Der Club der Meinungsmacherinnen.

Christian Klein bei turi2:

  • Auswertung: Markus Krebber bester Linked-in-Kommunikator der großen CEOs.

    Linked-Win: Der RWE-Boss Markus Krebber ist Palmerhargreaves zufolge auch 2023 wieder der beste Linked-in-Kommunikator der wichtigsten CEOs Deutschland. Dahinter liegen Telekom-Chef Tim Höttges und Manas Human vom IT-Dienstleister Nagarro, die im Vergleich zu 2022 Plätze tauschen. Es folgen Christian Klein von SAP, Allianz-Chef Oliver Bäte und Siemens-Boss Roland Busch.
    horizont.net (€)

  • Promis und Kinderbuch-Autorinnen beziehen in “stern” und “Zeit” Stellung gegen Rechts.

    Konter gegen Rechts: Mehr als zwei Dutzend Promis aus Show, Wirtschaft und Gesellschaft positionieren sich im “stern” gegen Rechts­extremismus. In der “Zeit” schreiben 20 Kinder- und Jugend­buch­autorinnen über ihren Umgang mit der aktuellen politischen Lage. An der Spitze der “stern”-Testimonials steht Schlagersängerin Helene Fischer, die schreibt: “Diskriminierung, Rassismus, Hass und Gewalt vergiften unsere Gesellschaft. Wir müssen unsere Werte und unsere Demokratie jetzt verteidigen und dürfen das Feld nicht den Anti­demokraten über­lassen.” Moderator Florian Silbereisen appelliert: “Wir müssen dafür sorgen, dass niemand Angst haben muss – egal, woran er glaubt, woher er kommt oder wen er liebt.” Panikrocker Udo Lindenberg sieht in den Anti-Rechts-Demos der vergangenen Wochen eine klare Botschaft an die Politik: “Menschenrechte statt rechte Menschen, bunt statt braun, Naziland ist abgebrannt, und das soll auch so bleiben.” Auch Führungs­kräfte aus der Wirtschaft äußern sich: Weleda-Chefin Tina Müller schreibt: “Geschichte darf sich nicht wiederholen. Nie wieder ist jetzt!” SAP-Chef Christian Klein gibt mit Blick auf den Fachkräfte­mangel zu bedenken: “Wir müssen in Deutschland sehr vorsichtig sein, dass wir nicht irgendeine Form von Diskriminierung zulassen oder uns mehr auf die rechte Seite bewegen, denn wir brauchen Talente.”

    Kinder­buch­autorin Cornelia Funke schreibt in der “Zeit”, sie habe lange gedacht, Deutschland sei “immun gegen faschistische Versprechen”, die Ereignisse der Vergangenheit müssten “doch ein mächtiger Impfstoff sein, der jedes rechte Virus sofort abtötet”. Selbst­kritisch fragt sie: “Haben wir zu selten von Helden erzählt, die eine andere Sprache sprechen, anders aussehen, andere Dinge glauben als wir?” “Sams”-Erfinder Paul Maar erinnert sich an seine Kindheit im Zweiten Weltkrieg, in der er sich “oft lesend in eine Fantasie­welt geträumt” habe, um “das Elend um mich herum” zu vergessen. Er hoffe, dass seine Bücher Kindern heute “eine innere Insel bieten, auf der sie sich zurückziehen und beschützt fühlen dürfen”.
    stern.de (€), t-online.de (Zusammenfassung), zeit.de (€)

    (Foto: Cover “Stern”, Screenhot “Zeit”; Montage: turi2)

  • SAP baut um: 8.000 Stellen sollen wegfallen.

    SAP kündigt die Streichung von 8.000 Stellen an. Die Maß­nahme ist Teil eines größeren Um­baus, mit dem sich der Soft­ware-Konzern auf “Wachs­tums­bereiche” wie KI fokussieren will, teilt Vorstands-Chef Christian Klein mit. Gleich­zeitig sollen neue Stellen ent­stehen, die Zahl der Mit­arbeitenden von 107.600 solle stabil bleiben. SAP hat im ver­gangenen Jahr 31,2 Mrd Euro um­ge­setzt, ein Plus von 6 %. Der Gewinn steigt um 13 % auf 8,7 Mrd Euro.
    handelsblatt.com (€)

  • Bündnis Sahra Wagenknecht wird von Wagenknecht und Amira Mohamed Ali geführt.

    Wagen­knechte: Die Partei von Sahra Wagenknecht wird künftig von der Namens­geberin sowie der früheren Linken-Politikerin Amira Mohamed Ali geführt. Als General­sekretär agiert Christian Leye, eben­falls Ex-Linke. In den Europa­wahl­kampf zieht die Partei mit dem ehe­maligen Linken EU-Abgeordneten Fabio De Masi und Thomas Geisel, früher SPD-Mitglied und Ober­bürger­meister von Düsseldorf. Programmatisch bewegt sich die Partei sozial- und wirtschaftspolitisch im linken Spektrum, gesellschaftlich sind die Positionen konservativ. Die Partei hat inzwischen 1,4 Mio Euro an Spenden eingesammelt – die Mehrzahl in Form von Kleinspenden.
    faz.net, tagesspiegel.de

  • Zitat: Kinder sollten auf den Wettbewerb vorbereitet werden, meint SAP-CEO Christian Klein.

    “Wir sollten unsere Kinder auf den Wettbewerb vorbereiten, denn mit dem werden sie später in jeder Firma, Branche und in jedem Winkel der Erde konfrontiert.”

    SAP-Chef Christian Klein sagt im Gespräch mit dem “Focus”, dass die Bereit­schaft zu Leistung und Wettbewerb schon in der Schule gefördert werden sollte: “Ich habe mich auf dem Fußball­platz früher auch viel über Niederlagen geärgert, dann aber auch immer wieder überlegt: Was können wir, was kann ich besser machen?”
    “Focus” 49/2023, S. 48-51 (€)

  • Aus der zweiten Reihe – Wie sich das neue Sport-Portal Dyn etablieren will.


    Schöne neue Sportwelt: Im August ist der vom ehemaligen DFL-Manager
    Christian Seifert gegründete Sport-Streaming­dienst Dyn gestartet, der sich auf Hand­ball, Basket­ball, Volley­ball, Tisch­tennis und Hockey konzentriert. Die Plattform ist eine “auf den ersten Blick übersichtliche Welt ohne besonderen Schnick­schnack”, schreibt Journalist Thomas Gehringer (rechts im Bild) bei epd Medien. Sympathisch sei, dass es keine Hierarchie der Ligen und Vereine gebe und “ein Spitzen­spiel im Hand­ball nicht größer angekündigt wird als ein Abstiegs­duell im Tisch­tennis”. Um ein größeres Publikum zu erreichen, bräuchte Dyn aber Länder­spiel­rechte, analysiert Gehringer. Zudem vermisst er kritische Recherchen und journalistische Distanz. turi2 veröffentlicht seinen Beitrag in der Reihe Das Beste aus epd Medien bei turi2.

    Von Thomas Gehringer / epd Medien

    Es gibt noch Welten jenseits des Fußballs. Die neue kleidet sich in die Grundfarbe Blau, ist nach einer alten physikalischen Einheit für Kraft benannt und klingt wie ein besitzanzeigendes Fürwort: Dyn (gesprochen: Dein) ist das neue Streamingportal von Axel Springer und dem früheren DFL-Geschäftsführer Christian Seifert, das Ende August seinen Betrieb aufnahm. Das kumpelhafte Duzen ist keine übertriebene Ranschmeiße, denn wenn man sich durch die Formate in den hier versammelten Sportarten Handball, Basketball, Volleyball und Tischtennis zappt, wird klar: Hier duzen sich alle, Moderatorinnen und Kommentatoren, Sportlerinnen und Sportler.

    Es dominiert eine harmlos-fröhliche Nahbarkeit, die Gemeinde versammelt sich, und man fragt sich schnell: wer soll das jemals sehen wollen – außer den jeweiligen Fans? Sympathisch jedenfalls, dass auf dem Dyn-Portal eine Hierarchie der Ligen und Vereine nicht erkennbar ist, dass ein Spitzenspiel im Handball nicht größer angekündigt wird als ein Abstiegsduell im Tischtennis und dass die Volleyballerinnen von den Ladies in Black Aachen nicht weniger wert zu sein scheinen als zugkräftige Vereine wie der THW Kiel im Handball oder Bayern München im Basketball.

    Wer sich also das Abo für 150 Euro im Jahr (14,50 Euro pro Monat kostet das monatlich kündbare Abo) leistet, wird in eine auf den ersten Blick übersichtliche Welt ohne besonderen Schnickschnack geleitet. Dyn präsentiert sich aufgeräumt, unterteilt in rechteckige Kästchen, sauber angeordnet in geraden Reihen. Man wird weder mit Werbebannern noch mit marktschreierischen Schlagzeilen belästigt. Die zweite Liga des Sports, ganz nüchtern optimiert für die mobile Nutzung.

    Der Bildschirm, der in dem kleinen Dyn-Studio im Düsseldorfer Medienhafen an der Wand hängt, hat die Form eines übergroßen Smartphones. Die Grundfarbe im Studio ebenso wie in der App oder auf der Website ist Blau, aber die bunten Vereinslogos in der “Live & Demnächst”-Übersicht oder die quadratischen Flächen in Rot (Tischtennis), Orange (Basketball), Türkis (Handball) und Blassgelb (Volleyball), die für verschiedene Talk- und Highlightformate stehen, sorgen dafür, dass das Dyn-Portal nicht allzu kalt wirkt. So bunt, wie die Farben suggerieren, ist die Formatwelt bei genauerem Hinsehen aber nicht.

