Der Club der Meinungsmacherinnen.

Frank Hoffmann bei turi2:

  • Wir graturilieren: Christoph Schneider, Frank Hoffmann, Alina Merkau.

    Wir graturilieren den Geburts­­tags­­kindern des Tages: Christoph Schneider, Deutschland­chef von Amazon Prime Video, wird heute 58. Gleiches gilt für WeltN24-Geschäfts­führer Frank Hoffmann. Alina Merkau, Moderatorin beim “Sat.1-Früh­stücks­­fern­sehen”, feiert ihren 38. Geburtstag.

  • André Hoffmann wird Geschäftsleiter bei MDR Media.

    MDR Media befördert Verkaufs­leiter André Hoffmann, 46, zum Geschäfts­leiter. In dieser Funktion unter­stützt er Geschäfts­führer Reinhard Hild und verantwortet u.a. den Vertrieb aller linearen Angebote, das Neugeschäft und Kooperationen. Hoffmann ist seit Ende 2017 beim MDR, sein Nachfolger als Verkaufs­leiter wird der bisherige Team­leiter Frank Walzel.
    horizont.net (€), mdrmedia.de

  • Aus Liebe zum Radio – Stefan Müller über Musiksendungen zwischen Kuration und KI.


    Von Hand ausgewählt: Vor 40 oder 50 Jahren war Radio “das junge Medium schlechthin”, vor allem wegen der Musik­sendungen, schreibt Stefan Müller bei
    epd Medien. Der freie Radio­journalist und Moderator bedauert, dass die von Musik­redakteuren und Musik-Kennerinnen moderierten und kuratierten Radio­sendungen immer seltener werden – auch bei öffentlich-rechtlichen Wellen. Anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Radio in Deutschland blickt Müller auf legendäre Radio-DJs der 70er und 80er zurück, spürt die Perlen der Autoren­sendungen auf und fragt, welche Rolle KI künftig spielen wird. turi2 veröffentlicht seinen Beitrag in der Reihe Das Beste aus epd Medien bei turi2.

    Von Stefan Müller / epd Medien

    Elke Heidenreich denkt noch heute gern zurück an ihre Zeit beim Südwestfunk: “Diese Art von Radio gibt es heute nicht mehr. Und auch nicht mehr diese Art von Zusammenhalt.” Die Moderatorin gehörte Mitte der 70er Jahre zu den Gründungs­mitgliedern der Popwelle SWF3. Als Kind hatte sie das Radio der Nachkriegs­zeit aufgesogen: “Jeder hatte damals seine Lieblingssendung”, sagt sie in dem Buch The Last DJs von Thomas Kraft. Der erste DJ, den sie damals im Radio gehört habe, sei Chris Howland gewesen. Der habe als Mister Pumpernickel nicht nur “witzig moderiert, sondern auch die Songtexte übersetzt, was ich sehr wichtig fand”.

    “Wir müssen Musik als etwas begreifen, das uns ganz tief aus der der Seele, aus der Erfahrung und Historie erzählt”, erzählt Judith Schnaubelt vom “Zündfunk” im BR-Podcast Radio-DJs. Auch Gitti Gülden schwärmt in “The Last DJs” vom Medium Hörfunk: “Als DJ kann man hinter der Musik verschwinden, deshalb ist Radio auch so schön.” Sie saß einige Jahre in Berlin vor dem Mikrofon, die legendäre Show hieß in den 70er Jahren “S-F-Beat”. Bis 2020 war sie später bei den “Nachtclub Classics” auf NDR Blue zu hören.

    Ihre Kollegin Monika Dietl war auf SFB2 Ende der 80er Jahre eine der ersten Radio-DJs, die konsequent elektronische Musik und den frühen Technosound spielten – ihr Erkennungszeichen, vorgetragen mit dezentem fränkischem Akzent: “Shut up and dance”. Das war Kult in West- und Ostberlin.

    Auch der DDR-Jugendsender DT64 mit seiner ganz besonderen Musikauswahl wurde während der Wendezeit als sinnstiftend wahrgenommen. Das zeigten spätestens die Demonstrationen, die sich Anfang der 90er Jahre für seinen Erhalt einsetzten. DT64 brachte skurrile Radio-DJs hervor: Die “lebende Repetiermaschine” Rex Joswig von der Band Herbst in Peking durfte mehrere Jahre lang in der Sendung “Grenzpunkt Null” Dub- und Reggae­klänge mit “spoken words” kombinieren. Sphärische Musik von Adrian Sherwood und Filmsoundtracks trafen dort auf Texte von William S. Burroughs, Dylan Thomas oder Nietzsche. Auch das war Kult. Oder, wie Rex es nannte: “Musik für die geschundene Seele.”

    Der ehemalige Radio-DJ Roderich Fabian sagt von sich, er sei 1987 der Erste gewesen, “der eine ganze Stunde Hip-Hop gemacht hat”. Nach 35 Jahren im “Zündfunk” des Bayerischen Rundfunks hat sich Fabian im Juni in den Ruhestand verabschiedet. Radio sei für ihn schon im Alter von zehn Jahren das wichtigste Medium gewesen, sagte Fabian in der Abschiedssendung. Zum BR kam er über seine Plattensammlung.

    Bemerkenswert ist, dass der BR auch nach der Einführung des jungen Radiosenders Puls noch an der täglichen jugend- und popkulturellen Sendestrecke Zündfunk bei Bayern 2 festhielt. Derzeit wird dort über Änderungen im Programmschema diskutiert. Nach epd-Informationen könnte der “Nachtmix”, der vom “Zündfunk”-Team gestaltet wird, gestrichen werden. Hintergrund ist eine ARD-interne Planung, nach der ab Juli 2024 zwischen 20 und 24 Uhr jeweils vier Stunden musikjournalistisches Radio von vier Sendern gemeinsam gestaltet werden soll. Nach epd-Informationen handelt es sich um Radioeins vom RBB, MDR Kultur, Bayern 2 sowie Bremen Zwei. Die Details, welche Autoren­sendungen dadurch gestrichen werden könnten, sind noch nicht bekannt.

    München war seit den 60er und 70er Jahren ein Mekka für Radio-DJs: Blacky Fuchsberger und Ingeborg Schober moderierten beim BR, später auch Thomas Gottschalk. Im BR-Retropodcast über “70 Jahre Radio-Djs im Bayerischen Rundfunk” lassen sich die Anfänge dieser und anderer Diskjockeys nachhören, gespickt mit Anekdoten der Frauen und Männer am Mikrofon.

    Im Deutschland der Nachkriegszeit waren die Klänge der britischen und amerikanischen Soldatensender AFN (American Forces Network) und BFN – später BFBS (British Forces Broadcasting Service) – essenziell. “Die Art und Weise, wie besonders die amerikanischen Radio-DJs ihre Sendungen moderierten und dabei eine vorher nie gehörte Musik spielten, war aufregend und sensationell neu”, analysiert der Münchener Autor und Radiofan Thomas Kraft in seinem im Oktober 2022 erschienenen Buch “The Last DJs. Wie die Musik ins Radio kam”.

