Redaktion: Daniel Sallhoff und Elisabeth Neuhaus
Jan Böhmermann nimmt sich politische Manipulationen bei Wikipedia vor.
Wikileaks: Gemeinsam mit Netzpolitik.org hat das Team um Jan Böhmermann die Wikipedia-Artikel aller 709 Bundestagsabgeordneten untersucht und festgestellt, dass fast 90 der Texte zu mehr als 50 % von einem einzigen Account stammen. Manchmal doktern Politikerinnen sogar selbst an ihren Einträgen herum, offenbar, um “Unangenehmes” verschwinden zu lassen. CDU-Politiker Olav Gutting z.B. soll Details über dubiose Verbindungen zu Aserbaidschan aus seinem Eintrag gelöscht haben. Als Quelle dafür habe er seine eigene Homepage angegeben. Auffälligkeiten stellt Böhmermann auch beim Eintrag von Annalena Baerbock fest. Zudem bekommen PR-Agenturen ihr Fett weg, die gegen Geld Anpassungen vornehmen.
weiterlesen auf turi2.de, youtube.com (22-Min-Video), zdf.de (ganze Sendung, 33-Min-Video)
turi2 edition #15: Jana Pareigis über die Zukunft des ZDF.
Vielschichtig: Die Journalistin Jana Pareigis tritt als neue “heute”-Moderatorin beim ZDF ein großes Erbe an. Seit Juli 2021 steht sie als Nachfolgerin von Petra Gerster um 19 Uhr vor der Kamera. Im Interview mit Elisabeth Neuhaus spricht sie über die Vorzüge des Pendelns, ihre Social-Media-Abstinenz und die Notwendigkeit einer Verjüngungskur für die Öffentlich-Rechtlichen. Pareigis plädiert außerdem für mehr mediale Vielfalt – und weniger Scheren im Kopf. Das Interview ist Teil der turi2 edition #15, die am Dienstag erscheint.
weiterlesen auf turi2.de, turi2.de (E-Paper bestellen)
Zahl des Tages: Stolze 5 Mio Euro Bußgeld hat Facebook wegen Verstößen gegen das NetzDG in Deutschland gezahlt, schreibt der “Tagesspiegel”-Newsletter “Background Digitalisierung & KI”. 3 Mio Euro wurden fällig, weil das Beschwerdeverfahren für rechtswidrige Inhalte nicht den gesetzlichen Vorgaben entsprach, 2 Mio wegen fehlender Angaben im Transparenzbericht.
background.tagesspiegel.de (Paid), presseportal.de
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– NEWS –
MDR entschuldigt sich im “Sachsenspiegel” für das zuvor in der Sendung gezeigte, wegretuschierte “Bild”-Logo auf einem Mikrofon. Inzwischen spricht der Sender nicht mehr von “ästhetischen Gründen” als Motiv für die Änderung, sondern von der “Entscheidung einer einzelnen Person, die den Beitrag redaktionell erstellt hat”. Der Sender gibt an, den Beitrag nun korrigiert zu haben.
bild.de, turi2.de (Background)
Springer muss 30.000 Euro Entschädigung an die Schauspielerin Julia Stemberger zahlen. 2018 hatte ihr “Bild” eine zwei Jahrzehnte zurückliegende Affäre mit Regisseur Dieter Wedel angedichtet. Springer war gegen ein Urteil von November 2019 in Berufung gegangen, das Kammergericht Berlin gibt der Darstellerin nun recht und spricht von einer “schweren Verletzung der Persönlichkeitsrechte”.
sueddeutsche.de (Paid)
Sky Sport News holt Laura Winter, 27, neu ins Moderations-Team. Ihren ersten TV-Einsatz hat die gelernte Radio-Journalistin am 12. Oktober im “Frühreport”. Winter kommt aus dem Hörfunk ins TV. Zuletzt hat sie bei Radio Hamburg die Morningshow moderiert, davor war sie u.a. bei Radio Energy, 104.6 RTL und Antenne Frankfurt.
presseportal.de, instagram.com (Profil Winter)
Fliegt nach oben: Tui hat offenbar einen Nachfolger für den im Juli ausgeschiedenen Deutschland-Chef Marek Andryszak gefunden. Laut “Manager-Magazin” soll Stefan Baumert (Foto) künftig das Deutschland-Geschäft des Reise-Konzerns leiten. Baumert ist seit 1999 bei Tui, zuletzt als Leiter der Geschäftsführung im Bereich Touristik.
manager-magazin.de, turi2.de (Background)
Zwei-fel: Uefa-Präsident Aleksander Ceferin (Foto) äußert “große Bedenken” zur Idee der Fifa, die Fußball-WM alle zwei Jahre stattfinden zu lassen. Aus einem Schreiben Ceferins zitiert u.a. die “Sportschau”: Die Sorgen der Fan-Organisation seien mit Blick auf mögliche Schaden für die Fußball-Wettbewerbe “extrem berechtigt und wichtig”.
sportschau.de, turi2.de (Background)
Plan T: Wenn Queen Elizabeth II. stirbt, soll sich die Website der Royal Family schwarz färben, liest Politico aus dem geheimen Regierungsprotokoll “Operation London Bridge”. Auch auf den Internetseiten der Ministerien sowie auf Social-Media-Kanälen sollen nach ihrem Tod zunächst schwarze Banner zu sehen sein.
