turi2 am Morgen: Bild, Christian Drosten, Facebook.

Von Andreas Grieß und Maria Gramsch.


“Bild” streitet weiter mit Christian Drosten, “Welt” entlastet ihn.
Zweite Welle: Die “Bild” legt in ihrem Streit mit dem Virologen Christian Drosten eine Replik auf Kritik und einen weiteren Beitrag nach und findet in den britischen Professoren David Spiegelhalter und Kevin McConvay neue Kronzeugen. Auffällig: Beide “Bild”-Texte tragen keinen Autorennamen. Derweil widmet sich das Schwesterblatt “Welt” dem Thema in einem nüchternen FAQ. Die Autorinnen betonen, dass wissenschaftliche Diskussionen zu Vorveröffentlichungen völlig normal sind und Drosten selbst stets sehr vorsichtig bei einem Fazit zur Untersuchung gewesen ist.
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“WSJ”: Facebook hat interne Warnungen ignoriert, dass der Algorithmus Polarisation begünstigt.
Teile und herrsche: Facebook weiß seit 2016, dass sein Algorithmus Polarisation und eine Spaltung der Nutzer begünstigt, berichtet das “Wall Street Journal”. Interne Berichte an die Facebook-Chefetage hätten gezeigt, dass der Algorithmus “die Anziehungskraft des menschlichen Gehirns auf Spaltung” nutzt. Dennoch haben Facebook-Chef Mark Zuckerberg und Policy-Chef Joel Kaplan verschiedene Projekte gestoppt, die an einer Lösung des Problems gearbeitet haben – wohl aus Angst, die Zahl der Interaktionen könne sinken.
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Zahl des Tages: Staatliche 123 Mrd Dollar erhalten Airlines weltweit, um die Corona-Krise zu überleben, errechnet der Dachverband der Fluggesellschaften Iata. Die geplante Lufthansa-Hilfe von rund 9 Mrd Dollar ist in der Zahl noch nicht enthalten.
handelsblatt.com


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– NEWS –

Twitter markiert erstmals Falschaussagen von US-Präsident Trump mit einem Faktencheck-Hinweis. Darin steht, dass Behauptungen Trumps zu möglichem Betrug bei Briefwahlen u.a. laut CNN und “Washington Post” unbegründet sind. Trump kritisiert, Twitter ersticke die Meinungsfreiheit.
spiegel.de, techcrunch.com, twitter.com (Faktencheck), twitter.com (Tweet), twitter.com (Kritik)


Drohungen: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (Foto) und Virologe Christian Drosten haben Drohpakete erhalten. Lauterbach zeigt auf Twitter ein Bild des Pakets, das u.a. ein Fläschchen mit dem Aufdruck 2019-nCov positiv enthält.
rnd.de


Blablacar nimmt über den Verleiher Voi E-Scooter mit in sein Angebot Blabla Ride auf. Nutzer*innen können über beide Apps auf die Roller zugreifen. Finanziell beteiligt sich Blablacar nicht an Voi.
techcrunch.com


Frankreich will seine Autoindustrie mit einem 8 Mrd Euro Hilfsprogramm retten. 5 Mrd Euro fließen an Renault, im Gegenzug verpflichtet sich der Autobauer, Arbeitsplätze zu erhalten und stärker in Elektromobilität zu investieren.
spiegel.de, faz.net


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Meistgeklickter Link gestern Abend war der Versprecher von Günther Jauch bei “Wer wird Millionär?”, der dem Kandidaten versehentlich die Antwort verraten hat.
rnd.de

“Es kann nicht sein, dass man erst in Chemie promovieren muss, damit man die wissenschaftlichen Basics versteht.”

Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim beklagt Bildungslücken zu wissenschaftlichem Arbeiten in Deutschland. In den Schulen werde nicht ausreichend zu Statistik und wissenschaftlicher Methodik unterrichtet.
tagesspiegel.de


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– BACKGROUND –

Drosten vs. “Bild” ist nicht nur eine Kampagne gegen den Virologen und die Politik von Angela Merkel, sondern auch Sinnbild für den Kampf des Boulevards gegen den Bedeutungsverlust, schreibt Stefan Niggemeier. In vergleichbaren Fällen hatte “Bild” früher die Deutungshoheit, heute habe sie womöglich ihre Kampagnenfähigkeit verloren.
uebermedien.de (Paid)


Virtuelle Realität kommt auch in der Corona-Krise kaum zum Einsatz, beobachten Alexander Demling und Larissa Holzki. Zwar böten VR-Anwendungen zusätzliche Möglichkeiten, vernetzt aus der Entfernung zu arbeiten, Anschaffung und Einarbeitung seien jedoch noch zu kostenintensiv.
“Handelsblatt”, S. 20


Video-Tipp: In knapp vier Minuten fasst Mashable zusammen, wie Corona-Apps zur Kontaktverfolgung funktionieren sollen und warum sie weniger Nutzer*innen anziehen als erhofft. Ein Problem: Viele der Apps sammeln ungenaue Daten.
mashable.com (4-Min-Video)


App-Tipp: Crowdless zeigt mit einem Ampelsystem, wie voll es in Geschäften derzeit ist und hilft so, Kontakte während der Corona-Pandemie zu vermeiden. An der Entwicklung war auch die Raumfahrtagentur Esa beteiligt. Die App ist für Android und iOS erhältlich.
basicthinking.de


– BASTA –

Muh-selige Beweisaufnahme: In einem Nachbarschaftsstreit in Oberbayern um die Lautstärke von Kuhglocken entschließen sich die Richter zu einer Hörprobe vor Ort. Die Kühe sind jedoch nur bedingt zur Beweisaufnahme bereit und bewegen sich auch nach Aufforderung nur in Zeitlupe.
focus.de


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