahrgang 1962, betont, dass er für seine Kunden schon immer in Bildern denkt: “Heute muss alles instagrammable sein. Wir haben damit schon in den 90ern mit Blick auf das Fernsehen angefangen, als PR noch weitgehend textorientiert war.” Schrott ist Gründer und Inhaber der Agentur Oliver Schrott Kommunikation, kurz OSK, die es seit 1993 gibt. Mit seiner Firma blickt er auf einige spektakuläre PR-Coups für die Automobil- und Mobilitätsbranche zurück, beschäftigt 240 Mitarbeiterinnen, hat Büros in Köln, New York und Peking.

2020 zählt OSK mit mehr als 20 Mio Euro Honorarumsatz zu den Top 10 der größten PR-Agenturen Deutschlands. Trotzdem ist das Unternehmen neben Branchen-Elefanten wie Serviceplan oder FischerAppelt vergleichsweise unauffällig unterwegs. Einmal sagt Schrott, dass er die “unbekannteste große Kommunikationsagentur Deutschlands” leitet. Seine Begründung: “Bevor wir über uns reden, reden wir über unsere Kunden. Dafür bezahlen sie uns ja auch gut.”

Aufgewachsen in Frankfurt am Main, entdeckt Schrott früh eine Leidenschaft für “alles, was sich bewegt”: Schiffe, Flugzeuge, Autos und Eisenbahnen. Erst will er Lokführer werden, dann Journalist. Nach dem Abi leistet Schrott Zivildienst beim Roten Kreuz und volontiert bei einem Pressebüro in Düsseldorf. Er ist 24, als er mit Sebastian Turner, Annette Milz und Stefan Kornelius das “medium magazin” gründet. Kurz darauf wird er Ressortleiter bei der “Auto Zeitung” des Bauer Verlags, bis er ab 1989 als freier Journalist für “Capital” über Wirtschaft, für “Horizont” über Automarketing berichtet.

Als immer mehr PR-Aufträge reinkommen, entscheidet er, dass es unglaubwürdig ist, beides parallel zu machen. Fortan schreibt er für Autohersteller Vorstandsreden, betextet Pressemappen und das Mazda-Kundenmagazin. Als er 1993 auf einen Schlag zwei Mitarbeiter einstellt, rät ihm sein Steuerberater zur Gründung einer GmbH. Dass er mal Journalist gelernt hat, merke man der Agentur noch immer an, meint Schrott. Seine Leute sollen “Dingen auf den Grund gehen, recherchieren, Sachverhalte gut erklären und verständlich aufbereiten”.

Doch Corona macht der Agentur zu schaffen. Der Umsatz bricht um fast 30 % ein. OSK passt sich den Umständen an: Die Premiere der S-Klasse ab Herbst 2020 begleitet sie rein digital. Videos mit der Musikerin Alicia Keys und Rennfahrer Lewis Hamilton sollen das physische Event ersetzen.

Schrott weiß, dass Paris-Peking per E-Klasse heute nicht nur wegen der Pandemie und aus politischen Gründen kaum noch vorstellbar wäre. Der Schwerpunkt seiner Agentur liegt weiterhin auf Mobilität, die Autobauer sprechen jetzt aber lieber über Elektro als über Diesel. “Wir müssen heute bei der Wahl der Mittel der PR-Inszenierung sehr sensibel sein. Sie darf die Nachhaltigkeit, die oft im Vordergrund der Kommunikation stehen soll, nicht konterkarieren”, sagt Schrott. “Wir würden heute nicht mehr Autos mit Hubschraubern rumfliegen.”

Er meint den Relaunch der Luxus-Automarke Maybach (Artikelfoto), die OSK 2002 für Daimler, damals DaimlerChrysler, stemmt. Dafür kutschiert die Agentur den Neuwagen per LKW von Sindelfingen nach Southampton, lässt ihn dort von einem Schwimmkran in einem gläsernen Container auf das 1.-Klasse-Sonnendeck des Ozeanriesen “Queen Elizabeth 2” hieven und schließlich bei der Ankunft in New York vor der Skyline von Manhattan mit einem Hubschrauber an Land fliegen, wo er zur Pressekonferenz in einen alten Börsensaal an der Wall Street einrollt. CNN und zahlreiche Morning Shows berichten, 500 Mio Menschen sehen die bildstarke Inszenierung im TV. Für die Kommunikation zum Maybach-Relaunch macht DaimlerChrysler eine Millionensumme locker.

Fast 20 Jahre danach sind die Aktionen leiser geworden. Autobauer geben weniger Geld für PR-Einzelmaßnahmen aus, erst recht für spitze Zielgruppen wie beim Maybach. Zudem bindet die E-Transformation viele Mittel. OSK wächst trotzdem. Längst haben Schrott und sein Team auch Kunden aus anderen Bereichen der Industrie für sich gewonnen. Gerade zieht die Agentur um, in ein ökozertifiziertes, barrierefreies Haus im Belgischen Viertel in Köln. Mit Coworking-Bereichen und kreativen Gemeinschaftsflächen auf 4.000 Quadratmetern. Schrott nennt es das “Haus der Ideen”. In der Tiefgarage gibt es Wallboxen für E-Fahrzeuge und Duschen für Kolleginnen, die mit dem Rad kommen. Schrott nimmt das Auto.

