Redaktion: Tim Gieselmann und Björn Czieslik.
Deutsche Medienhäuser fordern Visa-Notprogramm für afghanische Mitarbeiterinnen.
Gemeinsamer Appell: Ein Verbund großer deutscher Medien und Dachorganisationen fordert in einem offenen Brief an Kanzlerin Angela Merkel und Außenminister Heiko Maas ein “Visa-Notprogramm” für afghanische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutscher Medienhäuser einzurichten. Sie seien von “Racheakten der Taliban” bedroht und unverzichtbar für die Berichterstattung über den Einsatz im Land gewesen. Erstunterzeichner sind u.a. “Zeit”, “Spiegel”, dpa und “Süddeutsche Zeitung”. Zum Vergleich führt der Brief das Visa-Programm an, das die Regierung bereits für afghanische Bundeswehrübersetzer geschaffen hat. Es gehe insgesamt um “nicht mehr als wenige Dutzend Menschen, einschließlich ihrer Familien”.
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Zahl des Tages: Gerade mal 5 % der im Buchmarkt lieferbaren Artikel sind beim Buchhändler Hugendubel für circa 95 % des Umsatzes verantwortlich, erzählt Co-Chefin Nina Hugendubel der “Süddeutschen Zeitung”. Dennoch sei es wichtig, in den Läden eine große Auswahl anzubieten und nicht nur Bestseller.
zeitung.sueddeutsche.de (Paid)
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Schnelle Taktikanalysen, kurzweilige Spielerporträts, interessante Fakten: Der kicker bespielt seinen neuen TikTok-Channel mit Fußballwissen und Unterhaltung. Laura Knöll und Christoph Dannenberg präsentieren drei Formate pro Woche – produziert von “We Are Era”.
Hier geht’s aufs Spielfeld..
– NEWS –
Gerd Müller, 75, ist tot. Der frühere FC-Bayern- und Nationalspieler starb am Sonntagmorgen. Müller ist mit 365 Toren in 427 Partien bis heute Rekordtorjäger der Bundesliga. Der “Bomber der Nation” war von 1964 bis 1979 Spieler des FC Bayern München, mit dem er u.a. vier Mal die deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal gewonnen hat. Nach seiner aktiven Karriere wirkte Müller lange im Nachwuchsbereich des FC Bayerns. Seit 2015 war er wegen Demenz in Behandlung.
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Schafft Genossen: Die Belegschaft der Tageszeitung Neues Deutschland beschließt die Gründung einer Genossenschaft. Stimmt der Prüfungsverband zu, gehört das ehemalige SED-Parteiblatt künftig den Mitarbeiterinnen und Leserinnen. Der Schritt ist nötig, weil sich die bisherigen Gesellschafter Communio und die Linkspartei zurückziehen.
presseportal.de, nd-aktuell.de, turi2.de (Background)
ProSieben zeigt am 6. September in der Primetime die Reportage “Deutschland radikal – Wie Hass unsere Gesellschaft spaltet” von Thilo Mischke. Er recherchiert u.a. undercover im Querdenken-Milieu und spricht mit “Bild”-Chef Julian Reichelt sowie Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim.
presseportal.de, turi2.de (Background)
Bertelsmann plant seinen Callcenter-Dienstleister Majorel im Herbst an die Amsterdamer Börse Euronext zu bringen, berichtet das “Handelsblatt”. Die Firma ist ein Joint-Venture mit der Saham-Gruppe, beschäftigt weltweit etwa 60.000 Menschen und könnte eine Bewertung von bis zu 3 Mrd Euro erhalten.
handelsblatt.com (Paid)
T-Mobile US hat vermeintlich den Verlust sensibler Daten von über 100 Mio Kundinnen zu beklagen, berichtet Motherboard. Ein Hacker verkaufe die Daten in einem Online-Forum, dem Bericht zufolge scheinen sie authentisch zu sein. Der Datensatz umfasst u.a. Namen, Adressen und Sozialversicherungsnummern.
vice.com via theverge.com
Meistgeklickter Link am Sonntag: Ex-“Bild”-Verlagschefin Donata Hopfen wird Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung und damit Nachfolgerin von Christian Seifert.
turi2.de
– DEBATTE –
“Auch hier gilt zwar: Wettbewerb beflügelt das Geschäft. An unseren Relevanzkriterien für Nachrichten wird sich jedoch nichts ändern. Manch ein Thema überlassen wir gerne ‘Bild’.”
Helge Fuhst, als zweiter Chefredakteur von ARD Aktuell verantwortlich für die “Tagesthemen”, grenzt die Sendung im Interview mit der “Süddeutschen Zeitung” vom künftigen TV-Konkurrenten der “Bild” ab.
sueddeutsche.de (Paid), turi2.de (weitere Zitate)
Spiegelt den Spiegel: Die aktuelle “Spiegel”-Titelgeschichte Papa kann das schon alleine kommt “wie ein fieser Tritt in die Rücken” aller in der Pandemie belasteten Mütter daher, urteilt Anne Dittmann in der “Welt”. Die Aufmachung mute fast satirisch an, inhaltlich präsentiere der Text “sexistische und teils schon misogyne ‘Lösungsvorschläge'”.
edition.welt.de (Paid), spiegel.de (Titelgeschichte, Paid)
Puppen-Posse: Die SPD schadet sich mit dem umstrittenen Matrjoschka-Spot selbst, schreibt Reiner Burger. Die Partei habe “lupenreine Stigmatisierung betrieben” und dies danach weder bedauert noch sich entschuldigt. Dem Laschet-Vertrauten Nathaniel Liminski lasse sich, “so sehr man auch sucht”, keine versteckte erzkatholische Agenda unterstellen.
zeitung.faz.net (Paid), turi2.de (Background)
– INSPIRATION –
Klick-Tipp: Mit dem Nokia 9000 Communicator (Foto), dem “Büro in der Westentasche”, kam vor 25 Jahren das erste internetfähige Mobiltelefon auf den Markt. Das Museum für Kommunikation Frankfurt zeigt in einer Online-Ausstellung, wie Smartphones die digitale Kultur beeinflusst haben. In Smart-Storys erzählen Menschen von ihrer Handy-Historie.
smartphone25.museumsstiftung.de via sueddeutsche.de
Hör-Tipp: Kunst und Sport verbindet “die Möglichkeit, den Emotionen Ausdruck zu verleihen”, erklärt Tennis-Legende Michael Stich. Im Kunst-Podcast “Extrem dumme Fragen” plaudert er mit Sebastian Späth und Niklas Bolle darüber, dass das Kunstsammeln für ihn nie etwas mit Status zu tun gehabt habe.
extremdummefragen.podigee.io (74-Min-Audio)
Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Im Hörfunk-Bereich des Hessischen Rundfunks erarbeitet sich Katja Marx seit der Jahrtausendwende sukzessive mehr Verantwortung. 2020 wirbt der NDR sie als Programmdirektorin Hörfunk ab. Marx ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungsmacherinnen in Deutschland.
turi2.de/koepfe (Profil Marx)
– BASTA –
Präsenz statt Patte: Die Schlager-Show Immer wieder sonntags mit Stefan Mross zahlt ihren Musik-Gästen in der Regel 500 Euro Aufwandsentschädigung, zuzüglich Hotel- und Reisekosten. Nachwuchs-Acts dagegen müssen sich mit 100 Euro begnügen, erfährt “Bild”. Zwar bekommen sie dafür TV-Präsenz, beim Blick aufs Konto könnte sich so mancher aber eher bei “Verstehen Sie Spaß?” wähnen.
bild.de (Paid)
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