turi2 am Morgen: Spiegel, Clubfrühstück, Ruprecht Polenz.

Redaktion: Melanie Dahrendorf, Markus Trantow und Björn Czieslik.


“Bild” wirft dem “Spiegel” bei DFB-Enthüllungen ein “seltsames Doppelspiel” vor.
Gemeinsame Freunde: “Bild” nimmt die Recherchen des “Spiegel” “zum Themenkreis ‘Sommermärchen'” ins Visier und berichtet über geschäftliche Verbindungen des Nachrichten-Magazins mit dem Medienberater Kurt Diekmann, der laut “Bild” zeitweise auch in Diensten des DFB gestanden haben soll. Das Springer-Blatt zitiert aus E-Mails zwischen “Spiegel”-Redakteuren und dem Berater sowie aus Rechnungen, die der “Spiegel” Diekmann bezahlt haben soll, und fragt: “Zahlte der ‘Spiegel’ Honorar an einen Medienberater, als dieser auch für den DFB tätig war?” Eine konkrete Antwort bleibt “Bild” schuldig, deutet aber an, dass in der Zeit als Diekmann für den DFB tätig war, “auch immer wieder DFB-freundliche Artikel” im “Spiegel” erschienen seien – “in der Folge des seltsamen Doppelspiels”. “Bild” zitiert aus einem “Spiegel”-Statement in der Sache: “Der ‘Spiegel’ hat von 2016 bis Mai 2019 mit Herrn Diekmann zusammengearbeitet.” Die Zusammenarbeit sei beendet, 2020 seien keine Rechnungen mehr beglichen worden.
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Der Trend geht zum Doppelpunkt – so lief die offene turi2 Redaktions-Konferenz bei Clubhouse.
Im Gespräch bleiben: “Ich weiß jetzt, wie sich Frauen fühlen müssen, wenn sie immer nicht mitgedacht werden.” So bilanziert turi2-Gründer Peter Turi knapp zwei Monate generisches Femininum in den Medien von turi2. In einer offenen Redaktionskonferenz im turi2 Clubraum haben Redaktion und Community über die Erfahrungen mit der ausschließlich weiblichen Schreibweise diskutiert. Unter dem Strich wird klar: Niemand will zum generischen Maskulinum zurück, gleichzeitig braucht es aber ein Zeichen, das alle Geschlechter mitmeint. Fast alle Gesprächs­teilnehmer:innen plädieren für den von Verlegerin Heike Turi ins Gespräch gebrachten Binnen-Doppelpunkt – auch weil er den Lesefluss weniger unterbricht als das Gender-*. Peter Turi regt an, die Entscheidung, wie turi2 inklusive Sprache nutzt, an die Community weiterzugeben – in Form einer Online-Umfrage gemeinsam mit unserem Umfrage-Partner Innofact.
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Wann ist man zu alt für neue Medien, Ruprecht Polenz?
Ok Boomer: CDU-Politiker und Ex-MdB Ruprecht Polenz erlebt auf Twitter und Facebook viel Inspiration, aber auch Altersdiskriminierung. Sein Rezept gegen Hass: Wegscrollen oder blockieren, schreibt er in seinem Gastbeitrag für die turi2 edition #14. Das Buch mit allen Beiträgen und Interviews erscheint am 6. Mai.
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Zahl des Tages: Rekordverdächtige 2.159 neue Mitglieds­anträge haben die Grünen in der vergangenen Woche von Montag bis Freitag erhalten – normaler­weise sind es nur 150 bis 300 pro Woche. Grund für den Boom ist die Kanzlerinnen­kandidatur von Partei­chefin Annalena Baerbock.
spiegel.de


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Medienvertrauen steigt: Etablierte Medien gewinnen in der Pandemie an Vertrauen, das zeigt die neue Befragungswelle der Langzeitstudie Medienvertrauen der Uni Mainz. Die Antworten zu Medien als Orientierungspunkt oder Verschwörungserzähler, Medienvertrauen oder Medienzynismus zeigen ein eindeutiges Ergebnis.
editorial.media

– NEWS –

Bild wirft ARD und ZDF einseitige Stimmungsmache zur Aktion “Alles dicht machen” vor. Vom Auftrag, “umfassend und ausgewogen” zu berichten, bliebe nur wenig. Als Belege führt “Bild” ein WDR-Interview mit Aktions­teilnehmer Jan Josef Liefers “zur Klärung des Sachverhalts” an sowie kritische Tweets und Äußerungen öffentlich-rechtlicher Moderatorinnen.
bild.de, turi2.de (Background)


Schicht im Schacht: Ärztin und Bloggerin Carola Holzner, bekannt als Doc Caro, fordert die Schau­spielerinnen von “Alles dicht machen” dazu auf, für eine Schicht in der Pflege mitzuarbeiten. “Ihr habt eine Grenze überschritten”, sagt Holzner in ihrem Video. Nach Schicht­ende könnten sich alle noch einmal für eine Aktion “ohne Ironie und Zynismus” zusammen­setzen.
rp-online.de, youtube.com (3-Min-Video)