    Werner Reinke erinnert sich in dem Buch an die frühen Jahre des Moderatoren­radios in Deutschland. Wie er zunächst, beeinflusst vom BFBS, in einer Delmenhorster Diskothek Singles auflegte, um dann bei Radio Bremen die Frühsendung als Urlaubsvertretung zu moderieren. Reinke wurde in den 70er Jahren vom damaligen HR-Unterhaltungschef Hanns Verres nach Frankfurt geholt. Sein Markenzeichen war ab 1974 die “Hitparade International” – verewigt auf Tausenden von mitgeschnittenen Kassetten der Babyboomer. Erzählt wird diese Geschichte im Dokumentarfilm Die alte Liebe – oder warum Herr Reinke zum Radio ging von Andreas Heller von 2020.

    Über seine Radioshows im “ARD-Nachtrock” und später im “Nightflight” war der gebürtige Brite Alan Bangs viele Jahre jungen deutschen Radiohörern ein Begriff. Er moderierte mit coolem englischen Akzent. Seinen eklektischen Stil umriss er so: “Ich möchte Leute hören, die sich für bestimmte Sachen interessieren, die sich die Mühe machen, Sachen zu finden, die ich vielleicht sonst nicht hören würde. Die Stücke spielen, weil sie meinen, dass andere Menschen sie einfach hören müssen.”

    Jazz, Reggae, Rhythm and Blues, Rock, Punk, Grunge und später Elektronik: Breit angelegte populäre Musik auch jenseits der Charts zu spielen und zu übertragen, war jahrzehntelang eine unverzichtbare Angelegenheit im Hörfunk. Auf den populären Wellen erreichten Sendungen wie “Rock’n’Jazz” von Guenter Hottmann oder “Der Ball ist rund” mit Klaus Walter sowie der “Kramladen” von Volker Rebell am Abend im HR3-Popformat mehr Hörerinnen und Hörer als auf einer Kulturwelle. Es gibt keine Zahlen dazu, wie viele Menschen über die Jahrzehnte musikalisch von den engagierten Radio-DJs sozialisiert worden sind. Aber es gab viele bleibende Hörerlebnisse und vielleicht so etwas wie “Hörkompetenz”.

    Die Genres wurden vielfältiger, die Radiosender ebenfalls. Die 60er und 70er Jahre waren im Rückblick betrachtet die produktivsten und wichtigsten für die Autoren­sendungen von Radio-DJs. In den 80ern gingen in Deutschland die Privatradios an den Start, aber auch Dutzende nicht­kommerzielle Lokalradios. Deren Macherinnen und Macher füllten musikalische Lücken im vorhandenen Angebot.

    Ab Ende der 90er Jahre erlebten Webradios von engagierten Musikfans einen Boom, angetrieben durch das Format MP3 sowie immer schnellere Internet­übertragungen. Inzwischen gibt es unzählige Webformate, darunter auch qualitativ hochwertige Angebote wie Bandcamp Radio vom gleichnamigen Musik-Digitalshop.

    Spezialisierte Angebot lassen sich auch bei DAB+ finden, dazu zählt unter anderem der Mannheimer Anbieter Sunshine Live, der von der Medien Union Ludwigshafen betrieben wird, mit elektronischer Musik sowie das 80s80s Radio von Regiocast, dessen “80s80s Listening Session” mit Sebastian Voigt und Christian Panck in der neuen Kategorie “Bestes Musikformat” für den Deutschen Radiopreis nominiert war.

    100 Jahre nach der ersten Hörfunksendung aus dem Berliner Vox-Haus im Oktober 1923 wünscht sich eine Leipziger Initiative einen neuen bundesweiten öffentlich-rechtlichen Musiksender. Motto und zugleich Fragestellung von Melanie Gollin und Martin Hommel: Wo ist hier der Krach? Ihr Wunsch: ein Musikradio nach dem Vorbild von BBC Radio 6 in Großbritannien oder auch FM4 in Österreich: “Ein Sender, dessen Aufgabe es ist, das Land mit interessanter Musik zu versorgen, Hörkompetenz zu bilden und Hörgewohnheiten herauszufordern.”

    Aber gibt es solche Sender nicht längst mit Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova, Zündfunk, WDR 3, Radioeins oder dem vor allem aus Mitgliedsbeiträgen finanzierten ByteFM? Gollin und Hommel sind skeptisch: “Die wenigsten Radiosender erlauben sich noch Autorensendungen”, sagen sie, “also Sendungen, in denen die Moderatoren selbst aussuchen, was sie spielen. Daher wird persönliche Kuration immer seltener. Und das, obwohl sie relevanter denn je sein sollte.”

    Anke Mai, Programmdirektorin Kultur, Wissen, Junge Formate beim SWR und derzeit Vorsitzende der ARD-Audio­programm­konferenz, verweist auf die zahlreichen ARD-Hörfunk­angebote. Generell sei dort “viel Musikprogramm abseits des Mainstreams zu finden”, sagte sie dem epd. Die Frage, ob die ARD einen bundesweiten Musiksender betreiben solle, stelle sich dem Senderverbund nicht, solange der Medien­staats­vertrag die ARD nur mit regionalen Radio­angeboten beauftrage.

    Als ByteFM vor 16 Jahren gegründet wurde, war der Sender zunächst ausschließlich im Internet zu hören. Inzwischen sendet das Musikradio in Hamburg auch auf UKW sowie in Hamburg und Berlin auf DAB+. Gründer Ruben Jonas Schnell, ein Musikjournalist, sagte dem epd, es gebe keinen anderen Sender, der sich ähnlich intensiv und rund um die Uhr mit Musik unterschiedlichster Genres beschäftige, neue und alte Bands in Relation stelle sowie Bekanntes neben Unbekanntem präsentiere.

    Schnell hat selbst lange für öffentlich-rechtliche Sender gearbeitet. Er sagt: “Für konventionelles, werbe­finanziertes Radio ist die persönliche Musikauswahl der Moderatoren nicht relevant.” Auch aus öffentlich-rechtlichen Sendern seien einige Radio-DJs mittlerweile zu ByteFM umgezogen. Entweder weil die öffentlich-rechtlichen Wellen Shows wie “Der Ball ist rund” von Klaus Walter trotz massiver Proteste einstellten. Oder weil sie das Projekt von Schnell brillant finden und zweigleisig fahren.

    Volker Rebell streamt seinen “Kramladen” (früher HR 3, jetzt ByteFM) inzwischen auch als Nonstop-Sendung im Internet. Sein jüngstes Thema: Die Tragödie um Sinéad O’Connor – Porträt und Nachruf. Als Podcast und im linearen Radio ist auch die Autoren­sendung Ex & Pop von Klaus Walter und Diviam Hoffmann bei WDR 3 zu hören. Sie beschäftigt sich unter anderem mit Themen wie “Sex positivity” oder “Sexploitation”. Eine der jüngeren Sendungen zu Musik und Groupies war laut Walter “unmöglich im Sinne von massen­kompatiblem Radio”. Er dankt seinem Redakteur Markus Heuger für den “Riesen­glücksfall”.

