turi2 am Sonntag: Google, Meta, Hannes Ametsreiter.

Redaktion: Nancy Riegel und Björn Czieslik


US-Staaten werfen Google und Meta Marktmanipulation vor.
Allianz der Riesen: Mehrere US-Bundes­staaten werfen Google und dem Facebook-Mutter­konzern Meta vor, an illegalen Absprachen für eine markt­beherrschende Stellung bei Online-Werbung beteiligt gewesen zu sein. Google-CEO Sundar Pichai und Facebook-CEO Mark Zuckerberg wussten demnach von dem Deal, geht aus den Dokumenten hervor, die die Staaten in einer Klageschrift gesammelt haben. Google soll die Versteigerung von Online-Werbung manipuliert haben, indem es die Preise für Anzeigen für Marken überhöht und damit den Wettbewerb durch andere Werbebörsen unterdrückt hat. An den Absprachen sollen auch Pichais Stellvertreter Philipp Schindler sowie Meta-Co-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg beteiligt gewesen sein. Ein Google-Sprecher wider­spricht: Pichai habe die Vereinbarung weder freigegeben, noch hätte er sie freigeben müssen. Die Beschwerde sei “voller Ungenauigkeiten” und habe “keine rechtliche Grundlage”.
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turi2 edition #16: Hannes Ametsreiter übers Wandern und Wegwerfen.
Giga auf dem Gipfel: Hannes Ametsreiter liebt die Natur und seinen Job als CEO von Vodafone Deutschland. Er fordert Loyalität statt Wegwerf­mentalität – auch im Marketing. “Wir müssen auch in der Kunden­beziehung auf Nach­haltig­keit setzen”, sagt er im Gespräch mit Peter Turi durchaus selbstkritisch. Für das Interview in der turi2 edition #16 wandern Ametsreiter und Turi auf dem Kitzbühler Horn. Sie sprechen u.a. über polarisierte Plattformen und Ametsreiters positive Prognosen für eine Zukunft, in der die Technik den Menschen dient – und nicht umgekehrt.
weiterlesen auf turi2.de, issuu.com (Interview im E-Paper lesen)

Zahl des Tages: Über 100 Mio Betrugs-SMS mit der “Smishing”-Masche wurden 2021 im Telekom-Netz verschickt. Die Nachrichten weisen auf ein angebliches Paket, Gewinn­spiel oder Video hin. Der Link führt auf dubiose Webseiten, wo die Betroffenen Apps herunter­laden sollen, die oft Schad­software sind.
heise.de


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Agenda 2022: Was kommt. Was bleibt. Was wirklich wichtig wird. Die schwarze Ausgabe ist diesmal eine grüne: Die turi2 edition #16 Agenda 2022 widmet 200 Seiten dem Thema Nachhaltigkeit und Langlebigkeit. Wir stellen Menschen, Medien und Marken vor, die ein Konzept für die Zukunft haben. Wir befragen kluge Köpfe und suchen mit ihnen nach besserer Kommunikation für eine bessere Welt.
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– NEWS –

Nein danke: Die “FAS” hat ein Interview mit Bastian Schweinsteiger und Autor Martin Suter abgelehnt, berichtet Feuilleton-Chefin Julia Encke. Das Management des Ex-Fußballers wollte “über die übliche Autorisierung des Wortlauts hinaus” vor der Veröffentlichung auch Titel, Vorspann und Bild­unterschriften gegenlesen. “Wir haben abgesagt”, schreibt Encke. Die “Welt am Sonntag” bringt heute einen ganzseitigen Auszug des Buchs als Vorabdruck, in der “Zeit” ist in dieser Woche ein Doppel-Interview mit Suter und Schweinsteiger erschienen – zu welchen Bedingungen, ist nicht bekannt.
“FAS”, S. 39 (Paid)


Australian Closed: Australien macht die Ausweisung von Tennis-Star Novak Djokovic offiziell. Der Welt­rang­listen­erste muss das Land verlassen und darf nicht an den Australian Open teilnehmen. Der Titel-Verteidiger ist nicht gegen Corona geimpft. Australien hatte ihm daraufhin die Einreise verweigert. Das Bundes­gericht bestätigt nun eine Entscheidung des Einwanderungs­ministers.
sueddeutsche.de, abc.net.au


RTL Nederland setzt die TV-Show “Voice of Holland” nach Vorwürfen sexuell übergriffigen Verhaltens vorerst ab. Die Anschuldigungen richten sich u. a. gegen Bandleader Jeroen Rietbergen, den Lebensgefährten von Show-Masterin Linda de Mol. Er ist mittlerweile zurückgetreten, gegen einen weiteren Musiker haben Betroffene Anzeige erstattet.
dwdl.de, t-online.de


Funkt dazwischen: Die US-Luft­fahrt­aufsicht FAA verschiebt die Einführung von 5G an US-Flughäfen um zwei Wochen. Grund: Bei Boeings 787 könnte der neue Mobil­funk­standard die Systeme der Flugzeuge beeinträchtigen und den Bremsweg auf nassen oder verschneiten Lande­bahnen verlängern.
spiegel.de


