Der Club der Meinungsmacherinnen.

Dirk Ippen bei turi2:

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  • Wir graturilieren: Dirk Ippen, Cordelia Wagner, Meinolf Ellers.

    Wir graturilieren den Geburtstagskindern des Tages: Deutschlands stiller Regional­zeitungs­fürst Dirk Ippen begeht heute seinen 83. Ehren­tag. Cordelia Wagner, Leiterin der Unter­­nehmens­­­kommunikation der AGF Video­­forschung, wird 56. Meinolf Ellers, Digital-Chef der dpa und Marketing-Chef beim Next Media Accelerator, feiert seinen 62. Geburts­tag.

  • Debatte: Verlage sollten nicht zu sehr auf Bezahl-Modelle setzen, meint Jan Ippen.

    Versuch macht klug: Jan Ippen, Geschäftsführer von Ippen Digital, warnt Verlage davor, sich zu früh auf ein Monetarisierungs-Modell festzulegen. “Wer zu scharf auf Subscription geht, verliert Reichweite. Und die kleine Stammleserschaft reicht vielleicht nicht, um den Dienst zu finanzieren”, sagt er im Interview mit “Meedia”. “Erfolgreich sein wird der, der viel ausprobiert”, meint Verlagsberater Dirk Barmscheidt. Ein Abo-Modell müsse wie “eine Art Clubmitgliedschaft” sein.
    meedia.de

  • Debatte: Döpfner ist nach “Financial Times”-Enthüllung nicht mehr tragbar, sagt Stefan Niggemeier.

    Absprung: Springer-Chef Mathias Döpfner ist nach der Financial-Times-Enthüllung nicht mehr als Präsident der Zeitungsverleger haltbar, sagt Stefan Niggemeier im Interview mit SWR2. Laut “Financial Times” habe Döpfner auch intern Formulierungen genutzt, die der SMS an Benjamin von Stuckrad-Barre ähneln. Dort heißt es, Reichelt sei “der letzte und einzige Journalist in Deutschland, der noch mutig gegen die neue DDR-Diktatur” rebelliere. Für Niggemeier ist es unvorstellbar, dass “so jemand für alle Zeitungen in Deutschland” spricht.
    swr.de, turi2.de (Background)

  • Investigativ-Team um Daniel Drepper verlässt Ippen.


    Ausrecherchiert: Das vierköpfige Ippen-Investigativ-Team um Chef Daniel Drepper (Foto) kehrt der Verlagsgruppe wie erwartet den Rücken. Wie “Medieninsider” berichtet, sind “neue Jobs bereits gefunden”. Der “Spiegel” teilt etwa mit, dass ­Katrin Langhans und Juliane Löffler zum Nachrichten-Magazin nach Hamburg wechseln. Chefredakteur Steffen Klusmann lobt Neugier, Mut und Themengespür der Kolleginnen. Die Recherche-Einheit hatte sich im Oktober 2021 mit Verleger Dirk Ippen überworfen, als dieser kurzfristig eine Veröffentlichung über Julian Reichelt, damals noch Chefredakteur der “Bild”, stoppte.

    Daniel Drepper könnte es beruflich zum Recherchenetzwerk von WDR, NDR und “SZ” ziehen, seinen Kollegen Marcus Engert zum Investigativteam des NDR. Beide Wechsel sind noch nicht bestätigt, Drepper will sich bei Twitter “noch nicht über Spekulationen äußern”. Das Investigativ-Team war erst im Sommer 2020 Teil des Ippen-Imperiums geworden, nachdem Ippen das Deutschland-Geschäft von BuzzFeed News übernommen hatte.
    medieninsider.de (Paid), dwdl.de, twitter.com (Statement Drepper) djv.de, gruppe.spiegel.de, turi2.de (Background)

  • Ben Smith verlässt die “New York Times” und gründet eigenes Unternehmen.

    Macht sein eigenes Ding: Journalist Ben Smith verlässt die “New York Times” und gründet gemeinsam mit dem bisherigen Bloomberg-Chef Justin Smith ein eigenes News-Unternehmen, berichtet nytimes.com. Ben Smith hatte zu den Recherchen über den ehemaligen “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt beigetragen.
    nytimes.com via meedia.de, turi2.de (Background)

  • Ippen veröffentlicht nichts mehr aus seiner Reichelt-Recherche.