    Der ehemalige Musiker und langjährige Radio-DJ Klaus Fiehe gestaltet beim Jugendsender Einslive vom WDR seit 1996 eine sonntägliche dreistündige Sendung, die inzwischen auch in der ARD-Audiothek zu finden ist: Einslive Fiehe. Er setzt bei seiner Musikauswahl und Moderation auf den “Wundertüten­effekt” und spricht auch mal “Dinge an, die ich gar nicht auf dem Plan hatte”.

    Laut Fiehe gibt es in Sachen Musik “keine Wissens­vorsprünge mehr. Wir müssen anders glänzen!” Sein musikalischer Schatz besteht aus mindestens 40.000 Vinyl­platten. Er bestückt damit aber nur einen kleinen Teil seiner Sendungen, meist stellt er Neuerscheinungen vor, viele aus Großbritannien. Die ARD-Audiothek bewirbt Fiehes Sendung mit dem Satz: “Für viele ist er der deutsche John Peel, er selbst fühlt sich als ‘der Typ, der korrektes Zeug auflegt’.”

    Leider sind solche Sendungen in der ARD selten geworden. Das führt dazu, dass popkulturell sozialisierte Menschen abwandern und ihre Heimat immer häufiger in Musik­streaming­diensten mit ihren ausgeklügelten Algorithmen finden.

    Die ARD-Audiothek ist vor fast sechs Jahren angetreten, um den kommerziellen Streaming­anbietern wie Spotify, Apple Music, Tidal und Deezer Paroli zu bieten. Die Musiksendungen sind unter der Themenkachel Musik entdecken gebündelt. Dahinter verbergen sich viele Schätze von Hip-Hop bis Klassik und Jazz, aber die Kuration und die Auffindarkeit ist mitunter gewöhnungs­bedürftig und ausbaufähig. Auch Melanie Gollin und Martin Hommel finden die ARD-Audiothek zu umständlich. Dort sei es zwar möglich, Musikthemen zu finden, leider brauche es dafür aber zu viele Klicks. Die “BBC Sounds App” funktioniere da besser: “Mit nur einem Klick findet man den aktuellen Musik-Content.”

    Es gebe ein großes Interesse an gut gemachten Musik-Podcasts, an den Geschichten hinter den Alben, den Bands, den Musikerinnen und Musikern, sagt Anke Mai vom SWR. Mit dem Projekt “Audiothek Next” solle die App weiter­entwickelt werden. Ziel sei es, die ARD-Audiothek “zu einer der wichtigsten Audio­plattformen zu machen, was angesichts unseres großartigen und vielfältigen Contents eigentlich kein Problem sein sollte”. Aber natürlich hängt der Erfolg einer solchen Plattform auch von technischen Details und der Publikums­ansprache ab. Anke Mai gibt auch zu bedenken: “Lineares Radio spricht nach wie vor die meisten Menschen an.”

    Zugleich wächst aber auch das Interesse an der Audiothek. Die Zugriffszahlen stiegen nach Angaben von Mai von 5,56 Millionen Visits im Juli 2022 auf 8,49 Millionen im Juli dieses Jahres. Wenn die ARD die Audiothek auf das nächste Level heben will, ist dem Team um den Kanalverantwortlichen Thomas Müller vom SWR zu empfehlen, bei dieser Herkulesaufgabe auch Expertise von außen einzuholen.

    Die Audiothek des Deutschlandfunks setzt derzeit eher auf inhaltliche und magazinartige Empfehlungen sowie auf kleine Herzen, über die man zum Beispiel diverse “Musikthemen” abonnieren kann. Die persönliche Liste findet sich dann unter “Meine Podcasts”.

    Der Hamburger Radiomacher Marcus Maack, der auch als Programmierer tätig ist, wünscht sich “eine Audiothek, die Autoren­sendungen sender­über­greifend anbietet und dabei gut zu bedienen und leicht zu filtern ist. Neben den Sendungen sollten auch Informationen wie Titel­listen angeboten werden. Außerdem sollte die Möglichkeit bestehen, die Sendungen offline hören zu können”, sagte Maack dem epd.

    Musiksendungen nonlinear als Podcast anzubieten, war jahrelang aus rechtlichen Gründen eine schwierige Angelegenheit. Gema und GVL haben dazu inzwischen vertragliche Regeln vorgelegt, seither gibt es mehr moderierte Musik-Podcasts. Streaming-Platzhirsche wie Spotify haben trotzdem in ihrem umfangreichen Podcast-Portfolio keine kompletten Musiksendungen von Radio-DJs im Angebot. Dort wird stattdessen jetzt zunehmend mit künstlich erzeugten, KI-generierten Stimmen experimentiert.

    Der Erfolg von Spotify beruht auf Empfehlungs­algorithmen und den so erstellten Playlists. Durch Künstliche Intelligenz wird aus der Playlist eine “moderierte” Radioshow. Ein KI-DJ moderiert den nächsten Track an und gibt “persönliche Empfehlungen”. Das Feature ist bei Spotify in Deutschland derzeit noch nicht verfügbar, aber es wird die Nutzungs­gewohnheiten insbesondere der jüngeren Musikfans noch einmal grundsätzlich verändern.

    Für die Audioproduktion ist Künstliche Intelligenz ein wichtiges Thema, obwohl die Entwicklung noch ziemlich am Anfang steht. Mit frei im Internet verfügbarer Software wie Elevenlabs lassen sich Stimmen klonen. Könnte also eine markante Radiostimme wie die von Werner Reinke in Zukunft als KI-DJ zum Einsatz kommen, falls sich der Moderator irgendwann in den Ruhestand verabschiedet? Machbar wäre es. Er würde in diesem Fall rechtlich gegen den Einsatz seiner Stimme vorgehen, sagte Reinke dem epd.

    Die Technik, mit der sich synthetische Stimmen von existierenden Menschen erzeugen lassen, hat sich in den vergangenen Monaten rasant verbessert. Häufig genügt mittlerweile eine Viertelstunde Material, um eine Stimme zu klonen. Firmen wie Aflorithmic haben sich auf solche KI-Klone spezialisiert. Das Londoner Start-up von Unternehmer Björn Ühss hat für Entwickler “Audiostack” aufgesetzt, einen eigenen Wissenskanal. “Wir sind mitten in einer technischen Revolution”, heißt es in der Selbstdarstellung der Firma. Björn Ühss schwärmt bereits von synthetischen Moderatorinnen und Moderatoren, die ähnlich wie der KI-DJ von Spotify eine persönliche Musikauswahl für die Nutzer generieren.

    Das wirft neue rechtliche und ethische Fragen auf: Wie bemisst sich das Honorar für DJs sowie für Profi­sprecherinnen und -sprecher, wenn ihre mit Hilfe von KI generierte Stimme in Moderationen, Podcasts oder auch Werbeclips als Klon verwendet wird? Was passiert, wenn für das KI-Cloning keine Erlaubnis vorlag?

    Erste Versuche, ganze Radiosender mit Künstlicher Intelligenz on air zu bringen, laufen bereits in Deutschland. Die Nase vorn hatte das kleine Radio Helgoland, als eine Art Bürgerradio und vom Programmierer Thore Laufenberg als KI-Radio ins Netz gestellt. Im Juli startete Antenne Deutschland im Internet das Programm Absolut Radio AI, der KI-Sender wird inzwischen auch über DABplus in Braunschweig verbreitet. BigGPT aus Mannheim folgte Mitte August 2023. Der Radiomacher und DJ Michael Rütten, der unter anderem Sendungen für den Frankfurter nicht­kommerziellen Lokal­sender Radio X gestaltet, warnt jedoch davor, dass Leidenschaft und persönliche Kuration durch Künstliche Intelligenz komplett verloren gehen.

