"Wir brauchen eine Antwort darauf, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk im postdigitalen Zeitalter aussehen muss, um unsere Demokratie zu stärken."
Frauke Gerlach, Direktorin des Grimme-Instituts, sagt im epd-Medien-Podcast "Läuft", dass die Zukunft von ARD und ZDF nicht allein von den Ländern am runden Tisch bestimmt werden sollte. Das Publikum solle ebenso ein Mitspracherecht bekommen, am besten durch verschiedene Beteiligungsformate.
laeuft-programmschau.podigee.io (23-Min-Audio)
"Die föderale Struktur der ARD ist auf der Ebene der Benutzeroberfläche längst einem mächtigen – und sinnvollen – Zentralismus gewichen. Föderal ist die ARD in der digitalen Welt nur noch auf dem Papier."
Medienredakteurin Claudia Tieschky appelliert in der "Süddeutschen" an die Politik, die Strukturen der ARD den zentralen Strukturen anzupassen, "die die ARD selber im Digitalen aufbaut". Der öffentlich-rechtliche Rundfunk brauche "jetzt mehr als nur ein bisschen Reform".
sueddeutsche.de (€)
Alles auf Anfang: RBB-Intendantin Katrin Vernau kündigt die beiden letzten verbliebenen Mitglieder der Geschäftsleitung aus der Schlesinger-Zeit fristlos, meldet der RBB. Betroffen sind Produktionsdirektor Christoph Augenstein und Verwaltungsdirektor Hagen Brandstäter. Grund für die Trennung soll eine Sonderzahlung von 1.700 Euro pro Monat sein, die beide für den ARD-Vorsitz erhalten haben. Beim WDR, der zuletzt, und dem SWR, der aktuell den ARD-Vorsitz innehat, gibt es solche Zulagen nicht, berichtet RBB24.
presseportal.de, turi2.de (Background Augstein), turi2.de (Background Brandstäter)
Klick-Tipp: Journalistin Tina Hassel, Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios, beantwortet das "Sagen Sie jetzt nichts"-Interview im "Süddeutsche Zeitung Magazin". Glaubt man den Gesten, liest Hassel nach Feierabend lieber ein gutes Buch anstatt sich weiter mit Nachrichten zu befassen. Was sie nach ihrem für 2024 geplanten Abgang beim Hauptstadtstudio vorhat, bleibt noch geheim – ein Schweigegelübde wäre aber möglich.
sz-magazine.sueddeutsche.de
Sportliche Rolle: Fußball-Profi Joshua Kimmich tritt am 12. März im Münchner "Tatort" in Erscheinung. Passend zu seinem Hauptjob spielt er einen Fitnesstrainer namens Kenny, der Auskunft über Studiogäste geben soll. Kimmich ist nicht der erste FC Bayern-Spieler, der unter die Schauspieler geht: Thomas Müller hatte bereits einen Auftritt in der ARD-Serie "Hubert und Staller".
abendzeitung-muenchen.de, merkur.de
Wer will, wer darf? Die ARD will im Frühjahr über die Nachfolge von Polit-Talkerin Anne Will entscheiden, berichtet "Bild". Demnach sind die "Tagesthemen"-Anchor Ingo Zamperoni und Caren Miosga die heißesten Kandidatinnen für den Talk-Platz nach dem "Tatort" am Sonntag. ARD-Talkerin Sandra Maischberger sei nicht im Rennen, dennoch wolle der Sender ihren Vertrag verlängern und ihr einen weiteren Sendeplatz unter der Woche geben. Sie sendet bereits am Dienstag- und am Mittwochabend.
bild.de (€)
turi2 edition #20: 7 Antworten von Elke Schneiderbanger.
Prinzip Hoffnung: Die beste Schule des Lebens war für Elke Schneiderbanger ihr eigenes Elternhaus, erzählt sie im Agenda-Fragebogen der turi2 edition #20. Die Geschäftsführerin von ARD Media ist stolz, dass sie sich “ohne Vitamin B oder finanzielle Unterstützung von zu Hause” eine journalistische Karriere aufgebaut hat. Für 2023 erhofft sie sich mehr Radio in den Kampagnen- und Mediaplänen der Werbungtreibenden.
