Auf Schritt und Tritt: Der "Bild"-Redakteur Julius Böhm wechselt zum Start-up seines ehemaligen Chefredakteurs Julian Reichelt, berichtet Medieninsider. Damit ist er nach Willi Haentjes und Sebastian Vorbach der dritte "Bild"-Angestellte, der zu Reichelts Rome Medien wechselt. Böhm hatte sich zuletzt vor allem mit der Gesundheitspolitik und Corona-Maßnahmen beschäftigt.
medieninsider.com, turi2.de (Background)
Wie Radio, nur anders: Die Fernsehsender Welt und Bild TV bieten ihre Programme künftig als Live-Audiokanäle über die Plattform TuneIn an. Damit können die Sender u.a. auch über Smartspeaker und Smartwatches gehört werden. Springer nimmt sich damit ein Vorbild an US-Sendern wie CNN oder MSNBC, die ebenfalls Audio-Ausgaben bei TuneIn streamen.
welt.de
Lese-Tipp: Im ausführlichen Interview mit "Bild"-Kriegsreporter Paul Ronzheimer lässt die "Zeit" auch Menschen zu Wort kommen, die ihn gut kennen. Ronzheimers Mutter etwa erinnert sich, wie er sich schon früh in "nicht ungefährliche Situationen" begeben habe. Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn bescheinigt Ronzheimer die "seltene Fähigkeit, sich ehrlich zu entschuldigen". Ronzheimers erster Chef Udo Hippen berichtet von dessen "Jagdtrieb, wenn er eine gute Geschichte sieht".
zeit.de (Paid)
Malle ist
nur einmal im Jahr jetzt wöchentlich: "Bild" startet heute die Ballermann-Beschallung "Das 17. Bundesland – der Mallorca-Podcast". Reporter Ingo Wohlfeil soll wöchentlich von der Lieblingsinsel der Deutschen berichten und die wichtigsten Fragen beantworten: U.a., welche Promis sich dort gerade tummeln und wer im Bierkönig auftritt.
mallorca.podigee.io (1. Folge, 19 Min), per Mail
21. Mai 2014: Julian Reichelt steigt ins Morgen-Newsletter-Business ein und wieder aus
Bei "Bild" scharrt ein junger Mann unruhig mit den Hufen: Julian Reichelt, 33, übernimmt nicht nur die Chefredaktion bei Bild.de von Manfred Hart, sondern auch den Morgen-Newsletter. Reichelt macht aus "Heute wichtig" den Titel Meine Top 7 des Tages. Allerdings verliert Reichelt schnell das Interesse an dem Newsletter – für jemanden wie ihn gibt es bei "Bild" Wichtigeres zu tun.
Als ausdauernder erweist sich Politikchef Béla Anda: Sein im September 2014 gestarteter werktäglicher Newsletter namens "Seite2online" ist randvoll gepackt mit Anekdoten und Anekdötchen aus der Politik. Nach Andas Abschied bei "Bild" wurde er eingestellt.
Es gibt jetzt nur noch den wöchentlichen Politik-Newsletter Viertel nach Acht, der einen Ausblick auf die politische Woche bietet.
turi2.de (gesamte Chronik)
Die Chronik der Morgen-Newsletter erscheint im Rahmen der Newsletter-Wochen zum 15. Geburtstag des turi2-Morgen-Newsletters.
11. Juni 2013: "Bild" startet ihren Morgen-Newsletter "Heute wichtig"
Auch "Bild" macht den ersten Schritt ins Business mit den Newslettern am Morgen: Bild.de-Chefredakteur Manfred Hart verrät seinen Leserinnen und Lesern fortan täglich unter der fetten Überschrift "Heute wichtig", was aus seiner Sicht die spannendsten Geschichten der Boulevard-Zeitung sind.
"Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann verkündet bei Twitter, der Newsletter sei nicht als Konkurrenz zu Gabor Steingarts "Morning Briefing" zu verstehen, sondern als "Hommage".
turi2.de (gesamte Chronik)
Die Chronik der Morgen-Newsletter erscheint im Rahmen der Newsletter-Wochen zum 15. Geburtstag des turi2-Morgen-Newsletters.