    Beim Deutschlandfunk kann man die Vor- und Nachteile der Automation schon jetzt studieren: Während das für seine eklektische Musikauswahl gelobte junge Programm Deutschlandfunk Nova Sonntags ab 20 Uhr in der “Lounge” die – unmoderierte – Devise ausgibt: “Let the music do the talking”, dürfen Radio-DJs im Programm von Deutschlandfunk Kultur nachts ab 1 Uhr in der “Tonart” alles von Klassik über Jazz, Americana und Rock sowie Global und Urban in den bundesweiten Äther schicken.

    Die beiden auch für Deutschlandfunk Kultur tätigen Berliner Radio-DJs Martin Böttcher und Andreas Müller haben mit Pop nach 8 vor einem Jahr einen unabhängigen Musik-Podcast gestartet, in dem sie nicht nur über Musik reden. Ihn gibt es auf allen Podcast-Plattformen zu hören, nicht jedoch im linearen Radio oder der DLF-Audiothek.

    All diesen Entwicklungen zum Trotz plant die ARD derzeit, die Abend- und Nachtprogramme der Infowellen und Kulturwellen zu vereinheitlichen. Klaus Walter sieht den guten alten Radio-DJ daher als aussterbende Spezies. Die verantwortlichen Programmmacher sähen Musiksendungen als “irrelevant” an.

    Radio war – vor allem wegen der Musiksendungen – vor 40 oder 50 Jahren das junge Medium schlechthin. Wandern die Jungen jetzt zu den algorithmen­basierten Streaming­angeboten ab? Klaus Walter sieht das differenziert: “Ich glaube, es wird in jeder Generation immer relevante Minderheiten geben, Betonung auf relevant, die sich für auch vermeintlich archaische oder überkommene Formen medialer Praxis interessieren und die darin vielleicht das finden, was sie suchen oder von dem sie gar nicht wissen, dass sie es suchen.” Das klingt hoffnungsvoll.

    Über den Autor
    Stefan Müller ist Moderator, Hörfunkredakteur, Podcaster und Medientrainer. Er hat die Sender Radio X in Frankfurt und HR-XXL mit aufgebaut und dort mehrere Sendungen konzipiert und moderiert. Zudem wirkt er als Kurator und Moderator beim Filmfestival Lichter Frankfurt International.

    Fotos: Picture Alliance und Heike Kreutuer, Montage: turi2

    Alle Beiträge aus der Reihe “Das Beste aus epd Medien bei turi2” >>>

  • Wir graturilieren: Manfred Hoffmann, Frank Nielebock, Frank Rumpf.

    Wir graturilieren den Geburtstags­kindern des Tages: Manfred Hoffmann, Geschäfts­führer des Versorgungs­werks der Presse, zelebriert seinen 58. Geburtstag. Der Geschäfts­führer der WDR Mediagroup, Frank Nielebock, wird 52. Und Frank Rumpf, Chef von News Aktuell, begeht den 56. Ehrentag.

  • DJV fordert Regulierung von Künstlicher Intelligenz.

    KI-Kritik: Der Deutsche Journalisten­verband fordert “Leitplanken” für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Journalismus. KI agiere “fernab von Ethik” und könne daher die Wächter­funktion der Journalistinnen nicht übernehmen. Medien­häuser dürften KI nicht verwenden, um Beschäftigte zu ersetzen. Die fingierte Schumacher-Geschichte der Klatsch-Zeitschrift “Die Aktuelle” zeige “den dringenden Handlungs­bedarf”, schreibt DJV-Chef Frank Überall. Zudem gelte es, einen “groß angelegten Inhalteklau zum Null­tarif durch den Kollegen Roboter” zu unterbinden.
    djv.de, turi2.de (Background)

  • Bild TV zeigt künftig Basketball und Handball live.

    Bild TV will künftig mit Live-Sport punkten: Ab der kommenden Saisons zeigt der Sender pro Spieltag jeweils ein Spiel der Basket­ball- und der Handball-Bundes­liga der Männer, kündigt WeltN24-Geschäfts­führer Frank Hoffmann im DWDL-Interview an. Möglich macht die Über­tragungen eine Kooperation mit Dyn Media, dem Sport-Streaming­dienst von Christian Seifert und Springer.
    dwdl.de

  • OWM-Chef Uwe Storch leitet Aufsichtsrat der AGF.

    Bringen den Storch: Der OWM-Vorsitzende und Head of Media beim Süßwaren-Hersteller Ferrero Uwe Storch ist neuer Aufsichts­rats­vorsitzender der AGF Video­forschung. Mit Storch macht den Job erstmals ein Kunden­vertreter, teilt AGF-Chefin Kerstin Niederauer-Kopf mit. Storch ist bereits seit einigen Jahren in dem Gremium. Der Werbe-Fachmann kommt für Ex-WeltN24-Chef Torsten Rossmann, der den Rat Ende 2022 verließ. Für Springer sitzt jetzt Rossmann-Nachfolger Frank Hoffmann im AGF-Aufsichtsrat.
    agf.de

  • Ein Spannungsfeld: Uwe Kammann fasst die Public-Value-Konferenz zusammen.

    Konferenz-Kritik: Auf der Zweiten Europäischen Public-Value-Konferenz in Leipzig diskutieren Expertinnen, wie Medien Gemeinwohl durch Vielfalt erreichen können. Dass der Begriff Vielfalt “nicht auf einen einfachen Nenner” zu bringen ist und sich keine “einfachen Handlungs­anweisungen ableiten” lassen, zieht sich “wie ein roter Faden durch die Tagung”, schreibt Uwe Kammann bei epd Medien. turi2 veröffentlicht den Beitrag in Kooperation mit epd Medien in der wöchentlichen Reihe Das Beste von epd Medien bei turi2.

    Von Uwe Kammann / epd Medien

    Mit der Frage, wie die Medien zum Gemeinwohl beitragen können, beschäftigte sich die Zweite Europäische Public Value Konferenz am 5. und 6. Oktober beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) in Leipzig. Die rund 40 Referentinnen und Referenten gingen bei der Tagung, die vom MDR gemeinsam mit der Handels­hoch­schule Leipzig ausgerichtet wurde, auch der Frage nach, wie Journalismus und Wissenschaft bei der Bewältigung der Krisen unserer Zeit zusammenwirken können. Vertrauen sei jedenfalls ein wichtiger Schlüssel zu der Antwort auf die Frage, wie gesellschaftliche Kommunikation in einer sich immer stärker aus­differenzierenden Gesellschaft gelingen kann, schreibt Uwe Kammann.