    Aus und vorbei: Ippen plant keine Veröffentlichung mehr seiner zurückgehaltenen Recherche zu Julian Reichelt. “Im Zuge der Ereignisse der vergangenen Woche” habe sich die Situation für “einige Quellen” der Recherche verändert, schreibt Ippen-Digital-Chefredakteur Markus Knall. Ungeachtet dessen werde Juliane Löffler weiterhin zu Machtmissbrauch in der Medienbranche recherchieren. Zuvor hatte Knall bei den Betroffenen bereits um Entschuldigung gebeten.
    merkur.de, turi2.de (Background)

  • Dirk Ippen bedauert verhinderten “Bild”-Bericht.

    Sorry (not sorry): Altverleger Dirk Ippen bedauert gegenüber der “taz”, den Bericht über die “Bild” von Ippen Investigativ verhindert zu haben. Er habe die Situation falsch bewertet, “die ungeheuerlichen Vorgänge” hätten “bei uns auch eine Erstveröffentlichung gefordert”. Dennoch bleibt Ippen dabei: “Es ist nicht gut, wenn eine Redaktion über die andere schreibt, ein sogenannter Pressekrieg.” Die “taz” vermutet, Ippen habe in Wahrheit Angst vor Springers Reaktionen gehabt – eine billigere München-Ausgabe der “Bild” hätte Ippens “tz” schaden können.
    taz.de, turi2.de (Background)

  • turi2 am Abend: Mathias Döpfner, Dirk Ippen, DuMont.

    Redaktion: Elisabeth Neuhaus, Nancy Riegel, Markus Trantow und Björn Czieslik.


    DDR-Vergleich und Kolleginnen-Schelte: Die Kritik an Springer-Chef Döpfner wächst.
    Gegenwind: Die Kritik an Springer-Chef Mathias Döpfner in Folge seines DDR-Vergleichs und der Bezeichnung von Journalistinnen als “Propaganda-Assistenten” wächst – auch im Zeitungs-Verband BDZV, dem Döpfner seit 2016 als Präsident vorsteht. Kritik kommt etwa von Madsack-CEO Thomas Düffert, selbst BDZV-Vize. Er sieht in Döpfners Äußerungen “für alle Journalistinnen und Journalisten” eine “unangemessene und verfehlte Herabsetzung”. Funke-Chef Christoph Rüth schlägt bei Übermedien in die gleiche Kerbe: Die Formulierung “Propaganda-Assistenten” sei “dem Amt eines BDZV-Präsidenten nicht angemessen”. Vom “Mindener Tageblatt” und von “stern”-Chefredakteur Florian Gless kommen Rücktrittsforderungen.
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    Der Countdown läuft: am 25. Oktober 2021 ist es so weit – mit dem MUNICH TRANSITION FOR TOMORROW_Summit startet die neue Nachhaltigkeitsinitiative des BurdaVerlags ‚For Our Planet‘ an seinem Standort München erstmalig ein neues Konferenzformat mit dem Medienpartner FOCUS Magazin. Up to date bleiben und jetzt gleich den Newsletter abonnieren unter: transitionfortomorrow.com.

    – NEWS –

    Rückendeckung? Verleger Dirk Ippen will “selbst­verständlich” an seinem Investigativ-Team fest­halten, sagt er via Meedia.de. “Natürlich können die frei arbeiten”, einer “besonderen Zusicherung von meiner Seite bedarf es nicht”. Darüber, dass das Team um Daniel Drepper im Fall Reichelt nicht frei veröffentlichen durfte und Chefredakteur Markus Knall sich genötigt sah, Ippens Eingriff in einem Statement auf die Redaktions-Kappe zu nehmen, sagt der Verleger nichts.
    meedia.de (Paid), turi2.de (Knall)


