artcount
  • News
  • Köpfe
  • Jobs
  • Wissen
  • Termine
  • clubraum
  • edition
  • suchen auf turi2
  • FAQ
  • Media
  • Team
  • Newsletter
  • Köpfe
  • Firmen
  • Jobs
  • Termine
  • Wissen
  • Edition
  • Clubraum
  • podcast
  • turi2.tv
  • turi2 folgen
  • Partner
  • RSS-Feed
  • Datenschutz
  • Impressum

turi2 edition3: Hoffentlich Allianz verlegt.

14. November 2016

Hinter einer nüchternen Glasfassade am Rande Münchens entsteht eines der besten Kundenmagazine Deutschlands. Tatjana Kerschbaumer hat die Redaktion des Allianz Magazins für die turi2 edition3 besucht.

Schweinebraten Louisiana für 2,80 Euro in der Kantine. Auf den sterilen Gängen: Schlipsträger, die mit verchromten Rollkoffern vorbeihasten. Schlipsträger, die sich im besten Oberbayerisch über Hagelschäden unterhalten. Am Rand: dunkle Ledersofas, die so wirken, als hätte nie jemand darauf Platz genommen. Sieht so die Zukunft des Magazinjournalismus aus? Echt jetzt?

Eine unfaire Frage. Das Allianz Gebäude in München Unterföhring ist nun mal so, wie Maria Mustermann sich den Sitz eines Versicherungsunternehmens vorstellt: paragrafengetreu nüchtern, hochglanzpoliert, aber irgendwie auch ein bisschen bodenständig (siehe Schweinebraten). Hinter Glas und Stahl, zwischen Büros mit Hagelschaden- und Haftpflichtexperten, versteckt sich trotzdem eine Magazinredaktion, die als eine der besten Deutschlands gilt. Und das, obwohl sie eine Kundenzeitschrift produziert.

Kundenmagazine von Unternehmen waren lange Zeit die Stiefkinder des Printjournalismus. Die Redakteure, die für sie arbeiteten, verdienten zwar immer ordentliches Geld, ihre Kollegen bei den unabhängigen Medien rümpften über sie aber gern die Nase. Gründe gab es genug: Viele Magazine waren – und sind heute noch – blutleer gemacht. Viele beweihräuchern ihr Unternehmen distanzlos als das Beste, Tollste, Segensreichste. Viele buckeln redaktionell vor Vorständen und Aktionären; viele krallen sich inhaltlich verzweifelt an ihr oft dröges Fachgebiet. Viele sind schlicht unlesbar.

“Die große Allianz-Enthüllungsstory wird bei uns natürlich nie stehen”

Und dann gibt es noch “1890”. Also das Magazin, das die Allianz viermal im Jahr ihren treuesten Kunden in die Briefkästen legt. Das sind die, die im Optimalfall gleich mehrere Policen beim blauen Riesen abgeschlossen haben. Ein Euro pro Magazin und Empfänger lässt sich die Versicherung das kosten, das macht vier Euro jährlich pro Stammkunde. Die Empfänger danken es mit einer Lesequote von geradezu sagenhaften 81 Prozent – das hat eine interne Studie ergeben. Ist bei “1890” also alles besser als bei den anderen? Wilder? Dürfen die da vielleicht tatsächlich den Journalismus machen, den sie wollen?

“Die große Allianz-Enthüllungsstory wird bei uns natürlich nie stehen”, sagt Mario Vigl, Chefredakteur von “1890”. Das wäre dann doch zu viel des Guten. Sonst genießen er und sein Team aber durchaus viele Freiheiten. Einem, der mal beim “Playboy” gearbeitet hat, muss man die vielleicht auch geben. Der Krawattenzwang innerhalb der Allianz-Mauern hat Vigl anfangs recht zugesetzt; mittlerweile hat er sich samt einiger Kollegen davon entbunden. Ums italienische Sakko kommt er zwar nicht herum, aber immerhin schnürt ihm kein Seidenschlips mehr die Kreativität ab. Auch sein Büro wirkt unorthodox – darin könnte kein Berater seine Kunden empfangen. Stattdessen stapelt sich dort die Konkurrenz: andere Kunden-, aber vor allem Kaufmagazine. Mindmaps, die auf den ersten Blick ziemlich wirr wirken, hängen an der Wand.

allianz

Es ist natürlich auch nicht so, dass “1890” völlig im luftleeren Raum schweben würde. Letztlich, das weiß auch Vigl, muss das Magazin vor allem einem Leser gefallen: dem Vorstand. Es gab deshalb den Deal, dass sich zwei Ausgaben pro Jahr eindeutig mit Themenfeldern beschäftigen mussten, in denen die Allianz mitmischt. Die beiden anderen Ausgaben waren Vigls Spielwiese. Doch diese Regelung wurde gekippt. Einerseits, weil ein paar Chefsessel ihre Besitzer wechselten. Andererseits, weil Vigls Team es auch ohne Doktrin von oben schafft, Allianz-Themen so zu verpacken, dass es dem Leser gar nicht auffällt. Ausgabe 1/2016, das “Verzicht”-Heft, war so ein Beispiel. “Eigentlich ist das ein Heft zur Lebensversicherung”, sagt Vigl. Nur: Was ist das eigentlich – eine Lebensversicherung? “Letztlich geht es doch darum, dass man das ganze Leben dafür spart und einzahlt.” Sparen griff dem “1890”-Team aber zu kurz – “da kommst du über Sparschweine optisch nicht raus”. Es hat ein bisschen gedauert, bis das Stichwort “Verzicht” fiel. In der Unterzeile steht immer noch “Ein Heft über das Sparen”. Aber dass der große Gedanke dahinter auf die Lebensversicherungen der Allianz zielt – darauf kommen wohl die wenigsten Leser. Sie freuen sich auf Seite 13 stattdessen über Ilse, 89, die ihr Geld in einer Packung Fischstäbchen versteckt. …weiterlesen in der turi2 edition3

    • turi2 edition #20: 7 Antworten von Evelyn Palla.

