turi2 edition #17: Miriam Meckel über Lernen und Liebesbriefe.
10. April 2022
Bildungs-Bringerin:Miriam Meckel war TV-Redakteurin, Kommunikationsberaterin, Chefredakteurin – und immer eine Vordenkerin in Sachen Digitalisierung. Sie hat Freude am späten Gründen und rät, das eigene Hirn gelegentlich auszutricksen. Große Ideen entstehen vor allem durch das Verknüpfen bisher unverbundener Fachgebiete, erzählt die Bildungsunternehmerin im Gespräch mit Peter Turi in der turi2 edition #17.
Miriam, unsere Fotografin Selina hat dich für dieses Buch so inszeniert, wie du dich oft fühlst: glitzernd, digital, vielgesichtig, multiperspektivisch. Hat die Digitalisierung dich aus einem Korsett befreit?
Durchaus die Digitalisierung, aber auch das Älterwerden. Ich habe den Eindruck, mit jedem Jahr gewinne ich an Freiheit in meinem Leben dazu. Das fühlt sich gut an.
Welche Rollen hast du abgelegt?
Die der Vorzeigefrau, die in der Männerwelt geschmeidig mitspielt. Die der Karrieristin, auch wenn ich die selbst nie in mir gesehen habe, andere dagegen schon. Ich habe vor allem die Rüstung der Anpassung abgelegt, die ich in jüngeren Jahren oft gebraucht habe, um zu überleben.
Welche neuen Rollen hast du übernommen?
Zuerst mal die Rolle der CEO eines stark wachsenden Startups, der Ada Learning GmbH. Dahinter stehen eine ganze Reihe von Rollen: die der Motivatorin und derjenigen, die anderen ermöglicht, ihr Bestes zu geben. Diejenige, die die Fäden zusammenhält, auch wenn sie mal selbst nicht weiß, ob wir noch in einer konstruktiven Vernetzung unterwegs sind oder uns gerade ganz schön in uns selbst verknotet haben. Die Rolle der strategischen Vordenkerin in eine Zukunft, von der niemand wirklich weiß, wie sie aussehen wird und die wir dennoch irgendwie antizipieren müssen.
Die typischen Anforderungen für eine Gründerin, die du ja im zarten Alter von 52 Jahren Anfang 2020 erstmal geworden bist.
Genau. Ich habe nie daran gezweifelt, dass Gründen auch noch geht, wenn man aus der Phase der Flaumbehaarung rausgewachsen ist. Tatsächlich glaube ich, dass es viele Vorteile hat, mit Erfahrung zu gründen. Zum Beispiel, dass es dann leichter fällt, die Rolle der Selbstmanagerin für sich neu zu definieren: Ich kenne das ja auch aus bisherigen Führungspositionen, aber im Startup hat das noch mal andere Dimensionen: Phasenweise muss man einfach alles machen und da eingreifen, wo Not an der Frau ist. Das setzt voraus, sich gut selbst zu organisieren, sonst geht man schlicht unter.
Was war die größere Veränderung in deinem Leben: das Gründen oder die Pandemie?
Wir haben es uns ja gleich doppelt gegeben und Ada mitten in die Pandemie hinein gegründet. Das war so natürlich nicht geplant. Es hat uns in einem Blitztempo gezeigt, was Agilität praktisch bedeutet. Ein wesentlicher Bestandteil unseres Bildungsangebots für individuelles und organisationales Wachstum sind große, inspirierende, internationale Events, auf denen sich unsere Ada-Fellows treffen. Denn Weiterentwicklung und Wachstum sind keine einsamen Pfade, sie gelingen nur im Austausch mit anderen. Physische Veranstaltungen waren mit dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 von einem Tag auf den anderen tot. Wir hatten wenige Wochen, um alles auf virtuell umzustellen und dabei trotzdem ein tolles Eventerlebnis mit Vernetzungsmöglichkeiten zu bieten. Das war mal ein Ritt!
Was ist dein Learning: Funktioniert echter Austausch digital?
