Von Tim Gieselmann, Markus Trantow und Björn Czieslik.
“Ein Jahr wie ein Knacks” – Giovanni di Lorenzo über 2020, Solidarität und Streitkultur.
Fehlstart und Hoffnung: “Jeder Mensch verträgt nur eine überschaubare Dosis an bedrohlichen Nachrichten.” Im turi2 Podcast zieht Giovanni di Lorenzo Bilanz des Krisenjahres 2020. Der “Zeit”-Chefredakteur sieht in der Corona-Pandemie einen “Knacks für die ganze Menschheit”. Auch in seiner Familie hat die Krankheit tiefe Spuren hinterlassen – zwei Familienmitglieder, davon ein naher Verwandter, sind an dem Virus gestorben. Trotzdem glaubt di Lorenzo, dass im kollektiven Gedächtnis der Menschen auch das Gute gespeichert bleibt, etwa Solidarität und eine neue Arbeitskultur. Im Zeit-Verlag wird in der Krise beides gelebt: 35 Mitarbeiter*innen haben zwei Monate lang freiwillig auf Teile ihres Gehalts verzichtet – aus Solidarität mit den Kolleg*innen in Kurzarbeit. Genauso freiwillig ist die Option, aus dem Home Office zu arbeiten.
Im Podcast sagt Giovanni di Lorenzo außerdem, was er vom “Quotenfrauen”-Titel des “stern” hält, und spricht über die Angst vor Shitstorms und Skandalisierungen. Das Gespräch erscheint am 14. Januar in erweiterter Form in der turi2 edition #13.
(Foto: Johannes Arlt für die turi2 edition)
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Verfassungsschutz hat V-Leute in der AfD und ihrer Parteijugend.
Im Visier: Der Verfassungsschutz rekrutiert in einigen Bundesländern V-Leute in der AfD und ihrer Parteijugend, berichtet die “FAS”. Partei und Behörden bestätigen das. Jörg Müller, Verfassungsschutzleiter in Brandenburg, sagt offen, dass er sich “über die Zugangslage aktuell nicht beklagen kann”. Die Verfassungsschutzbehörden wollen Ende des Jahres eine bundesweit einheitliche Einstufung der AfD vornehmen, erwartet wird eine Hochstufung zum “Verdachtsfall”.
weiterlesen auf turi2.de, faz.net
Zahl des Tages: Lautstarke 133.000 Menschen haben am Samstag in Paris gegen Polizeigewalt und für Pressefreiheit demonstriert, sagt das französische Innenministerium. Die Veranstalter sprechen gar von 500.000 Teilnehmer*innen. Ihr Protest richtet sich gegen ein neues Gesetz, das Filmaufnahmen von Polizei-Einsätzen unter bestimmten Umständen strafbar macht.
stern.de
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– NEWS –
ARD stellt die Prime-Time-Familienserie Um Himmels Willen nach rund 20 Jahren ein. Es sei “Zeit für Neues”, sagt ARD-Serienchefin Jana Brandt. DWDL attestiert der Serie bis heute gute Quoten, “Bild” vermutet zu wenig Zuschauer*innen in der werberelevanten Zielgruppe als Grund fürs Aus. Die Dreharbeiten für die 20. Staffel laufen noch bis zum 10. Dezember, die Ausstrahlung ist fürs Frühjahr geplant.
dwdl.de, presseportal.de, bild.de (Paid)
Rundfunkbeitrag: Eine Mehrheit der Deutschen lehnt die geplante Beitragserhöhung ab, sagt eine Umfrage des Marktforschers Insa. 53,7 % befürworten das angekündigte Veto von CDU und AfD in Sachsen-Anhalt, 19,8 % sind dagegen. In den ostdeutschen Bundesländern ist die Ablehnung besonders groß.
bild.de, turi2.de (Background)
Taxi-Gewerbe rechnet ohne weitere Hilfen mit dem Verlust von 80.000 Jobs, warnt der Bundesverband Taxi in einem Brief an Peter Altmaier und Olaf Scholz. Bestehende Hilfspakete erreichten die Branche nicht in ausreichendem Maße. Allein in Berlin sei bereits rund ein Achtel der Taxis dauerhaft abgemeldet worden.