Fotos: Privat

Dieser Beitrag ist Teil der turi2 edition #15 über Bewegung. Hier das kostenlose E-Paper lesen!

    • “Weg mit der Ramsch-Ware?” – Peter-Matthias Gaede zur Zerschlagung von Gruner + Jahr.

      Stutzt die Flügel: Bertelsmann-Boss Thomas Rabe wird mit dem Verscherbeln “eines der wert­vollsten Medien-Schätze der deutschen Nach­kriegs­geschichte” in die Geschichte eingehen, schreibt Peter-Matthias Gaede. In seiner Melancholie zur sich anbahnenden Zerschlagung von G...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: Wieviel Empathie verträgt unsere Arbeitswelt, Magdalena Rogl?

      Geheimzutat? Einfühlungsvermögen ist eine zentrale Qualifikation für Jobs, ist sich Magdalena Rogl sicher. In ihrem Gastbeitrag für die turi2 edition #20 schreibt die Diversity-Beauftragte bei Microsoft, dass es wichtig ist, Menschen für die künftige Arbeitswelt zu begeistern. Sie plädiert für m...
      weiterlesen
    • Mein Podcast-Tipp: Dennis Ballwieser über “Radiolab”.

      Journalistische Wunder­tüte: Dennis Ballwieser, Geschäfts­führer beim Wort & Bild Verlag sowie Chef­redakteur der “Apotheken-Umschau”, lässt sich gern vom Radiolab des US-Radio-Networks NPR überraschen. Dabei stößt er auf Themen, von denen er “keine Ahnung hatte, dass sie m...
      weiterlesen
    • “Es wäre dumm, die 50- bis 59-Jährigen zu vernachlässigen” – Hirschen-CEO Marcel Loko über die Zukunft des Fernsehens und der Werbe-Branche.

      Generationenfrage: RTL möchte die Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen etablieren, ProSiebenSat.1 hält dagegen. Marcel Loko, CEO der Hirschen Group, findet, dass eine Eingrenzung auf 14 bis 49 Jahre nicht mehr zeitgemäß ist. Im Interview mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow erklärt er, warum ihm...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: 7 Antworten von Elke Schneiderbanger.

      Prinzip Hoffnung: Die beste Schule des Lebens war für Elke Schneiderbanger ihr eigenes Elternhaus, erzählt sie im Agenda-Fragebogen der turi2 edition #20. Die Geschäftsführerin von ARD Media ist stolz, dass sie sich “ohne Vitamin B oder finanzielle Unterstützung von zu Hause” eine jo...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: Wie können wir besser auf uns aufpassen, Miriam Junge?

      Alles auf achtsam: Wer zu stark dem People Pleasing verfällt, rutscht in eine “ungesunde Abhängigkeit” von seinen Mitmenschen, weiß Miriam Junge. “Ein Nein zu anderen ist oft ein Ja zu dir”, schreibt sie in ihrem Gastbeitrag für die turi2 edition #20. Die Diplom-Psycholog...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: Welche Zukunft hat der Wirtschaftsjournalismus, Kirsten Ludowig?

      Sturmerprobt: Wer über Wirtschaft berichtet, muss Einzelschicksale genauso im Blick haben wie das große Ganze, schreibt Kirsten Ludowig in der turi2 edition #20. In ihrem Gastbeitrag plädiert die Vize-Chefredakteurin beim “Handelsblatt” für Optimismus und Konstruktivismus im Job: Es ...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: Rainer Esser über Zahlen und Zeit.

      Keine Zeit verschwenden: In der Krise stehen die “Zeit” und ihre Ableger so gut da wie nie, Rainer Esser steuert den Verlag von Erfolg zu Erfolg. “Decke über den Kopf ziehen, ist keine Lösung”, sagt er im großen Interview in der turi2 edition #20. Mit 66 Jahren ist ihm Ru...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: 7 Antworten von Evelyn Palla.

      Gleiswechsel: Evelyn Palla ist 2022 als dritte Frau in den Bahn-Vorstand aufgerückt und nun CEO von DB Regio. Die Unterstützung ihrer Familie war ihr beim Jobwechsel eine große Hilfe, sagt sie im Agenda-Fragebogen der turi2 edition #20. Auch wenn ihr der Ukraine-Krieg Sorgen bereitet, machen ihr...
      weiterlesen
    • Mein Podcast-Tipp: Christine Becker über “Cui Bono: Wer hat Angst vorm Drachenlord?”.

      Kein Spiel: Christine Becker, Head of Podcasts bei der Deutschen Telekom, hört gerne Cui Bono: Wer hat Angst vorm Drachenlord?, weil der Podcast “jedem Einzelnen den Spiegel vorhält”. Khesrau Behroz und das Team von Studio Bummens erzählen darin die Geschichte des als “Drachenl...
      weiterlesen

    Artikel-Navigation

    ← turi2 am Morgen: RBB, Ulf Poschardt, Janina Kugel. turi2 am Abend: taz, Springer, Burda. →

Suchen auf turi2

Loading...

Newsletter abonnieren

E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!

Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Search in posts
Search in pages
Impressum, Datenschutz, Mediadaten, FAQ, RSS-Feed, Termine
Dieses Blog läuft mit WordPress
  • home
  • faq
  • media
  • team
  • turi2.tv
  • edition
  • termine
  • köpfe
  • tags
  • abo
  • datenschutz