    Verdünnisiert sich: DuMont verschlankt vorüber­gehend einige seiner Zeitungen. Die Papier­knappheit gehe an dem Medienhaus “nicht spurlos vorbei”, sagt eine Sprecherin der dpa. Der Verlag reagiere – gezwungener­maßen – mit “über­schaubaren Veränderungen in der Blatt­struktur”. Betroffen sind der “Kölner Stadt-Anzeiger”, die “Kölnische” Rundschau” sowie das Boulevard-Blatt “Express”.
    spiegel.de, turi2.de (Background)


    CumEx Files 2.0: 15 Medien aus 15 Ländern, u.a. “Panorama” vom NDR, veröffentlichen unter Feder­führung von Correctiv neue Recherchen zum Steuer­betrug. Demnach beläuft sich der welt­weite Schaden durch Cum-Ex, Cum-Cum und ähnliche Geschäfte auf mindestens 150 Mrd Euro. Die Bundesregierung scheine den Betrug “bis heute nicht effektiv zu bekämpfen”.
    tagesschau.de, correctiv.org


    Börsen-Match? ProSiebenSat.1 will sein Dating-Unternehmen Parship-Meet wohl im 2. Quartal 2022 an die Börse bringen, hört das “Handelsblatt”. Demnach sind Morgan Stanley und BNP Paribas als Banken an Bord. P7S1 hält 53 % an Parship und will Investor bleiben, General Atlantic, mit 43 % beteiligt, will verkaufen.
    handelsblatt.com (Paid)


    Papierflaute: Bei vielen Zeitungen und Zeitschriften gehen im 3. Quartal die Verkaufs- und Abozahlen laut IVW weiter bergab. “Bild” (-8,5 %) und “Neues Deutschland” (-10 %) verzeichnen das größte Minus unter den überregionalen Zeitungen. Bei den Zeitschriften melden zwei Drittel der Titel Verluste, Gewinner sind u.a. “Zeit” und “Spiegel”.
    meedia.de (Zeitschriften), meedia.de (Zeitungen), dwdl.de


    Cat-Content: Das Verlagshaus GeraNova Bruckmann bringt die Vox-Sendung hundkatzemaus anlässlich des 20. Geburtstags und der 1.000. TV-Folge zu Papier. Am Samstag erscheint für 3,80 Euro ein 80-seitiges Sonder­heft mit 47.000 Auflage, erstellt von der Redaktion von “Ein Herz für Tiere”. Das Magazin blickt u.a. auf die Highlights der Show zurück.
    turi2.de


    Deutsche Post DHL kündigt an, bis Ende 2023 “mindestens 15.000” gelbe Pack­stationen eingerichtet zu haben – derzeit sind es 8.200. Das neue Ziel übersteigt das bisherige um 3.000 Stück. Post-Vorstand Tobias Meyer begründet den beschleunigten Ausbau mit hoher Nachfrage.
    rp-online.de


    Telekom plant den Abbau von 3.000 Stellen in Deutschland, schreibt das “Manager Magazin”. Betroffen wären viele leitende Angestellte. Vorstands­chef Timotheus Höttges wolle das gesparte Geld in die Tochter­gesellschaft T-Mobile US und den Ausbau des Glasfaser­netzes stecken.
    manager-magazin.de (Paid)


    Facebook und die französische Zeitungs-Lobby Alliance de la Presse kündigen eine “mehrjährige” Zusammenarbeit an. Ziel sei es, Qualitätsnachrichten auf Facebook zu holen, für die Facebook wiederum zahle. Facebook News soll in Frankreich im Januar 2022 starten.
    derstandard.at, reuters.com, facebook.fr


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    Laut aktuellen IVW-Zahlen sind BILD (Mo-Sa) und BILD am SONNTAG (So) die Marktführer im Segment der Tages- und Sonntagszeitungen.
    * IVW Q3/2021, Tages- und Sonntagszeitungen, Verkauf gesamt: BILD Deutschland Gesamt (inkl.B.Z.): 1.203.638 Expl. und BILD am SONNTAG: 675.192 Expl.
    mediaimpact.de

    Meistgeklickter Link heute Morgen: Der “Spiegel” seziert “irrlichternde” Aussagen von Springer-Boss Mathias Döpfner.
    spiegel.de (Paid)

    – DEBATTE –

    “TikTok ist für mich wie ein großer Sack Marshmallows. Wahnsinnig süß und pickig und unterhaltsam, aber es macht total süchtig. Man sieht lauter unterhaltsame, witzige, auch sehr erstaunliche Dinge in einem unglaublichen Tempo, aber es hat praktisch null Nährwert.”