    Von multiethnisch bis multikulturell, von multilingual und auf jeden Fall auch zunehmend entgrenzt und global vernetzt: Es ist unübersehbar, dass unsere Gesellschaft sich immer stärker ausdifferenziert. Mit der Folge, dass auch jene Tendenzen zunehmen, die sich unter “heterogen” subsummieren lassen. Partikulares – gerade auch beim Anmelden von Interessen, seien es solche von Gruppierungen oder Individuen – scheint überproportional zuzunehmen, wird vielfach mit Vehemenz eingefordert.

    Bleibt dabei etwas auf der Strecke? Ist Gemeinsinn als wichtiges Integrations­merkmal der Gesamt­gesellschaft von vornherein als gestrig oder als überflüssig verdächtig? Bekommt Vielfalt als Eigenschaft ein Übergewicht im Zusammenleben? Und: Welche Funktion kommt bei diesem Prozess den Medien zu, speziell jenen, die in öffentlich-rechtlicher Verfassung in erster und in letzter Lesart dem Gemeinwohl verpflichtet sind?

    Diese Fragen standen im Mittelpunkt eines Kongresses, der drei Jahre nach einer ersten Public-Value-Konferenz in Leipzig ausloten sollte, in welchem Verhältnis Gemeinwohl und Vielfalt zueinanderstehen, zueinander stehen sollten. Dass es sich um ein Spannungsfeld handelt, betonte ZDF-Intendant Norbert Himmler in seiner Videobotschaft.

    Noch eindringlicher umriss Karola Wille, Intendantin des gastgebenden MDR, in ihrer Eröffnungsrede die inneren Spannungs­linien. Wenn Vielfalt häufig mit immer größeren Ansprüchen im Einzelnen gleichgesetzt werde, wie sei dann auf der anderen Seite “das für eine funktionierende Gesellschaft notwendige Gemeinsame” zu suchen und zu schaffen? Denn dieses Verbindende und Gemeinsame sei schließlich ein wesentlicher Kern des Gemeinwohls.

    Im Laufe der zwei Kongresstage ließ sich immer wieder fragen, ob Eigensinn und Gemeinsinn gleichsam natürliche Feinde oder im Ansatz doch ein Geschwisterpaar sind. Der Titel dieser zweiten Public-Value-Konferenz ließ allerdings eine vielleicht irritierende Eindeutigkeit mitschwingen: “Gemeinwohl durch Vielfalt in den Medien”. Das “durch” dürfte manche Fragezeichen provoziert haben.

    Nun hat, was den Gesamt­zusammenhang von Medien und Gesellschaft betrifft, gerade ein prominenter Autor eine ziemlich dunkle Diagnose geliefert, mit Blick auf den notwendigen Vernunftgrund eines aushandelnden Gesellschafts­diskurses. Und so wurde Jürgen Habermas wegen seines aktuellen Buchs “Ein neuer Struktur­wandel der Öffentlichkeit” gleichsam zum abwesenden Star der Diskussion. Bei der Soziologin Jutta Allmendinger leuchtete der Buchumschlag am Pult signalrot auf, als sie die Tendenz zum Auseinander­driften zwischen Ich und Wir beschrieb, obwohl doch jedes Individuum sich ohne einen ausreichenden sozialen Bezug nicht konstituieren könne.

    Welche Folgerungen sich daraus für die Medien ergeben, wie eine zunehmend hybride Gesellschaft mit den individuellen Einzel­positionen und stets neu changierender Interaktionen alle herkömmlichen festen Beziehungen sprengt, das verdeutlichte ORF-Redakteur Klaus Unterberger in einem höchst anschaulichen “Wimmelbild”. Er, der beim ORF schon seit weit mehr als einem Jahrzehnt in zahl­reichen Kolloquien die neuen Anforderungen an die gemeinwohl­orientierten Medien erörtert, präsentierte auch in Leipzig kein Patentrezept.

    Aber er demonstrierte eindringlich, dass die frühere Konstellation mit kuratierten, also von Profis konzipierten und gestalteten Programmen respektive Inhalten unwieder­bringlich vorbei sei. Insofern müssten die Medienhäuser sich wesentlich verändern. Bei allen beunruhigenden und als bedrohlich empfundenen Verwerfungen und Disruptionen: Ein “Zugriff auf eine neue Identität” sei nicht möglich, “ob es moralisch gefällt oder nicht”.

    Gleich anfangs hatte Karola Wille klargestellt, dass der im Public-Service-Gedanken verankerte gesellschaftliche Nutzen “im Diskurs mit der Gesellschaft immer wieder selbstkritisch reflektiert und belegt werden” müsse, er mithin kein Selbstläufer sei – und dies ganz unabhängig von den Verfehlungen an der Führungsspitze des RBB, die zwar das ganze System belasteten, aber nicht zu einer Pauschal­verurteilung führen dürften.

    Diese Differenzierung nahm später auch die rheinland-pfälzische Staats­sekretärin Heike Raab auf. Sie sprach von einer “Vertrauenskrise”, die keine “Systemkrise” sei. Reform­bedarf bestehe gleichwohl, doch seien die Länder, deren Rundfunk­kommission sie steuert, bei der Gestaltung eines neuen Medien-Staatsvertrags auf einem “guten Weg”, um beispielsweise gesellschaftliche Ziele wie eine verstärkte Teilhabe und “echte Interaktion” zu erreichen.

    Beim medien­politischen Teil des Kongresses entspann sich eine Diskussion um das Vorhaben der Europäischen Kommission, mit einem European Media Freedom Act sowohl die privaten als auch die öffentlich-rechtlichen Medien in einen neuen regulatorischen Rahmen einzuspannen, mit einer bei der Kommission angesiedelten Aufsichtsbehörde (“The Board”); und dies als “Verordnung”, also verbindlich für alle Mitglieds­staaten. Heike Raab zeigte Skepsis, ob diese neue Ebene Vielfalt fördern könne: “Ich will auch nicht alles regulieren.” Sie lobte das deutsche Mediensystem, das gerade in nicht-demokratischen Staaten als “absoluter Lichtblick” gesehen werde.

    Tobias Schmid, Direktor der nordrhein-westfälischen Landes­medienanstalt, hielt erkennbar wenig bis gar nichts von diesem “ambitionierten Ansatz” der Kommission. Er sieht dabei wegen mangelnder Staatsferne Freiheiten ebenso in Gefahr wie die bislang national geprägten Kompetenzen bei der Medienregulierung, die damit auf einen “therapeutischen Gesprächskreis” reduziert werde.

    Hintergrund solcher Regulierungs­szenarien ist die Dominanz der amerikanischen Internet­konzerne, eine Vorherrschaft, der bislang keinerlei wirksame europäische Konstruktion entgegen­gesetzt wurde. Klaus Unterberger warnte eindringlich vor einem “Ausverkauf an Netflix und einem Appeasement gegenüber Google”, hatte allerdings auch kein Rezept parat.

    Der Kommunikations­wissenschaftler Christoph Neuberger vom Weizenbaum-Institut warb an diesem Punkt für starke eigene Initiativen, so mit der Gestaltung selbstbestimmter Plattformen: “Es sind andere Instrumente, andere Räume notwendig.” Er warnte davor, Vielfalt zu überschätzen, und verwies darauf, dass der früheren Mangelverwaltung heute eine “überbordende Fülle” im Netz gegenüber­stehe. Vielfalt und Relevanz stünden in einem Spannungs­verhältnis, sagte er. Ähnliches gelte für die Konsequenzen hinsichtlich gesellschaftlicher Erfordernisse: “Konsens ist das glatte Gegenteil von Vielfalt.”

