turi2 am Morgen: Corona-Warn-App, Institut für Rundfunktechnik, Sarah Wiener.

Von Elisabeth Neuhaus und Björn Czieslik.


“Bild”: Warnfunktion in Corona-App lief fünf Wochen fehlerhaft.
App-getaucht: Die Corona-Warn-App soll auf zahlreichen Android-Smartphones über Wochen fehlerhaft gelaufen sein, berichtet “Bild”. Im Kern geht es um die Aktualisierung der Daten im Hintergrund, die eigentlich auch bei nicht geöffneter App funktionieren sollte. Auf “Millionen” Geräten der Marken Samsung und Huawei habe sich diese Funktion bei geschlossener App aber irrtümlich automatisch ausgeschaltet, um Strom zu sparen. Dadurch könnten Risikowarnungen gar nicht oder erst mit Verzögerung bei den Nutzer*innen eingetroffen sein. SAP und das Robert-Koch-Institut bestätigen das Problem, das mit der jüngsten Version behoben worden sei.
weiterlesen auf turi2.de, bild.de (Paid)

Zahl des Tages: Runde 200 Mio Dollar gießt TikTok in einen Fonds, um damit Content-Produzent*innen in den USA zu bezahlen. Bisher ist eine direkte Mo­ne­ta­ri­sierung nur über Live-Streams möglich. Wer Geld für seine Clips kassieren möchte, kann sich ab August für das Programm bewerben. Ob und wann es außerhalb der USA startet, ist nicht bekannt.
theverge.com, techcrunch.com


Anzeige

Werbewirkung im Zeitverlauf: Wie nachhaltig die Werbekontakte auf den fünf untersuchten Plattformen TV, BVOD, YouTube, Facebook und Instagram sind, zeigt Karen Nelson-Field in Part 3 ihrer Studie “Not all Reach is Equal – DACH-Edition”. Neugierig?

– NEWS –

Institut für Rundfunktechnik bekommt eine Gnadenfrist: Die Gesellschafter haben das Forschungs­institut entgegen der Erwartungen vorerst doch nicht eingestampft, berichtet Kai-Hinrich Renner. Wie es genau mit der Gemeinschafts­einrichtung von ARD, ZDF, Deutscher Welle und Deutschlandradio sowie ORF und SRG weitergeht, ist aber unklar. Ein Betrugsfall, der das Institut 200 Mio Euro gekostet hatte, sei längst noch nicht aufgearbeitet, schreibt Renner.
berliner-zeitung.de, rnd.de, sueddeutsche.de (Background)


Alles hat ein Ende: TV-Köchin und EU-Politikerin Sarah Wiener hat Insolvenz für ihre Restaurants in Berlin und ihre Catering-Firma angemeldet. Als Grund nennt sie massive Einnahme-Einbrüche durch Corona. Das Geschäft soll zunächst weiterlaufen. Ihre Gastro-Firma hat nach eigenen Angaben rund 120 Mitarbeiter*innen.
handelsblatt.com, facebook.com (Facebook-Post Sarah Wiener)


Over and out: Siegfried Schneider, 64, seit 2011 Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, will für keine dritte Amtszeit kandidieren. Den Posten als oberster bayerischer Privatfunk-Aufseher verlässt er im September 2021. Über seine Nachfolge entscheidet der Medienrat im März.
sueddeutsche.de, dwdl.de


NZZ nimmt den deutschen Markt ins Visier: Mit einer groß angelegten Kampagne wirbt die Zeitung um Digital-Abos deutscher Leser*innen und positioniert sich als Alternative zu “FAZ” und “Süddeutscher”. Bereits 2017 hatte die “NZZ” ein E-Paper für Deutschland gestartet – und nach einem Jahr wieder eingestellt.
horizont.net, turi2.de (Background)


Condé Nast bringt ab Frühjahr 2021 eine Skandinavien-Ausgabe der “Vogue” heraus. Das Heft erscheint in Schweden, Dänemark und Norwegen sowie Finnland und Island. Chefredakteurin ist Martina Bonnier (Foto). Von Kopenhagen, Helsinki und Oslo aus sollen kleine Teams das Mode- und Lifestyle-Magazin produzieren.
voguebusiness.com


Disney verschiebt wegen der Corona-Pandemie den Kino-Start der Real-Verfilmung des Zeichentrick-Klassikers Mulan (Foto) auf unbestimmte Zeit. Auch weitere Produktionen kommen ein Jahr später als geplant in die Kinos: Avatar 2 erst Ende 2022, der nächste “Star Wars”-Film im Dezember 2023.
spiegel.de, kino.de