    ORF-Anchorman Armin Wolf sagt der “Süddeutschen Zeitung”, dass der neue Account der “Zeit im Bild” TikTok “ein paar Vitamine und Kalorien” hinzufügen soll. Er selbst habe nicht vor, “der große TikToker zu werden”.
    sueddeutsche.de, turi2.de (Background)


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    Mann ohne Eigenschaften? Der “Spiegel” nimmt sich Johannes Boie vor und tut sich schwer, heraus­zufiltern, wofür der neue “Bild”-Boss steht. Ex-Kolleginnen bei der “Süddeutschen” hätten sich gefragt, “ob er auch meinte, was er schrieb”. “Schlau und berechnend” habe er sich seinem Umfeld angepasst. Fraglich findet der “Spiegel”, ob Boie sich gegenüber den Macho-Darstellern bei “Bild” behaupten kann.
    spiegel.de (Paid)


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    Wir suchen Dich!
    turi2 ist der Kommunikationsclub für Medien, Wirtschaft und Politik und eine Erfolgsgeschichte. Wir wachsen – und suchen Dich als Redakteurin (m/w/d) für unseren Newsdienst. Wir bieten ein extrem nettes Team, zukunftssicheren Community-Journalismus, ortsunabhängige Arbeit und faire Bezahlung.
    Mehr Infos hier.

    – INSPIRATION –

    Hör-Tipp: YouTuber Rezo spricht im Podcast mit Philipp Westermeyer über die Entstehung seines CDU-Zerstörungs-Videos. Einige Kolleginnen hätten ihm davon abgeraten – und 1.000 Klicks vorhergesagt. Bis heute sind es mehr als 19 Mio. Auf Werbe­einnahmen für das Video habe er verzichtet.
    omr.de (80-Min-Audio)


    Video-Tipp: Lidl veralbert mit einem Halloween-Video die Konkurrenten Aldi und Edeka. In “Reuetuz” zieht ein Influencer-Pärchen in ein Spuk-Haus. Die para­normalen Mitbewohnerinnen wird es erst los, als es beim Discounter einkauft. Der Clip bedient sich bei Grusel-Vorbildern wie “Paranormal Activity”.
    youtube.com (2-Min-Video) via horizont.net (Paid)


    Lese-Tipp: Das “Manager Magazin” gönnt sich zum 50. Geburtstag einen Rollentausch: Douglas-Chefin Tina Müller interviewt Sven Clausen, einen der beiden Chefredakteure. Es geht überraschend kritisch um die “digitalen Defizite” des Hefts und die Frage, wann die Umbenennung in “Manager(*)innen Magazin” kommt.
    manager-magazin.de


    – Bild des Tages –

    Ärger in Farbe: Dutzende Menschen mit blau-weiß-pinken Flaggen und “Trans Rights”-Transparenten demonstrieren am Mittwoch vor dem Netflix-Sitz in Hollywood, Los Angeles, gegen die Show “The Closer” von Komiker Dave Chappelle. Er macht sich darin über trans Menschen lustig. Chapelles Fans mischen sich unter die Demonstrantinnen auf der Straße. Sie argumentieren mit Meinungsfreiheit. (Foto: Damian Dovarganes / AP Photo / Picture Alliance)

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    Romantiker aufgepasst. Bei “Lena Lorenz” zerbricht heute die heile Welt. Denn das Glück von Lena und Quirin hält nicht ewig. In “Eltern für mein Kind”, der ersten von vier neuen Folgen, geht es außerdem um eine werdende Mutter, die schwer krank ist … Weitere Primetime-Tipps finden Sie hier.