Weiterlesen >>>, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)
Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
"Der häufigste Satz, den ich in der ARD gehört habe, ist der Spruch: 'Das haben wir noch nie gemacht'."
Jörg Pilawa hätte seinen ARD-Vertrag verlängern können, bei Sat.1 könne er jetzt aber so viele Sachen ausprobieren, die beim Öffentlich-Rechtlichen "nicht möglich gewesen" wären. Ab Februar moderiert er die Quizshow "Die Pyramide" und die Flirtshow "Dating Game".
rnd.de
Salon Anne: Moderatorin Anne Will, 56, möchte nach dem Ende ihrer Polit-Talkshow im Ersten Salon-Gespräche mit großen Persönlichkeiten auf einer Theaterbühne führen, erfährt "Bild". Will hatte kürzlich das Aus ihrer Sendung zum Ende des Jahres und einen "Neustart" für 2024 angekündigt.
bild.de, turi2.de (Background)
Update: Die Meldung wurde nach Veröffentlichung aktualisiert.
"Auch heute noch erregt ein Versprecher eines Mannes weniger Aufsehen erregt als der einer Frau. Und das beschreibt den Aufholbedarf, den wir in der Hinsicht haben, sehr gut."
"Sportschau"-Moderatorin Esther Sedlaczek erinnert in der "Bild" an den Sturm der Entrüstung um ihre Vorgängerin Carmen Thomas, als diese vor 50 Jahren "Schalke 05" statt "Schalke 04" im TV sagte. Die Aufregung ging damals übrigens von "Bild" aus.
bild.de (€)
Lese-Tipp: Mit ihrer neuen ARD-Sendung "Reschke Fernsehen" möchte Anja Reschke "noch mal andere Zielgruppen erreichen" als andere Politmagazine. Im Teleschau-Interview sagt die Journalistin, dass sie seit dem Beginn ihrer "Panorama"-Moderation vor fast 20 Jahren überlegt, "wie man Recherche noch auf andere Art" an die Zuschauer vermitteln könnte. Die Unterscheidung von Information und Unterhaltung sei "ohnehin oft Quatsch".
showcase.teleschau.de, turi2.de (Background)
Das Private ist politisch: Laut "Welt am Sonntag" regt sich im WDR-Rundfunkrat erheblicher Widerstand gegen die Personalie Louis Klamroth. Die Abgesandten von CDU und SPD im Aufsichtsgremium stören sich demnach daran, dass der neue Moderator der Talkshow "Hart aber fair" seine Beziehung zu Luisa Neubauer nicht vor seiner Vertragsunterzeichnung als Nachfolger für Moderator Frank Plasberg öffentlich gemacht hat. Sie sehen in der privaten Verbindung zu der Klima-Aktivistin einen möglichen Interessenskonflikt und sehen den Ruf der Sendung "ruiniert". Intendant Tom Buhrow und Programmdirektor Jörg Schönenborn halten an Klamroth fest und sehen keinen Verstoß gegen Compliance-Regeln des Senders. Auch die WDR-Berichterstattung zu Lützerath steht auf der Tagesordnung der Sitzung am Dienstag.
welt.de (€)
Meistgeklickter Kopf gestern war Kai Pflaume, der am Samstagabend die ARD-Show "Wer weiß denn sowas XXL" moderiert hat. Auf ihn folgt der ehemalige Manager von Gruner + Jahr, Stephan Schäfer. Mehrere Mitarbeiter des inzwischen zu RTL gehördenen Verlags hatten am Mittwoch gegen Ausverkaufspläne der Zeitschriften protestiert.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 28.1.2023)
Verzerrter Wettbewerb? Volker Nünning über die Audio-Streams der Sportschau.