Ja und nein. Er funktioniert manchmal sogar richtig gut, wenn man offen daran geht und dafür Sorge trägt, dass auch diejenigen zu Wort kommen, die leiser sind, erst mal zuhören und nicht immer gleich etwas sagen. Das ist nicht leicht, wenn alle vor einer Kiste sitzen, aber es geht. Wir arbeiten im Ada-Team viel mit Mural-Boards, also mit virtuellen Whiteboards, auf denen man gemeinsam gestalten kann. Unsere kreativen Meetings laufen dann so, dass Diskussion und Arbeitsphasen sich abwechseln und jede und jeder gehört werden kann. Aber wir brauchen die physische Begegnung, um verbunden zu bleiben, untereinander, aber auch mit unserer Ada-Mission. Da merkt man genau, wenn wir alle zu lange offline waren.
Was hat die Pandemie mit der Digitalisierung gemacht?
Sie war schon ein Booster. Allerdings sage ich das immer mit einer gewissen Vorsicht. Denn dass wir nun alle gelernt haben, mit Videocalls umzugehen und vielleicht auch ein Muralboard zu gestalten, ist der kleinere Teil der Herausforderung. Der größere Teil der Herausforderung liegt darin, zu verstehen, dass die digitale Transformation auch, aber nicht nur mit Technologie zu tun hat. Sie wirbelt unser traditionelles Verständnis von Arbeit, Rollen, Hierarchien, Prozessen so durcheinander, dass nichts mehr bleibt, wie es war, und nichts mehr für die Dauer gemacht ist. Diese Einsicht ist für manche Menschen hart. Deshalb sind wir in der digitalen Transformation durch die Pandemie lange nicht so weit gekommen, wie manche glauben. Mit den Videocalls funktioniert es ganz gut. Bei der transformationalen Kultur hakt es in vielen Unternehmen immer noch.
Was wäre die Corona-Pandemie ohne die Digitalisierung?
Sie hätte vermutlich eine tödliche Abwärtsspirale aus globaler Wirtschaftskrise, gesellschaftlicher Spaltung und ökonomischer Ungleichheit ausgelöst. Damit will ich nicht wegreden, dass die Pandemie für viele Menschen, viele Familien allemal wirklich hart war und ist. Aber wir haben in vielerlei Hinsicht weitersprechen, weiterarbeiten und weiterwirtschaften können. Das war aus meiner Sicht eine existenzielle Rettung, die verhindert hat, dass aus einer globalen Krise eine globale Katastrophe wird.
Was haben die beiden letzten Jahre dich übers Älterwerden gelehrt?
Ich war immer ein eher introvertierter Mensch. Wenn man das nicht sieht, liegt es daran, dass ich perfekte kontraphobische Verhaltensstrategien erlernt habe, um mich in einer auf Extrovertiertheit ausgerichteten Welt zurecht zu finden.
Das heißt: Du hast deine angeborene Schüchternheit überwunden?
Genau. Und in der Pandemie bin ich meinem Kern wieder ein bisschen nähergekommen und habe gemerkt, wie viel Produktivität und auch persönliches Wohlbefinden bei mir entsteht, wenn ich nicht ständig unterwegs bin, mich mal konzentrieren und nachdenken darf. Das habe ich, ganz ehrlich, sehr genossen. Was ich einbringen kann, steckt nicht in aneinandergereihten Ad-hoc-Meetings, sondern im Nachdenken und Zusammenführen. Das braucht Zeit und Raum. Mit dem Älterwerden nimmt man sich beides.
Du bist eine beispielhafte Sich-Neu-Erfinderin: Du warst PR-Frau, Wissenschaftlerin, Publizistin, Professorin, Chefredakteurin, jetzt bist du Gründerin und Bildungsunternehmerin. Was könnte da noch kommen?
Gleich mal vorneweg: Ich werde nicht zum Mars fliegen, dafür finde ich es auf der Erde viel zu schön. Und es gibt hier ja auch genug zu tun. Mein Verständnis meiner nächsten Jahre ist nicht, mich immer wieder neu zu erfinden. Vielmehr möchte ich mich weiterentwickeln in dem, was ich tue. Mit Ada zum Beispiel, aber auch in der wissenschaftlichen und publizistischen Auseinandersetzung mit Themen, die ich spannend finde. An der Schnittstelle von Technologie, Wirtschaft und Kommunikation passiert das, was unser Leben, unsere Welt verändern wird. Ich empfinde es als Privileg, mich aus verschiedenen Perspektiven damit beschäftigen zu dürfen und ab und zu einen Beitrag zur Aufklärung zu leisten.
