turi2 am Morgen: ARD, ZDF, Deutsche Bahn.

Redaktion: Daniel Sallhoff und Björn Czieslik.


Ex-Intendanten vermissen bei ARD und ZDF gemeinsame Strategie.
ARD-Ältere ächten Änderungswillen: Die ehemaligen ARD-Intendanten Jobst Plog (NDR) und Heinz Glässgen (Radio Bremen) sowie die frühere HR-Chefredakteurin Lukrezia Jochimsen holen in einem “FAZ”-Gastbeitrag zum Rundumschlag gegen ARD und ZDF aus. Die Sender hätten “keine erkennbare” und schon gar keine gemeinsame Strategie “für die anstehenden Auseinander­setzungen”. Stattdessen würden ARD und ZDF den Ist-Zustand verteidigen und vielfach betonen, lediglich politische Entscheidungen umzusetzen. Auch Privatsender und die Presse kommen nicht gut weg, die bei der Reform­debatte als “Lobbyist ihrer eigenen kommerziellen Interessen” ausfallen und konsequent versuchten, von der “Formschwäche und der angeschlagenen Position” der öffentlich-rechtlichen Sender zu profitieren.
weiterlesen auf turi2.de, “FAZ”, S. 17 (Paid)


“Die Sehnsucht, sich persönlich zu treffen, ist da.” Bahn-Sprecher Jens-Oliver Voß über 30 Jahre ICE.
Geburtstagskind auf Schienen: Die Deutsche Bahn feiert in diesem Monat 30 Jahre InterCity Express und macht dafür ein sieben­stelliges Media-Budget locker. Im Video- und Podcast-Interview erklärt Jens-Oliver Voß, Leiter Kommunikation Eisenbahn in Deutschland, dass der Konzern in seiner Kampagne die Menschen in den Mittelpunkt stellt, die den ICE am Laufen halten. Voß zeigt viele Fotos und Videos aus 30 Jahren Hoch­geschwindigkeits-Verkehr und teilt eigene Bahn-Erinnerungen, etwa dass er in den 1990er Jahren aus dem ICE Faxe verschicken und in einer Telefonzelle im Zug telefonieren konnte – schon bevor es Handys gab. Er ist überzeugt, dass die Reiselust der Menschen nach Corona wieder wächst. Auch die Geschäfts­reisen und die Zahl der Job-Pendler werden wieder zunehmen, glaubt Voß, denn “die Sehnsucht, sich persönlich zu treffen, ist nach wie vor da”.
weiterlesen auf turi2.de, turi2.tv (9-Min-Video auf YouTube), turi2.de/podcast (18-Min-Audio), spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de

Zahl des Tages: Insgesamt 166 Menschen stehen nun auf der EU-Sanktions­liste, die sich gegen das Lukaschenko-Regime in Belarus richtet – zuvor waren es 88. Neu sind u.a. Verteidigungs­minister Viktor Chrenin und Verkehrs­minister Alexej Awramenko. Anlass ist die im Mai erzwungene Landung einer Ryanair-Maschine samt Verhaftung des regierungs­kritischen Bloggers Roman Protasewitsch (Foto).
spiegel.de, zeit.de, turi2.de (Background)


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– NEWS –

Streaming-Angebote der TV-Sender überholen Anfang 2021 in Summe die Netflix-Nutzung (32,3 %), sagt die Plattform-Studie der AGF. Sie erreichen knapp 36 % der Befragten. Treiber sind die Online-Videos von ARD und ZDF, die von 23,1 auf 30,2 % zulegen. Auch die Video-Angebote von Nachrichten-Seiten wie Bild.de und Spiegel.de werden stärker genutzt: 21,5 % der Befragten sagen, dass sie entsprechende Videos anklicken, ein Plus von 5 Punkten. Auch Amazon Prime Video kann deutlich zulegen.
agf.de


ZDF macht bei Twitter Hass­kommentare gegen Fußball-Kommentatorin Claudia Neumann öffentlich. Die gezeigten Beispiele “verstoßen gegen jede Regel der Kommunikation”, schreibt der Sender dazu. Zur EM hat das ZDF sein Social-Media-Team vergrößert: Wenn Neumann am Mikrofon sitzt, seien bis zu sechs Menschen mit dem Community Management beschäftigt – normalerweise sind ein bis zwei Mitarbeiterinnen pro Tag im Einsatz.
twitter.com via express.de


Film-Deal: Netflix und Hollywood-Regisseur Steven Spielberg gehen eine mehrjährige Partnerschaft ein. Pro Jahr soll Spielbergs Produktions­firma Amblin Partners mehrere Spielfilme liefern. Zuletzt galt Spielberg eher als Skeptiker von Streaming-Diensten und war u.a. gegen eine Oscar-Nominierung für Netflix-Produktionen.
sueddeutsche.de, bild.de, variety.com


Bosch: CEO Volkmar Denner gibt seinen Posten Ende 2021 nach rund neun Jahren ab, berichten “Manager Magazin” und “Handelsblatt”. Er soll 2022 die Spitze der Holding Robert Bosch Industrie­treuhand von Franz Fehrenbach übernehmen. Als Favorit für Denners Nachfolge gilt Stefan Hartung, der die Auto­sparte verantwortet.
manager-magazin.de (Paid), handelsblatt.com (Paid)


BMW tritt auf die Kostenbremse und erhöht bei E-Mobilität das Tempo: Der Konzern will bei der Logistik effizienter werden, seine Werke besser auslasten und in der Endkontrolle auf KI setzen. Ab 2025 haben E-Modelle Vorfahrt, die sich aber weiter mit Brennstoff­zellen oder Verbrennern kombinieren lassen sollen.
handelsblatt.com (Paid)