RTL News holt "Bild"-Reporterin Angelique Geray in ihr Hauptstadtstudio. Die Reporterin hat beim Friedrichshafener Südkurier angefangen und unter anderem für den "Spiegel", die Hamburger "Bild"-Redaktion und den "NDR" gearbeitet. Nach einem Volontariat an der Axel-Springer-Akademie in Berlin auf. Im Anschluss arbeitete die Journalistin als Reporterin bei „Bild“ und als Chefreporterin bei Bild TV.
dwdl.de
Talk-Tausch: Der bisherige Talk-Chef des österreichischen Privatsenders ServusTV, Alexander Möhnle, kommt zu BildTV. Dort leitet er den Talk "Viertel nach Acht" und die sonntägliche Politrunde "Die richtigen Fragen" mit Paul Ronzheimer oder Kai Weise als Moderator. Außerdem soll er auch eigene Formate entwickeln.
dwdl.de
Bild darf weiterhin über Spionage-Aktivitäten von RT Deutschland schreiben, urteilt das OLG Frankfurt am Main. Der Kreml-nahe Sender wollte den "Bild"-Artikel "Kremlsender-Reporter gesteht in Bild: Ich sollte Nawalny ausspionieren" von März 2021 aus dem Verkehr ziehen. Laut Gericht liefere der Text "einen Beitrag zum geistigen Meinungskampf in einer die Öffentlichkeit wesentlich berührenden Frage".
derstandard.at
Mayday: Eine Doppelspitze aus Simone Day (Foto), 44, und Stefanie May, 37, übernimmt die Leitung des Ressorts Leben und Wissen bei "Bild". May führt das Ressort bisher kommissarisch, Day ist Vize-Leiterin. Ihre Vorgängerin Bettina Kochheim wechselt zu Bauer. Day und May bilden ein Job-Tandem in Teilzeit.
axelspringer.com
Unter Polizeischutz: Bei einer pro-palästinensischen Versammlung in Berlin wurden mehrere Journalisten angegriffen und antisemitisch beleidigt, berichtet die "Bild". In einem Video ist zu sehen, wie die Polizei "Bild"-Reporter Peter Wilke (Foto) aus der Demonstration begleitet. Dabei rufen Demonstranten judenfeindliche Parolen. Auch das Jüdische Forum berichtet von Übergriffen auf Pressevertreterinnen.
bild.de, twitter.com (Video), twitter.com (Jüdisches Forum)
Horror-Beispiel: Die "Bild" brüskiert sich über den SPD-Reiseservice, der eine Schwarzmeer-Kreuzfahrt inklusive Besuch von Stalins Sommerhaus anbietet. "Geradezu pervers", zitiert die Zeitung dazu einen Historiker. Dabei ist ein Ausflug der SPD zu Stalins Datsche doch vergleichbar mit einem Besuch der "Bild" am Altpapiercontainer: Man will sich vor Augen führen, wo man in Zukunft auf gar keinen Fall landen möchte.
bild.de
Germany's Checker: Ex-"Bild"-Boss Julian Reichelt wirbt per Linked-In-Post um Personal für sein Medien-Startup. Unter dem Motto "Niemand versteht Deutschland besser als wir" will er sogar seinem Ex-Arbeitgeber den Rang ablaufen. Die Reaktionen sind weniger schmeichelhaft als das Gesuch: Als gern gesehene Bewerberinnen werden u.a. 25-jährige, blonde und schweigsame Autorinnen für Scheidungsurkunden vermutet.
linkedin.com, turi2.de (Background)
Ungebetene Prophezeiung: Gesundheitsminister Karl Lauterbach verursacht Unmut mit einem Interview über den bevorstehenden Corona-Herbst in der "Bild am Sonntag". In dem Interview warnt er vor einer "absoluten Killervariante" des Coronavirus, so hochansteckend wie Omikron und so tödlich wie Delta. Das Maskentragen in Innenräumen könne dann "wieder nötig und rechtlich erreichbar sein". Kritiker werfen Lauterbach nun sowohl Verunsicherung der Bevölkerung als auch wissenschaftlich unsaubere Kommunikation vor.