    – BASTA –

    Gut betucht: Zehn bis zwölf Wochen müssen Apple-Fans derzeit auf die Lieferung eines Poliertuchs mit Marken-Branding warten. Der Luxus-Fetzen aus “weichem, abrieb­­freiem Material” ist für schlappe 25 Euro zu haben. “W&V” entdeckt jedoch, dass er mit älteren iPhone-Modellen nicht “kompatibel” ist.
    wuv.de


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  • Verleger Dirk Ippen sichert Investigativ-Team freie Berichterstattung zu.

    Rückendeckung? Verleger Dirk Ippen will “selbst­verständlich” an seinem Investigativ-Team fest­halten, sagt er via Meedia.de. “Natürlich können die frei arbeiten”, einer “besonderen Zusicherung von meiner Seite bedarf es nicht”. Darüber, dass das Team um Daniel Drepper im Fall Reichelt nicht frei veröffentlichen durfte und Chefredakteur Markus Knall sich genötigt sah, Ippens Eingriff in einem Statement auf die Redaktions-Kappe zu nehmen, sagt der Verleger nichts.
    meedia.de (Paid), turi2.de (Knall)

  • “Spiegel” veröffentlicht BuzzFeed-Recherche zu Julian Reichelt.

    Spiegel-Bild: Der “Spiegel” tut sich mit den Rechercheurinnen von Ippen Investigativ zusammen und veröffentlicht Teile der Recherche zur Causa Reichelt, die Verleger Dirk Ippen in den eigenen Medien unterbunden hat. Die Recherche beschreibt, wie der geschasste “Bild”-Chefredakteur sich jungen Frauen genähert hat und dass Beziehungen von Reichelt zu ihm unterstellten Frauen bis ins Jahr 2014 zurückreichen. Reichelt sei “Förderer und Verführer zugleich” gewesen, schreiben die Autorinnen. Teilweise habe Reichelt besagte Frauen in Positionen gehievt, für die sie “teils auch nach ihrem eigenen Ermessen nicht geeignet waren”. Der Bericht schildert den Fall einer Frau, die unter der Situation gelitten habe – ehemalige “Bild”-Leute hätten demnach “über Monate beobachtet, wie schlecht es der Frau ging, wie sie immer häufiger krank wurde”. In einem Fall habe sie Sex mit Reichelt gehabt, “weil er in Nachrichten darauf gedrungen habe, sie ihn nicht habe verärgern wollen und sich beruflich von ihm abhängig fühlte”. Reichelt habe die Frau zudem dazu aufgefordert, Nachrichtenverläufe zu löschen.

    Der Artikel wirft auch einen Blick in eine von Sexismus geprägte Redaktionskultur der “Bild”: So würden Frauen “sowohl in der Berichterstattung, aber auch intern” vor allem nach ihrer “Fuckability beurteilt”. Zudem hegen die Autorinnen Zweifel daran, ob Springer im Frühjahr “überhaupt an einer ernsthaften Aufklärung des Falls interessiert” war. Mehrere Frauen würden den Ermittlungen “grundsätzlich misstrauen”. So soll eine Betroffene von einem Vertrauten Reichelts die Anweisung bekommen haben, “besser nichts” zu sagen, “wenn sich eine Anwältin bei ihr melde”. Davon sollen sowohl die Compliance-Abteilung als auch der Vorstand Wind bekommen haben. Reichelts Anwalt habe manche Vorwürfe “schlicht zur Normalität” erklärt. In einem “Spiegel” vorliegenden Schriftsatz heißt es: “Ein Arbeits- und Berufsalltag ohne die Vermischung von Beruflichem und Privatem ist kaum vorstellbar.”
    spiegel.de (Paid), turi2.de (Background Reichelt), turi2.de (Background Ippen)

  • Gestoppter “Bild”-Bericht: “FR” solidarisiert sich mit Ippen Investigativ.

    Solidaritäts-Schreiben: Die Redaktion der “Frankfurter Rundschau”, Teil der Ippen-Gruppe, stellt sich in einer Stellungnahme hinter das hauseigene Investigativ-Team. Man hätte den durch Altverleger Dirk Ippen gestoppten “Bild”-Text “gern gedruckt und würde dies auch weiter tun”. Die Entscheidung verletze den Grundsatz der Trennung von Redaktion und Verlag: “Wir fordern unseren Verleger auf, die redaktionelle Unabhängigkeit nicht anzutasten.”
    fr.de via meedia.de, turi2.de (Background)

  • Springer entbindet Julian Reichelt von seinen Aufgaben – Johannes Boie übernimmt.