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Nicht jede erfindet sich gern neu. Hast du Verständnis für Menschen, die sich das ersparen wollen?
Total. Es gibt keinen Menschen, der permanente Veränderung angenehm findet. Wir sind Routinetierchen, die gerne bekannten Pfaden und Mustern folgen. Die Lösung liegt nur nicht darin, die Veränderungen zu verneinen, wie es beispielsweise Corona-Leugner oder Anhänger von Verschwörungstheorien tun, und sich in dieser Abwehr des Wandels zu ideologisieren. Die Lösung liegt für mich eher in einer adaptiven Resilienz: Immer zu schauen, wie man selbst im sich wandelnden Koordinatensystem unserer Welt verortet und verankert ist, wo man im Rahmen des persönlich Erträglichen Veränderungen akzeptieren und bewusst gestalten kann, um in der Kommunikation mit der Welt zu bleiben. Die totalen Veränderungsverweigerer fallen aus der Kommunikation. Das ist der Anfang einer Abwärts- oder eher Auswärtsspirale, die zu nichts Gutem führt. Die Psychologin Esther Perel hat in einem Gespräch mit mir gesagt: “Wenn man nicht mehr biegsam ist, zerbricht man andere, und man zerbricht auch selbst als Mensch.” Das bringt es auf den Punkt.
Sag mal ein Beispiel, das klingt für mich jetzt ein bisschen abstrakt.
Jeder Mensch hat ein bestimmtes Tempo, in dem er optimal arbeiten und kreativ sein kann. Wenn ich mein eigenes Tempo zum absoluten Maßstab für alle mache, wird niemand glücklich, und es kommt auch nichts Gutes dabei heraus. Die einen sind überfordert, die anderen gelangweilt. Ich muss mich bis zu einem bestimmten Punkt danach ausrichten, wie ein Team als Ganzes tickt. Mache ich das nicht, laufen mir die Menschen weg, oder ich laufe schnurstracks in ein Burnout.
Welchen Rat gibst du einem jungen und welchen einem älteren Menschen, um mit Veränderungen klarzukommen?
Miteinander sprechen. Der intergenerationelle Austausch, die Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen Generationen werden bei uns noch immer krass vernachlässigt. IBM hatte gerade diesen krassen Fall von Altersdiskriminierung, bei dem ältere Mitarbeitende als “Dinobabies” und als “aussterbende Spezies” bezeichnet wurden, die man so schnell wie möglich loswerden will. Viele glauben daran, dass Jüngere den Wandel treiben und die richtigen Kompetenzen mitbringen. Das stimmt durchaus, aber nicht allein. Ältere Mitarbeitende haben Erfahrung, kennen die Organisation und können einen Riesenbeitrag zum Erfolg leisten. Ich verstehe deshalb auch nicht, wieso wir in Deutschland angesichts unserer Alterspyramide keinen flexibleren Umgang mit Menschen finden, die bereit wären, über die Pensionsgrenze hinaus zu arbeiten. Etwas Besseres könnte uns als Gesellschaft doch gar nicht passieren.
Das menschliche Gehirn ist auf Sparsamkeit und Effizienz getrimmt, liebt deshalb die Routine. Viele Menschen pflegen deshalb den täglichen Trott. In extremo führt das Trottfolgen in die Frühvergreisung und zu Alzheimer, und Adrenalinjunkies drohen ins Manisch-Depressive abzugleiten. Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, wo die Grenze verläuft und ob es eine gesunde Mitte gibt?
