turi2 am Morgen: Google, Ippen, Springer.

Redaktion: Nancy Riegel und Björn Czieslik


Google verpasst seiner Bilder-Suche ein Diversity-Update.
Bunt, aber unauffällig: Google hat ohne vorherige Ankündigung seine Algorithmen aktualisiert, um diversere Ergebnisse bei der Bilder-Suche anzuzeigen, schreibt Nico Grant bei Bloomberg. Laut einer Sprecherin fördert Google jetzt “eine größere Vielfalt an Hauttönen, damit mehr Menschen relevante und hilfreiche Ergebnisse finden”. Bei Suchanfragen wie “schöne Haut”, “professionelle Frisur” oder “glückliche Familie” sollen nicht mehr wie bisher hauptsächlich weiße Menschen gezeigt werden. Google befinde sich dabei noch in der “Anfangsphase dieser Bemühungen”.
weiterlesen auf turi2.de, bloomberg.com

Netflix LogoZahl des Tages: Knapp 4,4 Mio neue Nutzerinnen gewinnt Netflix im abgelaufenen 3. Quartal. Das sind grob eine halbe Mio mehr als erwartet. Dank Hit-Serien wie “Squid Game” rechnet der Streaming-Gigant mit weiteren 8,5 Mio zahlenden Kundinnen bis Jahresende.
rnd.de, cnet.com


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Was Marken auszeichnet, gilt auch für Markenmedien. Mit regelmäßigen Flirts schaffen sie die Grundlage für tiefes Vertrauen. Nicht selten für Jahrzehnte. Begegnungen, die sie für Werbekunden mit Verbrauchern initiieren, sind daher Investitionen in Nachhaltigkeit: #darummarkenmedien

– NEWS –

Zugzwang: Die Ippen-Mediengruppe will die Recherche über den mittlerweile geschassten “Bild”-Chef Julian Reichelt eventuell doch noch veröffentlichen, sagt Gesamt-Chefredakteur Markus Knall der dpa: “Wir prüfen aktuell, welche Aspekte der Geschichte noch veröffentlichbar sind und wie die Quellenlage ist”. Im “Spiegel” ist nur ein Teil der Recherche erschienen. In der “Frankfurter Rundschau” spricht das Investigativ-Team von einem Vertrauensverlust der Zeuginnen.
tagesspiegel.de (Knall), fr.de (Investigativ-Team), turi2.de (Background)


Springer schließt die größte Übernahme seiner Firmen­geschichte ab und ist nun zu 100 % Eigentümer der US-Mediengruppe Politico. Der Verlag will “das Angebot international” ausbauen, schreibt Springer-Chef Mathias Döpfner in einer Mitteilung. Politico gehörte bisher dem US-Unternehmer Robert Allbritton, der den Dienst 2007 mitgegründet hat
axelspringer.com, tagesspiegel.de, turi2.de (Background)


Reader’s Digest veröffentlicht am Montag erstmals das jährliche Sonderheft “Gesundheit”. Chefredakteur Michael Kallinger kündigt “von Fachjournalisten recherchierte und verifizierte Informationen” statt “Häppchen­journalismus” an. Die erste Ausgabe mit 128 Seiten erscheint zum Preis von 6,90 Euro. Themen sind u.a. Covid-19, Digital Health und Männer­gesundheit.
turi2.de


Facebook will sich offenbar einen neuen, über­geordneten Namen geben, der deutlich macht, dass das Unternehmen für mehr steht als Social Media. Laut The Verge will der Konzern die Änderung in der kommenden Woche bekannt geben, er sei bisher ein gut gehütetes Geheimnis. The Verge vermutet irgendwas mit “Horizon”.
theverge.com, focus.de


Instagram kündigt eine Reihe neuer Funktionen an. Ab Donnerstag lassen sich Fotos und Videos unter einer Minute Länge auch vom Desktop aus veröffentlichen. Bisher war das nur in der App möglich. Mit “Collabs” können außerdem zwei Konten einen Feed-Beitrag gemeinsam posten.
mashable.com, techcrunch.com


Ganz großes Tennis: Die Luxus-Marke Dior gewinnt die US-Open-Siegerin Emma Raducanu als Marken-Botschafterin. Die 18-Jährige soll für Mode, Hautpflege und Make-up werben, teilt das Unternehmen mit. Raducanu ist bereits Marken­botschafterin des Schmuck­herstellers Tiffany & Co.
spiegel.de, vogue.de


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Nachhaltige Buchproduktion und neue Erlebniswelten – wie sieht die Zukunft des Lesens aus?
XPLR: MEDIA zeigt im Rahmen der Frankfurter Buchmesse fünf Erfolgsgeschichten, die die Zukunft der Verlagsbranche aktiv mitgestalten. Vor Ort sind u.a. Dirk von Gehlen mit seinem Projekt “Book-Brief-Ing” und der Green Publishing Player Oekom Verlag. Die Talks übertragen wir live! Mehr Infos gibt es hier!

Meistgeklickter Link gestern Abend: Springer relativiert den DDR-Vergleich von Chef Mathias Döpfner.
spiegel.de

– DEBATTE –

“Die nur teil­weise selbst­gewählte Omni­präsenz von Abgeordneten auf allen Kanälen digitaler Kommunikation macht sie nicht nur greifbar, sondern angreifbar, übrigens weit über die Amtszeit hinaus.”