Das Auftreten einer "Killervariante" sei laut WHO sehr unwahrscheinlich, sagt der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit der "Bild". Die Entwicklung von Varianten des Virus seien ebenso wenig vorherzusagen wie zu beeinflussen, fügt Hendrik Streeck hinzu. Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, sagt gegenüber der dpa, Angst sei ein schlechter Ratgeber: "Deshalb sollte der Bundesgesundheitsminister apokalyptische Prophezeiungen unterlassen."
Auch aus den Reihen der Politik wird Kritik an der Mahnung des Gesundheitsministers laut. Tabea Rößner von den Grünen schreibt bei Twitter, "Killervariante ist ein aussichtsreicher Kandidat für das Unwort des Jahres". CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel meint, Lauterbach müsse "doch eigentlich aus seinen Fehlern und Fehleinschätzungen gelernt haben".
"Der Gesundheitsminister kommuniziert zu schrill", urteilt "FAZ"-Redakteurin Mona Jaeger. Den Fehler mit den "knalligen Warnungen" habe er bereits bei der Impflicht gemacht. Und auch "Süddeutsche"-Redakteurin Christina Kunkel befürchtet, dass sich mit dem Interview nur "das Image des alarmistischen Dauer-Warners Lauterbach verfestigt", wodurch auch die vernünftigsten Bürgerinnen "irgendwann auf Durchzug" schalten. Der Minister sollte stattdessen den Menschen die Sicherheit vermitteln, dass sich Deutschland dieses Mal rechtzeitig auf die nächste Pandemie-Welle vorbereitet, meint Kunkel.
bild.de (Interview, Paid), bild.de (Virologen), spiegel.de, twitter.com (Tweet Rößner), twitter.com (Tweet Rüddel), faz.net (Kommentar Jaeger, Paid), sueddeutsche.de (Kommentar Kunkel)
Also doch: Moderatorin Nazan Eckes beendet im Laufe des Jahres die exklusive Zusammenarbeit mit RTL. "Bei mir stehen gerade alle Zeichen auf Veränderung", sagt sie der "Bild". Der Sender hatte die Kündigung und den dazugehörigen "Bild"-Bericht am Dienstag als "haltlos" dementiert und auf neue Projekte mit Eckes verwiesen. Diese gebe es auch, so die Moderatorin. Die Sendung "Extra" gibt sie aber ab.
bild.de (Paid), turi2.de (Background)
RTL dementiert einen Bericht von "Bild"-Unterhaltungschefin Tanja May, wonach Moderatorin Nazan Eckes (Foto) beim Sender gekündigt habe. "Es gibt ganz konkrete Pläne für einen großen Themenabend mit ihr sowie für eine Interviewreihe, an der wir derzeit gemeinsam mit Nazan arbeiten", so eine RTL-Sprecherin. Die Gerüchte seien "haltlos".
rtl.de, bild.de (Paid)
Widerspruch: "FAS"_Medienredakteur Harald Staun findet "paradox", wie Bild-Vize Paul Ronzheimer die eigenen Berichterstattung als einzigartig ausgibt und "gleichzeitig keine Gelegenheit" auslässt, Kollegen zu kritisieren. Ronzheimer stört sich u.a. am Begriff "mutmaßlich", wenn es um russische Kriegsverbrechen geht. Journalisten tragen jedoch nicht "zur Relativierung der Gräueltaten bei", wenn sie eine "unabhängige Untersuchung der Verbrechen" für nötig halten und "sich nicht auf eine 'Bild'-Reportage" verlassen, schreibt Staun.
zeitung.faz.net (Paid)
Bild wirft dem Auswärtigen Amt vor, mit einer Organisation zu kooperieren, die "Hetze gegen Israel betreibt". Auf der Internetseite des Centre for Feminist Foreign Policy würden Israel "ethnische Säuberungen" unterstellt, zudem stünden die Worte Israel und Staat teilweise in Anführungsstrichen – "ein Zeichen, dass der Staat nicht anerkannt wird". 2021 förderte das Auswärtige Amt CFFP-Projekte mit 150.000 Euro. Die entsprechenden Texte seien nach einer "Bild"-Anfrage inzwischen gelöscht.