politico.eu via n-tv.de, spiegel.de
Amazon will eigene Smart-TVs auf den Markt bringen, berichtet Business Insider. Demnach sollen in den USA bereits im Oktober erste bis zu 75 Zoll große Modelle erhältlich sein, die sich mit Alexa steuern lassen. Die Hardware komme vorerst noch von Drittanbietern, langfristig wolle Amazon selbst Geräte entwickeln und produzieren.
businessinsider.com (Paid) via wuv.de, pcwelt.de
Russland blockiert sechs Anbieter geschützter Netzwerkverbindungen, darunter NordVPN. Laut russischer Medienaufsichtsbehörde fördern die Netzwerke “illegale Aktivitäten” wie Drogenhandel. Die Behörde will verhindern, dass in Russland gesperrte Websites, etwa regierungskritische Portale, über Umwege doch aufrufbar sind.
n-tv.de
Meistgeklickter Link am Freitagabend: MDR retuschiert das “Bild”-Logo von einem Mikrofon – aus “ästhetischen Gründen”.
turi2.de
– DEBATTE –
“Auf Instagram wird wieder die Frau belohnt, die hübsch dumm aus der knappen Wäsche guckt. Das ist alarmierend. So manche Enkelin der feministischen Pionierinnen fällt wieder in das ganz doofe Weibchenschema von vorgestern zurück.”
Feministin Alice Schwarzer prognostiziert im “Spiegel”-Interview, dass Deutschland nach der Ära Angela Merkel “zwei Schritte vor” und “einen zurück” geht.
spiegel.de (Paid)
DSGV-Öh: “Der Datenschutz als Sündenbock ist bequem, das lenkt von eigenen Fehlern ab”, sagt Bundesdatenschutzbeauftragter Ulrich Kelber. Ihn ärgert, “wie viel Unwahres über den Datenschutz behauptet wird”. Nach der Flutkatastrophe hätten Politikerinnen gesagt, Cell Broadcast sei am Datenschutz gescheitert: “Das Gegenteil stimmt: Meine Behörde empfiehlt seit Jahren, es einzurichten.”
spiegel.de (Paid)
Treffen sich zwei Schlaue: “Es gibt Mitfahrgelegenheiten, da wird man ähnlich gut unterhalten”, schreibt Cornelius Pollmer über den neuen Podcast von Markus Lanz und Richard David Precht. Unterm Strich würden zwei Männer versuchen, “sehr freundlich und ein bisschen schlauer zu sein als der jeweils andere”.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
– INSPIRATION –
Hör-Tipp: Die AfD schert beim Thema Meinungsfreiheit in den Wahlprogrammen zur Bundestagswahl aus, analysiert Daniel Bouhs im “BR-Medienmagazin”. Laut Wahlprogramm kämpft die Partei gegen einen “Tugend-Terror” und für weniger Löschungen in sozialen Netzwerken. Alle anderen Parteien wollten “ausdrücklich noch stärker” gegen Hass im Netz vorgehen und “Persönlichkeitsrechte über die Meinungsfreiheit” stellen.
br.de (8-Min-Audio)
Lese-Tipp: Die “Süddeutsche” begleitet den Berliner DJU-Landeschef Jörg Reichel bei einer illegalen Querdenken-Demo. Obwohl Reichel zuletzt selbst Opfer einer gewaltsamen Attacke von Teilnehmenden geworden ist, dokumentiert er weiter Übergriffe auf Medienpersonal: “Mir geht es darum, Räume für Journalismus sicherzustellen.”
sueddeutsche.de (Paid), turi2.de (Background)
Wir graturilieren: Diana Schardt wird 51.
Wir graturilieren: Diana Schardt, Sprecherin von Seven.One Entertainment, wird heute 51. Ihren Geburtstag feiert die Kommunikatorin mit ihrer Familie in Wien: “Wir haben uns alle viel zu wenig gesehen in den vergangenen Monaten.” Beeindruckt ist sie von Menschen, die sich “ganz selbstverständlich dafür einsetzen, dass es anderen besser geht” – so wie ihre Schwester, die als Physiotherapeutin in einem Krankenhaus arbeitet. Beruflich war sie im vergangenen Jahr begeistert von ihrem “großartigen Team”. Gratulationen sind auf allen Wegen willkommen, z.B. per E-Mail oder Linked-in.
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Ob blühend bunt oder schlicht grün: Hecken sind für jeden Garten eine Bereicherung – ob hoch als Sichtschutz oder niedriger als Beetumrandung. Dazu bieten die Sträucher einen Lebensraum für Insekten und Vögel. Welche Hecke sich wofür eignet und wie Sie sie am besten pflegen, lesen Sie hier.
– BASTA –
Vom Hocker gerissen: Das Kölner Erzbistum von Kardinal Rainer Maria Woelki (Foto) feuert eine Juristin, weil sie einen Bürostuhl mit nach Hause genommen hat. Die Frau sieht sich gemobbt und fordert 50.000 Euro Schmerzensgeld. Der gegnerische Anwalt argumentiert, das geklaute Sitzmöbel habe einen “durchaus erheblichen Wert”. Es scheint, als gäbe es in der Welt mehr als einen Heiligen Stuhl.
bild.de
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