    Länderspielrechte fehlen
     
    Dyn hat Großes vor, will “Home of Handball” und “Home of Basketball” werden sowie “nachhaltig die deutsche Sport- und Medienlandschaft positiv verändern”, wie Seifert im Juli sagte. Im Schatten des übermächtigen Fußballs will sich Dyn als zentrales Portal für die zweite Reihe etablieren. Der Anfang ist gemacht, aber der Weg zur “Heimat” ist noch weit, denn um wirklich über die Fanbasis der Vereine hinaus Publikum zu gewinnen, bräuchte es wohl Länderspielrechte. Und über die verfügen weiterhin andere.

    Den sensationellen Siegeszug der deutschen Männer bei der Basketball-WM im Sommer konnte man nur bei Magenta TV verfolgen, für das Endspiel hatte das ZDF eine Sublizenz von der Telekom erworben. Und wenn im Januar 2024 die Handballeuropameisterschaft der Männer in Deutschland stattfindet, sind die Spiele bei ARD und ZDF frei empfangbar. Auch Länderspiele im Volleyball und im Hockey sind über Dyn nicht zu empfangen, obwohl die Plattform die Rechte an den Bundesligaspielen hat.

    Im September konnte Dyn immerhin die Mannschaftseuropameisterschaften im Tischtennis zeigen, bei denen das deutsche Frauenteam Gold und die Männer Silber gewannen. Die Spiele, von denen einige mitreißend waren, kann man sich bei Dyn immer noch in kompletter Länge anschauen – allerdings auch kostenlos auf der Website der Europäischen Tischtennisvereinigung ETTU.

    Publizistische Macht von Springer
     
    Exklusivität ist im digitalen Zeitalter nicht mehr alles. Die Ligen erhoffen sich auf allen Ebenen mehr öffentliche Aufmerksamkeit. Dabei soll nicht nur die publizistische Macht des Springer-Konzerns genutzt werden, der neuerdings Livespiele der Handball- und Basketball-Bundesligen der Männer streamt, um das mäßig erfolgreiche “Bild TV” zu pushen. Auch “Sport Bild” berichtet plötzlich ausführlicher über die Sportarten als bisher.

    Es sollen deutlich mehr Videos, Interviews und andere Formate produziert werden, die andere Medienhäuser, aber auch die Vereine und Ligen selbst auf ihren Online-Seiten oder in den sozialen Netzwerken einsetzen können. Einzelne Livespiele sind außerdem weiterhin kostenlos auch in den Dritten Programmen der ARD oder bei Sport1 zu sehen. Gleichzeitig lockte Dyn mit dem Versprechen, zehn Prozent des eigenen Umsatzes zur Nachwuchsförderung an die jeweiligen Ligen auszuzahlen.

    Der Ruf von Dyn-Gründer Seifert, der bis 2021 mehr als 16 Jahre lang als Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) tätig war und für lukrative Fernsehverträge gesorgt hatte, ist für die Geschäftsstrategie sicher nicht hinderlich. Springer und Seifert – “in dieser Konstellation ist das schon irgendwie ein Killer”, sagte Stefan Holz, Geschäftsführer der Basketball-Bundesliga, Ende September dem Sport-Informations-Dienst. Da hatte sich die “EasyCredit BBL”, wie die Männer-Bundesliga im Sportmarketing-Deutsch heißt, gerade für einen Wechsel von Magenta TV zu Dyn entschieden.

    Zahlen zu Abonnenten und Reichweiten werden zwei Monate nach Sendestart nicht veröffentlicht, weder von Dyn selbst noch von den Ligen. Aber ein Wechsel zu einem anderen Pay-Anbieter ist immer auch mit einigem Risiko verbunden, denn ein Abonnentenstamm will erst aufgebaut sein. “Dyn hat quasi wieder bei null angefangen. Bei der alten Pay-Reichweite, die sich über neun Jahre aufgebaut hat, sind wir nach wenigen Wochen natürlich noch nicht”, sagt Holz dem epd. Alles andere, also die Reichweite vor der Paywall durch kostenlose digitale Inhalte im Netz wie Highlight-Clips oder Interviews, werde nun jedoch massiv gesteigert. “Wir wollen rauskommen aus der Blase – und das funktioniert definitiv”, erklärt Holz.

    “Schulhoftaugliche” Formate gesucht
     
    Manche Basketballfans haben ihren Unmut über den Wechsel zu Dyn bekundet, doch Holz ist nicht beunruhigt. Die Kritiken seien “weit entfernt von einem Shitstorm und völlig normal und erwartbar”. Der Geschäftsführer selbst sieht allerdings in Bezug auf die technische Qualität der mit KI-Software automatisch generierten Highlight-Videos bei Dyn “noch Reserven”. Für die Zukunft hofft er auf “Formate, die schulhoftauglich sein müssen”, also Gesprächsstoff sind bei Kindern und Jugendlichen.

    Auch “neue Gesichter” wären nicht schlecht. “Den Icke suchen doch irgendwie alle. Da braucht man aber Geduld”, sagt Holz. Er spielt an auf Christoph “Icke” Dommisch, der als Netzreporter bei der ProSiebenSat1-Sendung “ran NFL” unter jungen Football-Fans zu einer Art Kultfigur geworden ist.

    Im Basketball zeigt Dyn auch die Spiele im Pokal sowie in der Champions League. Frauenwettbewerbe sind allerdings nicht bei Dyn zu sehen, ebenso wenig wie die anderen europäischen Ligen der Männer. Die Rechte an EuroLeague und EuroCup hält weiterhin die Telekom mit ihrem Portal Magenta TV.

    Die größte Abdeckung erreicht Dyn im Handball. Das Angebot umfasst neben der “Liqui Moly HBL” der Männer auch die Frauen-Bundesliga, die 2. Liga sowie Champions und European League (jeweils Frauen und Männer). Für den Sechsjahresvertrag mit der Handball-Bundesliga (HBL) musste Dyn rund 100 Millionen Euro zahlen. Ein Handballspiel war auch die erste Liveübertragung bei Dyn. Blöd nur, dass der Supercup am 23. August zwischen dem THW Kiel und den Rhein-Neckar Löwen nicht für alle Nutzerinnen und Nutzer ein Vergnügen war, weil es zu Störungen kam, beim Login und auch während des Spiels bei der Übertragungsqualität in bestimmten Browsern.

    Technische Schwierigkeiten
     
    In den ersten Wochen musste Dyn die Übertragungen einzelner Spiele sogar abbrechen oder absagen. Auch bei den technischen Empfangsmöglichkeiten musste Dyn noch nachbessern, erst seit Ende Oktober ist das Angebot auch über den Fire-TV-Stick von Amazon empfangbar.

    Oliver Lücke, Sprecher der Handball-Bundesliga, sagt im Gespräch mit dem epd: “Bei der Sendequalität einzelner Spiele gab es das ein oder andere Defizit. Insgesamt sind wir sehr zufrieden und arbeiten mit den Kolleginnen und Kollegen intensiv an Verbesserungen. Fest steht, dass die Spiele beider Bundesligen noch nie mit mehr innovativer, moderner Technik produziert wurden. Hier setzen wir mit Dyn Maßstäbe.” Tatsächlich lassen sich zum Beispiel über interaktive Tools im Livebild statistische Werte für die Teams und einzelne Spieler abrufen.

    Dyn selbst beschäftigt nach eigenen Angaben “circa 60 Vollzeitangestellte”. Die Bilder in den Topligen in Handball und Basketball liefert ein global agierender Dienstleister, NEP, dessen Zentrale in Pittsburgh und dessen deutsche Niederlassung in München beheimatet ist. Die weniger aufwendigen Übertragungen etwa in der 2. Handball-Bundesliga oder in Volleyball, Tischtennis und Hockey produziert das Düsseldorfer Unternehmen Spontent in Zusammenarbeit mit den Vereinen vor Ort.

    Die Folge ist allerdings auch, dass es keine einheitliche Qualität, sondern eine große Spannweite gibt – auch in der journalistischen Begleitung. Eher kurios muteten zum Beispiel die semiprofessionellen Liveübertragungen im Feldhockey an, die offenkundig mit nur wenigen Kameras und Kommentatoren aus den gastgebenden Vereinen organisiert wurden.

    Kritik an nun kostenpflichtigen Livestreams
     
    Kritische Stimmen von Fans gab es auch im Tischtennis, da für bisher kostenlose Livestreams nun Abogebühren anfallen. Thomas Ohl von der Tischtennis Bundesliga (TTBL) verweist jedoch auf die verbesserte Produktionsqualität durch Spontent und eine noch umfangreichere Tischtennisberichterstattung von Dyn. Alle Spiele würden nun mit einem einheitlichen Standard, mit verschiedenen Kameraperspektiven und Slow.-Motion-Aufnahmen produziert. Außerdem werde die Berichterstattung sowohl live als auch in Form von Hintergrundberichten hochwertiger präsentiert und umfangreicher gestaltet. Die TTBL sei mit dem Start zufrieden und sieht sich “mit Dyn für die Zukunft gut aufgestellt”.

    Ähnlich ist die Situation in der Handball-Bundesliga der Frauen (HBF). Sprecher Tim Andler erklärt, auch hier seien die Produktionsstandards zu dieser Saison angehoben worden. So werde nun mit vier Kameras gestreamt. Den Fan-Ärger, dass die Liverechte nun bei einem Pay-Anbieter liegen, mildern einige weiterhin frei empfangbare Spiele bei Eurosport und Sportdeutschland.TV. Auch Andler spricht von einem “gelungenen Start der Kooperation” mit Dyn.