    Dass der Begriff Vielfalt nicht auf einen einfachen Nenner zu bringen ist, dass sich daraus nicht einfache Handlungsanweisungen ableiten lassen, das zog sich als roter Faden durch die Tagung. Schon bei der Einführung verwies Karola Wille auf die damit verbundenen Kontroversen und Polarisierungen bis hin zum Vorwurf des reinen Modethemas. Klaus Unterberger wiederum sieht die Gefahr eines im Establishment verorteten reinen “Elitediskurses”. Er warnte davor, Vielfalt als “rein positiven Bekenntniswert” zu verstehen: “Vielfalt funktioniert nicht als moralischer Imperativ.”

    Immer wieder ging es natürlich auch um die Rolle der Netz­plattformen, einmal als Konkurrenz, aber auch als Träger für öffentlich-rechtliche Inhalte, in Einzelfällen – wie beim Jugendangebot Funk – ausschließlich. Sabine Frank, Leiterin Government Affairs und Public Policy bei Youtube, stellte allen Vorhaltungen und allgemeinen Manipulations­verdächtigungen entgegen, dass es dank der Vielzahl von Plattformen heute “eine viel größere Vielfalt als vor zwanzig Jahren” gebe. Basis für die Nutzung seien die Hausregeln, doch habe sie auch nichts gegen eine übergeordnete Regulierung – sofern sie kohärent sei.

    Gegen die Einschätzung von Arte-Deutschland-Geschäftsführer Markus Nievelstein, Youtube sei “das Fernsehen der Generation 20 plus”, wird Sabine Frank sicherlich nichts einwenden. Für die französischen Partner von Arte stehe diese Feststellung übrigens gar nicht infrage, sagte Nievelstein. Wichtig sei für die Sender, sich als Transmissions­riemen zu verstehen und die kuratorische Funktion wahrzunehmen.

    Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue sah bei eifrigem Bespielen von nicht-eigenen Plattformen durchaus nicht den großen Vorteil der Erweiterung der Möglichkeiten, sondern auch das Risiko der “Ressourcenverschwendung”. Die Sender müssten mithin ihre eigenen Stärken bewusst ausspielen.

    Als zweiten Strang hatten die Veranstalter dem Kongress eher handwerklich-journalistische Fragestellungen eingezogen, konzentriert auf zwei Großthemen: einmal die Corona-Pandemie, welche in den Hochzeiten alle Medien stark beherrscht hat, und den Klimawandel, dessen Bedeutung in immer höherem Maße erkannt wird – bei einem großen Dilemma: dass die wahrscheinlich gravierenden globalen Folgen derzeit nur in Einzel­erscheinungen zu erkennen sind, für ein großes Publikum also eher abstrakt erscheinen.

    Am Beispiel der Pandemie ließ sich nachverfolgen, wie prekär das Verhältnis von Wissenschaft und Journalismus sein kann und wie sich die Formen der Bericht­erstattung und die Linien der Aufmerksamkeit verändern und verschieben können. Lothar Wieler, als Präsident des Robert-Koch-Instituts zeitweilig dauerpräsent in den Medien, gab aufschlussreiche Einblicke in seine Erfahrungen. Eine war für ihn wesentlich: dass Sachverhalte ignoriert werden, “wenn sie politisch nicht mehr opportun sind”.

    Die Komplexität des Geschehens habe die Gefahr von “Überinformation und Desinformation” gefördert, sagte Wieler. Vielfach sei es nicht gelungen, die unterschiedlichen Bewertungen der jeweiligen Lage auch als Folge der prinzipiellen Offenheit der wissenschaftlichen Konstellationen zu vermitteln. “Kohärenz ist in pluralistischen Gesellschaften nicht möglich.” Mit der Folge eines tendenziellen Schwerpunktwechsels: vom Wissenschaftsjournalismus zum politischen Journalismus. Für Wieler ist die Schlussfolgerung aus seinen Erfahrungen eindeutig: “Vertrauen ist der Schlüssel für gute und effektive Kommunikation.”

    Christian Hoffmann, Professor für Kommunikations­management an der Universität Leipzig, zeichnete die Entwicklung der Formen und Schwerpunkte in der Pandemie-Berichterstattung nach, mit klaren Feststellungen: beispielsweise, dass die Personalisierung nach den ersten noch tastenden Expertenanfragen sich zu Auftritten in den Talkshows verdichtet habe (“der Ritterschlag”). Und dass Twitter auch hier zum zentralen Medium geworden sei, einfach, “weil alle dort sind”. Auch die eintretende “Themenermüdung” erwähnte er, was allerdings nichts an der wesentlichen Tatsache ändere, dass der Journalismus “entscheidend für die Wahrnehmung” sei. Er habe ein größeres Vertrauen in die öffentlich-rechtlichen Medien festgestellt, während gegenüber den sozialen Medien eine große Skepsis geherrscht habe.

    Andreas Bönte (ARD-Alpha) sah durchaus einen Fortschritt gegenüber dem Medizin-Großthema, das Mitte der 80er Jahre in den Medien omnipräsent war: AIDS. Damals, so erinnert er sich, seien die Journalisten so panisch gewesen wie die Menschen selbst. Diese Erfahrung habe durchaus zur Angst vor erneuter Polarisierung führen können. Grundsätzlich übrigens könnten die Medien “ohne Gesichter, ohne Experten nicht agieren”.

    Für Korinna Hennig, die als NDR-Wissenschaftsredakteurin in Kooperation mit dem Virologen Christian Drosten den sehr erfolgreichen Podcast “Coronavirus Update” auf die Beine gestellt hat, stellte eine Reaktion des Publikums heraus: “Gut, dass ihr die Fragezeichen benannt habt.” Ihr bisheriges Fazit: Lieber einmal mehr nachdenken, auch eine Leerstelle als Information anerkennen, vor allem aber auch: immer die möglichen Wirkungen bedenken.

    Ob ihre Erfahrung “Wir zimmern das Schiff zusammen, während wir lossegeln” auch sonst gelten kann? Sibylle Anderl, im Feuilleton der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” für die Wissenschaft zuständig, hält der Improvisation eine klare Systematik beim Thema Klimawandel entgegen. Dies sei eine “Jahrhundert­aufgabe”. Wichtig sei die Frage, welcher Zielgruppe welche Komplexität zuzumuten sei. Hilfreich seien inter­disziplinäre Teams. Bei der Aufbereitung des Themas, bei dem manche Akteure starke Interessen vertreten, gelte es, eine “Balance zwischen Optimismus und Alarmismus” zu wahren.

    Was wiederum auf einen Grundsatz verweist, der bei allem die Basis sein könnte und sollte: Stets die Relevanz und den Wert im Auge zu haben, den Vorgänge und Ereignisse für die Gesellschaft und damit für deren allgemeines Wohl haben.

