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turi2 edition #19: Micky Beisenherz über Freiheit und Filterkaffee.

29. Oktober 2022

Porscht sich von hinten an: Vom Autowäscher zum König Ludwig der Podcasts – Micky Beisenherz weiß, sich zu präsentieren. “Als Intellektueller werde ich eher selten beschimpft”, sagt er im großen Interview für die turi2 edition #19. Im Schwanenboot auf der Alster verrät er: Seine Podcasts produziert er bevorzugt in einer „abgefurzten Jogginghose“.

Von Aline von Drateln (Text) und Johannes Arlt (Fotos)

Willkommen hier auf meinem Schwanenboot. Darf ich sagen: Micky Beisenherz, der König Ludwig vom Medienstandort Hamburg?

Jahaha. Thanks for having me.  

Zumindest bist du der Podcast-König von Deutschland, oder?

Also quantitativ kann König tatsächlich hinkommen, wenn man das auf die gesendeten Minuten pro Woche und pro Monat bezieht.

Auch qualitativ bist du geadelt: Dein Podcast „Apokalypse und Filterkaffe“, den du seit 2020 machst, findet sich regelmäßig in den Top Ten der erfolgreichsten Podcasts. Ganz generell gefragt: Wie konnte sich ein Medium mit der unschönen Bezeichnung „Podcast“ so durchsetzen?

Wegen der großen und nicht nur suggerierten Nähe. Beim Fernsehen gibt es ja eine Distanz zum Publikum. Wenn beispielsweise Kai Pflaume oder Jörg Pilawa Quizfragen oder Kinder vorführen, sind sie als Privatpersonen trotzdem nicht fassbar. Bei Podcastern, egal ob es jetzt Menschen sind, die sich, wie in meinem Falle, mit Nachrichten beschäftigen oder, wie im Falle von „Baywatch Berlin“, die Notizen aus ihrem Leben zum Besten geben, entsteht eine große Nähe. Weil wir uns ins Herz schauen lassen. Das ist eine Form von Fassbarkeit, wie du sie im Fernsehen nicht hast. Das Medium Radio ist mittlerweile oft dazu verkommen, dass die Moderatoren und Moderatorinnen fast schon stören zwischen den acht Titeln, dem verrückten Geräusch und den Flitzer-Blitzern.

Scheinbar auf Augenhöhe mit einer gesamten journalistischen Branche zu sein, birgt aber auch Gefahren. Ich meine jetzt nicht nur irgendwelche Schwurbel-Dullies, die sich beim Drunter-Kommentieren fast gleich stark mit den Entscheider*innen dieses Landes fühlen. Sondern auch andersrum: Dass Podcaster*innen eine Reichweite erlangen, obwohl sie eigentlich besser auf einer Gemüsekiste am Bahnhof Dammtor aufgehoben wären.  

Ich glaube, mit Podcasts ist es mittlerweile ähnlich wie mit dem Buchdruck oder dem Fernsehen: Das Medium an sich ist nicht dafür verantwortlich, das Medium ist ja nur ein Vertriebsweg. Und auf dem finden sich natürlich auch Leute ein, die mit nicht ganz so viel Substanz gesegnet sind. Das ist systemimmanent. Am Ende ist es natürlich am Publikum zu entscheiden: Ist das eine seriöse Quelle oder ist das nur Schwachsinn?  

Apropos Schwachsinn: In sogenannten Frauenzeitschriften ist zu lesen, dass man sich vor wichtigen Terminen sexy Wäsche anziehen soll, um sich sicherer zu fühlen. Ein hilfreicher Tipp auch fürs Podcasten?

Also ich muss keine bestimmte Kleidung tragen. Dass ich zu Hause beim Podcasten im Anzug und mit Krawatte sitze, um den inneren Hajo Friedrichs zu entdecken, ist nicht der Fall.  

Wie nimmst du deine Podcasts auf?  

