turi2 am Morgen: BuzzFeed, Huffington Post, Bundestags-Störerin.

Von Tatjana Kerschbaumer und Björn Czieslik.


BuzzFeed kauft die Huffington Post.
Zwei Fußkranke gehen ihren Weg gemeinsam: BuzzFeed übernimmt von Verizon Media für eine nicht genannte Summe die Huffington Post. Verizon Media wird im Gegenzug Minderheitsaktionär bei BuzzFeed. Der Deal ist Teil eines Abkommens der beiden Online-Plattformen, die künftig verstärkt Material austauschen wollen – auch, weil sie in den vergangenen Jahren mit demselben Problem kämpften: Geld zu verdienen. Beide News-Seiten sollen weiter bestehen bleiben und jeweils eigene Journalist*innen beschäftigen. Ab Herbst 2013 gab es unter dem Dach von Burda auch eine deutsche HuffPost-Ausgabe, Sebastian Matthes war Chefredakteur, Cherno Jobatey Herausgeber. Ende März 2019 wurde sie eingestellt. Offiziell “einvernehmlich”.
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Zahl des Tages: Fast 1 Mio Chines*innen wurden bereits gegen Corona geimpft, berichtet das “Wall Street Journal”. Der Impfstoff der staatlichen Firma Sinopharm ist noch nicht offiziell auf Wirksamkeit getestet, dennoch haben u.a. bereits Student*innen und Regierungs­angestellte Impfungen erhalten.
wsj.com (Paid)


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– NEWS –

Störerin im Bundestag: Bei der Frau, die am Mittwoch Minister Peter Altmaier gefilmt und beschimpft hat, handelt es sich laut Berichten von Zeit Online und weiterer Medien um die ehemalige Flüchtlingshelferin und mittlerweile rechte Aktivistin Rebecca Sommer. Sommer, die Altmaier u.a. als “Arschloch” beschimpfte, schrieb auch zwei unbezahlte Gastbeiträge (u.a. Report aus Moria) für das Online-Magazin “Tichys Einblick”. Bezahlte Mitarbeiterin sei sie nicht gewesen, betont Roland Tichy gegenüber turi2. Als Gast in den Bundestag kam Sommer laut Berichten auf Einladung des AfD-Abgeordneten Petr Bystron, was dieser bestreitet.
zeit.de, deutschlandfunk.de, handelsblatt.com, turi2 – eigene Infos


Deutsche Welle: Eine externe Untersuchung findet im Auslandssender keine Anzeichen für “strukturellen Machtmissbrauch”, sagt Intendant Peter Limbourg der “Süddeutschen Zeitung”. Probleme gebe es aber in der 130 Köpfe zählenden Arabisch-Redaktion, wo eine “destruktive Minderheit”, einen “respektvollen Umgang miteinander fast unmöglich” mache. Der Sender reagiert u.a. mit Führungs­schulungen und Diversity-Management.
sueddeutsche.de


Renten-Ruck? Die CDU will nach einem “Bild”-Bericht Beamt*innen ab 2030 in die gesetzliche Renten­kasse einzahlen lassen. Laut Konzept sind von der neuen Regelung nur Staats­bedienstete betroffen, die 2030 jünger als 30 Jahre sind. Die Partei denke auch über eine generelle Anhebung des Renten­eintritts­alters nach.
bild.de (Paid)


Daimler verkauft seine Zukunftswerkstatt Lab 1886 an den IT-Unternehmer Ulrich Dietz. Der Auto-Konzern wolle sich “stärker auf sein Kerngeschäft konzentrieren”. Laut “Handelsblatt” liegt der Kaufpreis bei rund 100 Mio Euro. Daimler hat seit 2007 mehr als 500 Mio Euro in das Projekt gepumpt.
handelsblatt.com


Karsten Kiessling, 49, ist tot. Kiessling war von 2012 bis 2015 Programmchef beim Münchner Sender Radio Gong 96.3, wo er zuvor bereits Musikchef war. Seit 2015 arbeitete Kiessling als DJ für den Sender, teils auf mehr als 100 Events pro Jahr. Er starb am Dienstag an einem Gehirntumor.
sueddeutsche.de


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#waszählt von Gruner + Jahr:
Yes, we can: Volle Power der Bertelsmann Content Alliance für “Ein verheißenes Land”. Das Buch bei Penguin Randomhouse: über 1.000 Seiten. Eine Doku bei der Mediengruppe RTL: 75 Minuten. Ein Interview: Mit Barack Obama im STERN. #waszählt
www.stern.de

Meistgeklickter Link gestern Abend: Philipp Westermeyer setzt dem großen Egomanen Thomas Middelhoff ein filmisches Denkmal.
turi2.de

“Rassismus hat im RBB unter meiner Führung keinen Platz.”