Rettung des Adlers: Das Logistik­unternehmen Zeitfracht übernimmt die insolvente Modekette Adler – laut “Manager Magazin” für einen achtstelligen Betrag. Zeitfracht will mehr Filialen erhalten als andere Bieter und Adler vor allem online besser aufstellen, u.a. durch Click-and-Collect-Angebote.
manager-magazin.de (Paid), turi2.de (Background)


Clubhouse arbeitet wohl an einer Funktion, mit der sich Nutzerinnen gegenseitig per Text-Nachricht kontaktieren können. Ein entsprechender “Backchannel” sei in der App aufgetaucht, aber wieder verschwunden. Die Entwickler nennen auf Nachfrage keine Details.
techcrunch.com


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Meistgeklickter Link gestern Abend war die Anzeige von Media Control zur Top 10 der Zeitungsverkäufe in Bahnhofsbuchhandlungen.
media-control.de

– DEBATTE –

“Wir konnten und können nicht Maßnahmen oder Beschlüsse verurteilen, nur um auf Distanz zu gehen.”

“taz”-Chefredakteurin Barbara Junge verteidigt im Verdi-Blatt M die Corona-Berichterstattung ihrer Zeitung. Gerade zu Beginn der Krise habe es viel “Unwissen” über die Pandemie gegeben. Daher wäre es “überheblich gewesen”, sofort auf “richtig oder falsch zu schließen”.
mmm.verdi.de


“Sie können eine ‘Tagesthemen’-Sendung nicht einem ganz jungen Talent anvertrauen, denn da ist die Gefahr einfach zu groß, dass man sich auf dieser großen Bühne verhebt.”

Marcus Bornheim, Chefredakteur von ARD-Aktuell, erklärt im Deutschlandfunk, warum er Aline Abboud als neue “Tagesthemen”-Moderatorin vom ZDF abgeworben hat, statt auf die “vielen Talente” aus den eigenen Reihen zu setzen.
deutschlandfunk.de, turi2.de (Background)


Zu früh geärgert: Die “Welt” betitelt einen Kommentar von Chefreporterin Anna Schneider über geschlechter­sensible Sprache bei Nachrichten­agenturen mit “Gender­gestotter der selbstgerecht-egalitären Blase”. Die Überschrift sei ein “bedauerlicher Produktions­fehler” und lautet nun “Weit weg von der Lebens­realität”. Viele nach­trägliche Änderungen würden nun dazu führen, dass der Artikel “immer wieder etwas sinnlos über Dinge schimpft”, die die Agenturen gar nicht beschlossen haben, kommentiert Stefan Niggemeier.
uebermedien.de, welt.de (Paid), turi2.de (Background)


Floskel-Fiasko: “Tacheles ist Mangelware im Fußball-Experten­geschäft”, schreibt Imre Grimm beim RND. Es fehle u.a. “an journalistischen Nachfragern, die mehr erwarten als einen kurzen O-Ton voller Allgemein­plätze”. ARD-Fußball­experte Bastian Schweinsteiger etwa flüchte sich in “wachsweiche Floskeln wie ein Minister­präsident im Wahlkampf”.
rnd.de


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– INSPIRATION –

Hör-Tipp: Die ARD-Sender sollten sich bei Podcasts zusammen­schließen, um auf Augenhöhe mit der privaten Konkurrenz zu kommen, sagt Radioeins-Chef Robert Skuppin im Radioeins-“Medienmagazin” mit Daniel Bouhs und Jörg Wagner. Anders als private Anbieter könnten einzelne ARD-Anstalten ihre Podcasts nicht national bewerben. Skupin sieht die Zukunft daher in Allianzen, wie z.B. kürzlich bei Cui Bono.
radioeins.de (ab 24:00), turi2.de (Background)


Klick-Tipp: Correctiv nimmt sich eine seit drei Jahren bei Facebook kursierende Wetter­karten-Collage vor. Sie soll zeigen, dass Medien ihre Farb­gestaltung für hohe Temperaturen verändert haben, um sie dramatischer aussehen zu lassen. Laut Correctiv zeigt die Grafik aber unterschiedliche Teile der Wetter­vorhersage, die nicht miteinander vergleichbar sind.
correctiv.org


Termin-Tipp: Robert Habeck, Fast-Kanzler­kandidat der Grünen, ist heute Abend um 17 Uhr zu Gast bei “Eine Stunde Zeit” mit “Zeit”-Chefkorrespondentin Tina Hildebrandt und Roman Pletter, Vize-Leiter des Wirtschafts­ressorts. Bei der digitalen Veranstaltung geht es u.a. um die Frage, welche Rolle Habeck für sich im Wahlkampf und möglicherweise am Kabinettstisch sieht.
verlag.zeit.de


Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Carolin Kebekus pflegt ein Image zwischen rheinischer Frohnatur und scharfsinniger Satirikerin. Besonders gern arbeitet sich die bekennende Feministin mit eigener ARD-Show an der katholischen Kirche ab. Kebekus ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungs­macherinnen in Deutschland.
turi2.de/koepfe (Profil Kebekus)


– BASTA –

Nicht einleuchtend: Die Uefa will nicht, dass das Münchner EM-Stadion morgen beim Gruppenfinale gegen Ungarn in Regen­bogen­farben leuchtet. Die bunten Farben sollen erst am 28. Juni beim Christopher Street Day zum Einsatz kommen – dann findet jedoch gar kein Spiel statt. Womöglich nimmt vorher die Natur die Sache in die Hand: Einen echten Regenbogen kann selbst die Uefa nicht verhindern.
bild.de


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