bild.de
Bild veröffentlicht eine Sonderausgabe zum "neuen Wir-Gefühl". Putin habe nicht mit dem weltweiten Zusammenhalten "aufrechter Demokraten" gehalten, heißt es in der Verlagsmitteilung. Das Blatt erscheint als Beilage der "Bild" in Metropolregionen und wird als Sonderheft kostenlos an Hauhalte u.a. in Hamburg, Nürnberg und Berlin verteilt. Die Auflage liegt bei 3 Mio.
per Mail
Falsche Vorsicht: "Von wegen mutmaßlich", twittert "Bild"-Reporter Paul Ronzheimer zu einem Report über die Toten in Butscha. Die Kriegsverbrechen könne man überall sehen. Auf Anfrage von Meedia erklärt er, das Wort "mutmaßlich" ziehe etwas in Zweifel, "wo es nach unseren Recherchen keine Zweifel mehr gibt." Seine Kritik richtet sich auch an die Tagesschau. Dort sei "sogar von 'mutmaßlichen Gräueltaten' die Rede".
meedia.de
Von wegen mutmaßlich. In Butscha kann man die Kriegsverbrechen an jeder Ecke sehen. Unser Report @BILD pic.twitter.com/35qxy1x2rP
— Paul Ronzheimer (@ronzheimer) April 4, 2022
Bastelt was zusammen: Das neue Medienprojekt von Ex-"Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt nimmt Gestalt an, berichtet der "Spiegel". Ende März habe Reichelt die Rome Medien GmbH mit einem Stammkapital von 25.000 Euro gegründet. Das Unternehmen hat seinen Sitz derzeit in den Berliner Aqua-Höfen – als Untermieter der CompuGroup Medical. Deren Gründer ist wiederum Milliardär und TV-Senderbesitzer Frank Gotthardt, mit dem Reichelt beim Abendessen gesichtet wurde.
In den vergangenen Wochen habe sich Reichelt bemüht, einige "Bild"-Angestellte für sein Unternehmen abzuwerben – "mit mäßigem Erfolg". Etliche Personalien der Rome Medien GmbH stehen dennoch bereits fest: Reichelt hat die ehemaligen "Bild"-Redakteure Sebastian Vorbach und Willi Haentjes verplichtet. Angeheuert haben zudem Janina Lionello, die bis vor kurzem bei den "Nürnberger Nachrichten" arbeitete, sowie Ute Oelker, Ex-Fotochefin der "Neuen Post".
Der "Spiegel" zitiert Beteiligte, nach denen sich Reichelt "noch nicht sicher über die Ausrichtung des neuen Projekts" sei. Ein tagesfüllendes Programm könne zunächst ausgeschlossen werden, denkbar sei eher ein Debattenformat im Stil von "Viertel nach Acht" der "Bild". Reichelt sowie Frank Gotthardt haben dem "Spiegel" bisher keine Stellungnahme gegeben.
spiegel.de (Paid), turi2.de (Background Gotthardt)
Hör-Tipp: "Bild"-Reporter Paul Ronzheimer sieht eine "gewisse Doppelmoral" bei denen, die ihn kritisieren. Er brauche keinen Respekt, sagt er im Podcast Weisheit mit Löffeln. Aber was er auch nicht brauche, seien "irgendwelche Leute, die in ihren Talkshows abfällig über Reporter reden". Er stört sich vor allem an der Sprache: "Was wäre da los, wenn ein Bild-Reporter oder auch ein Bild-Moderator jemanden von den Öffentlich-Rechtlichen so bezeichnen würde."
weisheitmitloeffeln.de (45-Min-Audio)
Nur noch kurz die Welt retten: "Selbst ein Krieg schreckt politische Trittbrettfahrer nicht davon ab, ihre Ladenhüter noch einmal mit neuem Anstrich ins Schaufenster zu stellen", ärgert sich Ralf Schuler. Der Leiter des "Bild"-Parlamentsbüros findet es "anmaßend", dass grüne Vorstöße zum Tempolimit und Veggie-Day, die "gestern mangels Mehrheiten" noch gescheitert seien, die Welt nun "putinfrei" machen sollen.
