Gerhard Schröder verzichtet auf den Aufsichtsratsposten bei Gazprom.
Njet, spasibo: Gerhard Schröder lehnt eine Tätigkeit als Aufsichtsrat des russischen Energielieferanten Gazprom ab. Auf Linked-in schreibt Schröder, er habe dies dem Konzern schon vor längerer Zeit mitgeteilt. Insofern wundere er sich über “heute neu erschienene anderslautende Berichte”. Der Altkanzler hatte bisher nicht öffentlich gemacht, dass er den Posten nicht annimmt. Der “Spiegel” hatte am Dienstag berichtet, Schröder sei neu als Aufsichtsrat nominiert worden, hat sich jedoch inzwischen korrigiert: Gazprom hatte Schröder bereits im Februar nominiert, hat die Nominierung aber heute noch einmal bekräftigt.
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Wissen Newsletter: Expertinnen-Tipp von Hannah Suppa.
Moderner Marktplatz: Ein Newsletter kann wie ein digitaler Marktplatz sein – ein Ort, wo das Wichtigste besprochen wird, ein Platz für Klatsch, Tratsch und Neuigkeiten aus den Kiezen oder Dörfern. So sieht es Hannah Suppa, Chefredakteurin der “Leipziger Volkszeitung”. Newsletter seien ein gutes Instrument, um Nähe zum Publikum herzustellen. Das lohne sich selbst dann, wenn sie nur auf eine kleine, dafür aber besonders interessierte Zielgruppe zugeschnitten sind. Suppas Expertinnen-Tipp zur Rolle des Newsletters im Lokaljournalismus erscheint im Rahmen der Newsletter-Wochen zum 15. Geburtstag des turi2-Morgen-Newsletters.
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In 15 Jahren hat sich viel geändert, das wird auch in den kommenden Jahren nicht anders sein. Vielen Dank an das ganze turi2 Team und Gratulation zu 15 Jahren voller Nachrichten, Hintergründe, besondere Blickwinkel und echte Relevanz. Wir freuen uns auf die nächsten 15 Jahre.
serviceplan.com
Zahl des Tages: Überwiegende 19 von 20 Beschäftigten wollen nicht wieder täglich im Büro arbeiten, sagt die Arbeitsmarktstudie “Hopes and Fears 2022”. Der Wirtschaftsprüfer PWC hat dazu weltweit mehr als 52.000 Arbeitnehmerinnen aus 44 Ländern befragt. In Deutschland wollen 35 % der Befragten vollständig im Home-Office arbeiten, 23 % hauptsächlich und 28 % zur Hälfte.
welt.de
– NEWS –
Doppel-Verdienerin: Der parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, Patrick Schnieder, fordert ein Ordnungsverfahren gegen die SPD-Abgeordnete und neue DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi. Er wirft ihr vor, sich über das Verbot der Lobby-Tätigkeit neben dem Mandat hinwegzusetzen. Fahimi hat zwar angekündigt, ihr Bundestagsmandat niederzulegen. Das ziehe sich jedoch noch “deutlich”, berichtet “Bild”. So lange beziehe Fahimi für beide Tätigkeiten Gehalt.
bild.de
Analog-Deutschland: Der Osten Deutschlands droht, bei der Digitalisierung abgehängt zu werden, befürchtet eine Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung, aus der das “Handelsblatt” zitiert. Demnach konnten 55 % der Stellen für Digital-Experten 2021 in Flächenländern im Osten nicht besetzt werden. 2020 waren es noch 49 %. In Städten sind 28 % der Digital-Jobs nicht besetzt.
handelsblatt.com (Paid)
Keine Freunde: Das russische Parlament verabschiedet in erster Lesung einen Gesetzentwurf, der ein verschärftes Vorgehen gegen ausländische Medien ermöglicht. Die Staatsanwaltschaft soll deren Büros schließen können, wenn sich ihr Heimatland “unfreundlich” gegenüber russischen Medien verhalten habe. Bis zur Umsetzung stehen noch zwei weitere Lesungen an.
deutschlandfunk.de
China: Volkswagen und BASF wollen ihre Werke in der chinesischen Provinz Xinjiang weiter betreiben – trotz der Enthüllungen von Menschenrechtsverletzungen in den Uiguren-Lagern in der Region. VW trete “weltweit entschieden gegen Zwangsarbeit” ein, sagt ein Konzernsprecher. BASF teilt mit, die Geschäftsbeziehung zu beenden, sei immer nur “die Ultima Ratio”.
handelsblatt.com (Paid), turi2.de (Background)
Bürokratieabbau: Bayern will den Aufbau von Mobilfunk-Masten teilweise ohne Genehmigungsverfahren ermöglichen, um den Ausbau des Netzes zu beschleunigen. Die sogenannte “erweiterte Verfahrensfreiheit” soll für Mobilfunkmasten bis zu einer Höhe von innerorts 15 und außerorts 20 Metern gelten.
golem.de
Easy Abflug: Der Billigflieger Easyjet verkleinert seinen Standort am Hauptstadtflughafen BER deutlich von 18 auf 11 Flugzeuge. Von den derzeit 800 Beschäftigten sollen bis zu 275 gehen. Easyjet, bisher größter Anbieter am BER, begründet den Teilrückzug u.a. mit hohen Flughafengebühren.
spiegel.de
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Meistgeklickter Link gestern Abend: Aus einem Hochhaus in Mainz flattern 50.000 Euro Bargeld über die Stadt.
swr.de
– DEBATTE –
“Was wollen wir zukünftig lieber tun: Unsere reale Welt durch künstliche Intelligenz anreichern, um unsere Wünsche zu verwirklichen? Oder einen wachsenden Teil unseres Lebens in einer virtuellen Zweitwelt verbringen?”