In kurzen Hosen. Es gibt ja Konkurrenzprodukte, die sogar Spots im Fernsehen schalten. Da siehst du den Moderator eines News-Podcasts, wie er über lange Flure geht, er kriegt links und rechts noch Dossiers zugesteckt. Er hat dann noch eine Art Aufnahmeleiterin mit Klemmbrett, mit der er sich noch mal kurz abstimmt, ihr über die Schulter schaut und sagt: „Guck mal, hier hast du einen Rechtschreibfehler drin, korrigier das mal“ und dann gibt es so ein Zeichen: Du bist drauf in drei, zwei, eins, und da geht so ein richtiges Rotlicht an, wie bei den „Tagesthemen“. Und dann sitze ich da zu Hause in meiner abgefurzten Jogginghose und lache und denke: „Ah, so stellt ihr euch das vor?“ 

Micky Beisenherz im turi2 Clubraum über Wohlwollen und Workaholics:
 

Ist dir schon einmal passiert, dass du während einer Aufnahme denkst, das läuft ja super, wir verstehen uns prima – und dann hörst du es später ab und es ist nur Gelächter und Schulterklopfen zu hören?

Möglicherweise hat es das in den frühesten Momenten mal gegeben. Und ich kenne Podcasts, die genau so laufen: prominente Männer, die sich zusammensetzen und genau das eine Dreiviertelstunde lang tun. Da habe ich echt das Gefühl, man sitzt da in der höheren Etage eines Affenfelsens. In einem News-Podcast wie „Apokalypse und Filterkaffee“ gibt es eine Grundstruktur. Die kann man zwar immer lustvoll durchbrechen, aber nicht dauerhaft. Und selbst in dem klassischen Laber-Podcast mit meinem Freund Oliver Polak vergesse ich trotz aller Entspanntheit nie, dass ich mich in einem öffentlichen Raum bewege.

Mittlerweile in einem sehr großen öffentlichen Raum. „Apokalypse und Filterkaffee“ bereitet politische Themen sehr unterhaltsam auf. Nicht mit gescripteten Gags, sondern mit einer gewissen Leichtfüßigkeit. Wie schwer fiel dir dieser Schritt vom Gagschreiber von Atze Schröder über das Texten für die Moderation des RTL-Dschungelcamp zum politischen Beobachter?

Überhaupt nicht schwer! Bei mir ist das über die „stern“-Kolumne entstanden, die ich bereits seit sieben Jahren schreibe und bei der ich sehr früh gemerkt habe, dass ich überhaupt nicht dazu verpflichtet bin, dauerhaft nur Gags abzuliefern, sondern auch ernsthaft über das schreiben kann, was mich beschäftigt.

Ist dir der politische Einfluss, den du mittlerweile durch deinen News-Podcast hast, manchmal unheimlich?  

Ich glaube nicht, dass ich einen großen Einfluss auf die Politik habe. 

Unterschätze das mal nicht. Bei Karl Lauterbach wird ja vermutet, dass er auf Druck von Twitter zum Gesundheitsminister ernannt wurde.

Mag sein, dass der stete Tropfen den Stein höhlt. Grundsätzlich finde ich es gut und schön, dass eine spürbare Zahl von Menschen gibt, die dank dessen, was wir machen, etwas entspannter und gleichzeitig informiert in den Tag starten. Auch wir sagen, wie beschissen die Lage ist, aber wir leben eine Haltung vor, die da lautet: Wenn wir bei all den schlechten Nachrichten gut gelaunt bleiben können, dann könnt ihr das auch – ohne dass wir euch jetzt irgendwas vormachen oder vorenthalten. Und ohne dass ihr die Rollläden runterlassen müsst.

Würdest du dich Intellektueller nennen? Und warum nicht?  

Ich habe gar keine genaue Definition von Intellektuellem parat. Aber als Intellektueller werde ich eher selten beschimpft.  

Du kommst nicht von Homer. Du kommst vom Radio.

Genau. Meinetwegen von Homer Simpson.  

Was kannst du aus deiner Radio-Zeit heute noch anwenden?

Schnelligkeit, also eine schnelle Informationsverarbeitung.  

Kann man Schlagfertigkeit lernen?  

Schlagfertigkeit kann man wahrscheinlich in dem Sinne nicht lernen. Wobei: Das werde ich mir jetzt anhand meiner Tochter im Laufe der Jahre mal anschauen.

Deine Schnelligkeit zeigt sich auch darin, dass du nicht nur mehr sprichst als ich, sondern auch mehr trinkst. Dein Champagner-Glas ist schon wieder leer. Ich schenke dir mal nach.