Zuviel Ballbesitz? Seit Sommer 2021 darf die ARD alle Begegnungen der Bundesliga und der 2. Bundesliga live im Internet als Audiostream übertragen – insgesamt 617 Spielen pro Saison. Diese Rechte lagen zuvor bei Amazon. Seitdem hat die ARD ihr Audiostreaming-Angebot auf sportschau.de massiv ausgebaut und zielt auf ein junges Publikum, schreibt Volker Nünning bei epd Medien. Der Privatsender-Verband Vaunet kritisiert, hier sei “quasi ein öffentlich-rechtliches Audio-Onlinemonopol entstanden”. Weiterlesen >>>
RBB-Krise: Die Compliance-Prüfung der vom Sender beauftragten Anwaltskanzlei Lutz/Abel dauert noch mindestens drei weitere Monate, kündigt die Vorsitzende des Verwaltungsrats, Dorette König, bei der Sondersitzung des Rundfunkrats an. Einige Mitglieder des Kontrollgremiums fordern angesichts hoher Kosten den vorzeitigen Abbruch der Prüfung. Ursprünglich sollte der Abschlussbericht Ende 2022 fertig sein. Zudem widerspricht die Kanzlei Medienberichten und teilt mit, einen reduzierten Stundensatz von 300 Euro statt von bis zu 500 Euro vereinbart zu haben. Auch dass Anwälte Leistungen für die Generalstaatsanwaltschaft erbringen würden, bestreitet die Kanzlei. Bis Ende November habe man dem RBB rund 980.000 Euro in Rechnung gestellt.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
Altlast? ARD und ZDF pausieren ihre Programmanalyse 2023, erfährt epd. Demnach wollen beide beraten, ob sie die seit 1985 erhobene Beobachtung, die Inhalte und journalistische Angebote öffentlich-rechtlicher und privater TV-Sender vergleicht, 2024 fortführen. Das ZDF begründet den Schritt damit, im Non-Linearen stärker forschen zu wollen. Mit der ARD sei u.a. ein Forschungsprojekt zu den Angebotsstrukturen von Mediatheken und Streaming-Diensten in Auftrag gegeben worden.
"epd medien aktuell" vom 27.01.2023 (€)
Sparflamme: Der Streik wegen festgefahrener Tarif-Verhandlungen beim RBB macht sich im Programm bemerkbar. NDR Info sendet seit 10 Uhr auf der Frequenz von RBB24 Inforadio. Das vom RBB produzierte ARD-Mittagsmagazin ist ausgefallen. Intendantin Katrin Vernau äußert "Verständnis für die Forderungen der Gewerkschaften", man könne "in den laufenden Tarifverhandlungen aber nicht nur einfach Geld verteilen". Stattdessen wolle man etwa "strukturelle Ungleichbehandlungen" von Festen und Freien beseitigen. Der Streik soll noch bis 22.30 Uhr andauern.
digitalfernsehen.de, t-online.de, dwdl.de, dwdl.de (Vernau), turi2.de (Background)
Hinweis: Dieser Beitrag wurde aktualisiert.
Fishing for Compliments: ARD-Chef Kai Gniffke lässt sich in PR-Dingen noch bis Ende März von der Agentur FischerAppelt beraten, meldet der "Spiegel". Der SWR begründet das mit einem "umfangreichen Reformprozess" im Verbund, zudem sei der ARD-Vorsitz "deutlich früher als vorgesehen" an Gniffke gegangen. Kosten nennt der Sender nicht. Die Autoren Alexander Kühn und Anton Rainer erinnern an eine Aussage Gniffkes aus dem Doppel-Interview mit Tom Buhrow Ende 2022. Darin hatte der Journalist prognostiziert, dass von der ARD-Reform Betroffene "jaulen und quieken" würden. Verdi hatte diese Wortwahl kritisiert. Bei FischerAppelt arbeitet inzwischen u.a. Ex-ARD-Sprecher Birand Bingül.