    BuzzFeed stürzt Reichelt: Die Recherchen von BuzzFeed zur Causa Reichelt haben Konsequenzen, obwohl Verleger
    Dirk Ippen die Veröffentlichung verhindert hat. Springer entbindet “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben. Johannes Boie, aktuell Chefredakteur von Springers “Welt am Sonntag”, übernimmt. Springer bezieht sich in seiner Pressemitteilung explizit auf neue “Presserecherchen”. Dabei habe der Vorstand erfahren, dass Reichelt auch nach dem Compliance-Verfahren im Frühjahr weiter Privates und Berufliches vermischt hat. Aus dem Statement von Springer-Chef Mathias Döpfner spricht Enttäuschung: “Wir hätten den mit der Redaktion und dem Verlag eingeschlagenen Weg der kulturellen Erneuerung bei “Bild” gemeinsam mit Julian Reichelt gerne fortgesetzt. Dies ist nun nicht mehr möglich.”

    Gleichzeitig kündigt der Verlag rechtliche Schritte “gegen Dritte” an – gemeint sind offenbar Whistleblower, die Protokolle aus den Zeugenbefragungen im Rahmen der Compliance-Untersuchung gegen Reichelt weitergegeben haben. Zudem geht es um Auszüge aus einer E-Mail von Springer-Chef Döpfner, aus der die “New York Times” zitiert. Darin sagt Döpfner, Reichelt sei “wirklich der letzte und einzige Journalist in Deutschland, der noch mutig gegen den neuen DDR-Autoritätsstaat rebelliert”. Dass Springer ankündigt, gegen angebliche Quellen vorgehen zu wollen, ist für Ippen-Investigativ-Chefredakteur Daniel Drepper der “nächste Skandal in dieser Sache”. Damit knüpfe das Unternehmen “an die Einschüchterungsversuche der vergangenen Monate an”.

    Bei Twitter gibt es unter dem Hashtag #Reichelt viel Spott und Häme für den geschassten Journalisten. “Welt”-Chef Ulf Poschardt schwimmt deutlich gegen den Strom: Er gratuliert Boie zum neuen Job und bedankt sich bei Reichelt “für die großartige Zusammenarbeit und die vielen spannenden Diskussionen”. Ippen-Chefredakteur Markus Knall reagiert bei Twitter mit dem Wortspiel “Ippen-Impact” auf das Reichelt-Aus. Das kommt nicht überall gut an, Stefan Niggemeier etwa nennt Knall eine “traurige Figur”.  (Foto: Jörg Carstensen / dpa / Picture Alliance)
    axelspringer.com (Pressemitteilung), turi2.de (Background Ippen) turi2.de/koepfe (Profil Boie)

  • Zitat: Axel Springer könnte es in den USA jetzt schwer haben, sagt Stephan Weichert.

    “Ein Haus, in dem sich ein Verleger in dieser Weise vor seinen Chefredakteur stellt, könnte in Amerika nur schwer Fuß fassen.”

    Die Intervention von Dirk Ippen bei der Axel-Springer-Recherche ist “ein absolutes No-Go” in den USA, sagt der Medienwissenschaftler Stephan Weichert. Dort sei man bei solchen Vorwürfen “erheblich hellhöriger und sensibler als in Deutschland”.
    tagesspiegel.de, turi2.de (Background)

  • Debatte: Ippen-Veto zeigt Zusammenprall alter und neuer Medienwelt.