wiesbadener-kurier.de, turi2.de (Background)
David Prowse, 85, ist tot. Der britische Schauspieler starb am Samstag, berichtet die BBC. Er war vor allem als Darsteller von Darth Vader in der ersten Star-Wars-Trilogie bekannt. Die Rolle bekam David Prowse, der vor seiner Schauspielkarriere Bodybuilder war, aufgrund seiner Körpergröße von rund zwei Metern.
focus.de, spiegel.de, bbc.com
Meistgeklickter Link am Samstag: Ex-“Welt”-Chefredakteur Jan-Eric Peters blickt besorgt auf die Diskrepanz zwischen steigenden Anforderungen und stagnierendem Gehalt im Journalismus.
liqid.de
“Wir werden das Büro als Alternative nutzen, wenn uns zuhause mal die Decke auf den Kopf fällt. Aber wir werden nicht mehr ins Büro gehen, weil wir es müssen.”
Elke Frank, Personalvorständin bei der Software AG, prognostiziert im Netzpiloten-Interview eine “hybride Arbeitswelt, die uns von einem festen Raumsystem befreit.”
netzpiloten.de
“Es wäre mir am liebsten, wenn die Leute irgendwann mein Gesicht sehen und es mit guter Schauspielerei verbinden und nicht mit dem ätzenden Rollstuhl.”
Schauspieler Samuel Koch sagt im “Bild am Sonntag”-Interview, er will nicht für immer der Mann sein, “der damals bei ‘Wetten, dass..?’ auf die Schnauze gefallen ist”. Seit dem Unfall im Dezember 2010 sitzt Koch im Rollstuhl.
bild.de (Paid)
– BACKGROUND –
Frankreich: Präsident Emmanuel Macron inszeniert sich im Ausland als Kämpfer für Pressefreiheit, schränkt sie im eigenen Land aber ein, kritisiert Michaela Wiegel in der “FAS”. Das neue Sicherheitsgesetz stellt das Filmen von Polizei-Einsätzen unter Strafe. Die Presse werde dadurch kriminalisiert.
faz.net (Paid)
Black Friday spült Online-Händlern in Deutschland 56 % mehr Umsatz in die Kassen als 2019, sagen Daten des Zahlungsdienstleisters Klarna. Die Zahl der verkauften Elektronikartikel liegt 3.554 % über dem Wert eines Durchschnitts-Tages. Die gesamte “Black Week” setzt 60 % mehr um als 2019.
businessinsider.de
Lese-Tipp: Charli D’Amelio hat sich mit mehr als 100 Mio Followern zur größten Influencerin bei TikTok hochgetanzt. Mittlerweile ist sie bei der Hollywood-Agentur United Talent unter Vertrag. Ihre Schwester Dixie hat 44 Mio TikTok-Follower, die Eltern kümmern sich um die Social-Media-Strategie der Familie.
spiegel.de, turi2.de (Background)
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Die Bloggerin und Ernährungsberaterin Adaeze Wolf liefert künftig sowohl in der gedruckten rtv als auch online bei rtv.de Tipps rund um die Themen Ernährung, Bewegung und Achtsamkeit. Zum Start der Zusammenarbeit hat rtv-Chefredakteur Matthias Roth im Interview mit Adaeze gesprochen.
www.rtv.de.
– BASTA –
Sparflamme: Entwicklungsminister Gerd Müller bekommt die Folgen seines luxuriösen Reisealltags zu spüren. “Bild am Sonntag” hatte berichtet, dass er statt Fachpolitiker*innen lieber seine Frau mit auf Dienstreisen nehme, Luxus-Hotels bevorzuge und sich auch schonmal Schwarzbrot einfliegen lasse. Konsequenz: Der Haushaltsausschuss kürzt ihm das Taschengeld – nun reicht es nur noch für Schwarzbrot.
bild.de
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