Ja, das ist die Medienbranche. Da lernt man, möglichst schnell möglichst viel in sich hineinzukippen und dabei Eloquenz vorzutäuschen. So ist das doch als Fernsehschaffender, dass man den Champagner, den man gerade zum Erfolge feiern kaltgestellt hat, gleich zum Frust-Saufen nutzen kann, weil man nachts dann leider gesagt bekommt: „Ich habe eine ganz
unschöne Nachricht: Die Sendung ist abgesetzt.“

Um deine Zukunft mache ich mir keine Sorgen. Ich glaube, du bist everybody’s darling.  

Das glaube ich zum Beispiel gar nicht.  

Weil everybody’s darling keinen guten Journalismus machen kann?

Vor fünf oder vor zehn Jahren konnte man das noch machen. Indem man sich einfach aus allen größeren Debatten rausgehalten hat. Das geht heute nicht mehr, weil es Bekenntnisdruck gibt. Dass man keine Ahnung hat, oder einfach mal gar nichts sagt, ist derzeit nahezu undenkbar. Obwohl ich es ganz angenehm fände – und mitunter auch mache. Nein, everybody’s darling gilt für mich nicht. Dafür gibt es einfach zu viele, die mich beschissen finden.

Deshalb schon mal Absagen bekommen von Leuten, die du als Gast haben wolltest?  

Eigentlich nicht. Nur manchmal sagen potenzielle Gäste zu bestimmten Themen, dass ihnen diese zu heiß seien. Und das andere, was ich auch für eine große Gefahr erachte, ist, dass der Applaus für die immer gleichen Takes auf gesellschaftliche Themen und Probleme geistig verfettet. Du hast immer den Applaus schon im Hinterkopf. Und das beengt dich natürlich im Denken.  

Geistige Verfettung, das ist wieder eine wundervolle Micky-Beisenherz-Wortkreation. Dafür lieben dich deine Fans. Wie wichtig ist dir der Applaus?

Wenn du ein paar Mal den Shitstorm links und rechts abgekriegt hast und du plötzlich merkst, ich will eigentlich niemandem von euch gefallen, weil ihr da links seid für mich Idioten und ihr da rechts aber auch. Das befreit dich im Kopf. Das macht dich wieder freier zu sagen: „Ich äußere jetzt nur das, was ich zu einem Thema denke. Und es ist mir egal, ob die Leute, die mich gestern noch toll fanden, mich für den Gedanken heute beschissen finden. Und umgekehrt.“ Erst wenn du in dieser Phase angekommen bist, bist du einigermaßen frei im Kopf.  

Davon gibt es nicht so viele, aber es gibt einige. Und fast alle von denen sind früher oder später bei dir im Podcast. Nach welchen Kriterien suchst du deine Gäste aus? Nach Sympathie oder nach Erfolgsgarantie?  

In erster Linie nach Sympathie. Bei mir ist niemand zu Gast, den ich unsympathisch finde. Wichtig ist mir aber, dass auch Gedanken geäußert werden, die ich nicht alle schon kommen sehe.  

Wie autark bist du in der Gestaltung deines Podcasts? Wer hat die Macht? Bertelsmann? Philipp Westermeyer? Oder deine Frau, Nikki Hassan-Nia? 
 
Nikki ist definitiv mächtiger als Philipp Westermeyer und Bertelsmann und Springer zusammen. Denn wenn ich von Nikki eine SMS oder auch nur ein Emoji bekomme, dann weiß ich: Diesen Gedanken kann ich gleich verwerfen.  

Nikki ist oft deine Co-Moderatorin. Ohnehin gestaltest du deinen Podcast und deine gesamte Öffentlichkeitsarbeit sehr persönlich. Sogar deine kleine Tochter erwähnst du regelmäßig, postest Fotos von ihr auf Instagram. 

Schemenhaft, aber ja.  

Wo ist deine Grenze?

Ich mache alles persönlich, aber nicht alles privat. Und das ist dann auch genau die Grenze. Es gibt ja Leute, die in der Öffentlichkeit stehen, die das komplett von sich fernhalten. Ich finde es aber ganz gut, wenn man eine Form der Fassbarkeit hat. Damit die anderen wissen, wie man tickt.

Damit man beim Abonnieren deiner Kanäle nicht die Katze im Sack kauft? Und auf einmal rauskommt, dass Micky Beisenherz in seiner Freizeit eigentlich mit AfD-Brüdern abhängt?