bild.de
Video-Tipp: Die Umstellung auf umweltfreundlichere Produktion sorgt auch für Schmerzen, gibt Stephan Fritz, Chef der Auto Bild Gruppe, im "Horizont"-Webcast zu. Zum Beispiel seien die recyclingfähigen Titelblätter blasser als die herkömmlichen. Das sei eben eine Umstellung – "und wir müssen uns alle umstellen". 2022 soll die Zeitschrift klimaneutral werden. Aber: "Auto Bild" bleibt "Auto Bild", betont Chefredakteur Tom Drechsler – und werde weiterhin über alle Themen neutral berichten und unterhalten, nicht belehren.
horizont.net (39-Min-Video)
Bild dir keine Meinung: Die russische Behörde Roskomnadsor blockiert die Webseite der "Bild"-Zeitung. Bild.de berichtet "rund um die Uhr" auch in russischer Sprache über den Ukraine-Krieg, sagt Chefredakteur Johannes Boie. Er sieht die "journalistische Arbeit" des Mediums "für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte" durch die Sperrung bestätigt. Genaue Gründe für die Sperre gibt es von russischer Seite nicht.
faz.net
Ethisch korrekt: Der Deutsche Presserat weist insgesamt 94 Beschwerden bezüglich des "Bild"-Artikels "Die Lockdown-Macher" zurück. Die von der Redaktion vorgenommene Bezeichnung habe "einen Tatsachenkern" und verletze daher nicht die journalistische Sorgfaltspflicht. Bei dem Begriff "Die Lockdown-Macher" handle es sich um "eine zulässige Zuspitzung".
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
Völkerverständigung: "Bild" und "Welt" bieten ihre Livestreams ab sofort auch mit russischen Untertiteln an. Damit wolle man Desinformationen entgegenwirken, sagt Frank Hoffmann, Geschäftsführer WeltN24. "Wir sehen es als Teil unserer journalistischen Pflicht, auch die russischsprachigen Menschen zu informieren."
twitter.com (Bild), bild.de, welt.de
Bild startet einen eigenen Telegram-Kanal mit Ukraine-News. Beim Account @hallo_bild sollen Userinnen News, Infografiken, Bilder, Videos und Reportagen aus dem Kriegsgebiet als Chat-Nachrichten erhalten – teils in russischer Sprache. Auch die "New York Times" und die "Washington Post" sind mit ähnliche Angeboten auf der Messenger-App vertreten.
bild.de
"Ich glaube, ich habe dem alles erzählt, weil ich dachte, das ist so krass, das schreibt der doch nicht. Hat er aber."
Moderatorin Barbara Schöneberger erzählt dem "Spiegel" von einem Interview mit der "Bild" am Anfang ihrer Karriere. Sie habe mit "einem – in Anführungszeichen – Journalisten" über Männer und Sex gesprochen.
spiegel.de (Paid)
Rügenpresse: Der Presserat spricht 2021 insgesamt 60 Rügen aus, 26 davon gehen an "Bild". Bei 22 Rügen geht es um verletzte Persönlichkeitsrechte, bei 21 um Schleichwerbung. Im vergangen Jahr sind beim Presserat 2.556 Beschwerden eingegangen, 2020 waren es 4.085 Beschwerden bei 53 Rügen.
tagesspiegel.de, spiegel.de, presserat.de
Kontraproduktiv: "Bild"-Chefreporter Peter Tiede erwartet von einem Journalistenverband "Loyalität und nicht einfach nur diese blöde Portion Gratismut". Statt zu fordern, dass alle deutschen Reporterinnen Russland verlassen müssen, sollte der Vorsitzende Frank Überall den verbleibenden Journalistinnen lieber "Rückenstärkung" geben. Es sei nicht Aufgabe des DJV, zu sagen, "die Reporter müssen außer Landes".
meedia.de (Paid), turi2.de (Background)
Video-Tipp: "Bild"-Vize Paul Ronzheimer trifft den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (Foto) zum Interview, der trotz Krieg recht zuversichtlich – und vor allem angstfrei rüberkommt. Angst verspüre er nicht mehr, denn das schlimmste was passieren könnte, ist schon passiert – das Land sei zerstört und "so viele Menschen sind schon gefallen". Selenskyj erinnert an den "wahren Wert" des Lebens, "dass du lebst, dass du nicht ermordet wirst". Europa müsse "das einfache Leben verteidigen und auch die wahren Werte auf den ersten Platz stellen".