Begriffe wie die “gesunde Mitte” mag ich nicht so. Sie setzen voraus, dass es einen Standard für alle gibt, und den gibt es nicht. Der Mensch ist individuell. Ich bin sehr vom Konzept der Neuroplastizität des menschlichen Gehirns geleitet. Das ist die Fähigkeit des Gehirns, sich immer wieder zu verändern, also immer wieder neue Verbindungen zwischen Neuronen zu schaffen und zu stärken. So lernen wir, und so bleiben wir adaptiv, also anpassungsfähig. Deshalb ist es gut, auch mal aus der eigenen Komfortzone rauszugehen, zu lesen, etwas Neues zu lernen, auch im Kleinen, mal einen Liebesbrief mit der ungelenken Hand zu schreiben oder die Zähne zu putzen. Unser Gehirn kann biologisch, was uns Menschen sozial schwerfällt. Irre, oder?
Du meinst: Wir sollten die Beweglichkeit unseres Hirns öfter benutzen, um seine Bequemlichkeit auszutricksen?
Das Gehirn ist ja nicht bequem, es ist das leistungsfähigste Organ, das wir haben. Es macht gerade einmal zwei Prozent unseres Körpergewichts aus, nutzt aber 20 Prozent der täglichen Energie, in Stresszeiten gerne auch deutlich mehr. Wir werden in unserer Sozialisation manchmal faul darin, unser Gehirn richtig zu benutzen. Standards, Abkürzungen, Routinen, sie alle sind hilfreich, um sich nicht in jedem Moment neu erfinden zu müssen. Aber ich glaube fest daran, dass es wichtig ist, manchmal bewusst einen Umweg zu gehen. So wie Robert Frost es in seinem schönen Gedicht “The road not taken” sagt: “I took the one less traveled by, and that has made all the difference.”
Warum bist du heute Bildungsunternehmerin?
Weil es für mich nichts Schöneres gibt, als andere für Neues zu begeistern, Impulse zu geben, Perspektivwechsel zu ermöglichen.
Warum braucht es Ada?
Weil es zwar ganz viele Lernangebote gibt, aber keines, das mit einem Ansatz des integrativen, experimentellen und gemeinschaftlichen Lernens die Erkenntnis der Lernforschung praktisch umsetzt: persönliches Wachstum entsteht immer aus der kontinuierlichen Auseinandersetzung und Reibung mit anderen.
Wie weit ist der Weg vom Journalismus in die Bildung?
Der ist überraschend kurz. Auch der Journalismus vermittelt Einsichten in neue Entwicklungen. Wenn er gut ist, erzählt er dafür Geschichten, die Menschen begeistern. Wir nutzen das journalistische Storytelling, um auch komplexe Themen wie Künstliche Intelligenz oder Kulturwandel auf den Punkt zu bringen. Anders als im Journalismus gibt es bei uns nicht nur tiefergehende Einordnungen, sondern auch praktische Methoden, die zur Anwendung befähigen.
Was bringt Ihr den Menschen bei?
Ihre eigene Rolle im gegenwärtigen Veränderungsprozess zu verstehen. Ihre Offenheit für eine technologisch geprägte Zukunft zu stärken. Ihre Selbstwirksamkeit im Umgang damit und für konkrete Möglichkeiten der Gestaltung und Veränderung zu erhöhen.
Lass uns über Geld reden: Ist genug Geld da in der deutschen Wirtschaft für Bildung?
Deutsche Unternehmen geben im Jahr mehr als 40 Milliarden Euro für Weiterbildung aus. Geld ist genug da.
Gibt sie es dir?
(Lacht) Wenn es nicht genug Unternehmen gäbe, die mit Ada zusammenarbeiten, gäbe es uns nicht. So ist der Markt, und das ist auch okay. Wir können sicher noch besser darin werden zu erklären, was uns bei Ada besonders macht.
Was ist das?
Unser integrierter, auf einer wachsenden Community basierender Ansatz. Ich bin manchmal etwas verzweifelt, wenn ich sehe, was in manchen Unternehmen als Weiterbildung gemacht oder angeboten wird. Niemand verändert sein Verhalten einfach durch Angucken von Videos, in denen tolle Menschen tolle Sachen erklären. Das ist das Lernkonzept der 50er Jahre, so machen es aber manche Unternehmen immer noch. Aus der Forschung und der modernen Praxis wissen wir, dass man in der Interaktion und im Experimentieren lernt. Sich durch andere inspirieren lassen, andern etwas erklären oder von ihnen erklärt bekommen, verankert das Neue mit einem Anwendungsbezug im Gedächtnis.