K-Frage: CDU-Chef und Kanzlerkandidat Armin Laschet greift im Interview mit der “Süddeutschen Zeitung” Grünen-Parteichefin Annalena Baerbock an. “Sie redet, ich handle”, sagt Laschet und nennt den Kohleausstieg als Beispiel. Die Grünen seien “zwar sympathisch”, hätten jedoch inhaltlich wenig zu bieten.
süddeutsche.de


Geld im Anflug: Kundinnen des insolventen Reise­konzerns Thomas Cook erhalten nach mehr als einem Jahr insgesamt 103 Mio Euro vom Bund. Es handle sich um 74.000 Fälle, sagt ein Sprecher des Bundes­justiz­ministeriums der “Zeit”. In 32.000 noch ausstehenden Fällen soll die Zahlung bis Ende Juni erfolgen.
zeit.de


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Online Event: 27. April, 14-18 Uhr
Wie haben Medienhäuser den Digitalisierungs-Schub der letzten Monate genutzt? Beim MEDIENTAGE Update stellen Expert:innen aus dem Publishing-, Audio- & TV-Bereich ihre Digitalstrategien vor und teilen in verschiedenen Sessions ihre Learnings! Jetzt anmelden: medientage.de/medientage-update

Meistgeklickter Link am Sonntag: “New York Times”-Journalist Farhad Manjoo wird unerwartet zur Zielscheibe deutscher Schülerinnen, die daran verzweifeln, seine Kolumne im NRW-Abi zu analysieren.
spiegel.de

“Austausch entsteht nicht, wenn jeder in seiner Blase verhaftet bleibt, sondern wenn Menschen mit verschiedenen Erfahrungshistorien und Perspektiven zusammenkommen.”

Autor und Kolumnist Micky Beisenherz wünscht sich im DWDL-Gespräch, dass Widerspruch in “zivilem Ton” vorgetragen wird.
dwdl.de


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Laut aktuellen IVW-Zahlen sind BILD (Mo-Sa) und BILD am SONNTAG (So) die Marktführer im Segment der Tages- und Sonntagszeitungen.
* IVW Q1/2021, Tages- und Sonntagszeitungen, Verkauf gesamt: BILD Deutschland Gesamt (inkl.B.Z.): 1.238.044 Expl. und BILD am SONNTAG: 627.855 Expl.
mediaimpact.de

– BACKGROUND –

Verschwörungs-TV: Die russi­sche News­agen­tur Ruptly, ehemals Russia Today, plant in Berlin einen russi­schen TV-Sender für Deutsch­land. Das wäre “ein Quan­ten­sprung, wenn es um die Verbrei­tung von Propa­gan­da und gesteu­er­ter Infor­ma­ti­on geht”, schreibt Markus Wehner in der “FAZ”. Er schätzt die Chancen auf eine Sendelizenz als gering ein.
“FAZ”, S. 3 (Paid)


Netz-Nachhilfe: Geht es um politische Transparenz in sozialen Netzwerken, sind die Prozeduren “leck geschlagen” und die Republik wirke “seltsam entblößt”, schreibt Bert Rebhandl in der “FAZ”. Arbeitspapiere würden durchgestochen, bevor formulierte Gedanken trocken seien: Personal­entscheidungen müssen dann gegen Hashtag-Konjunkturen bestehen.
faz.net (Paid)


Lese-Tipp: Wer gute Kulturberichterstattung machen möchte, soll sich “erst mal über deren existentiellen Stellenwert in unserer Gesellschaft bewusst sein”, sagt Siham El-Maimouni. Im WDR-Interview spricht die neue Moderatorin von Titel, Thesen, Temperamente über die Verantwortung, Kultur­schaffenden eine Bühne zu geben, da “ihnen die echte Bühne” in der Pandemie genommen werde.
wdr.de, turi2.de (Background)


Video-Tipp: Seit Samstag sendet Springers Newskanal Welt aus dem Springer-Neubau in Berlin. Moderatorin Tatjana Ohm führt durchs neue Studio, das u.a. mit einer fliegenden Kamera und verschieb­baren LED-Wänden beeindruckt.
youtube.com (3-Min-Video), turi2.de (Background)


– BASTA –

Space Jam: Unternehmer Elon Musk tritt am 8. Mai als Gastmoderator bei Saturday Night Live auf. Gastspiele in Film und Fernsehen sind für Musk nicht neu, er spielte u.a. schon in “Big Bang Theory” mit. Bleibt zu hoffen, dass der SpaceX-Chef unsympathische Gäste in der Live-Show nicht direkt zur ISS schickt.
n-tv.de


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