bild.de (26-Min-Video)
Boulevard-Boie: "Bild"-Chefredakteur Johannes Boie will vieles anders machen als sein Vorgänger Julian Reichelt. Nach einem halben Jahr im Amt gibt er in Interviews mit der "Zeit" und der "Süddeutschen Zeitung" Einblicke in seine Pläne. Zu Reichelt will er nichts sagen, spricht nur von "einzelnen signifikanten Kulturproblemen". Fundamentalkritik wiegelt Boie dagegen ab. Die "Bild" sei "nicht der Sündenpfuhl", als den ihn die Konkurrenz gerne zeichnet, sagt er der "Zeit". Es gebe "ein paar Radkalinskis" in den sozialen Medien, die "ihren Hass für legitime Bild-Kritik halten." Aber es müsse die "Bild" geben, wie es auch die "Zeit" geben müsse, resümiert Boie, denn: "Ohne Boulevard wird Journalismus zum Elitenprojekt."
Der Wandel, für den er stehen will, zeigt sich schon an seinem neuen Büro: Kleiner, offen einsehbar und mitten im Geschehen. Boie ordnet Diversity-Fortbildungen an, führt Mitarbeitergespräche und bittet Beschäftigte, ihn nach jedem Besuch über ein Online-Tool anonym zu bewerten. Eine gute Unternehmenskultur will er dauerhaft zur "DNA" der "Bild" machen – und laut der "SZ" auch ein eigentlich selbstverständliches Prinzip aus der Vergessenheit holen: "Erst die Recherche, dann die These."
sueddeutsche.de (Paid), zeit.de (Paid)
Klick-Tipp: Die Bild-Zeitung zeigt starke Frauen, die auf verschiedene Weisen gegen das Regime Putin ankämpfen: Die ukrainische Feministin Inna Schewtschenko (Foto), die Abgeordneten Kira Rudik und Lesia Vasylenko, die in der ukrainischen Armee kämpfen, ebenso wie "Miss Ukraine" Anastasia Lena. Aber auch russische Aktivistinnen wie die Oppositionspolitikerin Ljubow Sobol, Julia Nawalny, die Pussy-Riot-Sängerin Marija Aljochina oder die Künstlerin Yelena Osipova, die mit 77 Jahren auf einer Friedensdemo in Russland verhaftet wurde.
bild.de
Verstehen nur eine Sprache: Die Dating-App OkCupid kritisiert zum Internationalen Frauentag die "Gender-Gaga"-Berichterstattung der "Bild". Vor dem Springer-Gebäude geparkte LKWs zeigen umformulierte "Bild"-Sätze in geschlechterneutraler Sprache. Würde OkCupid jeden fragwürdigen Satz der "Bild" anprangern, käme es wohl schnell zu einem dauerhaften Verkehrschaos in Kreuzberg.
presseportal.de
Video-Tipp: Philipp Walulis analysiert, weshalb Bild TV bisher kein Erfolg ist. Vor allem habe der Sender ein "Zielgruppen-Problem", was u.a. am zu breiten Themenspektrum liegen würde. Das TV-Programm sei von zu vielen eingekauften Dokumentationen geprägt, "die auf jedem Sender laufen könnten". Nach dem Rausschmiss vom "großen Chef" Julian Reichelt fehle dem Sender zudem die "treibende Kraft".
youtube.com (11-Min-Video)
"Keiner in Deutschland ist näher an dem Schauplatz dran, der für die größte Bedrohung unserer Freiheit steht, als unser Reporter Paul Ronzheimer in Kiew."
Claus Strunz, Chefredakteur von Bild TV & Video, sagt im DWDL-Interview, der Sender sei "näher dran als alle anderen, leidenschaftlicher und emotionaler", wenn auf der Welt etwas passiere.
dwdl.de
Alle bisher erschienenen Karikaturis finden Sie hier.