Miriam Meckel sieht in der Neuauflage von Googles Augmented-Reality-Brille eine Alternative zum Metaversum, schreibt sie in ihrer Kolumne im “Handelsblatt”.
“Handelsblatt”, S. 27 (Paid)
“Die Kooperationen mit Influencern werden wir auf jeden Fall weiterführen, das ist für uns ein großer Wachstumshebel.”
Tarek Müller, Gründer des Online-Modehändlers About You, sieht Influencer-Marketing auch weiterhin als “zentralen Treiber für unser Geschäft”, sagt er der “Wirtschaftswoche”. About You gehörte zu den wichtigsten Vertriebspartnern von Fynn Kliemann, der nach einer Recherche von Jan Böhmermann in die Kritik geraten war.
wiwo.de
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Nachhaltigkeit in der Medienbranche – Innovative Ansätze und neue Strategien. Die Medienbranche will grüner werden. Aber wie gelingt das? In unserem neuen Report zeigen wir, welche innovativen Ansätze bereits umgesetzt werden, welche neuen Geschäftsmodelle es gibt und geben Tipps von Expert:innen. Jetzt kostenlos downloaden!
Mehr Schein als Sein: Medien haben immer wieder über den positiven Aspekt einer Fehlerkultur geschrieben, wollen aber nichts mehr davon wissen, sobald wirklich ein Fehler passiert, beobachtet Kommunikationsstratege Mike Kleiß. Wer Achtsamkeit predige, müsse aber die Entschuldigungen von Frank-Walter Steinmeier, Anne Spiegel, Xavier Naidoo und Fynn Kliemann aushalten.
wuv.de
Fluch und Segen: Medienschaffende können Twitter unmöglich ignorieren, glaubt Andrian Kreye. Dennoch bestehe die Gefahr, dass “die Nervosität und die Emotionen auf die eigene Arbeit überschwappen”. Grundproblem bei Twitter-Feeds sei, dass sie “in erster Linie gefühlte, aber nur selten strukturelle Ungerechtigkeiten” verhandeln.
sueddeutsche.de (Paid)
– INSPIRATION –
Video-Tipp: Die Superspreader-Party OMR Festival ist vorbei, viele Gäste haben sich u.a. mit neuen Ideen infiziert. Warum Corona für die Digitalisierung 2022 nicht nur Gewinner produziert hat, erklärt der Philosoph im T-Shirt, Philipp Westermeyer, bei seiner traditionellen Rede zum Stand der Dinge im Internet – garantiert virenfrei auf YouTube. Prädikat: sehenswert!
youtube.com (47-Min-Video)
Hör- und Video-Tipp: Im neuen “Wirtschaftsbriefing” von Jung & Naiv reflektiert Ökonom Maurice Höfgen die Wirtschaftsnews der Woche. Trotz der aktuellen Lage kann er mit guten Neuigkeiten beginnen – aus seiner Sicht das 9-Euro-Ticket für den ÖPNV und die weitere Aussetzung strenger Neuverschuldungsregeln durch die EU.
youtube.com (154-Min-Video), open.spotify.com (154-Min-Audio)
Lese-Tipp I: Eine 59-Jährige Frau entscheidet sich, ohne das Internet zu leben – obwohl sie in ihrem Job als Bildredakteurin die technologische Entwicklung an vorderster Front miterlebt hat. Die “Süddeutsche” versucht, die Frau zu verstehen, die von sich selbst sagt, für manche Leute existiere sie ohne Internet gar nicht.
sueddeutsche.de
Lese-Tipp II: Wenn die Sprache ihre Schattierungen verliert, wird sie zerstört, schreiben die Übersetzerinnen Claudia Dathe, Olga Radetzkaja und Thomas Weiler. Sie beschreiben, wie der Krieg Wörter wie “Faschismus” aushöhlt und die ostslawische Sprachfamilie spaltet.
faz.net (Paid)
– COMMUNITY –
Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Melanie Amann beginnt ihre berufliche Laufbahn als Juristin – heute zählt sie zu den führenden politischen Journalistinnen Deutschlands. Nach “Financial Times Deutschland” und “FAZ” bereichert die Redakteurin seit 2013 den “Spiegel” mit ihren Artikeln. Amann ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungsmacherinnen in Deutschland.
turi2.de/koepfe (Profil Amann)
Termine: Der BJV lädt heute Abend ab 18 Uhr zur Podiumsdiskussion und Verleihung des Pressefreiheits-Preises. Über die aktuelle Lage der Medien in der Ukraine, Belarus und Russland diskutieren “Süddeutsche”-Redakteur Christoph Koopmann, Fotojournalist Till Mayer und BR-Journalistin Julia Smilga. Die Veranstaltung im Presseclub München wird auch live bei YouTube übertragen.
Termine für Journalistinnen – bequem vorsortiert unter turi2.de/termine
– BASTA –
Internet-Mythen: Der walisische Lokalpolitiker William Gannon gibt sein Amt auf, weil sich hartnäckig das Gerücht hält, er sei der weltbekannte, aber anonyme Streetart-Künstler Banksy. Gannon wurde so oft darauf angesprochen, dass er seine Fähigkeit, Politik zu machen, beeinträchtigt sieht. Dabei ist das noch eine der schmeichelhafteren Verschörungserzählungen, die im Netz kursieren.
spiegel.de
Redaktion: Carolin Sprick und Björn Czieslik
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