"Spiegel" 05/23, S. 57, turi2.de (Doppel-Interview), turi2.de (Kritik an Gniffke)
Foto: Picture Alliance / dpa / Bernd Weißbrod
RBB: Die Gewerkschaften DJV und Verdi rufen alle festen und freie Beschäftigten heute seit 4.30 und noch bis 22.30 Uhr zum Warnstreik auf. Um 13 Uhr ist eine Kundgebung vor den RBB-Fernsehzentrum in Berlin geplant. Grund sind festgefahrene Tarifverhandlungen: Die Verhandlungskommission des RBB habe zudem mitgeteilt, dass sie derzeit kein Verhandlungsmandat habe, da sich Intendantin Katrin Vernau noch ein Bild von der Lage des Senders machen müsse.
rbb24.de, t-online.de, bild.de
Rufschädigend? Auslöser für die Trennung zwischen dem C.-H.-Beck-Verlag und Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen war ein interner Aufstand der Belegschaft, berichtet das Polit-Magazin "Kontraste". Das Personal habe massiven Druck auf die Verlagsspitze ausgeübt und in einem Brief an die Leitung die Befürchtung geäußert, dass die weitere Zusammenarbeit mit Maaßen den Ruf des Verlages und ihre eigene berufliche Zukunft zerstören könnte. Grund war Kritik an Maaßens Mitarbeit am wichtigsten Grundgesetz-Kommentar Epping/Hillgruber, für den er sich zum Asylrecht äußert.
tagesschau.de, turi2.de (Background)
Stimmen von innen: Die in der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse (Agra) vertretenen Journalistinnen von ARD, ZDF, Deutschlandradio und Deutscher Welle fordern ein Mitspracherecht bei der Reform der Öffentlich-Rechtlichen. In einem Brief an die Rundfunkkommission der Länder schreiben sie, dass der vorgeschlagene "Zukunftsrat" nicht über ihre Köpfe hinweg diskutieren sollte.
epd.de (€)
Streitwillig: Nicole Diekmann und Publizist Stephan Anpalagan starten am 30. Januar den Podcast "Gegen jede Überzeugung" von SWR Kultur. Alle zwei Wochen verteidigen sie darin im Wechsel eine provokante These, von der sie selbst nicht überzeugt sind. Ziel ist es, eigene Überzeugungen in Frage zu stellen und zu zeigen, "dass Streit über die Lager hinweg möglich ist".
presseportal.de
"Der Rundfunkbeitrag ist ein bisschen wie eine Krankenversicherung. Die zahlt man auch, wenn man quietschgesund ist."
In einem Live-Talk bei Instagram muss ARD-Chef Kai Gniffke mehrfach den Rundfunkbeitrag verteidigen. Eine Staffelung nach Einkommen kann er sich wegen des bürokratischen Aufwands nicht vorstellen.
turi2 – eigene Infos
"Auch wenn es dir schlecht geht – ob nun ein Elternteil stirbt oder der Freund dich verlässt – musst du dich da hinstellen, lächeln, gut drauf sein, präsentieren und so tun, als ob alles in Butter ist. Diese Härte gegen sich selbst lässt einen auch verhärten. "
Eine Woche "Tagesthemen" sind für Moderatorin Aline Abboud "schon ein Brett", sagt sie im großen Interview in der turi2 edition #20. Moderieren sei ein sehr körperbetonter Job.
turi2.de, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)
Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
Jung und braucht das Geld: Das Online-Jugendangebot von ARD und ZDF, Funk, bekommt in diesem Jahr mehr Geld. Das Budget werde um 750.000 Euro erhöht, erfährt epd vom SWR. Grund sei eine "realistische Anpassung des Honorarrahmens und ein partieller Teuerungsausgleich". Insgesamt beläuft sich das Funk-Budget 2023 auf 45,5 Mio Euro.
epd.de
Hessischer Rundfunk macht Tilo Barz zum Leiter der Intendanz. Er folgt auf Barbara Müller-Geskes, die Ende März in den Ruhestand geht. In seiner neuen Funktion berät und unterstützt Barz den Intendanten Florian Hager und bildet die Schnittstelle zwischen ARD- und interner Strategie. Barz ist seit Mai 2022 Projektleiter für die Neuaufstellung der medienübergreifenden Chefredaktion beim HR.