      Gleiswechsel: Evelyn Palla ist 2022 als dritte Frau in den Bahn-Vorstand aufgerückt und nun CEO von DB Regio. Die Unterstützung ihrer Familie war ihr beim Jobwechsel eine große Hilfe, sagt sie im Agenda-Fragebogen der turi2 edition #20. Auch wenn ihr der Ukraine-Krieg Sorgen bereitet, machen ihr...
      weiterlesen
    • Mein Podcast-Tipp: Christine Becker über “Cui Bono: Wer hat Angst vorm Drachenlord?”.

      Kein Spiel: Christine Becker, Head of Podcasts bei der Deutschen Telekom, hört gerne Cui Bono: Wer hat Angst vorm Drachenlord?, weil der Podcast “jedem Einzelnen den Spiegel vorhält”. Khesrau Behroz und das Team von Studio Bummens erzählen darin die Geschichte des als “Drachenl...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: Profitiert die PR von der Krise des Journalismus, Birand Bingül?

      Gegenspieler? Wenn Zeitungen sterben und Journalistinnen keine Zeit mehr zum Telefonieren haben, ist das schlecht für die PR, schreibt Birand Bingül in der turi2 edition #20. Der gelernte Journalist und ehemalige Leiter der ARD-Kommunikation führt inzwischen die Markenberatung FischerAppelt Advi...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: Dürfen wir uns 2023 auf schönes Wetter freuen, Özden Terli?

      Sonne oder Wolken? Özden Terli moderiert beim ZDF das Wetter. Das Rampenlicht nutzt der Meteorologe regelmäßig, um auf die menschengemachte Klimakrise hinzuweisen. Im Gastbeitrag für die turi2 edition #20 kritisiert Terli die “zerstörerische” Agenda einiger Medien gegen die Wissensch...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: Werden Nachhaltigkeits-Rankings wichtiger als Geldgewinne, Thimo Stoll?

      Der Markt regelt: Umweltbewussten und sozialen Unternehmen sagt KPMG-Partner Thimo Stoll in der turi2 edition #20 eine erfolgreichere Zukunft voraus. Noch fehle es an vergleichbaren Kennzahlen, wenn Unternehmen über ihren Einsatz für die Nachhaltigkeit berichten. Das könnte sich aber schon bald ...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: Judith Wiese über Resilienz und Ressourcen.

        Doppel-Mission: Als Siemens-Vorständin für Nachhaltigkeit und Personal hat es Judith Wiese gleich mit zwei großen Baustellen unserer Zeit zu tun. Und die passen wunderbar zusammen, findet sie. Denn bei Nachhaltigkeit ist aus “Machen wir!” ein “Wie machen wir es denn nun ...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: 7 Antworten von Maybrit Illner.

      Energie­effizient: Im Agenda-Fragebogen der turi2 edition #20 erinnert sich Maybrit Illner an einen Strom­ausfall im Studio kurz vor ihrer allerersten Sendung. Die Journalistin und Moderatorin möchte 2023 weniger Untergangs­prophe­zeiungen hören und dafür mehr Anlässe zum Lachen haben – “n...
      weiterlesen
    • Mein Podcast-Tipp: Carsten Fiedler über “Apokalypse & Filterkaffee”.

      News ohne Depressions­gefahr: Für Carsten Fiedler, Chef­redakteur vom “Kölner Stadt-Anzeiger”, beginnt der Tag mit Apokalypse & Filterkaffee. Der Morgen-Podcast von Micky Beisenherz, Markus Feldenkirchen und Yasmine M’Barek liefert einen “gnadenlos witzigen, überraschenden ...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: Muss meine Arbeit mich glücklich machen, Sara Weber?

      Im Gleich­gewicht: Wer seine Arbeit liebt, läuft Gefahr, ausgebeutet zu werden, schreibt Sara Weber in ihrem Gastbeitrag in der turi2 edition #20. Die frühere Redaktions­leiterin von Linked-in rät dazu, die Arbeit aus der Freizeit wieder zurückzudrängen. “Das macht nicht nur glücklicher, s...
      weiterlesen
    • turi2 edition #20: Christoph Keese über woken Verzicht und schützende Waffen.

      Zurück zur Zukunft: Christoph Keese, Digitalberater und Experte für Innovation, glaubt an Technologie als Problemlöser und Resilienz durch Krise. Und an sich selbst als “aufgeklärten Optimisten”. Im Interview mit Markus Trantow in der turi2 edition #20 spricht der gelernte Journalist...
      weiterlesen

    Artikel-Navigation

    ← turi2 am Abend: Radio Dreyeckland, Werbe­markt, BDZV. turi2 am Morgen: Welt, Eva Hammel, Christoph Keese. →

Suchen auf turi2

Loading...

Newsletter abonnieren

E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!
E-Paper gratis!

Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Search in posts
Search in pages
Impressum, Datenschutz, Mediadaten, FAQ, RSS-Feed, Termine
Dieses Blog läuft mit WordPress
  • home
  • faq
  • media
  • team
  • turi2.tv
  • edition
  • termine
  • köpfe
  • tags
  • abo
  • datenschutz