    Die neue Sportpattform gibt zwar keine Zahlen bekannt, doch Sprecherin Julia Päschke-Bergander sagt dem epd, dass Dyn bisher jedenfalls nicht unter den eigenen Zielvorgaben bleibe: “Wir sind mit unserem Start sehr zufrieden.” Und: “Wir wachsen täglich.” Es gebe eine stetig steigende Nutzung über alle Geräte hinweg. Die Nutzung von Formaten wie “Kretzsche & Schmiso” und die Reaktion darauf seien sehr zufriedenstellend und zeigten, “dass diese Sportarten viele Fans haben, die an einer redaktionellen Begleitung über das reine Livespiel hinaus interessiert sind”.

    Die kostenfreien YouTube-Kanäle von Dyn hatten Ende Oktober jeweils vierstellige Abonnentenzahlen: Spitzenreiter war Dyn Handball mit 8.790 Abonnenten, Dyn Tischtennis kam auf 2.490.

    Nachbesserungen angekündigt
     
    Päschke-Bergander kündigt auch Nachbesserungen an: “Die Highlights der Spiele werden wir demnächst in neuer Form präsentieren. Wir stellen auch fest, dass wir gemeinsam mit den Ligen einige technische Herausforderungen meistern müssen, zum Beispiel an kleineren Standorten oder älteren Hallen. Das ist unabdingbar, um dauerhaft eine professionelle und verlässliche Medienproduktion zu ermöglichen.” Dyn peile zudem eine Erweiterung des eigenen Angebots an: “Wenn der Erwerb der Rechte an internationalen Turnieren wirtschaftlich sinnvoll ist, dann ist Dyn definitiv auch daran interessiert.”

    Rund um Liverechte und Social-Media-taugliche Highlight-Clips baut Dyn eine Formatwelt auf, die vor allem auf Insider-Expertise und Nähe zu den Stars setzt. Vielfach werden ehemalige Sportler journalistisch tätig, man kennt das vom Fußball. Da gibt es einfache Vodcasts wie “Captain & Coach” mit dem ehemaligen Trainer Stefan Koch und Ex-Profi Basti Doreth, die sich aus der Ferne an ihren Bildschirmen über die sportliche Situation in der Basketball-Bundesliga unterhalten. Zudem gibt es wöchentliche Magazine, die aus dem Düsseldorfer Studio recht brav und weitgehend unkritisch das Geschehen am vergangenen Wochenende aufbereiten. Mit begrenztem Aufwand wird hier verwertbarer Content für die verschiedenen Ausspielwege geschaffen.

    Dyn knüpft auch an bereits in den jeweiligen Communitys bekannte Angebote an, etwa bei “Dyn Skill” mit Basketballer Paul Gudde, dessen Youtube-Channel 15.500 Abonnenten hat und der nun auch bei Dyn in kurzen Videos Spielzüge und Bewegungsabläufe erläutert und praktisch vorführt.

    Ambitioniertere Formate sind “Dyn 360” oder “Dyn Gametime”. “Dyn 360” bietet längere persönliche Interviews, für “Dyn Gametime” werden Profis jeweils am Tag vor einem Spiel mit der Kamera begleitet. Und wenn es sich dabei um den Ausnahmesportler Timo Boll handelt, der wegen seiner zahlreichen internationalen Erfolge nicht nur Tischtennisfans bekannt sein dürfte, erreicht das Dyn-Angebot auch Interessierte über die eigene Blase hinaus.

    Originelle Ideen sind rar
     
    Mit “Dyn Overtime” versucht sich die Plattform an einem 14-tägigen sportartübergreifenden Format, das gern eine Art Mini-Late-Night-Show sein möchte – mit großem Moderationsschreibtisch, einem Studiogast und dem aufgekratzten Gastgeber Kevin Gerwin, der auch als Comedian, Magenta-Sport-Kommentator und Stadionsprecher aktiv ist, aber ohne Publikum. Originelle Ideen sind allerdings rar, dafür gibt es auch hier die unvermeidlichen Top-Fünf-Listen mit eingebautem Wortspiel (“Voll Dyn Tag”, “Nicht Dyn Tag”) und den kuriosesten Spielszenen aus den fünf Dyn-Sportarten. Auch ein bisschen Promotion darf nicht fehlen: Der Studiogast, Ex-Basketballer und Ex-Bachelor Andrej Mangold darf auf seinen Show-Boxkampf am 4. November in Bonn hinweisen, der bei Bild Plus gestreamt wird.

    Die Handball-Community erfreut sich am Vodcast “Kretzsche & Schmiso”, nicht nur wegen der prominenten Besetzung, sondern weil die Chemie zwischen Florian Schmidt-Sommerfeld und Stefan Kretzschmar stimmt. Schmidt-Sommerfeld, der auch als Kommentator bei Sky und auf anderen Plattformen tätig ist, und Ex-Nationalspieler und Füchse-Berlin-Manager Kretzschmar können sich auch mal mit Selbstironie über den offenbar geforderten Anspruch, boulevardesk aufzutreten, lustig machen.

    Beim redaktionellen Personal setzt Dyn auf eine Mischung, die zumindest bei HBL-Sprecher Oliver Lücke gut ankommt. Er bezeichnet die Zusammensetzung des Redaktionsteams als “bisher einmalig” und beschreibt sie als ein “Mix aus erfahrenen Kommentatoren und Experten, bekannten Gesichtern und einer Crew aus jungen, hungrigen Journalistinnen und Journalisten”. Frauen sind allerdings auch bei Dyn notorisch unterrepräsentiert: 46 Namen stehen auf der “On air”-Liste, darunter gerade mal sieben von Frauen. Unter ihnen stechen die junge Hannah Nitsche und die erfahrene Anett Sattler (Sport1, Magenta) als Moderatorinnen heraus.

    Boulevardeske Verwertbarkeit
     
    Am Mikrofon zu hören ist auch Florian Naß, der bei der ARD weiterhin Handball, Fußball und die Tour de France kommentiert. Und Influencer Sebastian “C-Bas” Meichsner (“Bullshit TV”) gibt bei Dyn den seriösen Basketballkenner, der das Magazin “Nothing But Net” moderiert.

    Der Anfang ist gemacht, und vielleicht trägt Dyn im Verbund mit Springer dazu bei, dass manche Sportarten trotz der marktbeherrschenden Stellung des Fußballs, an der Christian Seifert nicht ganz unschuldig ist, eine größere Medienpräsenz gewinnen. Aber es kann auch nicht nur um Reichweite, Umsatz und die ehrenvolle Nachwuchsförderung gehen. Dyn wirkt noch wie eine geschlossene und mit sich selbst beschäftigte Sportwelt. Dass die enge Verbindung zu Springers “Bild” und seinen Ablegern nicht nur boulevardeske Verwertbarkeit zulassen könnte, sondern womöglich sogar umfassende Recherchen zu kritischen Themen aus journalistisch gebotener Distanz, darauf deutet eher wenig hin.

    Aus dem Rahmen fiel bisher einzig der Dokumentarfilm “Fremde Heimat” über den ukrainischen Handball-Meister Motor Saporischja, der aufgrund des Krieges mit Russland außer Konkurrenz in der deutschen 2. Bundesliga mitspielen durfte. Autor Tim Passgang begleitete Trainer und Spieler im Düsseldorfer Exil. Eine Eigenproduktion von Dyn war das allerdings nicht. Die Plattform übernahm “Fremde Heimat” von Geschäftspartner Spontent, der den Film im Auftrag von D.Sports, Düsseldorfs städtischer Sportmarketing-Gesellschaft, produziert hatte. Mal über den eigenen Horizont hinauszublicken, das täte Dyn noch häufiger gut.

    Header-Foto: Malte Ossowski/ Sven Simon / Picture Alliance; epd; Collage: turi2

    Alle Beiträge aus der Reihe “Das Beste aus epd Medien bei turi2” >>>

  • Lizenz zum Hören – Diemut Roether über 100 Jahre Radio in Deutschland.


    Ohrhang auf: Am 29. Oktober 1923 geht in Deutschland das erste Radioprogramm auf Sendung. Weniger als 300 Menschen können damals zuhören. Doch der Hörfunk wird rasch populär und erreicht bald ein Millionen­publikum. Diemut Roether skizziert bei
    epd medien die Entwicklung des Mediums in den vergangenen 100 Jahren und sagt ihm eine große Zukunft voraus. Denn auch im Online-Zeitalter, findet Roether, kann man vom Radio noch einiges lernen, etwa über Community Building, den Wert einer vertrauen Stimme – und die Kunst des Zuhörens.

    Von Diemut Roether / epd Medien

    “Achtung, Achtung, hier ist die Sendestelle Berlin Vox-Haus auf Welle 400 Meter.” Mit diesen Worten, gesprochen von Friedrich Georg Knöpfke, dem Direktor der Funkstunde Berlin, begann am 29. Oktober 1923 das erste offizielle Rundfunkprogramm in Deutschland: “Meine Damen und Herren, wir machen Ihnen davon Mitteilung, dass am heutigen Tage der Unter­haltungs­rund­funk­dienst mit Verbreitung von Musik­vorführungen auf drahtlos telefonischem Wege beginnt. Die Benutzung ist genehmigungs­pflichtig.” Es folgte die Übertragung eines “Cello-Solos mit Klavierbegleitung Andantino von Kreisler”.