hr.de
ÖRR goes BMVg: Der ARD-Journalist Michael Stempfle wird neuer Sprecher des Verteidigungsministeriums unter Boris Pistorius. Er ist bisher als SWR-Korrespondent im ARD-Hauptstadtstudio für die Themen Innere Sicherheit und Terrorismus zuständig. Letzte Woche hatte Stempfle seinen jetzigen Vorgesetzten noch in einer Analyse gelobt als "Vollblutpolitiker, der anpackt". Stempfle folgt auf Christian Thiels, der zuvor ebenfalls bei der ARD tätig war.
spiegel.de, tagesschau.de (Analyse)
Reschke redet: "Panorama"-Moderatorin Anja Reschke startet am 2. Februar ihre eigene Sendung "Reschke Fernsehen" im Ersten. In zunächst fünf Folgen widmet sich die Journalistin 30 Minuten lang einem gesellschaftlichen Thema mit "unterhaltsamen Grundton". Die erste Folge dreht sich um Bayern und die CSU. Die Sendung läuft donnerstags um 23.35 Uhr.
presseportal.de, prisma.de
Video-Tipp: Im belgischen Vilvoorde steht das modernste Unterwasser-Filmstudio der Welt. Das "Europamagazin" wirft einen Blick hinter die Kulissen der Lites Studios, wo für Musik- und Videoproduktionen wie Rammstein und die ZDF-Serie "The Swarm" auf Knopfdruck Wind, Wasser, Wellen und Tsunamis erzeugt werden können.
ardmediathek.de (4-Min-Video)
Zahl des Tages: Für 16 % der Deutschen ist Ingo Zamperoni die erste Wahl als Nachfolger für den Sendeplatz von Anne Will im Ersten, sagt eine von T-Online beauftragte Civey-Umfrage. 10 % können sich Caren Miosga vorstellen, an dritter Stelle folgt Judith Rakers mit 5 %. Will hatte Mitte Januar das Ende ihrer Talkshow angekündigt. Ob ein anderes Talk-Format den Sendeplatz übernimmt, ist noch unklar.
t-online.de, turi2.de (Background)
Personalnot: Der RBB-Rundfunkrat ist bei einer Sondersitzung nicht beschlussfähig, weil nur 13 von 29 Räten "physisch anwesend" sind – laut Statuten sollten mindestens 15 Personen den Weg ins Haus des Rundfunks finden. Vorsitzender Ralf Roggenbuck kapituliert nach wenigen Minuten, zaubert aber eine skandalsenderwürdige Lösung für das nächste Treffen am 27. Januar aus dem Hut: Beschlossen wird dann trotzdem – komme, wer da wolle.
tagesspiegel.de
Mehr Miteinander: In der Debatte um eine Reform der Öffentlich-Rechtlichen fordert die Rundfunkkommission der Länder ARD und ZDF dazu auf, eine gemeinsame Online-Plattform aufzubauen und dabei 3sat und Arte zu berücksichtigen. "Wir wollen weg von Mediathek und Audiothek", sagt RLP-Medienstaatssekretärin Heike Raab. Der publizistische Wettbewerb der Anstalten soll davon unberührt bleiben. Mit der künftigen Ausrichtung der Öffentlich-Rechtlichen soll sich bald ein "Zukunftsrat" beschäftigen. ARD und ZDF sollten Spartensender einstellen, um Kosten zu sparen. Die Medienpolitik wolle auch "Anreize" für sparsames Verhalten geben. Oliver Schenk, Chef der sächsischen Staatskanzlei, will "weniger Haltung" in den Öffentlich-Rechtlichen.
new-business.de, "epd medien aktuell" vom 20.01.2023 (€), sueddeutsche.de, rlp.de (Beschluss), turi2.de (Background)
"Ich habe von dem Stempel 'Migrationshintergrund' profitiert, trotzdem habe ich es eigentlich nicht gewollt."
