turi2 edition #19: Podcast oder Radio – welche Werbung bleibt länger im Kopf, Marianne Bullwinkel?
1. Oktober 2022
Nicht besser, sonders anders:Marianne Bullwinkel kann und will sich nicht zwischen Podcast und Radio entscheiden. Die Chefin des Radio- und Audio-Vermarkters RMS schätzt das Radio als „vertrauten Taktgeber“ und Podcasts als „intensiven Erlebnisraum zum Nachdenken“, schreibt sie in ihrem Gastbeitrag der turi2 edition #19 Audio.
Von Marianne Bullwinkel
Die kurze Antwort wäre ein entschiedenes: sowohl als auch! Radio und Podcasts ergänzen sich wunderbar in dem jeweiligen Mehrwert, den sie ihren Nutzer:innen bieten. So ist es auch in Sachen Werbung. Die zwei Kanäle haben unterschiedliche Eigenschaften und werden auf verschiedene Art wahrgenommen. Sie bleiben anders in Erinnerung und unterscheiden sich in ihrer Werbewirkung.
Wenn wir über die Rolle des Radios im Leben der 94 Prozent der Bevölkerung nachdenken, die regelmäßig einschalten, wird das Bild greifbarer. Radio ist ein Impuls- und Begleitmedium mit einer hohen Aktivierungs- und Durchdringungskraft. Die Nutzer:innen hören ihren Sendern mehr als vier Stunden täglich zu. Vom morgendlichen Aufwachen bis zum abendlichen Entspannen begleiten uns Radioprogramme und damit auch die Radiowerbung. Die Wiederholung in regelmäßigen Abständen gibt uns Struktur und ist vertrauter Taktgeber. Wir wissen, was kommt und unsere Erwartungshaltung wird verlässlich erfüllt.
Während das Radio Aktualität und Kurzweiligkeit liefert, sind Podcasts für Nutzer:innen wie ein verlängerter Raum, in dem sie sich verlieren und gute Unterhaltung genießen. Sie haben teil an den Erfahrungen anderer, entdecken Neues, saugen Wissen auf und integrieren es ins eigene Leben. Podcasts schaffen einen intensiven Erlebnisraum zum Nachdenken und Mitfühlen.
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Diese Resonanz benötigen Marken ebenso wie Menschen. Die Überzeugungskraft einer vertrauten Stimme ist groß, ihr wird aufmerksam und konzentriert zugehört. Das sind die besten Voraussetzungen, um neue Produkte zu erklären und Brands nachhaltig zu etablieren. Der exklusive Zugang zu kaufkräftigen und vielseitig interessierten Zielgruppen ist charakteristisch für Podcasts. Ihre Beliebtheit wächst und die Nutzung stieg im ersten Halbjahr 2022 auf knapp 40 Prozent im deutschsprachigen Raum.
Das Thema Radio und Podcasts ist noch lange nicht auserzählt. Um es aber kurz zu halten: Radio- und Podcast-Werbung liefern im Kopfkino nachhaltig wirksame Markenerlebnisse, die sowohl Actionfilm als auch Romantic Comedy sein können. Und immer wieder auch zum Blockbuster werden.