Wer weiß, vielleicht habe ich das beim Fußball ja unbewusst schon getan. You never know. 
 
Aber bei dir hat man immer das Gefühl: we know. Du hast street credibility. Obwohl du gerade eine sehr goldene Uhr trägst und du gerne geile Fotos von dir in Hotelpools postest, nimmt dir das anscheinend keiner übel.

Stimmt. Ich glaube, Du hast recht.  

Wie schaffst du das? 

Ach, weiß ich nicht. Es hilft natürlich schon mal, eine gewisse Ruhrgebiets-Sozialisation zu haben. Wenn du den ehrlichen Stallgeruch von Castrop-Rauxel hast, wo ich herkomme, dann schüttelst du den natürlich auch nicht ab.  

Dabei inszenierst du dich als größter Lebemann im Journalismus seit Franz Josef Wagner.  

Toll, oder? Ich verehre Franz Josef Wagner. Von daher nehme ich diesen Vergleich dankend an! Aber das tiefste Ruhrgebiet und mein Dasein als Spross einer Gas-Wasser-Scheiße-Dynastie ist ja kein Geheimnis. Außerdem spiele ich seit mittlerweile 30 Jahren hinter der JVA Castrop-Rauxel auf dem Rasenplatz Fußball.  

Bist du dort auch so übellaunig, wenn du mit deinem Porsche nicht gleich einen Parkplatz findest, wie eben hier vor dem Bootsverleih in Hamburg-Winterhude?

Nein. Denn da finde ich ja gleich einen.  

Apropos Authentizität. Wie geht das zusammen, wenn du die Werbung einsprichst für deinen Podcast. Musst du da sehr oft lügen?  

Überhaupt nicht. Lügen müsste ich nur dann, wenn ich für Produkte werbe, die ich ablehne. Und wir machen ausschließlich Werbung für Sachen, hinter denen wir stehen. Ein Beispiel: Ich hatte gerade ein Werbeangebot für einen größeren Limonadehersteller im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft. Da muss ich mir gar nicht anhören, wie viel es dafür gäbe, weil ich weiß, dass das nicht geht. Ich kann nicht in 500 Folgen „Fußball MML“ und in sonstigem Kontext mich immer gegen die WM in Katar aussprechen und dann Werbung für einen Brause-Konzern machen, der dafür wirbt, nur weil das Honorar fünfstellig ist.

Womit verdienst du das meiste Geld?  

Tatsächlich mittlerweile mit den Podcasts.

Viele hätten sicher das RTL-Dschungelcamp als Antwort erwartet. Machst du das nur noch aus Imagegründen oder ist das deine Liebe zum Fernsehen?

Für das Image brauche ich es wahrscheinlich nicht, zumal es ja eher das konterkariert, was ich im Laufe des Restjahres so mache. Aber es macht Spaß. Es ist einfach ein toller Job, den ich wahnsinnig gerne mache. Für das Team ist das immer ein bisschen Klassenfahrt-Feeling. Und in dem kommenden putinschen Kältewinter ist der australische Sommer natürlich mehr als willkommen.

Michael Beisenherz
wird am 28. Juni 1977 in Recklinghausen geboren, wächst im Ruhrgebiet auf „als Spross einer Gas-Wasser-Scheiße-Dynastie“ und spielt seit 30 Jahren hinter der JVA Castrop-Rauxel auf dem Rasenplatz Fußball. Micky startet bei Radio NRW, textet Lustiges für Atze Schröder, Dirk Bach, Dieter Nuhr und das „Dschungelcamp“, moderiert leichte Unterhaltung und schreibt Kolumnen für den „stern“. 2017 startet der Podcast „Fußball MML“, den Durchbruch bringt 2020 „Apokalypse und Filterkaffee“. Seine Talkshow bei ntv heißt seit 2021 „#Beisenherz“

Wie verkraftet es deine Eitelkeit, wenn du Moderationen schreibst, die in diesem Fall von anderen präsentiert werden?  

Das macht mit meiner Eitelkeit nur dahingehend etwas, dass, wenn die Gags gut funktionieren, ich natürlich der Allergrößte bin. Und wenn die Gags nicht funktionieren, ist natürlich die präsentierende Person der größte Versager.  

Aber du wärst doch noch viel größer, wenn du die Gags selbst präsentieren würdest!

