Sophie Passmann rechnet mit Antisemitismus auf Instagram ab.


Hate-stagram: Sophie Passmann knöpft sich im "Zeit Magazin" den Antisemitismus auf Instagram vor. Die Plattform sei "für den politischen Diskurs völlig unbrauchbar", denn dem Algorithmus seien kritische Kommentare kleiner Accounts egal: "Er interessiert sich für das Herz-Emoji von Gigi Hadid." Zwischentöne lasse das Netzwerk nicht zu, nur bei klaren Gut-Böse-Schemata funktioniere ein Positionierung. Sie schreibt, dass "was sich auf Instagram als Politik ausgibt" oft entweder "Gratismut oder Propaganda" ist. Etliche Promi-Accounts mit Millionen Followern hatten im Israel-Palästina-Konflikt u.a. einen judenfeindlichen Comic geteilt.

Passmann kritisiert zudem die kulturelle Notwendigkeit für Stars, auf Instagram Stellung zu beziehen. Der Zeitgeist verlange von ihnen, sich politisch zu positionieren und mit ihrer Haltung die Erwartung der Fans zu erfüllen. So werde "politische Meinungsäußerung" zu "einem weiteren Produkt". In diesem Klima bedeute verantwortliches Handeln aber eigentlich, sich der Macht der eigenen Reichweite bewusst zu sein, dem Druck zur Positionierung nicht nachzugeben und für Fehler wie das Teilen antisemitischer Inhalte geradezustehen.
zeit.de (Paid)