    Die Entscheidung, dass an diesem Montagabend im Oktober die erste Radiosendung verbreitet werden sollte, fiel spontan. Seit einigen Monaten schon hatte Knöpfke, zuvor Prokurist und Werbeleiter der Vox Schallplatten- und Sprechmaschinen AG, zusammen mit dem Musiker Otto Urack im Auftrag des Staatssekretärs für das Funkwesen Hans Bredow an Sendungen für den Unterhaltungsrundfunk gearbeitet. Urack erzählte 30 Jahre später, nachdem er und Knöpfke Bredow ein einstündiges Programm vorgeführt hatten, habe der gesagt: “Kinder, das hat gut geklungen, wir fangen an.” Am selben Abend noch sei der Unterhaltungsrundfunk auf Sendung gegangen.

    Der Kommunikationsapparat

    Wer die neuen Radioprogramme hören wollte, musste sich als “Teilnehmer” anmelden. Nur rund 250 Menschen hatten im Oktober 1923 eine Lizenz, Radio zu hören, und ein Gerät, mit dem sie den Unter­haltungs­rund­funk empfangen konnten. Und kaum einer ahnte wohl damals, dass das Radio in wenigen Jahrzehnten weltweit das populärste Medium schlechthin werden sollte.

    In den ersten Monaten und Jahren suchte das neue Medium Radio noch nach seiner Form. Es war, wie der Schriftsteller Bertolt Brecht 1932 in seiner Rede “Der Rundfunk als Kommunikationsapparat” sagte, eine Erfindung, die nicht bestellt gewesen sei: “Nicht die Öffentlichkeit hatte auf den Rundfunk gewartet, sondern der Rundfunk wartete auf die Öffentlichkeit.” Vielleicht sollte man besser sagen: Er musste seine Öffentlichkeit finden. Und das geschah rasch.

    Die “Funk-Stunde”, wie der erste – privat betriebene – Radiosender ab 1924 hieß, hatte in den ersten Monaten nur ein kleines Publikum: 1.580 Hörer zahlten im Januar 1924 die Teilnehmergebühr, 94 % kamen aus Berlin. Doch in den Jahren 1923 und 1924 gründeten sich weitere private Rundfunkgesellschaften in Frankfurt am Main, Königsberg, Hamburg, Leipzig, Stuttgart, Breslau, Münster und Berlin. Radio war zunächst privat­wirtschaftlich organisiert, die ersten Radio-Gesellschaften wurden getragen von Unternehmen, die mit dem neuen Medium wirtschaftliche Hoffnungen verbanden: Sie wollten Schallplatten und Radiogeräte verkaufen.

    Im Dezember des Jahres 1924 gab es bereits eine halbe Million “Teilnehmer” in Deutschland. Ein Jahr später hatte sich die Zahl verdoppelt. Zwei Reichsmark kostete 1924 – kurz nach der Inflation – die monatliche Teilnehmergebühr. “Schwarzhören” wurde im März 1924 unter Strafe gestellt.

    Schnell erkannten die Radiomacher den Wert der Live-Berichterstattung, die “Blitzesschnelle des Rundfunks”: Bei den Reichstagswahlen am 4. Mai 1924 hatte der für die Presseangelegenheiten zuständige Direktor der Berliner “Funk-Stunde”, Theodor Weldert, “einen ganzen Stab an Helfern” um sich geschart, um über die Wahlen zu berichten, wie der Chefredakteur der Zeitschrift “Funk”, Ludwig Kapeller, damals beschrieb, beeindruckt von der “Raschheit der Nachrichtenübermittlung”.

    In der Silvesternacht 1924/25 verließ der Reporter Alfred Braun das Studio der “Funk-Stunde”, um live von der Berliner Friedrichstraße über die Feier zum Jahreswechsel zu berichten. Seine Reportagen machten Braun zum berühmtesten Radioreporter seiner Zeit, schreibt der Rundfunkhistoriker Hans-Ulrich Wagner.

    Viele verbanden mit dem neuen Medium Radio in seiner Frühzeit utopische Visionen. Der Physiker Albert Einstein sagte 1930 bei der Eröffnung der Deutschen Funkausstellung in Berlin, die Technik des Radios ermögliche “die wahre Demokratie”: Sie mache die Werke “der feinsten Denker und Künstler, deren Genuss noch vor Kurzem ein Privileg bevorzugter Klassen war, der Gesamtheit zugänglich”. Und Brecht forderte 1932: “Der Rundfunk ist aus einem Distributions­apparat in einen Kommunikations­apparat zu verwandeln. Der Rundfunk wäre der denkbar großartigste Kommunikations­apparat des öffentlichen Lebens, ein ungeheures Kanalsystem, das heißt, er wäre es, wenn er es verstünde, nicht nur auszusenden, sondern auch zu empfangen, also den Zuhörer nicht nur hören, sondern auch sprechen zu machen und ihn nicht zu isolieren, sondern ihn auch in Beziehung zu setzen.”

    Goebbels: “Nur nicht langweilen”

    Als die Nationalsozialisten 1933 in Deutschland an die Macht kamen, sahen sie im Radio ein Herrschaftsmittel, wie der Medien­historiker Christoph Classen schreibt: “Dass das Medium nur in einer Richtung sendete, passte zu ihrem politischen Ideal einer direkten und andauernden Verbindung zwischen dem ‘Führer’ und einer ihm treu ergebenen ‘Volksgemeinschaft’.”

    Der Hörfunk wurde zum Propaganda­instrument. Joseph Goebbels, der im März 1933 das von Hitler neu geschaffene Reichs­ministerium für Volksaufklärung und Propaganda übernahm, rief noch im selben Monat die Intendanten der Reichs­rund­funk­gesellschaft zusammen und sagte ihnen: “Der Rundfunk gehört uns! Niemandem sonst. Und den Rundfunk werden wir in den Dienst unserer Idee stellen. Und keine andere Idee soll hier zu Worte kommen.” Das “erste Gesetz”, das Goebbels verkündete, war: “Nur nicht langweilen.”

    Hans Bredow, der in der Weimarer Republik inzwischen zum Reichs­rund­funk­kommissar ernannt worden war, hatte bereits am Tag der Machtergreifung durch Hitler, am 30. Januar 1933, seinen Rücktritt eingereicht. In einem Telegramm an Hitler protestierte er später gegen die Verhaftung seiner engsten Mitarbeiter und verlangte, ihr Schicksal zu teilen. Daraufhin wurde er auch verhaftet und verbrachte 16 Monate im Untersuchungsgefängnis Berlin-Moabit. Die regionalen Rundfunksender verloren ihre Selbstständigkeit, neuer Direktor der Reichs­rund­funk­gesellschaft wurde der NSDAP-Funktionär Eugen Hadamovsky, der später zum “Reichs­sendeleiter” ernannt wurde.

    Der Propaganda­minister hielt den Rundfunk für “das allermodernste und für das allerwichtigste Massen­beeinflussungs­instrument, das es überhaupt gibt”. Mit dem preiswerten “Volksempfänger” machten die Nationalsozialisten das Radio wirklich zum Massenmedium. Hatte es 1933 noch 4,2 Millionen Rundfunkteilnehmer gegeben, so waren es zehn Jahre später 16 Millionen. Nach Kriegsbeginn galt die Unterhaltung der “vielen Millionen deutscher Rundfunkhörer an der Front und in der Heimat durch musikalische Sendungen und künstlerische Wortsendungen” als kriegswichtig.

    Am Tag des Überfalls auf Polen, am 1. September 1939, trat die “Verordnung über die außerordentlichen Rund­funk­maß­nahmen in Kraft”, die es verbot, ausländische Sender zu empfangen. Denjenigen, die Nachrichten ausländischer Sender verbreiteten, drohte sogar die Todesstrafe. Zuwider­handlungen wurden als “Rund­funk­verbrechen” verfolgt. Im selben Monat wurde die Beschlagnahme der Rundfunkempfänger von Jüdinnen und Juden angeordnet.

    Showdown in Stuttgart

    Nach dem Krieg entstand in der Bundesrepublik unter der Führung der Alliierten dann ein Rundfunk, “der staatsfern, aber nicht unpolitisch sein sollte”, schreibt Classen. In der jungen Bundesrepublik wurde das Radio zur Schule der Demokratie.

    Vor allem die Briten achteten darauf, dass “der Rundfunk vom Staat und von partei­politischen Einflüssen unabhängig sein muß”, wie es Hugh Carleton Greene, der britische Chief Controller und von 1946 bis 1948 der erste Generaldirektor des Nordwestdeutschen Rundfunks in Hamburg, in seiner Abschiedsrede formulierte. Dass die deutschen Politiker das anders sahen, hat Greene mehrfach erzählt. Sein “guter Freund”, aber eben auch Gegenspieler, der damalige Hamburger Bürgermeister Max Brauer, habe ihm nach dieser Rede zugeraunt: “Es wird Ihnen nicht gelingen.”

    Denn die deutschen Politiker waren überwiegend der Meinung, dass der Rundfunk als wichtiges Instrument der öffentlichen Meinungsbildung unter eine starke Kontrolle der Regierung gestellt werden müsste. Der frühere Vorsitzende der Historischen Kommission der ARD, Heinz Glässgen, hat einmal geschildert, wie es in Stuttgart gewissermaßen zum Showdown kam: Die Deutschen legten Gesetzentwürfe für den Rundfunk vor, “die Militärregierung legte ihr Veto ein. Dauernder Stein des Anstoßes: die beherrschende Stellung der Regierung.” General Lucius D. Clay habe im Dezember 1947 schließlich angeordnet, dass “bis spätestens 15. März 1948 gesetzliche Maßnahmen über das Rundfunkwesen zu erlassen” seien, die mit den von den Amerikanern geforderten Grundsätzen über­einstimmten.