Der scheidende Bundestags­präsident Wolfgang Schäuble empfindet die sozialen Netzwerke im politischen Diskurs als “eine scharfe Waffe, die immer ungenierter eingesetzt wird”.
faz.net (Paid)


“Döpfner ist ein Meister darin, Gefahren zu erfinden, um dann vor ihnen zu warnen.”

Springer-Chef Mathias Döpfner stellt sich gerne als “Vordenker” dar, urteilt Nils Minkmar (Foto) in der “Süddeutschen”. Die SMS-Nachricht, in der er Medien­schaffende “Propaganda Assistenten” nennt, verfestige den Eindruck “von den zwei Gesichtern Döpfners”.
sueddeutsche.de (Paid)


“Ich kann mir nicht vorstellen, dass ‘Bild’ jetzt ein lammfrommes Blatt wird.”

“Bild”-Berufskritiker Moritz Tschermak sieht bei Johannes Boie nicht das gleiche “Populismus-Level” wie bei Julian Reichelt. Die Blatt-Linie werde in der Redaktion eher von einer “ganzen Riege” Reichelt-Kumpanen aufrechterhalten.
deutschlandfunk.de (13-Min-Audio)


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Gute Seiten, schlechte Seiten: Der “Ausnahme­zustand” nach den Vorgängen um “Bild” zeigt, dass sich die Macht in Medien­häusern verschoben hat, sagt “Zapp”-Redaktionsleiterin Annette Leiterer in den “Tagesthemen”. Nicht nur der unabhängige Journalismus gehe gestärkt aus der Sache, sondern auch “Frauen, die Macht­missbrauch aufzeigen”.
twitter.com (90-Sek-Video)


Fehlender Fake-Radar: Der norwegische Fotograf Jonas Bendiksen prognostiziert, dass uns bald “riesige Mengen” manipulierter Fotos in den Medien begegnen werden. Er hat einen Bildband voller Fälschungen bei einem Fotojournalismus-Festival eingereicht – und niemand hat es bemerkt. “Digitale Quellenkunde” muss ein Schulfach werden, sagt er.
sueddeutsche.de (Paid)


Zweit­verwertung: Das nicht­kommerzielle Münchner Lokalradio Lora beschwert sich über den reduzierten Lokal­teil der “Süddeutschen Zeitung”. Die Stadtviertel-Seiten waren für die Radio-Ehren­amtlichen eine “Recherche­grundlage” und verlässliche Quelle – die seit dieser Woche wegfällt.
lora924.de, sueddeutsche.de


– INSPIRATION –

Video-Tipp: Springer lässt für ein aufwendiges Image-Video Verleger Axel Springer in Gestalt von Schau­spieler Herbert Knaup wieder auferstehen. Gemeinsam mit seinem “Frenemy-Buddy” Rudolf Augstein erkundet er den Verlag von heute. Der Kurzfilm “Auf der Suche nach der verlorenen Auflage” ist angesichts der aktuellen Umstände schon jetzt schlecht gealtert.
youtube.com (31-Min-Video) via twitter.com/LevinKubeth


Hör-Tipp: Moderator Steven Gätjen verrät im Podcast Wunderbar Together seine Strategie für Interviews am roten Teppich. Gut vorbereitet sucht er einen “positiven Einstieg, der klar macht, dass ich die Person gut kenne, auch wenn sie mich nicht kennt”.
wunderbartogether.podigee.io (80-Min-Audio)


Lese-Tipp: Journalist Christian Sauer coacht während der Pandemie “über 120 Redaktions­teams”. Der corona­bedingte Kultur­wandel in den Redaktionen müsse weiter voran­getrieben werden, schreibt er im “Journalist”. Führungs­kräfte in Redaktionen sollten “Verantwortung abgeben und sich in Empathie üben”.
journalist.de


termine2-logoTermin des Tages: Ist die Plattform-Ökonomie das überlegene Geschäfts-Modell? Diese Frage stellt das “Handelsblatt” heute und morgen. Antworten geben bei der kostenpflichtigen Tagung samt Masterclass u.a. Klaus Bürg von Amazon, Leo Li Shiwei von Tencent und Robert Mayr von Datev.
Die wichtigsten Termine der Branche: turi2.de/termine


Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Egal, wer unter Stefan Winterbauer Verleger von “Meedia” ist – Winterbauer überlebt und überstrahlt sie alle. Er saß schon im Gründungs­team, ist mittlerweile Chef­redakteur und kommentiert seit einem Dutzend Jahren alles weg, was ihm vor die Flinte läuft – ein klarer Fall von Ehren­mitgliedschaft im turi2-Club der wichtigsten Meinungs­­macherinnen in Deutschland.
turi2.de/koepfe (Profil Winterbauer)


– BASTA –

Benehmt euch! Angela Merkel sorgt in ihrem bisherigen Wahlkreis in Greifswald mit einem Tadel für Lacher. “Selbst die Opposition sollte gut behandelt werden”, sagt die scheidende Bundeskanzlerin bei einem Auftritt. Merkel gibt sich auf den letzten Metern offensichtlich keine Mühe, den “Mutti”-Stempel noch loszuwerden.
spiegel.de


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