    Bei der Frage, wie und mit welchen Instrumenten sich Qualität in den Medien bestimmen lasse, zitierte die Mainzer Kommunikations­wissenschaftlerin Birgit Stark zwar selbstironisch das Bonmot vom “Pudding an die Wand nageln”, doch plädierte sie leidenschaftlich für ein kontinuierliches Qualitäts­monitoring, das die Arbeit sinnvoll unterfüttern könne. Und sie schob ihr Credo gleich hinterher, um alle Anstrengungen beim begleitenden Diskurs zu rechtfertigen: “Länder mit einem hohen öffentlich-rechtlichen Medienniveau haben auch einen hohen Demokratie-Standard.”

    Der Diskurs, in der Tat, ist anstrengend – dies war auch in Leipzig eine durchgängige Erfahrung. Die Verklammerung des Theorieteils mit der Frage, wie sich der stark dynamisierte gesellschafts­orientierte Gemeinwohl­anspruch auf die journalistische Praxis auswirkt, führte zu einer Überfülle an Aspekten und Facetten. Was, und dies bedauerten viele aus dem Publikum, die Referate und Podien so einschnürte, dass für Fragen, Anmerkungen oder auch Kommentare keine Zeit blieb. Ein Kuriosum, denn zum allgemeinen Fazit, eingesammelt auf farbigen Karten, gehörten vor allem Forderungen wie Teilhabe, Offenheit für Impulse, Einbeziehen, Augenhöhe, Loslassen.

    Doch das wird sicher bei einer dritten Public-Service-Konferenz zum praktischen Konsens gehören. Denn abgeschlossen ist natürlich gar nichts. Systemausrichtung muss immer, wie der Generaldirektor der Schweizerischen Radio- und Fernseh­gesellschaft (SRG) Gilles Marchand betonte, “immer neu bestimmt werden”. Dass Leipzig mit dieser öffentlich-rechtlichen Selbstvergewisserung, zu der alle einschlägigen Medienhäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie die Wissenschaft beitragen, derzeit ein Alleinstellungs­merkmal hat, steht für ein erfreuliches Engagement, ebenso wie die begleitenden drei “Leipziger Impulse” als Grundsatzpapiere.

    Ex oriente lux, hieß es früher. Was an den Ursprung eines für die Gesellschaft ebenso wichtigen Wortes wie für jeden Einzelnen erinnert: Orientierung.

    Alle Beiträge aus der Reihe “Das Beste aus epd Medien bei turi2” >>>

  • “Bild” und “Welt” streamen mit russischen Untertiteln.

    Völker­verständigung: “Bild” und “Welt” bieten ihre Livestreams ab sofort auch mit russischen Untertiteln an. Damit wolle man Desinformationen entgegenwirken, sagt Frank Hoffmann, Geschäftsführer WeltN24. “Wir sehen es als Teil unserer journalistischen Pflicht, auch die russisch­sprachigen Menschen zu informieren.”
    twitter.com (Bild), bild.de, welt.de

  • Debatte: Live-PKs waren in der Pandemie die neuen Lagerfeuer im TV, sagt Frank Hoffmann.

    TV-Hits: “Es ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber die Live-Auftritte und Pressekonferenzen in Bezug auf die Pandemie waren die neuen Lagerfeuer im deutschen Fernsehen”, sagt Frank Hoffmann, Chef der Nachrichtensender von “Welt” und “Bild”, im “Horizont”-Interview. “Da haben sich alle versammelt, denn es war für alle relevant.” Zudem sei die “beste Antwort” auf Streaming-Dienste Liveprogramm: “Das haben wir im Gegensatz zu Netflix & Co in unserer DNA.”
    “Horizont” 8/2022, S. 18

  • Die meistgeklickten Newsletter-Links im Mai 2021.


    Enges Rennen: Nur wenige Klicks trennen die meistgeklickten Links im
    turi2-Newsletter im Mai. An der Spitze stehen mit 557 Klicks halbnackte Klima-Aktivistinnen, die vor der ProSieben-Zentrale in Unterföhring gegen “Germany’s Next Topmodel” protestieren. Auf Platz 2 rangiert mit 520 Klicks ein “Spiegel”-Artikel über die kolportierten innerbetrieblichen Verfehlungen von “Bild”-Chefredakteur Julian Reicheltergänzt um den nachträglichen Hinweis, dass Reichelt nicht über die “Spiegel”-Anfrage informiert wurde. Die verworfenen Pläne von Gruner + Jahr, in der Hamburger Hafencity ein neues Verlagshaus zu bauen, stehen mit 514 Klicks auf dem dritten Platz. Außerdem in der Top 10: Das erste YouTube-Video von Prinz William und Herzogin Kate, der letzte Auftritt von Petra Gerster als “heute”-Moderatorin im ZDF und und das inzwischen schon wieder eingestellte Blog von Donald Trump.

    Platz 1:

    Zahl des Tages: Halbnackte 14 mit Körperfarbe bemalte Aktivistinnen des Augsburger Klimacamps haben anlässlich des Finales von Germany’s Next Topmodel vor der ProSieben-Zentrale in Unterföhring gegen die Castingshow protestiert. Sie werfen der Sendung vor, mit der “Sexu­alisierung des weiblichen Körpers” Profit zu machen.
    sueddeutsche.de, tagesspiegel.de, express.de

    557 Klicks für den Beitrag auf sueddeutsche.de

    Platz 2:

    Redaktionsschwanz: Der “Spiegel”-Artikel über die kolportierten innerbetrieblichen Verfehlungen von “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt (“Vögeln, fördern, feuern”) ist weiter online – jetzt ergänzt durch einen Redaktionsschwanz, wonach Reichelt “eidesstattlich versichert” hat, von der “Kommunikationsabteilung des Axel-Springer-Verlages nicht über unsere Fragen informiert worden” zu sein. Die Gelegenheit zur Stellungnahme hat demnach Reichelt ohne Schuld des “Spiegels” verpasst.
    spiegel.de, turi2.de (Background)

    520 Klicks für den Beitrag auf spiegel.de

    Platz 3:

    Planänderung: Gruner + Jahr beerdigt sein ehrgeiziges Neubauprojekt in Hamburg. “Das Bauprojekt am Lohsepark lag bereits mehr als drei Jahre hinter dem Zeitplan, wir können und möchten hier nun nicht länger warten”, lässt sich Geschäftsführer Oliver Radtke dazu zitieren. Der Verlag suche nun – gemeinsam mit der Stadt Hamburg – einen neuen Standort in der Hansestadt. Die Suche läuft vermutlich darauf hinaus, dass sich der Verlag in einer bestehenden Immobilie einmietet.
    weiterlesen auf turi2.de

    514 Klicks für den Beitrag auf turi2.de

    Platz 4:

    Blaublut-Bewegtbild: The Duke and Duchess of Cambridge, Prinz William und Herzogin Kate, schalten medial einen Gang hoch und legen sich einen eigenen, gleichnamigen YouTube-Kanal zu. Das erste Video ist nur schlanke 25 Sekunden lang und punktet bei Adels-Fans mit Humor: Etwa, weil William Kate spaßeshalber warnt: “Sei vorsichtig was du sagst, diese Leute filmen alles!”
    weiterlesen auf turi2.de, youtube.com (25-Sek-Video)

    511 Klicks für das Video bei YouTube

    Platz 5:

    Tagesspiegel entschuldigt sich für seine Bericht­erstattung über #allesdichtmachen als “anti­demokratisches Netzwerk”. Der Zeitung seien “handwerkliche Fehler” unterlaufen. Die Chefredaktion räumt u.a. ein, den Mediziner und Haupt-Protagonisten Paul Brandenburg nicht um ein Statement gebeten zu haben.
    tagesspiegel.de (Entschuldigung “Tagesspiegel”) via meedia.de, turi2.de (Background)

    510 Klicks für den Beitrag bei tagesspiegel.de

    Platz 6:

    Video-Tipp: Sichtlich gerührt und mit Blumenstrauß bewaffnet verabschiedet sich Petra Gerster nach 23 Jahren in ihrer letzten “heute”-Sendung im ZDF von den Zuschauerinnen. Zum Abschluss zitiert sie den Ex-Frankfurt-Trainer und “Fußball-Philosophen Dragoslav Stepanović: “Lebbe geht weider.”
    zdf.de (3-Min-Video), rnd.de

    438 Klicks für das Video auf zdf.de.

    Platz 7:

    Abgeklatscht: Donald Trump präsentiert sein groß angekündigtes eigenes soziales Netzwerk, das letztlich bloß ein privates Blog in Twitter-Optik ist. Nur Trump kann Wortmeldungen verfassen, seine Fans können sich für Benachrichtigungen bei neuen Posts anmelden und diese via Facebook und Twitter teilen.
    spiegel.de, bild.de, theverge.com, donaldjtrump.com

    420 Klicks für das Blog von Donald Trump

    Platz 8:

    Machtmissbrauch: Toxische Führungskulturen, Sexismus und andere Formen der Diskriminierung sind in deutschen Medienhäusern weit verbreitet, schreiben Eva Hoffmann und Pascale Müller im “Medium Magazin”. Während ihrer Recherche melden sich binnen einer Woche 189 Medienschaffende, davon 142 Frauen, um ihre Erfahrungen aus den Redaktionen zu schildern. Aus 25 Interviews geht hervor, dass “kaum eine Redaktion” frei von Problemen sei.
    weiterlesen auf turi2.de, medium-magazin.de (Paid)

    406 Klicks für den Beitrag auf turi2.de

    Platz 9:

    Bild: “Man muss parieren – oder unter Julian Reichelt wird das Leben schwer”, schreiben die Bildblog-Macher Mats Schönauer und Moritz Tschermak in ihrem neuen “Bild”-Buch, aus dem ein Auszug in der “FAS” zu lesen ist. Das “Gefallenmüssen oder Gefallenwollen” sei eine der Quellen für “verzerrte Berichterstattung”, wird ein Mitglied der Redaktion zitiert.
    “FAS”, S. 43 (Paid), spiegel.de (Auszug Nachwort Kevin Kühnert), turi2.de (Background)

    405 Klicks für das Nachwort Kevin Kühnert auf spiegel.de

    Platz 10:

    Gesprächsbereit: Die Fusion zwischen Gruner + Jahr und RTL wird wahrscheinlicher, schreibt Gregory Lipinski. Er zitiert eine interne Ankündigung von Verlags-Chef Stephan Schäfer, der die Mitarbeiterinnen “über zentrale Fragen des Vorhabens mit RTL” informieren will. Seit einigen Wochen laufen unter dem Namen “Discovery” intern Analysen von Führungskräften beider Seiten, die über die Zukunft von G+J entscheiden könnten.
    weiterlesen auf turi2.de, meedia.de (Paid)

    372 Klicks für den Beitrag auf turi2.de

    Die meistgeklickten Links der turi2-Newsletter im April 2021

  • Springer bringt Bild Live ins Free-TV.


    Bild dir deinen TV-Sender: Springer geht mit seinem Bewegtbild-Angebot von “Bild” den nächsten Schritt und bringt die Marke als neuen TV-Sender auch ins klassische Fernsehen. Geplant sind zunächst jeweils etwas sechs Stunden Live-Programm am Vormittag. Die übrige Sendezeit will Springer mit “Dokumentationen, Reportagen und weiteren Formaten” füllen, hier bei Bedarf aber jederzeit in eine Liveberichterstattung wechseln. “Bild” wird über Kabel, Satellit und Internet-TV als Free-TV-Kanal empfangbar sein. Der Sendestart steht jedoch noch unter dem Vorbehalt der Erteilung einer Sendelizenz durch die Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg. Ziel ist, den Sender noch vor der Bundestagswahl an den Start zu bringen. Programmchef des Senders wird Claus Strunz.

    Strunz sagt: “Unser Anspruch ist: Wann immer etwas passiert, das unsere Zuschauerinnen und Zuschauer bewegt, ist ‘Bild’ live dabei”. “Bild”-Chef Julian Reichelt sagt: “Wir wollen Fernsehen machen, das Menschen nicht belehrt, sondern zeigt, was ist. Das Menschen eine Stimme gibt und ihnen aus der Seele spricht”. Der neue Sender ergänzt das bisherige TV-Angebot von Springer, bestehend aus den Sendern Welt und N24 Doku. Alle drei Kanäle bündelt Springer in einer neuen Unit der WeltN24 GmbH unter der Leitung von Frank Hoffmann. Die Live-Schiene des neuen Senders Bild will Springer künftig parallel auch bei N24 Doku zeigen.
    axelspringer.com, dwdl.de

  • Springer macht Chefredakteure Reichelt und Poschardt zusätzlich zu Sprechern der Geschäftsführung.


    Doppelfunktion: Springer hebt an der Spitze von “Bild” und “Welt” die personelle Trennung von Redaktions- und Verlags­geschäft auf. Die Chef­redakteure Julian Reichelt (links) und Ulf Poschardt werden jeweils auch Sprecher der Geschäftsführung. Es ist das erste Mal, dass Springer Chefredakteure in die Geschäftsführung beruft. Springer will damit “die Bedeutung des Journalismus für die Marken” hervorheben. Redaktion und Vermarktung sollen “klar getrennt” bleiben.

    Springer-Vorständin Stephanie Caspar erhofft sich durch die personelle Zusammenführung weniger Kompetenzgerangel als bisher, dafür einen engeren Austausch bei Ideen. Die Wachstumsziele für “Bild” und Welt erfordern eine “zukunftsfähige Aufstellung”, die “Marken in den Mittelpunkt” stellt und die “Strukturen zwischen Redaktion und Verlag vereinfacht”, sagt sie zu “Horizont”. Die Redaktionen prägten die Marken “Bild” und “Welt”, “daher gehören mit den Chefredakteuren Journalisten an die Spitze des Führungsteams”.

    Die “Bild”-Geschäftsführung besteht neben Reichelt als Sprecher künftig aus Verlagsleiterin Carolin Hulshoff Pol und Lars Moll, der von Welt Digital kommt. Bei der WeltN24 GmbH bleibt Christian Nienhaus als weiterer Geschäftsführer im Amt. Hinzu kommt ab September – wie berichtet – Ex-RTL-Chef Frank Hoffmann, der auf Torsten Rossmann folgt und alle TV- und Bewegtbildaktivitäten verantwortet.
    axelspringer.com, horizont.net