    Der liberale Ministerpräsident im Stuttgarter Landtag, Reinhold Maier, sagte im Juli 1949 resigniert: “Der deutsche Standpunkt konnte sich nur unter Bedenken der Auffassung anschließen, daß eine Rundfunkanstalt im Grunde niemandem gehöre, daß niemand eine Verantwortung trage, daß niemand einen Einfluß auszuüben habe.”

    Bis heute muss die von den Alliierten verordnete Staatsferne des Rundfunks immer wieder verteidigt werden, wie zuletzt 2014 das Urteil des Bundes­verfassungs­gerichts zur Besetzung der Gremien im ZDF zeigte. Der Einfluss “staatlicher und staatsnaher Mitglieder” müsse konsequent begrenzt werden, entschieden die Richter. Regierungsvertreter dürften auch keinen entscheidenden Einfluss auf die Besetzung der Gremienmitglieder ausüben.

    Vertraute Stimmen

    Bildung, Information, Unterhaltung – seine Funktionen haben es dem Medium Radio über die Jahrzehnte ermöglicht, sich immer wieder neu zu erfinden und populär zu bleiben. Es hat in den vergangenen 100 Jahren bewiesen, wie wandlungsfähig es ist. Die Empfangsgeräte wurden im Laufe der Zeit mobiler und kleiner und ließen sich überallhin mitnehmen. Inzwischen kann man auch über das Smartphone Radio empfangen. Mit der Digitalisierung findet das Radio neue Ausspielwege – und es versendet sich nicht mehr. Wer eine Sendung verpasst hat, kann sie jetzt in der Audiothek nachhören.

    Das Radio ist ein Alltagsbegleiter, seine Beliebtheit nach 100 Jahren ungebrochen. Trotz der starken Konkurrenz von Fernsehen und Internet hören zwei Drittel der Menschen in Deutschland immer noch täglich Radioprogramme. Nach Angaben der Arbeits­gemeinschaft Media-Analyse gibt es derzeit mehr als 400 unterschiedliche Radiosender in Deutschland.

    Mit dem Aufkommen des Privatradios in den 80er Jahren wurden die Wellen nach und nach vermeintlich passgenau für spezielle Zielgruppen formatiert. Lange Wortbeiträge galten vielfach als Störfaktor. Das könnte sich seit dem Erfolg der Podcasts wieder ändern. Gefragt sind gerade im Internet Persönlichkeiten und Stimmen, denen die Menschen vertrauen. Der im Februar 2020 vom NDR ins Leben gerufene Podcast “Coronavirus-Update” mit dem Virologen Christian Drosten gehörte nach einem Jahr mit insgesamt 86 Millionen Abrufen zu den erfolgreichsten Podcasts in Deutschland.

    Überhaupt zeigte das Radio in der Pandemie, was seine Stärke ist: Es stellte Öffentlichkeit her in einer Zeit, in der es keine öffentlichen Veranstaltungen gab. In Gesprächssendungen konnten die Menschen über ihre Sorgen und Ängste reden, damit erfüllten die Sender eine wichtige Aufgabe: Sie brachten die Gesellschaft ins Gespräch mit sich selbst.

    Kultur des Zuhörens

    Denn Radiosender wissen schon lange, wie man den Dialog mit dem Publikum pflegt. Sie bildeten Communitys, bevor es das Internet und soziale Netzwerke gab. Zugleich wächst die Konkurrenz im Internet. Wenn Radio also relevant bleiben will, muss es vor allem Anlass zum Hinhören geben, Diskussionsstoff bieten, zum Weiterdenken anregen. Radioprogramme müssen sich unterscheiden, damit sie eingeschaltet werden. Wer Musik hören will, ist mit einer Playlist besser bedient als mit der heavy rotation der meisten populären Wellen.

    Und je hitziger in den sozialen Netzwerken diskutiert wird, umso wichtiger wird die Kultur­technik des Zuhörens, das Bemühen, die Argumente der anderen zu verstehen, bevor man ihnen entgegnet oder gar über den Mund fährt. Radio ist mehr als Musik oder Audio­journalismus, und entgegen den Behauptungen mancher Radioberater ist es auch mehr als Mood Management. Ein gut gestaltetes Programm überrascht und fordert sein Publikum auch mal heraus, es bietet Orientierung und hilft der Gesellschaft, sich selbst besser zu verstehen.

    Diemut Roether ist Mit­heraus­geberin des Buchs 100 Jahre Radio in Deutschland, veröffentlicht von der Bundeszentrale für politische Bildung.



    Alle Beiträge aus der Reihe “Das Beste aus epd Medien bei turi2” >>>

    Foto: Picture Alliance / akg-images, epd

  • turi2 am Morgen: Spiegel, SAP, Screenforce.


    Über­medien wirft freiem “Spiegel”-Autor Interessen­konflikte vor.
    Hasi, schenk mir ein Foto: Über­medien-Redakteurin Lisa Kräher sieht in der Model­tätigkeit des freien “Spiegel”-Autors Andreas Haslauer Interessen­konflikte. Auf Instagram posiert Haslauer etwa in Meindl-Trachten, für den “Spiegel” hat er ein Interview mit Firmen-Chef Markus Meindl geführt. Erst nach einer Anfrage von Über­medien habe der “Spiegel” den Text mit dem Transparenz­hinweis versehen, Haslauer habe “laut eigener Aussage” keine Vergütung für die Fotos erhalten. Der Journalist war von 2010 bis 2017 Leiter des Sport­ressorts beim “Focus”. Ehemalige Kolleginnen seien “von solchen Verquickungen nicht überrascht”, hört Kräher. Haslauer sagt, er trenne das Modeln von seiner Rolle als Reporter “pedantisch, akribisch”.
    uebermedien.de (€), spiegel.de (Meindl-Artikel, €)

    Zahl des Tages: Auf unglaubliche 175 Zettabyte steigt die Menge weltweit erstellter Daten bis 2025, prognostiziert die International Data Corporation. Im Jahr 2015 waren es “nur” 15 Zettabyte. Ein Zettabyte entspricht 1 Mrd Terabyte – umgerechnet wären das rund 2 Billionen Filme in SD-Auflösung.
    handelsblatt.com (€)


    Anzeige

    Krisenmanagement, KI & mehr: Mal kurz während der Gassirunde die neuesten Insights erhalten. Hol dir den Podcast “Innovation Minutes” aus dem Media Lab Bayern. Jetzt reinhören

    – NEWS –

    Worte aus Walldorf: Der Software-Konzern SAP will seinen Cloud-Kunden noch 2023 erstmals eine eigene KI zur Verfügung stellen. Sie hört auf den Namen “Joule” und vermag laut Vorstand­s­chef Christian Klein “die Geschäfts­­abläufe von Unter­nehmen und die Arbeits­weise ihrer Mitarbeitenden tief­greifend zu verändern”. Der KI-Assistent soll u.a. “vorurteils­freie Stellen­­beschreibungen” formulieren und kauf­­männische Zusammen­­hänge analysieren können.
    news.sap.com via faz.net (€)


    Hört, hört: Der bisherige COO und CFO der Bauer Media Group, Vivian Mohr, wechselt als Präsident zu Bauer Media Audio. Dort soll er die Trans­formation des Audio­geschäfts voran­treiben. Mohr ist seit Februar 2022 bei Bauer, davor hat er u.a. das operative Geschäft beim schweize­rischen Vergleichs­dienst Comparis geleitet.
    bauermedia.com


    Süße Karriere: Milka-Hersteller Mondelez macht den Franzosen Charles-Henri Casala zum Senior Marketing Director für den deutsch­sprachigen Raum. Er verant­wortet in der neu geschaffenen Position Schoko­lade und gebackene Snacks. Zuletzt war er für das Marketing von Schoko­lade, Kau­gummi und Süß­waren in Skandi­navien zu­ständig.
    horizont.net (€)


    Gefahren-Aufklärung: Das BKA will Kinder und Jugend­liche mit der Kampagne #dontsendit davor warnen, Nackt­bilder per Messenger zu verschicken. Mit dem Empfang, Versand und Besitz von kinder- und jugend­porno­­grafischen Inhalten macht man sich straf­bar. Mehr als 40 % der Tat­­verdächtigen seien unter 18 Jahre alt.
    spiegel.de, bka.de


    Ab in die Alpen: Manager Michael Tillian wird Geschäfts­führer des größten öster­reichischen Zeitungs­verlags Media­print und seiner “Krone”. Er kümmert sich u.a. um Finanzen, Druck und Logistik. Vorgänger Christoph Niemöller tritt zum Jahres­wechsel “auf eigenen Wunsch” ab. Tillian war zuletzt Chef der Freie Presse Medien­­gruppe.
    medianet.at, turi2.de (Background)


    Markt-Murren: Die US-Handels­aufsicht FTC verklagt Amazon mit 17 Bundes­staaten wegen unfairer Praktiken bei seiner Handels­­plattform Marketplace. Der Konzern verbiete Händlern u.a., Ware woanders günstiger anzu­bieten. Zudem würden Produkte prominenter platziert, wenn Verkäufer Amazons Logistik-Angebote nutzen.
    sueddeutsche.de, techcrunch.com, ftc.com


    – COMMUNITY –


    Experten am Tag, großes Kino am Abend: Stefan Schönherr über den Einfluss von Kontext und Kreation auf die Werbewirkung.
    Werbung und Wirkung: Der Markt­forscher Eye Square untersucht für die TV-Initiative Screenforce, wie sich die Werbe­wirkung von TV-Spots im Verlauf eines Tages entwickelt. Im Video­interview mit turi2 und beim Werbe­wirkungs­gipfel von “Horizont” stellt Stefan Schönherr die zum Teil überraschenden Ergebnisse der Studie “Mapping the Impact” vor. Die Erkenntnis des Vice President Brand & Media and Partner bei Eye Square: TV-Werbung erzeugt auch heute noch zu jeder Tages­zeit eine gute Werbe­wirkung. Allerdings stellt das Publikum unterschiedliche Anforderungen – abhängig von Tages­zeit und Nutzungs­situation. Im Nach­mittags-TV hätten eher Spots mit klarem Branding und deutlichen Botschaften Erfolg, auch Experten wie der Carglass-Monteur würden hier besonders gut wirken. Der Grund: Das Publikum steckt noch mitten im Alltag. In der Prime­time sei der richtige Moment für emotionale Werbung, Humor und großes Kino.
    weiterlesen auf turi2.de, turi2.tv (9-Min-Video auf YouTube), screenforce.de (Studie, PDF)

    Wir graturilieren den Geburtstags­kindern des Tages: Journalistin und Fernseh­moderatorin Isabelle Körner feiert ihren 49. Geburtstag. Jupp Legrand, Geschäfts­führer der Otto-Brenner-Stiftung, wird 65. TV-Koch Steffen Henssler begeht seinen 51. Ehrentag.