Apple-Mitgründer Steve Wozniak schließt sich einer Klage gegen YouTube an. Dabei geht es um eine Bitcoin-Betrugskampagne, die mit seinem Gesicht wirbt und auf YouTube läuft. Wozniak und 17 andere Promis werfen YouTube vor, zu wenig gegen die Masche zu tun.
businessinsider.com, bloomberg.com (Paid)


Anzeige

REKORDZEIT
Mit 521.927 verkauften Exemplaren (IVW Q2/2020) erreicht DIE ZEIT die höchste Auflage seit ihrer Gründung. Nie zuvor haben so viele Menschen DIE ZEIT abonniert. Auch der Verkauf am Kiosk ist deutlich gestiegen. DIE ZEIT ist Deutschlands größte Qualitätszeitung. Mehr Informationen.

Meistgeklickter Link gestern Abend war das Video-Interview des Radioeins-Medienmagazins mit TV-Produzent Friedrich Küppersbusch.
youtube.com (24-Min-Video)

“Wir sind eher Clowns und müssen als solche gar nicht neutral sein. Einigermaßen ausgewogen allerdings schon.”

Postillon-Chefredakteur Stefan Sichermann sagt im “Journalist”, dass in den Spaß-Beiträgen seiner Satire-Seite viel Arbeit steckt. Ohne Fakten verliere Satire an Relevanz, findet er.
“Journalist” 7+8/2020, S. 40-43 (Paid)


Anzeige

SUPERillu ist die Medienheimat der Ostdeutschen und seit 30 Jahren hier die Nummer 1. Am 20. August 2020 erscheint nun mit Heft 35 die große Jubiläumsausgabe “30 Jahre SUPERillu”. bcn.burda.de

– BACKGROUND –

Pressefreiheit und journalistische Vielfalt haben in der EU einen zunehmend schweren Stand, zeigt eine Analyse des European University Institute. Demnach sehen sich Journalist*innen häufiger Drohungen und Belästigungen sowie dem Druck durch Tech-Riesen wie Google ausgesetzt.
sueddeutsche.de, eui.eu (EU-Analyse)


Cliffhanger: Der Ausfallfonds für die Filmwirtschaft von Kulturstaatsministerin Monika Grütters erfüllt nicht die Erwartungen, schreibt Helmut Hartung. Das Papier sieht Hilfen nur für vom Bund oder der FFA geförderte Produktionen vor. Bis 30. Juni 2021 soll der Fonds “nicht versicherbare, typische Pandemierisiken” abfedern.
“FAZ” S. 13 (Paid)


Hör-Tipp: “Spiegel”-Journalist Alexander Kühn blickt im Personal-Branding-Podcast mit Verena Bender auf teils kuriose Begegnungen mit Gesprächspartner*innen zurück – u.a. mit Loriot und Johannes Heesters. Claas Relotius habe dem Selbstbewusstsein des Verlags geschadet, sagt Kühn.
soundcloud.com (66-Min-Audio)


Lese-Tipp: Ex-“Tagesschau”-Sprecherin Eva Herman und ihr Lebensgefährte Andreas Popp, beide Vertreter rechter Verschwörungs­ideologien, versuchen sich in der kanadischen Provinz Nova Scotia als Grundstücks-Makler. Ziel sei es, auf Cape Breton “eine Kolonie von Gleichgesinnten zu gründen”, schreibt Martin Doerry.
spiegel.de (Paid)


– BASTA –

Kreative Pause: Das bisher als “Washington Redskins” bekannte NFL-Team nennt sich ganz pragmatisch “Washington Football Team”, bis ein neuer Name gefunden ist. Wünschenswert wäre so eine Übergangs­lösung auch für ein umstrittenes Fleckchen Erde in Berlin. Wir empfehlen: “Straße ohne Namen, in der Rassismus keinen Platz mehr hat”.
mediapost.com, rtl.de, turi2.de (Background)


Der turi2-Newsletter erscheint werktäglich um 7 Uhr und 18 Uhr sowie am Wochenende um 10 Uhr. Kostenlos bestellen: abo@turi2.de. Einen individuellen Newsalarm ermöglicht die turi2.de/App. Infos zur Werbeschaltung.

Ältere turi2-Newsletter lesen >>>