RBB-Intendantin Patricia Schlesinger entschuldigt sich schriftlich bei Autorin Alice Hasters für einen Dieter-Nuhr-Auftritt, bei dem der Kabarettist Hasters Buch über Rassismus angriff, ohne es gelesen zu haben.
tagesspiegel.de, turi2.de (Background)


“Als ich meinem Vater erzählte, dass ich überlege, in den Schienengüterverkehr zurückzukehren, hat er gesagt: Oh Tochter! Überleg es dir. Bei deiner Geburt gab es den Slogan ‘Mehr Güter auf die Schiene’. Und das ist 51 Jahre her.”

DB-Cargo-Chefin Sigrid Nikutta berichtet im SWR1-Leute-Podcast von familiären Zweifeln an ihrer Jobwahl.
swr.de, ardaudiothek.de (32-Min-Podcast)


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– BACKGROUND –

Lanz routiniert: ZDF-Talker Markus Lanz begegnet Ex-US-Präsident Barack Obama mit bewährter Methode, schreibt Arno Frank bei Spiegel.de: “Tief anfliegen, weiche Fragen stellen, menscheln, das zusehends entspannte Opfer mit ans Schmierige grenzenden Liebenswürdigkeiten einlullen – und dann zuschlagen.” Nach vier Jahren Trump sei es wohltuend mit Obama jemanden “in zusammenhängenden Sätzen” sprechen zu hören.
spiegel.de, zdf.de (38-Min-Video)


Verzerrtes Bild: Das Schicksal der an Covid-19 erkrankten Menschen kommt in den Medien zu kurz, schreibt Wissenschaftsjournalist Peter Spork. “Das Leid der wirklich Leidenden wird ausgeblendet. Und die Medien machen fröhlich mit.” Wissen­schaftliche Erkenntnisse würden “in Spezial­sendungen und auf die Wissens-Seiten zurückgedrängt.”
uebermedien.de


Lese-Tipp: Die “Wirtschaftswoche” beleuchtet Mobbing als “Karrieremacher”, u.a. am Beispiel von Mathias Döpfner. Der Springer-Chef wurde im Sport-Unterricht immer als Letzter in die Mannschaft gewählt, weil er schon in jungen Jahren außergewöhnlich groß war. Seine Einschätzung: “Ich habe gelesen, dass beruflicher Erfolg die Konsequenz von Zurückweisung in der Kindheit ist”.
“Wirtschaftswoche” 48/2020, S. 96 (Paid)


Tool-Tipp: Die Web-Anwendung Languagetool prüft Texte bis zu 20.000 Zeichen gratis auf Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik. Zusätzlich erhalten Verfasser*innen bei Fehlern Verbesserungs­vorschläge. Das Tool funktioniert in 25 Sprachen, auch als Browser-Add-on.
languagetool.org via t3n.de



Wir graturilieren: Arne Wolter, Digitalchef von Gruner + Jahr, wird heute 46 Jahre alt. Er feiert zuhause mit seiner Frau und den drei Kindern bei einem levantinischen Menü, das die Familie gemeinsam zubereitet. Das Beste am vergangenen Jahr waren für Wolter “viel weniger Dienstreisen und viel mehr Zeit mit meiner Familie”. Beruflich freut ihn besonders, dass die G+J-Geschäfte nach kurzer Corona-Schockstarre wieder Fahrt aufnehmen. Glückwünsche sind per Linked-in oder E-Mail willkommen.
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– BASTA –

Schöne Bescherung: Das Jahr 2020 hat nicht einmal mit dem Frankfurter Weihnachtsbaum Mitleid. Die Austria-Fichte “Bertl” kommt zerrupft und abgesäbelt am Römerberg an. Ein Christbaumkosmetiker tut sein Bestes, unschöne Löcher im Grün zu verdecken. Der Baum wirkt wegen fehlender Äste wie ein angeknabbertes Lebkuchen­haus.
faz.net


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