    Meistgeklickter Kopf gestern war Sebastian Esser, der nach andert­halb Jahren in das von ihm mitge­gründete Medien-Finanzierungs­portal Steady zurück­kehrt. Im Ranking folgen TV-Terminator Oliver Kalkofe, der kürzlich im turi2-Podcast zu Gast war, und die von Xing zur dpa wechselnde Astrid Maier.
    turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 26.9.2023)


    Meistgeklickter Link gestern Abend war die Seite des Tools Hypesignals der Handelsblatt Media Group, das Agenturen und Redaktionen beim Erkennen relevanter Themen helfen soll.
    hype-signals.com


    Video-Tipp: Eine “Zapp”-Doku fragt, inwiefern die journa­listische Auf­klärung der Nordstream-Sprengung durch die Politik behindert wird. “Zeit”-Investigativ­­journalist Holger Stark etwa berichtet von einem “Mantel des Schweigens” – ins­besondere bei in die Ukraine führenden Spuren.
    youtube.com (30-Min-Video)


    – BASTA –

    Flucht vor der Mause­falle: Das Erste verschiebt die zweite Ausgabe seiner Show “Frag doch mal die Maus” mit Moderatorin Esther Sedlaczek, weil am 14. Oktober parallel bei RTL das Ein­stands-Länder­spiel von Julian Nagelsmann läuft. Man wolle das Publikum “nicht vor die Qual der Wahl stellen”, sagt der verantwortliche WDR zu DWDL. Anders gesagt: Die ARD will halt nicht mit Frau und Maus untergehen.
    dwdl.de

    Redaktion: Daniel Sallhoff und Tim Gieselmann

    Der turi2-Newsletter erscheint werktäglich um 7 Uhr und 18 Uhr. Kostenlos bestellen: abo@turi2.de. Mehr Infos unter turi2.de/faq. Infos zur Werbeschaltung.

    Diesen Newsletter online lesenältere turi2-Newsletter online lesen

  • SAP bringt eigenes KI-Modell “Joule” heraus.

    Worte aus Walldorf: Der Software-Konzern SAP will seinen Cloud-Kunden noch in diesem Jahr erstmals eine eigene KI zur Verfügung stellen. Sie hört auf den Namen “Joule” und hat laut Vorstand­schef Christian Klein das “Potenzial, die Geschäfts­abläufe von Unternehmen und die Arbeitsweise ihrer Mitarbeitenden tiefgreifend zu verändern”. Der KI-Assistent soll u.a. “vorurteilsfreie Stellen­beschreibungen” formulieren und kauf­männische Zusammen­hänge analysieren können.
    news.sap.com via faz.net (€)

  • “Handelsblatt”: SAP steht in der Kritik für seine Cloud-Strategie.

    Wolken-Wut: SAP lässt mit seiner Strategie, Innovationen nur in der Cloud anzubieten, “zahlreiche treue Kundenunternehmen im Regen stehen”, wirft die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe dem Software-Konzern vor. Der Verein fordert auf seiner Jahrestagung laut einem “Handelsblatt”-Bericht “klare Entwicklungspfade für den reibungslosen Übergang in die Cloud”. Jedes Unternehmen solle selbst entscheiden können, ob es die Cloud oder klassische Software nutzen will. IT-Manager hätten zudem u.a. kritisiert, der Innovationszyklus sei “entkoppelt von der Realität der Kunden” und SAP lege ein “sehr aggressives und unfaires Verhalten” gegenüber Bestandskunden an den Tag. SAP-CEO Christian Klein sagt, er habe “die Verantwortung, dass Sie in der Zukunft hochkompetitiv im Markt agieren können, und eine Verantwortung, SAP eine Zukunft zu geben”.
    handelsblatt.com (€)

  • Aus Liebe zum Radio – Stefan Müller über Musiksendungen zwischen Kuration und KI.


    Von Hand ausgewählt: Vor 40 oder 50 Jahren war Radio “das junge Medium schlechthin”, vor allem wegen der Musik­sendungen, schreibt Stefan Müller bei
    epd Medien. Der freie Radio­journalist und Moderator bedauert, dass die von Musik­redakteuren und Musik-Kennerinnen moderierten und kuratierten Radio­sendungen immer seltener werden – auch bei öffentlich-rechtlichen Wellen. Anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Radio in Deutschland blickt Müller auf legendäre Radio-DJs der 70er und 80er zurück, spürt die Perlen der Autoren­sendungen auf und fragt, welche Rolle KI künftig spielen wird. turi2 veröffentlicht seinen Beitrag in der Reihe Das Beste aus epd Medien bei turi2.

    Von Stefan Müller / epd Medien

    Elke Heidenreich denkt noch heute gern zurück an ihre Zeit beim Südwestfunk: “Diese Art von Radio gibt es heute nicht mehr. Und auch nicht mehr diese Art von Zusammenhalt.” Die Moderatorin gehörte Mitte der 70er Jahre zu den Gründungs­mitgliedern der Popwelle SWF3. Als Kind hatte sie das Radio der Nachkriegs­zeit aufgesogen: “Jeder hatte damals seine Lieblingssendung”, sagt sie in dem Buch The Last DJs von Thomas Kraft. Der erste DJ, den sie damals im Radio gehört habe, sei Chris Howland gewesen. Der habe als Mister Pumpernickel nicht nur “witzig moderiert, sondern auch die Songtexte übersetzt, was ich sehr wichtig fand”.

    “Wir müssen Musik als etwas begreifen, das uns ganz tief aus der der Seele, aus der Erfahrung und Historie erzählt”, erzählt Judith Schnaubelt vom “Zündfunk” im BR-Podcast Radio-DJs. Auch Gitti Gülden schwärmt in “The Last DJs” vom Medium Hörfunk: “Als DJ kann man hinter der Musik verschwinden, deshalb ist Radio auch so schön.” Sie saß einige Jahre in Berlin vor dem Mikrofon, die legendäre Show hieß in den 70er Jahren “S-F-Beat”. Bis 2020 war sie später bei den “Nachtclub Classics” auf NDR Blue zu hören.

    Ihre Kollegin Monika Dietl war auf SFB2 Ende der 80er Jahre eine der ersten Radio-DJs, die konsequent elektronische Musik und den frühen Technosound spielten – ihr Erkennungszeichen, vorgetragen mit dezentem fränkischem Akzent: “Shut up and dance”. Das war Kult in West- und Ostberlin.

    Auch der DDR-Jugendsender DT64 mit seiner ganz besonderen Musikauswahl wurde während der Wendezeit als sinnstiftend wahrgenommen. Das zeigten spätestens die Demonstrationen, die sich Anfang der 90er Jahre für seinen Erhalt einsetzten. DT64 brachte skurrile Radio-DJs hervor: Die “lebende Repetiermaschine” Rex Joswig von der Band Herbst in Peking durfte mehrere Jahre lang in der Sendung “Grenzpunkt Null” Dub- und Reggae­klänge mit “spoken words” kombinieren. Sphärische Musik von Adrian Sherwood und Filmsoundtracks trafen dort auf Texte von William S. Burroughs, Dylan Thomas oder Nietzsche. Auch das war Kult. Oder, wie Rex es nannte: “Musik für die geschundene Seele.”

    Der ehemalige Radio-DJ Roderich Fabian sagt von sich, er sei 1987 der Erste gewesen, “der eine ganze Stunde Hip-Hop gemacht hat”. Nach 35 Jahren im “Zündfunk” des Bayerischen Rundfunks hat sich Fabian im Juni in den Ruhestand verabschiedet. Radio sei für ihn schon im Alter von zehn Jahren das wichtigste Medium gewesen, sagte Fabian in der Abschiedssendung. Zum BR kam er über seine Plattensammlung.

    Bemerkenswert ist, dass der BR auch nach der Einführung des jungen Radiosenders Puls noch an der täglichen jugend- und popkulturellen Sendestrecke Zündfunk bei Bayern 2 festhielt. Derzeit wird dort über Änderungen im Programmschema diskutiert. Nach epd-Informationen könnte der “Nachtmix”, der vom “Zündfunk”-Team gestaltet wird, gestrichen werden. Hintergrund ist eine ARD-interne Planung, nach der ab Juli 2024 zwischen 20 und 24 Uhr jeweils vier Stunden musikjournalistisches Radio von vier Sendern gemeinsam gestaltet werden soll. Nach epd-Informationen handelt es sich um Radioeins vom RBB, MDR Kultur, Bayern 2 sowie Bremen Zwei. Die Details, welche Autoren­sendungen dadurch gestrichen werden könnten, sind noch nicht bekannt.

