turi2 edition #19: Welche Rolle spielt Audio im Mediamix, Yvonne Niesar?
19. November 2022
Hör-Potenzial: Audiowerbung kann viel mehr bewirken, als Marketingverantwortliche ihr bislang zutrauen – sowohl im Podcast als auch im Radio, schreibt Yvonne Niesar von der Media-Agenturgruppe Mindshare in der turi2 edition #19. Vor allem Podcast erreichen Zielgruppen, die sich längst von tradierten Kanälen abgewendet haben.
Von Yvonne Niesar
Die Bedeutung von Radio und Audio als Werbemedium wird zunehmen. In den neueren digitalen Formaten wie Streaming und Podcasts, aber auch im klassischen Radio selbst stecken viele Potenziale, die heute zum Teil noch gar nicht ausgeschöpft werden.
Für Audio spricht zunächst: Es wird unverändert viel genutzt. Die Hörerzahlen beim linearen Radio sind – anders als bei anderen klassischen Kanälen – nicht gesunken. Hörbücher, Podcasts, Online-Radio und Streaming haben die Hörerschaft insgesamt vergrößert. Audio ist Teil eines Megatrends. Die Rolle von Sprache nimmt in der digitalen Kommunikation zu. Unsere Smartphones, Autos und Fernseher steuern wir immer mehr mit Worten statt allein mit unseren Händen.
Klassisches Radio hat in der Media- und Werbebranche den Ruf, ein so genanntes Abverkaufsmedium zu sein. Das liegt vor allem daran, dass es von weiten Teilen des Handels genau so eingesetzt wird, um die Kundschaft auf aktuelle Sonderangebote aufmerksam zu machen. Dabei haben Audio und Radio auch Stärken in der Markenkommunikation. Diese Erfahrung machen wir immer wieder in unserer Arbeit bei Mindshare. Audiowerbung könnte vielfach noch viel mehr bewirken als viele Marketingverantwortliche ihr bislang zutrauen.
Podcasts sind auch aus Media-Sicht eine der spannendsten Entwicklungen der jüngeren Mediengeschichte. Denn sie bieten etwas, was in der heutigen Medienlandschaft extrem selten und wertvoll geworden ist: konzentrierte und dauerhafte Aufmerksamkeit.
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Während lineares Radio eher flüchtig und nebenbei gehört wird, finden viele Podcasts ein Publikum, das teilweise über viele Stunden hinweg hochkonzentriert zuhört. Werbungtreibende können hier zudem Menschen erreichen, die über tradierte Kanäle längst nicht mehr erreichbar sind. Die ganz großen Reichweiten werden Podcasts zwar niemals haben. Aber als Ergänzungsmedium um bestimmte Zielgruppen anzusprechen, können sie für Marken eine gute Wahl sein.
Yvonne Niesar ist Geschäftsführerin des International Competence Centers von Mindshare