Jean-Jacques Beineix, 75, ist tot. Der französische Filmemacher ist am Donnerstag gestorben, berichtet sein Bruder der Nachrichten­agentur AFP. Seine Filme “Diva” und “Betty Blue” machten ihn zu einem der wichtigsten Wegbereiter des französischen Kinos der 80er- und 90er-Jahre.
spiegel.de


Nino Cerruti, 91, ist tot. Der italienische Mode­schöpfer starb in einem Krankenhaus in der Region Piemont, berichtet AFP. Cerruti galt als Pionier der Konfektions­mode für Männer. Er kleidete viele Hollywood-Stars ein und war offizieller Designer des Ferrari-Teams in der Formel 1.
stern.de


Meistgeklickter Link am Samstag: Gabor Steingart erweitert seine Medien-Flotte um neue Podcasts und ein zweites Schiff.
turi2.de

– DEBATTE –

“Ich wünsche mir, dass innerhalb der Wissenschaft eine Diskussion angestoßen wird, wie Standards für die Wissenschafts­kommunikation definiert werden können und für die Wissenschaftler verbindlich werden.”

Virologe Christian Drosten sagt im “Tagesspiegel”, die Wissenschaft müsse bei öffentlichen Auftritten “erkennbar” zwischen Meinungen und fakten­basierten Aussagen unterscheiden.
tagesspiegel.de


“Dieses Chaos um Djokovics Einreise wäre vermeidbar gewesen. Zumindest dann, wenn man sich vorher darüber einig gewesen wäre, ob für einen berühmten Sportler die gleichen Regeln gelten sollen wie für alle anderen auch – oder eben nicht.”

ZDF-Moderatorin Lena Kesting findet, die mediale Kritik an Novak Djokovic greift zu kurz. Auch der australische Tennisverband, der Bundesstaat Victoria und die nationalen Behörden gäben “ein trauriges Bild” ab.
tagesspiegel.de


Männer sind mitgemeint: Die Abschaffung des “Fräuleins” vor 50 Jahren zeige, dass bei Veränderungen der Sprache “Geduld” gefragt ist, sagt Sprach­wissen­schaftlerin Luise Pusch im “Spiegel”. Sie glaubt, dass “irgendwann die Vernunft gewinnt” und das generische Maskulinum ausstirbt. Wenn ein Thema Frauen betreffe, dauere es immer “mindestens 40 Jahre, bis sich etwas ändert”.
spiegel.de (Paid)

Kein Vergleich zu früher: Die ehemalige Justiz­senatorin von Hamburg und Berlin, Lore Maria Peschel-Gutzeit, will die historische Diskussion um das Wort “Fräulein” hingegen nicht auf die heutige Gender-Debatte übertragen. Sternchen und Striche findet sie “zu künstlich”. Sie plädiert dafür, immer beide Geschlechter zu nennen.
“Welt am Sonntag”, S. 11 (Paid)


– INSPIRATION –

Hör-Tipp I: ARD und ZDF sollten nicht dazu gezwungen werden, nur noch Unterhaltungs-Formate mit Bildungs­auftrag zu produzieren, sagt Klaudia Wick von der Deutschen Kinemathek im Übermedien-Podcast. Ohne “Wetten, das..?”, Fußball und Helene-Fischer-Shows entstünde eine “Monokultur”, die dem “Gemeinsinn” der Gesellschaft nicht gerecht wird.
uebermedien.de (29-Min-Audio)


Hör-Tipp II: Die Journalistin Edda Schlager lebt seit vielen Jahren in Kasachstan und berichtet im “BR24 Medien­magazin” von einer Art “Agreement” zwischen Medien und Staat, bei welchen Themen Journalistinnen Gefängnis droht. Kritische Beiträge zu Panama- und Pandora-Papers etwa seien tabu.
ardaudiothek.de (25-Min-Audio)


Lese-Tipp: Der Getränke­hersteller Eckes-Granini wirft Edeka vor, das Design einer Saft­flasche kopiert zu haben. “Das ist schon ein kleiner Wirtschafts­krimi”, sagt Juristin Heidi Kneller-Gronen in der “Wirtschafts­woche”. Sie rät Marken­verantwortlichen, neue Produkte “einmal ihrer Groß­mutter vorzulegen”. Wenn die sage, es sei zu ähnlich, “dann ist es vermutlich ähnlich”.
wiwo.de


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Ein paar Wochen komplett rauskommen, Körper und Geist stärken – auch nicht-medizinisch notwendige Kurreisen werden immer beliebter. Doch wie läuft eine Kur ab und mit welchen Kosten ist zu rechnen? Redakteurin Sabine Storch hat die wichtigsten Infos rund um Kurreisen hier zusammengefasst.


– BASTA –

Dr. Fälscher: YouTuber Marvin Wildhage wollte 2020 beweisen, dass er sich einen Doktor-Titel einfach erschleichen kann. Mithilfe einer gefälschten Promotions­urkunde beantragte der damals 24-Jährige einen neuen Ausweis in einer Berliner Behörde. Den “Dr.” im Perso bekam er – und nachträglich eine Anzeige wegen Urkunden­fälschung sowie 3.200 Euro Strafe.
youtube.com (4-Min-Video, Verurteilung), youtube.com (9-Min-Video, Fälschung), bild.de


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