    München war seit den 60er und 70er Jahren ein Mekka für Radio-DJs: Blacky Fuchsberger und Ingeborg Schober moderierten beim BR, später auch Thomas Gottschalk. Im BR-Retropodcast über “70 Jahre Radio-Djs im Bayerischen Rundfunk” lassen sich die Anfänge dieser und anderer Diskjockeys nachhören, gespickt mit Anekdoten der Frauen und Männer am Mikrofon.

    Im Deutschland der Nachkriegszeit waren die Klänge der britischen und amerikanischen Soldatensender AFN (American Forces Network) und BFN – später BFBS (British Forces Broadcasting Service) – essenziell. “Die Art und Weise, wie besonders die amerikanischen Radio-DJs ihre Sendungen moderierten und dabei eine vorher nie gehörte Musik spielten, war aufregend und sensationell neu”, analysiert der Münchener Autor und Radiofan Thomas Kraft in seinem im Oktober 2022 erschienenen Buch “The Last DJs. Wie die Musik ins Radio kam”.

    Werner Reinke erinnert sich in dem Buch an die frühen Jahre des Moderatoren­radios in Deutschland. Wie er zunächst, beeinflusst vom BFBS, in einer Delmenhorster Diskothek Singles auflegte, um dann bei Radio Bremen die Frühsendung als Urlaubsvertretung zu moderieren. Reinke wurde in den 70er Jahren vom damaligen HR-Unterhaltungschef Hanns Verres nach Frankfurt geholt. Sein Markenzeichen war ab 1974 die “Hitparade International” – verewigt auf Tausenden von mitgeschnittenen Kassetten der Babyboomer. Erzählt wird diese Geschichte im Dokumentarfilm Die alte Liebe – oder warum Herr Reinke zum Radio ging von Andreas Heller von 2020.

    Über seine Radioshows im “ARD-Nachtrock” und später im “Nightflight” war der gebürtige Brite Alan Bangs viele Jahre jungen deutschen Radiohörern ein Begriff. Er moderierte mit coolem englischen Akzent. Seinen eklektischen Stil umriss er so: “Ich möchte Leute hören, die sich für bestimmte Sachen interessieren, die sich die Mühe machen, Sachen zu finden, die ich vielleicht sonst nicht hören würde. Die Stücke spielen, weil sie meinen, dass andere Menschen sie einfach hören müssen.”

    Jazz, Reggae, Rhythm and Blues, Rock, Punk, Grunge und später Elektronik: Breit angelegte populäre Musik auch jenseits der Charts zu spielen und zu übertragen, war jahrzehntelang eine unverzichtbare Angelegenheit im Hörfunk. Auf den populären Wellen erreichten Sendungen wie “Rock’n’Jazz” von Guenter Hottmann oder “Der Ball ist rund” mit Klaus Walter sowie der “Kramladen” von Volker Rebell am Abend im HR3-Popformat mehr Hörerinnen und Hörer als auf einer Kulturwelle. Es gibt keine Zahlen dazu, wie viele Menschen über die Jahrzehnte musikalisch von den engagierten Radio-DJs sozialisiert worden sind. Aber es gab viele bleibende Hörerlebnisse und vielleicht so etwas wie “Hörkompetenz”.

    Die Genres wurden vielfältiger, die Radiosender ebenfalls. Die 60er und 70er Jahre waren im Rückblick betrachtet die produktivsten und wichtigsten für die Autoren­sendungen von Radio-DJs. In den 80ern gingen in Deutschland die Privatradios an den Start, aber auch Dutzende nicht­kommerzielle Lokalradios. Deren Macherinnen und Macher füllten musikalische Lücken im vorhandenen Angebot.

    Ab Ende der 90er Jahre erlebten Webradios von engagierten Musikfans einen Boom, angetrieben durch das Format MP3 sowie immer schnellere Internet­übertragungen. Inzwischen gibt es unzählige Webformate, darunter auch qualitativ hochwertige Angebote wie Bandcamp Radio vom gleichnamigen Musik-Digitalshop.

    Spezialisierte Angebot lassen sich auch bei DAB+ finden, dazu zählt unter anderem der Mannheimer Anbieter Sunshine Live, der von der Medien Union Ludwigshafen betrieben wird, mit elektronischer Musik sowie das 80s80s Radio von Regiocast, dessen “80s80s Listening Session” mit Sebastian Voigt und Christian Panck in der neuen Kategorie “Bestes Musikformat” für den Deutschen Radiopreis nominiert war.

    100 Jahre nach der ersten Hörfunksendung aus dem Berliner Vox-Haus im Oktober 1923 wünscht sich eine Leipziger Initiative einen neuen bundesweiten öffentlich-rechtlichen Musiksender. Motto und zugleich Fragestellung von Melanie Gollin und Martin Hommel: Wo ist hier der Krach? Ihr Wunsch: ein Musikradio nach dem Vorbild von BBC Radio 6 in Großbritannien oder auch FM4 in Österreich: “Ein Sender, dessen Aufgabe es ist, das Land mit interessanter Musik zu versorgen, Hörkompetenz zu bilden und Hörgewohnheiten herauszufordern.”

    Aber gibt es solche Sender nicht längst mit Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova, Zündfunk, WDR 3, Radioeins oder dem vor allem aus Mitgliedsbeiträgen finanzierten ByteFM? Gollin und Hommel sind skeptisch: “Die wenigsten Radiosender erlauben sich noch Autorensendungen”, sagen sie, “also Sendungen, in denen die Moderatoren selbst aussuchen, was sie spielen. Daher wird persönliche Kuration immer seltener. Und das, obwohl sie relevanter denn je sein sollte.”

    Anke Mai, Programmdirektorin Kultur, Wissen, Junge Formate beim SWR und derzeit Vorsitzende der ARD-Audio­programm­konferenz, verweist auf die zahlreichen ARD-Hörfunk­angebote. Generell sei dort “viel Musikprogramm abseits des Mainstreams zu finden”, sagte sie dem epd. Die Frage, ob die ARD einen bundesweiten Musiksender betreiben solle, stelle sich dem Senderverbund nicht, solange der Medien­staats­vertrag die ARD nur mit regionalen Radio­angeboten beauftrage.

    Als ByteFM vor 16 Jahren gegründet wurde, war der Sender zunächst ausschließlich im Internet zu hören. Inzwischen sendet das Musikradio in Hamburg auch auf UKW sowie in Hamburg und Berlin auf DAB+. Gründer Ruben Jonas Schnell, ein Musikjournalist, sagte dem epd, es gebe keinen anderen Sender, der sich ähnlich intensiv und rund um die Uhr mit Musik unterschiedlichster Genres beschäftige, neue und alte Bands in Relation stelle sowie Bekanntes neben Unbekanntem präsentiere.

    Schnell hat selbst lange für öffentlich-rechtliche Sender gearbeitet. Er sagt: “Für konventionelles, werbe­finanziertes Radio ist die persönliche Musikauswahl der Moderatoren nicht relevant.” Auch aus öffentlich-rechtlichen Sendern seien einige Radio-DJs mittlerweile zu ByteFM umgezogen. Entweder weil die öffentlich-rechtlichen Wellen Shows wie “Der Ball ist rund” von Klaus Walter trotz massiver Proteste einstellten. Oder weil sie das Projekt von Schnell brillant finden und zweigleisig fahren.

    Volker Rebell streamt seinen “Kramladen” (früher HR 3, jetzt ByteFM) inzwischen auch als Nonstop-Sendung im Internet. Sein jüngstes Thema: Die Tragödie um Sinéad O’Connor – Porträt und Nachruf. Als Podcast und im linearen Radio ist auch die Autoren­sendung Ex & Pop von Klaus Walter und Diviam Hoffmann bei WDR 3 zu hören. Sie beschäftigt sich unter anderem mit Themen wie “Sex positivity” oder “Sexploitation”. Eine der jüngeren Sendungen zu Musik und Groupies war laut Walter “unmöglich im Sinne von massen­kompatiblem Radio”. Er dankt seinem Redakteur Markus Heuger für den “Riesen­glücksfall”.

    Der ehemalige Musiker und langjährige Radio-DJ Klaus Fiehe gestaltet beim Jugendsender Einslive vom WDR seit 1996 eine sonntägliche dreistündige Sendung, die inzwischen auch in der ARD-Audiothek zu finden ist: Einslive Fiehe. Er setzt bei seiner Musikauswahl und Moderation auf den “Wundertüten­effekt” und spricht auch mal “Dinge an, die ich gar nicht auf dem Plan hatte”.

    Laut Fiehe gibt es in Sachen Musik “keine Wissens­vorsprünge mehr. Wir müssen anders glänzen!” Sein musikalischer Schatz besteht aus mindestens 40.000 Vinyl­platten. Er bestückt damit aber nur einen kleinen Teil seiner Sendungen, meist stellt er Neuerscheinungen vor, viele aus Großbritannien. Die ARD-Audiothek bewirbt Fiehes Sendung mit dem Satz: “Für viele ist er der deutsche John Peel, er selbst fühlt sich als ‘der Typ, der korrektes Zeug auflegt’.”

    Leider sind solche Sendungen in der ARD selten geworden. Das führt dazu, dass popkulturell sozialisierte Menschen abwandern und ihre Heimat immer häufiger in Musik­streaming­diensten mit ihren ausgeklügelten Algorithmen finden.