    Ippen-Veto gegen den BuzzFeed-Beitrag von Ippen Investigativ über Julian Reichelt offenbart, “wie unterschiedlich die alte und die neue Medienwelt ticken”, schreibt Stefan Winterbauer (Foto). Verleger Dirk Ippen wolle in der Öffentlichkeit keine schmutzige Wäsche über die Konkurrenz waschen, auch weil er mit Springer-Boss und BDZV-Präsident Mathias Döpfner gemeinsame Interessen habe. In der neuen Medienwelt seien solche Rücksicht­nahmen dagegen “verpönt und von gestern”. Recherchen ließen sich “nicht durch das Machtwort eines Verlegers aufhalten” und finden nun über die “New York Times” ihren Weg in die Öffentlichkeit – publiziert von Autor Ben Smith, der bis 2020 Chef­redakteur der US-Ausgabe von BuzzFeed News war.
    meedia.de, turi2.de (Background)

  • Dirk Ippen wirbt bei Investigativ-Team um “Verständnis” für seinen Eingriff in Reichelt-Recherche.


    Ippen vs. BuzzFeed: Verleger Dirk Ippen wirbt in einem via dpa veröffentlichten Statement um “Verständnis” für seinen Eingriff in die Recherche zu Julian Reichelt durch das Investigativ-Team um Daniel Drepper. Ippen verweist auf die Konkurrenz-Situation zwischen seinem Münchner Boulevard-Blatt “TZ” und Springers “Bild”, die “im täglichen Wettbewerb” stehen. “Es gehört für mich zu den ältesten Grundsätzen des Journalismus, dass bei Berichten über Wettbewerber auch der Anschein vermieden werden muss, es könnten neben publizistischen auch wirtschaftliche Motive hinter einer Kritik am Wettbewerber stehen.”

    Er sei zu dem Thema mit dem Investigativ-Team “in Kontakt”. Das Team von BuzzFeed News hatte ein halbes Jahr lang zu den Missbrauchs-Vorwürfen gegen den “Bild”-Chefredakteur recherchiert, Ippen hatte die Veröffentlichung am Wochenende verhindert. Die Gewerkschaften DJV und DJU werfen dem Verleger ein Verhalten nach “Gutsherrenart” bzw. einen “schwerwiegenden Eingriff in die Pressefreiheit” vor. (Archiv-Foto: Sven Hoppe / dpa / Picture Alliance) |
    merkur.de, djv.de, dju.verdi.de

  • Übermedien: Buzzfeed-Verleger Dirk Ippen stoppt Bericht über “Bild”-Chef Julian Reichelt.

    Gekippt: Buzzfeed-Verleger Dirk Ippen hat kurzfristig eine Berichterstattung über “Bild”-Chef Julian Reichelt verhindert, meldet Stefan Niggemeier bei Übermedien. Am Sonntag hätten bei Medien der deutschen Ippen-Gruppe bisher unbekannte Details über den mutmaßlichen Machtmissbrauch von Reichelt erscheinen sollen, das Ippen-Investigativ-Team um Chefredakteur Daniel Drepper habe rund ein halbes Jahr recherchiert. In einem Protest-Brief an Ippen und die Geschäftsleitung äußern die Investigativ-Journalistinnen deutliche Kritik an der Entscheidung und schreiben von einem “Vertrauensbruch”. Das Veto des Verlegers widerspreche “allen Regeln der unabhängigen Berichterstattung”. Besonders irritiert habe das Team, dass für den Stopp “keine juristischen oder redaktionellen Gründe” genannt worden seien. Auch Anrufe von Springer-Verantwortlichen bei der Ippen-Mediengruppe sollen dem Schreiben zufolge nicht der ausschlaggebende Grund gewesen sein, “sondern persönliche Geschmacksfragen”. An den Recherche-Ergebnissen bestehe “ohne jeden Zweifel ein hohes öffentliches Interesse”. Erst vor knapp einem Jahr hat Ippen Buzzfeed Deutschland und damit auch die Investigativ-Redaktion Buzzfeed News übernommen, im Juni erfolgte die Umbenennung zu Ippen Investigativ.

    Auch ein Artikel der “New York Times” von Ben Smith geht auf den durch Ippen gestoppten Bericht ein. Außerdem sind neue Details darüber zu lesen, wie Reichelt mit jungen Kolleginnen umgegangen sein soll. Smith schreibt von einer “Mischung aus Sex, Journalismus und Firmengeld” in der “Bild”-Redaktion. Der Artikel zitiert zudem aus einer Nachricht von Springer-CEO Mathias Döpfner an Benjamin von Stuckrad-Barre, wonach man bei der internen Untersuchung gegen Reichelt “sehr vorsichtig” sein müsse, weil Reichelt “der letzte und einzige Journalist in Deutschland” sei, “der noch mutig gegen die neue DDR-Diktatur” rebelliere. Döpfner bezog sich offenbar auf einen Kommentar von Reichelt über die Corona-Maßnahmen.