"Tagesthemen"-Moderatorin Aline Abboud empfand es als "mühsam und auch nicht plausibel", als sie zum ersten Mal als Mensch mit Migrationshintergrund bezeichnet wurde, erzählt sie im großen Interview in der turi2 edition #20. Heute nutze sie diesen Stempel bewusst, um auf marginalisierte Gruppen aufmerksam zu machen.
turi2.de, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)
Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
"Mein Bild der Zukunft ist ein Netzwerk mit öffentlich-rechtlichen Inhalten, in dem ZDF und ARD erkennbar bleiben, auch als Wettbewerber um die beste Qualität."
ZDF-Intendant Norbert Himmler sagt im Interview der "Süddeutschen Zeitung", dass es "unserer Demokratie guttut, wenn wir Nachrichten und Wahlberichterstattung nicht nur von einem öffentlich-rechtlichen Anbieter haben". Die Debatte, ob es im Umfang wie bisher zwei Systeme geben muss, findet er "aber auch nachvollziehbar".
sueddeutsche.de (€)
Backstage-Beleuchtung: Die ARD gewährt bei einer Reihe von Serien-Eigenproduktionen mit Making-of-Filmen in der Mediathek einen Blick hinter die Kulissen. Den Auftakt macht ein 25-Minütiger mit Interviews und Hintergründen zur Gangster-Serie Asbest. Das Boulevard-Magazin "Brisant" übernimmt die Produktion der Making-ofs.
dwdl.de, presseportal.de
Spar-Befehl: Die Rechnungshöfe von Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt fordern vom MDR mehr Sparsamkeit und einen weiteren Stellenabbau, berichtet Flurfunk Dresden. Der Thüringer Rechnungshof hat federführend das Controlling des Senders von 2016 bis 2020 geprüft und kommt zu dem Ergebnis: Der MDR tut nicht genug, um seine Sparziele zu erreichen und sein strukturelles Defizit abzubauen. Auch ein "ausreichender Stellenabbau" sei bei den Planstellen "nicht erkennbar", monieren die Prüfer. Der MDR hält dagegen und verweist auf bereits erfolgte Maßnahmen.
flurfunk-dresden.de, thueringer-rechnungshof.de
Nachtrag 17.01.2023, 18.00 Uhr
Ein MDR-Sprecher erklärt zum Bericht des Rechnungshof:
"Wir setzen im MDR die Einsparvorgaben der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) im Bereich Personal um, und gehen seit 2021 sogar darüber hinaus.
Auch der Abbau des strukturellen Defizits findet beim MDR statt. Ein vollständiger Abbau kann erst dann erfolgen, wenn die vorhandenen Gewinnrücklagen vollständig aufgebraucht sind. Dies wird Ende 2024 der Fall sein.
Bereits im November 2022 hat sich der Verwaltungsrat des MDR mit der Prüfungsmitteilung sowie dem Entwurf des abschließenden Berichts des Landesrechnungshofes Thüringen befasst.
Im Ergebnis der Prüfung haben die Rechnungshöfe keinerlei Verstöße der Finanzordnung festgestellt. Die staatsvertraglichen Vorgaben wurden und werden vom MDR eingehalten."
Recht teuer: Die RBB-Krise um Ex-Intendantin Patricia Schlesinger kostet den Sender bisher mehr als 1,4 Mio Euro an Anwaltskosten für den Zeitraum von Juli bis Ende November, berichtet das RBB-Recherche-Team. 31 Rechtsberaterinnen von vier Kanzleien sind für den RBB im Einsatz – zusätzlich zu den eigenen Rechtsbeiständen von Schlesinger und vier weiteren Personen. Allein die Kanzlei Allein Lutz/Abel, die 20 Anwälte stellt, berechne dem RBB bisher 1 Mio Euro für ihre Dienste. Auch Abstimmungen untereinander stellen die Kanzleien teils minutiös in Rechnung – zu Stundensätzen von bis zu 500 Euro. Am Freitag will der RBB-Untersuchungsausschuss im Brandenburger Landtag den Fall thematisieren.