Verleger-Schelte: Springer-Chef Mathias Döpfner nimmt mit seinem jüngsten "Bild"-Kommentar "sehenden Auges" den dritten Weltkrieg in Kauf, kritisiert "NZZ"-Redakteur Oliver Maksan. Im deutschsprachigen Journalismus dürfte Döpfner damit einen "neuen Maßstab für gutgemeinte Verantwortungslosigkeit" gesetzt haben. Döpfner fordert in dem Text ein militärisches Eingreifen der Nato in der Ukraine.
nzz.ch, bild.de
Bild und Jorin Verges, zuletzt Vize-Chefredakteur, gehen getrennte Wege, berichtet Kress.de. Er verlasse Springer nach rund 17 Jahren "auf eignen Wunsch" um sich "einer neuen beruflichen Aufgabe zu widmen". Verges kam 2005 als Redakteur zu Springer und über die "B.Z." zu "Bild". Er war wesentlich am Aufbau von Bild TV beteiligt.
kress.de
Bild spricht "angesichts der überwiegend einseitigen Informationslage in russischsprachigen Medien" in ausgewählten Beiträgen Russisch. Springers Boulevard-Blatt veröffentlicht etwa den Text So arbeitet Putins Propaganda (deutsch) und den Kommentar Bleibt mutig (deutsch) von Chefredakteur Johannes Boie in russischer Sprache.
per Mail
Alles wieder gut? Gesundheitsminister Karl Lauterbach veröffentlicht Auszüge aus seinem neuen Buch "Bevor es zu spät ist" exklusiv bei "Bild". Lauterbach hatte dem Springer-Blatt vergangenes Wochenende noch vorgeworfen, ihm Fehler "anzudichten" und eine Kampagne gegen ihn zu fahren. "Süddeutsche Zeitung"-Autor Bernd Kramer vermutet, dass es bei dem Buch-Deal darum geht, "die Masse der Leserschaft" zu erreichen. "Am lautesten lachen werden deshalb über diese Pointe am Ende die Marketing-Strategen von Bild und Lauterbachs Verlag."
bild.de, sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
TV-Hits: "Es ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber die Live-Auftritte und Pressekonferenzen in Bezug auf die Pandemie waren die neuen Lagerfeuer im deutschen Fernsehen", sagt Frank Hoffmann, Chef der Nachrichtensender von "Welt" und "Bild", im "Horizont"-Interview. "Da haben sich alle versammelt, denn es war für alle relevant." Zudem sei die "beste Antwort" auf Streaming-Dienste Liveprogramm: "Das haben wir im Gegensatz zu Netflix & Co in unserer DNA."
"Horizont" 8/2022, S. 18
Unstimmig: Dass die "Bild" das Logo auf den Schalke-Trikots mit "Freiheit für die Ukraine" überklebt, scheint erstmal konsequent, schreibt Bildblog-Chef Moritz Tschermak. Gehe es hingegen ums Geldverdienen, "ist 'BILD' nicht so konsequent". Denn im "Bild Shop" biete die Zeitung noch immer Fußballtrikots mit dem Original-Aufdruck an. Während der Fußball laut "Bild"-Sportchef Walter M. Straten nicht "ungerührt weiter kassieren kann, solange Putin Krieg führt", könne der Springer-Verlag das offenbar schon. "Bild"-Sprecher Christian Senft teilt mit, der Verlag habe die Trikots mittlerweile aus dem Shop genommen.
bildblog.de, turi2.de (Background)
Hör-Tipp: In der "Blauen Stunde" von Serdar Somuncu verteidigt "Bild"-Vizechefredakteur Paul Ronzheimer die oft kritisierte Corona-Berichterstattung der "Bild". Was die Corona-Krise angeht, habe man häufiger richtig gelegen, als es Kritikerinnen wahrhaben wollten. Zudem sei der Corona-Kurs "nicht am Reißbrett" entstanden, sondern durch "offene Diskussionen in der Redaktion". Angesprochen auf einige vom Presserat gerügte "Bild"-Berichte weicht Ronzheimer auffällig oft aus – ebenso was die Causa Julian Reichelt angeht. Ronzheimer gibt aber zu, dass Boulevard heutzutage "viel sensibler" sein müsse als früher. Viel Raum nimmt in der Folge auch die Ukraine-Krise ein, Ronzheimer ist aus Kiew zugeschaltet.