    Im Frühjahr hatte Springer ein Compliance-Verfahren gegen Reichelt eingeleitet. Das Ergebnis: Reichelt habe zwar Fehler gemacht, diese seien aber nicht schwerwiegend gewesen. Reichelt durfte in Folge dessen an seinen Arbeitsplatz zurückkehren und “Bild”-Chefredakteur bleiben – allerdings fortan neben Alexandra Würzbach.
    uebermedien.de (Paid), nytimes.com (frei nach Anmeldung), turi2.de (Background)

  • Synergien und Kontrapunkte: Jan Ippen über BuzzFeed und die Zeitungs-Zukunft.


    Neues vom Nerd: “Vollzeit-Nerd” nennt
    Jan Ippen sich selbst gerne – im Video-Interview mit turi2.tv erklärt der Geschäftsführer von Ippen Digital, dass er trotzdem Zeitung liest. Er sieht sich selbst als “Brücke” zwischen dem klassischen Zeitungsgeschäft, das sein Vater Dirk Ippen jahrzehntelang mit der Ippen-Gruppe aufgebaut hat, und dem, “was wir an Digitalem aufbauen”. Neuster Baustein ist der deutsche Ableger des US-Portals BuzzFeed.

    Wie passt der zu Tageszeitungen wir “Frankfurter Rundschau” und “Münchner Merkur”? Ippen findet, dass sich die Frage gar nicht stellt: Er versteht Ippen Digital nicht als “Zeitungs-Portale”, sondern als “Plattform mit diversen Medieninhalten”. Bei BuzzFeed freut er sich über die junge Zielgruppe, beim investigativen BuzzFeed News findet er “Synergien zu einer ‘FR’, aber auch die Kontrapunkte mit einem ‘Merkur'” “phänomenal”. Wichtig sei ihm ein freier und pluralistischer Journalismus: “Wir versuchen nicht, unter einer Marke alles irgendwie zu konsolidieren.”

    Ob die Zukunft der Medien irgendwann papierlos ist? Für Ippen ist das “eine Frage der Zeitachse”. Medien auf Papier sieht er langfristig als “Liebhaber-Produkt”. Statt der klassischen Zeitung werde es dann Produkte geben, die “die Legacy der Zeitung” aufgreifen. Im klassischen Geschäft findet er “viele fantastische Bausteine”, die er “Stück für Stück” in die digitale Zukunft transformieren will. Dabei setzt er u.a. auf eine Personalisierung, die Filterblasen vermeidet.

    Die Zeitungsgruppe, die seinen Namen trägt, sieht Jan Ippen auch dann noch in Familienhand, wenn sein Vater und Gründer Dirk Ippen die Führung irgendwann abgibt: “Wir als Gesellschafter sind ja auch schon aktiv.” Dass er irgendwann selbst allein an der Spitze der Gruppe stehen wird, verneint er: “Das kann ein Mensch alleine gar nicht mehr unter einer Feder führen und konsolidiert managen. Das muss am Ende des Tages auf viele Köpfe verteilt werden.”
    turi2.tv (17-Min-Video auf YouTube)

  • Meinung: Dirk Ippen fährt mit Kaufmann-Genen als Verleger gut.

    Verleger Dirk Ippen fährt dank Kaufmann-Genen auch im Zeitungsgeschäft gut, analysiert Brigitte Baetz für den Deutschlandfunk. Vor allem Ippens radikale Fokussierung aufs Lokale sichere ihm und seinen Produkten treue Leser – obwohl in Ippens Redaktionen bis heute “wenig Edelfedern zu finden sind”. Ippen, inzwischen 79, sieht die Zeitung in Zukunft eher als Nischenmarkt: Wer zu klein sei, werde geschluckt.
    deutschlandfunk.de