    Die ARD-Audiothek ist vor fast sechs Jahren angetreten, um den kommerziellen Streaming­anbietern wie Spotify, Apple Music, Tidal und Deezer Paroli zu bieten. Die Musiksendungen sind unter der Themenkachel Musik entdecken gebündelt. Dahinter verbergen sich viele Schätze von Hip-Hop bis Klassik und Jazz, aber die Kuration und die Auffindarkeit ist mitunter gewöhnungs­bedürftig und ausbaufähig. Auch Melanie Gollin und Martin Hommel finden die ARD-Audiothek zu umständlich. Dort sei es zwar möglich, Musikthemen zu finden, leider brauche es dafür aber zu viele Klicks. Die “BBC Sounds App” funktioniere da besser: “Mit nur einem Klick findet man den aktuellen Musik-Content.”

    Es gebe ein großes Interesse an gut gemachten Musik-Podcasts, an den Geschichten hinter den Alben, den Bands, den Musikerinnen und Musikern, sagt Anke Mai vom SWR. Mit dem Projekt “Audiothek Next” solle die App weiter­entwickelt werden. Ziel sei es, die ARD-Audiothek “zu einer der wichtigsten Audio­plattformen zu machen, was angesichts unseres großartigen und vielfältigen Contents eigentlich kein Problem sein sollte”. Aber natürlich hängt der Erfolg einer solchen Plattform auch von technischen Details und der Publikums­ansprache ab. Anke Mai gibt auch zu bedenken: “Lineares Radio spricht nach wie vor die meisten Menschen an.”

    Zugleich wächst aber auch das Interesse an der Audiothek. Die Zugriffszahlen stiegen nach Angaben von Mai von 5,56 Millionen Visits im Juli 2022 auf 8,49 Millionen im Juli dieses Jahres. Wenn die ARD die Audiothek auf das nächste Level heben will, ist dem Team um den Kanalverantwortlichen Thomas Müller vom SWR zu empfehlen, bei dieser Herkulesaufgabe auch Expertise von außen einzuholen.

    Die Audiothek des Deutschlandfunks setzt derzeit eher auf inhaltliche und magazinartige Empfehlungen sowie auf kleine Herzen, über die man zum Beispiel diverse “Musikthemen” abonnieren kann. Die persönliche Liste findet sich dann unter “Meine Podcasts”.

    Der Hamburger Radiomacher Marcus Maack, der auch als Programmierer tätig ist, wünscht sich “eine Audiothek, die Autoren­sendungen sender­über­greifend anbietet und dabei gut zu bedienen und leicht zu filtern ist. Neben den Sendungen sollten auch Informationen wie Titel­listen angeboten werden. Außerdem sollte die Möglichkeit bestehen, die Sendungen offline hören zu können”, sagte Maack dem epd.

    Musiksendungen nonlinear als Podcast anzubieten, war jahrelang aus rechtlichen Gründen eine schwierige Angelegenheit. Gema und GVL haben dazu inzwischen vertragliche Regeln vorgelegt, seither gibt es mehr moderierte Musik-Podcasts. Streaming-Platzhirsche wie Spotify haben trotzdem in ihrem umfangreichen Podcast-Portfolio keine kompletten Musiksendungen von Radio-DJs im Angebot. Dort wird stattdessen jetzt zunehmend mit künstlich erzeugten, KI-generierten Stimmen experimentiert.

    Der Erfolg von Spotify beruht auf Empfehlungs­algorithmen und den so erstellten Playlists. Durch Künstliche Intelligenz wird aus der Playlist eine “moderierte” Radioshow. Ein KI-DJ moderiert den nächsten Track an und gibt “persönliche Empfehlungen”. Das Feature ist bei Spotify in Deutschland derzeit noch nicht verfügbar, aber es wird die Nutzungs­gewohnheiten insbesondere der jüngeren Musikfans noch einmal grundsätzlich verändern.

    Für die Audioproduktion ist Künstliche Intelligenz ein wichtiges Thema, obwohl die Entwicklung noch ziemlich am Anfang steht. Mit frei im Internet verfügbarer Software wie Elevenlabs lassen sich Stimmen klonen. Könnte also eine markante Radiostimme wie die von Werner Reinke in Zukunft als KI-DJ zum Einsatz kommen, falls sich der Moderator irgendwann in den Ruhestand verabschiedet? Machbar wäre es. Er würde in diesem Fall rechtlich gegen den Einsatz seiner Stimme vorgehen, sagte Reinke dem epd.

    Die Technik, mit der sich synthetische Stimmen von existierenden Menschen erzeugen lassen, hat sich in den vergangenen Monaten rasant verbessert. Häufig genügt mittlerweile eine Viertelstunde Material, um eine Stimme zu klonen. Firmen wie Aflorithmic haben sich auf solche KI-Klone spezialisiert. Das Londoner Start-up von Unternehmer Björn Ühss hat für Entwickler “Audiostack” aufgesetzt, einen eigenen Wissenskanal. “Wir sind mitten in einer technischen Revolution”, heißt es in der Selbstdarstellung der Firma. Björn Ühss schwärmt bereits von synthetischen Moderatorinnen und Moderatoren, die ähnlich wie der KI-DJ von Spotify eine persönliche Musikauswahl für die Nutzer generieren.

    Das wirft neue rechtliche und ethische Fragen auf: Wie bemisst sich das Honorar für DJs sowie für Profi­sprecherinnen und -sprecher, wenn ihre mit Hilfe von KI generierte Stimme in Moderationen, Podcasts oder auch Werbeclips als Klon verwendet wird? Was passiert, wenn für das KI-Cloning keine Erlaubnis vorlag?

    Erste Versuche, ganze Radiosender mit Künstlicher Intelligenz on air zu bringen, laufen bereits in Deutschland. Die Nase vorn hatte das kleine Radio Helgoland, als eine Art Bürgerradio und vom Programmierer Thore Laufenberg als KI-Radio ins Netz gestellt. Im Juli startete Antenne Deutschland im Internet das Programm Absolut Radio AI, der KI-Sender wird inzwischen auch über DABplus in Braunschweig verbreitet. BigGPT aus Mannheim folgte Mitte August 2023. Der Radiomacher und DJ Michael Rütten, der unter anderem Sendungen für den Frankfurter nicht­kommerziellen Lokal­sender Radio X gestaltet, warnt jedoch davor, dass Leidenschaft und persönliche Kuration durch Künstliche Intelligenz komplett verloren gehen.

    Beim Deutschlandfunk kann man die Vor- und Nachteile der Automation schon jetzt studieren: Während das für seine eklektische Musikauswahl gelobte junge Programm Deutschlandfunk Nova Sonntags ab 20 Uhr in der “Lounge” die – unmoderierte – Devise ausgibt: “Let the music do the talking”, dürfen Radio-DJs im Programm von Deutschlandfunk Kultur nachts ab 1 Uhr in der “Tonart” alles von Klassik über Jazz, Americana und Rock sowie Global und Urban in den bundesweiten Äther schicken.

    Die beiden auch für Deutschlandfunk Kultur tätigen Berliner Radio-DJs Martin Böttcher und Andreas Müller haben mit Pop nach 8 vor einem Jahr einen unabhängigen Musik-Podcast gestartet, in dem sie nicht nur über Musik reden. Ihn gibt es auf allen Podcast-Plattformen zu hören, nicht jedoch im linearen Radio oder der DLF-Audiothek.

    All diesen Entwicklungen zum Trotz plant die ARD derzeit, die Abend- und Nachtprogramme der Infowellen und Kulturwellen zu vereinheitlichen. Klaus Walter sieht den guten alten Radio-DJ daher als aussterbende Spezies. Die verantwortlichen Programmmacher sähen Musiksendungen als “irrelevant” an.

    Radio war – vor allem wegen der Musiksendungen – vor 40 oder 50 Jahren das junge Medium schlechthin. Wandern die Jungen jetzt zu den algorithmen­basierten Streaming­angeboten ab? Klaus Walter sieht das differenziert: “Ich glaube, es wird in jeder Generation immer relevante Minderheiten geben, Betonung auf relevant, die sich für auch vermeintlich archaische oder überkommene Formen medialer Praxis interessieren und die darin vielleicht das finden, was sie suchen oder von dem sie gar nicht wissen, dass sie es suchen.” Das klingt hoffnungsvoll.

    Über den Autor
    Stefan Müller ist Moderator, Hörfunkredakteur, Podcaster und Medientrainer. Er hat die Sender Radio X in Frankfurt und HR-XXL mit aufgebaut und dort mehrere Sendungen konzipiert und moderiert. Zudem wirkt er als Kurator und Moderator beim Filmfestival Lichter Frankfurt International.

    Fotos: Picture Alliance und Heike Kreutuer, Montage: turi2

    Alle Beiträge aus der Reihe “Das Beste aus epd Medien bei turi2” >>>

  • SAP: “Handelsblatt” berichtet über einen Vertrauensverlust in den Vorstand.

    Schlechte Noten: Das Vertrauen der Angestellten von SAP in den Vorstand um Christian Klein schwindet, berichtet das “Handelsblatt” von einer internen Befragung aus dem April. Der Aussage “Ich habe volles Vertrauen in den Vorstand” hätten in Deutschland demnach nur 47 % der Mitarbeiterinnen zugestimmt. Weltweit beträgt der Wert 65 %, neun Prozentpunkte weniger als 2022. Als Grund dafür vermutet das “Handelsblatt” u.a. den umfangreichen Stellenabbau.
    “Handelsblatt”, S. 4 (€)