In der Kritik steht auch, dass Anwälte Leistungen für die Generalstaatsanwaltschaft erbringen – sie aber dem RBB in Rechnung stellen, etwa "Abstimmung und Durchsicht" von Unterlagen zur Übergabe an Staatsanwaltschaft oder Telefonkonferenzen und Treffen mit Ermittlern. Rechtswissenschaftler Uwe Hellmann von der Uni Potsdam fürchtet, dass die Ermittler nur vorgefilterte Unterlagen erhalten und somit "eben kein vollständiges Bild". Der Prodekan und Leiter der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität, Martin Heger, sieht die Gefahr, "dass durch die Vorauswahl des Materials durch die Anwälte eine gewisse Schlagseite entsteht".
tagesschau.de
ARD und ZDF sichern sich über die European Broadcasting Union die medialen Verwertungsrechte an den insgesamt vier Olympischen Sommer- und Winterspielen von 2026 bis 2032. Warner Bros. Discovery erwirbt die Pay-TV-Rechte für Streaming- und Digital-Angebote.
presseportal.de
"Für mich können es auch drei oder vier öffentlich-rechtliche Sender sein. Ein bisschen Konkurrenz schadet ja nicht."
"Tagesthemen"-Moderatorin Aline Abboud stören die Rufe nach Privatisierung von ARD und ZDF. Die Sender seien ein "Privileg", für das uns andere Länder beneiden, sagt sie im großen Interview in der turi2 edition #20.
turi2.de, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)
Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
turi2 edition #20: Aline Abboud über Moderation und Mental Health.
Verstecken ist nicht: Aline Abboud ist schnell zur Moderatorin der “Tagesthemen” aufgestiegen. “Wenn du weiterkommen willst, musst du ein bisschen auffallen”, sagt sie im großen Interview in der turi2 edition #20. Dabei hat Aufmerksamkeit für sie nicht nur gute Seiten. Mit Tim Gieselmann spricht sie darüber, wie sie Mattscheibe und mentale Gesundheit managt und wie anstrengend ein Tag im Studio sein kann.
Weiterlesen >>>, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (künftige E-Paper abonnieren)
Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
Du bist, was du lernst – Tilmann Gangloff über 50 Jahre deutsche “Sesamstraße”.
Bildungsfernsehen, das Spaß macht: Die “Sesamstraße” war “bereits divers, als sich hierzulande noch niemand etwas unter ‘Diversity Management’ vorstellen konnte”, schreibt Medienjournalist Tilmann Gangloff bei epd Medien zum 50. Geburtstag der Kindersendung. 1969 im US-Fernsehen entstanden, um Kinder aus ethnischen Minderheiten zu fördern, hat sich die deutsche “Sesamstraße” bald vom US-Original emanzipiert. Galt es hierzulande lange als ungeschriebenes Gesetz, dass Kinder unter sechs Jahren gar kein TV schauen sollten, wurde das Fernsehen mit der “Sesamstraße” zum “Vorschulerzieher”. turi2 veröffentlicht den Beitrag in der wöchentlichen Reihe Das Beste von epd Medien bei turi2. Weiterlesen >>>
Anne will Veränderung: Moderatorin Anne Will führt Ende 2023 ein letztes Mal durch ihre Sendung "Anne Will", die sie 16 Jahre lang für Das Erste produziert hat. Den Vertrag mit dem NDR verlängere sie nicht, um sich neuen Projekten zu widmen, über die sie sich auch mit dem Sender bereits austausche.
presseportal.de
Berliner Bescheidenheit: Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey spricht sich gegen eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags aus, berichtet der "Tagesspiegel". Die Rundfunkbeiträge müssten "stabilisiert" und über 2025 hinaus möglichst "auf dem jetzigen Niveau gehalten" werden. Außer Giffey hatten sich bereits Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke für ein Einfrieren des Rundfunkbeitrags stark gemacht.
tagesspiegel.de
Im Osten was Neues: MDR Sachsen will mit dem Instagram- und Facebook-Newsformat SachsenUpdate die Zielgruppe der 20- bis 35-Jährigen abholen. Seit 2. Januar präsentiert eine Moderatorin an jedem Werktag ein ca. einminütiges Reel mit den drei wichtigsten Nachrichten des Tages. Inspiration kommt vom MDR Sachsen-Anhalt, der seit rund einem Jahr das ähnliche Sachsen-Anhalt-Update liefert.