Wie bildet sich eine Bildungsunternehmerin weiter?
Ich lese viel, muss mich ja für meine Kurse an der Universität und auch für das, was wir mit Ada anbieten, ständig auf dem Laufenden halten. Dazu führe ich gezielt Gespräche mit Menschen, die mir interessante Perspektiven eröffnen können. Und ich gehe auf Konferenzen und Tech-Events. Ich folge eigentlich immer dem Prinzip des assoziativen Denkens und Entdeckens. Die Ideen, die mein Leben am meisten verändert haben, kamen selten aus dem inneren Zirkel eines Fachgebiets. Sie sind entstanden aus der Verknüpfung von bislang Unverbundenem.
Wenn junge Menschen dich fragen: Wem rätst du zu einer Karriere in der Kommunikation?
Allen, die an Sprache und am Gespräch Freude haben, die nicht nur reden, sondern auch zuhören können und die verstehen, dass ohne Kommunikation rein gar nichts funktioniert. Kommunikation ist das Bindemittel für unser Zusammenleben, für den Austausch lebendiger Geister und für eine funktionierende Wirtschaft.
Wie attraktiv ist Journalismus als Beruf?
Ich finde den Journalismus großartig, allerdings tendiere ich eher zum angelsächsischen Modell. In Deutschland folgt der Journalismus oft dem Prinzip: Die Welt ist scheiße, und morgen wird alles noch schlimmer. Das ist erstens falsch, zweitens motiviert es niemanden, Dinge anders oder besser zu machen, und drittens führt es zu einer Stimmungslage, die eher durch Frust als durch Innovationskraft geprägt ist.
Wie spannend sind PR und Marketing?
Auch da haben sich die Ansätze und Möglichkeiten sehr verändert. Für alle Kommunikationsarbeit gilt doch: Die Zeiten, in denen jemand vorne stand und anderen die Welt erklärte, sind vorbei. Heute geht es darum, im Gespräch zu sein, Kommunikation als Netzwerkfunktion zu verstehen und mit einer Community zu arbeiten.
Wieviel Kommunikation steckt in einem Top-Management-Job?
90 Prozent. Der Rest ist stilles Nachdenken – und manchmal darüber einschlafen.
Wovon träumst du?
Von einem Denk- und Schreibexil in der kalifornischen Wüste. Ein Airstream im Sand, ein Laptop. Und Zeit.
3 Tipps für Anfänger von Miriam Meckel:
Erst zuhören, dann reden. Nichts für selbstverständlich nehmen. Nichts als gegeben akzeptieren.
Tipp für einen Profi:
Versuche ehrlich, Freundschaften mit Menschen zu pflegen, die dich spiegeln und dir die Wahrheit sagen, auch wenn sie unbequem ist.
Diesen Rat würde ich meinem jüngeren Ich geben:
Bleibe bei dir, dann ist immer was los.
Das ist das größte Learning in meinem Leben:
Man kann ganz schön lange neben der eigenen Identität herleben, und plötzlich merkt man, es geht nicht mehr. Wie schön, dass ich damit als Mensch dann was machen kann.
Im nächsten Leben werde ich:
Nicht mehr dabei sein, denn ich hatte alles, was man sich wünschen kann. Ich glaube auch im Leben daran, das Verknappung es wertvoll macht.
Miriam Meckel
Geb. 1967 in Hilden
1986: Studium Kommunikation, Sinologie, Politik, Jura in Münster und Taipeh
1990: TV-Redakteurin WDR, Köln
1994: Promotion. CvD und Moderatorin RTL West Live
1999: Professur an der WWU Münster
2005: Professorin für Corporate Communication, Uni St. Gallen, parallel Beraterin bei Brunswick
2006: Talkformat “Miriam Meckel – Standpunkte” bei n-tv
2008: Zusammenbruch, Therapie
2010: Buch über ihren Burnout “Brief an mein Leben”
2014: Chefredakteurin “Wirtschaftswoche”
2017: Herausgeberin “Wirtschaftswoche”
2019: Co-Gründerin der Weiterbildungsinitiative Ada
2020: Geschäftsführende Gesellschafterin von Ada Learning