Den mir selbst gegenüber aufrichtigsten Moment hatte ich, als Daniel Hartwich ins Büro kam und mitteilte, dass er aufhört. Und mein erster Gedanke war: Wer kann es denn sonst machen? Und dass ich in dem Moment nicht eine Millisekunde dachte: Oh, das könnte ja meine Chance sein.

Vielleicht drängst du dich nicht zwingend nach vorne, weil du ein geliebtes Kind warst? Du bist voller Liebe in einem Mehrgenerationenhaus groß geworden. Ich wohne in Berlin-Mitte, wo Leute ihre 14-Euro-Bowl posten, um öffentlich Aufmerksamkeit zu kriegen. Was treibt dich an?  

Sehen wir mal von Eitelkeit und Geltungsdrang ab, was ja für alle Leute in den Medien gilt, dann ist „Apokalypse und Filterkaffee“ eine wunderbare Begegnungsstätte. Neben den Zahlen macht mich das Feedback, sowohl links wie rechts, besonders happy. Da es nichts gibt, was mich so sehr auf die Palme bringt wie diese Affektokratie, in der wirklich jedem Kollektivgefühl nachgegeben wird. Da finde ich das natürlich wahnsinnig befriedigend, diesen medialen Ausgleich zu schaffen. Wenn ich beispielsweise Paul Ronzheimer zu Gast hatte oder Dagmar Rosenfeld von der „Welt“, gibt es sofort so ein paar Spezialisten, die kopftätschelnd, fast schon elterlich schreiben: „Der driftet ja komplett ab.“ Nur weil man Leute zu Gast hat, die vielleicht nicht dem eigenen Weltbild entsprechen. Da sage ich ganz klar: Fick dich!  

Liegt das vielleicht auch daran, dass in den deutschen Medien eine gute, kluge, konservative Stimme fehlt? Meine Theorie ist ja, dass Yasmine M’Barek, die dich gemeinsam mit Markus Feldenkirchen in der Sommerpause vertreten hat, ein bisschen konservativer tut, als sie eigentlich ist, weil sie dadurch eine Lücke füllt.

Das mag sogar sein. Was ich an Yasmine liebe: Sie ist politisch völlig unzuverlässig.

Mir geht es so mit dir. Man kann dich politisch schwer verorten. Aber verorte doch mal das Medium Podcast. Wird Podcast in der Zukunft größer als Fernsehen?

Das Lustige ist: Wir Podcaster glauben, das Boot ist voll, kein Mensch braucht einen weiteren Podcast. Aber es gibt ungefähr 70 Prozent der Menschen in Deutschland, die mit dem Medium Podcast noch gar nicht in Berührung gekommen sind. 

Ganz Castrop-Rauxel denkt: Podcast, wat is dat denn?

Genau. Das ist wie mit Craft-Bier im Getränkemarkt.

Alle Geschichten der turi2 edition #19 – direkt hier im Browser als E-Paper:

Micky, du kannst so gut Stimmen imitieren. Eigentlich müsste jemand wie du doch anfangen, zu singen. Mein Vorschlag: Schlager unter dem Namen Michael Herz.

Das wird nicht passieren. Ich habe den Leuten wirklich schon genügend aufgebürdet. Bislang ist es wirklich auch ohne Schlager verdammt gut gelaufen. Ich möchte hier ohne falsche Glückskeks-Haftigkeit sagen: Was für ein unglaubliches Glück ist es bitte, wenn man etwas machen kann, was einen persönlich interessiert? Und das teilst du mit der Öffentlichkeit und die Öffentlichkeit interessiert sich auch noch dafür und du kannst davon leben! Wieviel Prozent der Bevölkerung können das für sich in Anspruch nehmen? Wahrscheinlich nicht mehr als drei. Und wie viel Prozent der Medienschaffenden können das von sich behaupten? Wahrscheinlich auch noch mal nur zehn von diesen drei Prozent.

Möchtest du mir sagen, dass du es weit gebracht hast – bis in den Plastik-Schwan von Aline von Drateln?  

So ist es. Und ich bin dankbar dafür. Ich bin lieber im Plastik-Schwan von Aline von Drateln als am Jury-Pult von Dieter Bohlen.

Micky Beisenherz im Schwanenboot mit Aline von Drateln als Video:

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