flurfunk-dresden.de, mdr.de
Nicht ganz so hart: Moderator Louis Klamroth bekommt für seine Premiere bei "Hart aber fair" gemischte bis aufmunternde Kritiken. Josef Nyary sieht bei "Bild" einen verkrampften "Jungkicker beim ersten Training mit den Profis", der zur Halbzeit die Kurve bekommt. Cornelius Pollmer vermisst in der "Süddeutschen" die Härte und urteilt angelehnt an den Titel der Sendung, dass einen Teil der Krisenrechnung "die Zuschauer mit ihrer Zeit" zahlen. Im "Spiegel" wünscht sich Christian Buß von Klamroth weniger Signatur-Moves von Vorgänger Frank Plasberg.
bild.de, sueddeutsche.de (€), spiegel.de (€)
Skandal-Puffer: Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke lehnt eine mögliche Erhöhung des Rundfunkbeitrags wegen der RBB-Affäre klar ab. "Wir haben erlebt, wie der RBB das Geld der Beitragszahler in Dinge gesteckt hat, die nicht notwendig waren", sagt er der "Märkischen Allgemeinen Zeitung". Er spricht sich außerdem dafür aus, die Gehälter der Intendantinnen zu beschränken. Diese seien "toxisch".
maz-online.de (€), rnd.de, horizont.net
TV-Tipp: Heute Abend um 21 Uhr gibt Louis Klamroth sein Moderations-Debut bei der ARD-Talkshow "Hart aber fair". Der Nachfolger von Frank Plasberg diskutiert mit seinen Gästen Lars Klingbeil, Jens Spahn, Melanie Amann, Monika Schnitzer und Engin Kelik zum Thema "Ein Land wird ärmer: Wer zahlt die Krisenrechnung 2023?".
augsburger-allgemeine.de,twitter.com (98-Sek-Videofragebogen)
Moderator @louisklamroth ist heute Abend (09.01.23) das erste Mal bei @hartaberfair zu sehen. Im Kurzinterview erzählt er unter anderem, was er zuletzt als hart, und was er als fair empfand.
— WDR (@WDR) January 9, 2023
▶ Los geht's um 21 Uhr im WDR Fernsehen und anschließend in der #ARDMediathek. pic.twitter.com/7ZYvzfsCg1
Zu eintönig: Der neue ARD-Vorsitzende Kai Gniffke will die Vielfalt der Positionen im Angebot der Sender stärken, sagt er im Interview mit der "Schweriner Volkszeitung". Es zähle zum Kern des öffentlich-rechtlichen Auftrags, der Vielfalt in Deutschland Gehör zu verschaffen: "Das gilt in besonderem Maße für die Regionen in Ostdeutschland."
presseportal.de
Zahl des Tages: Insgesamt 252 Kommentare haben ARD-Journalistinnen 2022 in den "Tagesthemen" gesprochen, zehn weniger als 2021, ermittelt Medieninsider. Am häufigsten, zehnmal, hat BR-Journalistin Kirsten Girschick (Foto) aus dem ARD-Hauptstadtstudio kommentiert. Hinter ihr folgenden NDR-Mann Holger Ohmstedt mit neun und SWR-Frau Sabrina Fitz mit sieben Kommentaren. 45 % der Meinungsbeiträge stammen von Frauen – 2021 waren es 49 %. Die meisten Kommentare kamen von NDR und WDR.
medieninsider.com
Krümel dir deine Meinung: Zum 50. Geburtstag der "Sesamstraße" in Deutschland holen sich die "Tagesthemen" Puppen ins Studio. Heute um 21.45 Uhr sind Ernie, Bert und Grobi neben Caren Miosga zu sehen. In einer Sondersendung am Sonntag um 7.20 Uhr darf das Krümelmonster dann sogar einen Kommentar sprechen. Aus Plüsch und Hand im Po – so war das mit der Vielfalt in den Öffentlich-Rechtlichen aber nicht gemeint.
tagesschau.de (mit 2-Min-Video), faz.net, presseportal.de