open.spotify.com (83-Min-Audio)
Linkes Schweigen: Die "Bild" wirft Innenministerin Nancy Faeser (SPD) vor, Auskünfte zu ihrem Gastbeitrag in einer Antifa-Publikation zu verweigern. Auf die Anfrage eines CDU-Politikers, ob der Verein "VVN-BdA", für den Faeser geschrieben hat, laut bundesweitem Verfassungsschutz als "linksextremistisch beeinflusst" gelte, gibt das Ministerium keine Auskunft. Begründung: Die Bundesregierung halte die Informationen für "so sensibel, dass selbst ein geringfügiges Risiko des Bekanntwerdens unter keinen Umständen hingenommen werden" könnte.
bild.de, turi2.de (Background)
Falsches Bild: "Bild" übt sich in der Kunst des Weglassens und legt Gesundheitsminister Karl Lauterbach die Worte "Intensivstationen waren nie überlastet" in den Mund, dokumentiert Übermedien. Grundlage ist ein deutlich differenzierteres Zitat von Lauterbachs Staatssekretär. Das Springer-Blatt ist sich keiner Schuld bewusst. Es beruft sich auf das vollständige Zitat hinter der Paywall und lässt wissen "'Bild' hat nicht geschrieben 'Alle Intensivstationen waren nie überlastet'".
uebermedien.de
Springer: Bild TV macht Antonia Yamin, 33, ab Mai zur Chefreporterin. Yamin kommt vom israelischen Sender KAN TV, wo sie seit 2017 Nachrichten-Chefkorrespondentin für Europa ist. Zuvor arbeitete sie u.a. für das ZDF-Büro in Tel Aviv.
dwdl.de
Raus damit: Das Verwaltungsgericht Köln gibt der Klage eines "Bild"-Journalisten um den Schabowski-Zettel teilweise statt. Demnach muss das Haus der Geschichte den Namen des Verkäufers des historischen Notizblatts von Günter Schabowski nennen, das 1989 zum Fall der Mauer geführt hat. Das Gericht hat das Informationsinteresse der Presse höher bewertet, als die Interessen des Verkäufers, der bisher anonym geblieben war.
ga.de, bild.de
Ein Funken Groll: Die Funke-Gruppe um Verlegerin Julia Becker stellt offenbar den Verbleib des Verlags im BDZV in Frage, hört "FAZ"-Medienjournalist Michael Hanfeld aus der Tagung des Präsidiums vom Montag. Funke habe aufscheinen lassen, "dass man über den Verbleib im BDZV durchaus nachdenke". Demnach sei es bei Funke "denkbar schlecht" angekommen, dass es im Fall Mathias Döpfner keine Aussprache gegeben hat. Funke hatte sich zuvor als erster großer Verlag gegen den BDZV-Chef gestellt und in einem "Spiegel"-Statement von einer "unerlässlichen" Neuaufstellung gesprochen, um die Zeitungsbranche zu schützen.
Um die von Funke in einem Diskussionspapier angeregte Strukturreform des BDZV solle sich in den kommenden Monaten eine "Taskforce aus den Reihen der Mitglieder" kümmern. Es werde dann "konkret an einer Modernisierung gearbeitet", teilt der BDZV mit, ohne weitere Details zu nennen. Funke hatte zuvor durchscheinen lassen, mit einer Fusion aller Verlagsverbände zu liebäugeln.
In der Sitzung hatte sich der BDZV zudem besorgt über den "erneut starken Ausbau von presseähnlichen Angeboten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks" geäußert. Klare Grenzen für Textangebote seien "wichtiger als jemals zuvor". Außerdem appellierte Döpfner erneut an die Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag stehende Förderung der Zeitungszustellung umzusetzen, mit Blick auf das "chronisch unterfinanzierte Zustellnetz der Presse" sei dies "zwingend notwendig". Es gehe "um den Informationszugang für alle, also um Grundlagen der Demokratie". (Foto: Selina Pfrüner für turi2)
faz.net, presseportal.de, turi2.de (Background)