Hör-Tipp: Dirk Roßmann findet es nicht verwerflich, seine Bücher in den eigenen Filialen zu verkaufen.

Hör-Tipp: Drogerie-Unternehmer und Bestseller-Autor Dirk Roßmann weist im OMR-Podcast mit Philipp Westermeyer die "Spiegel"-Kritik an der Verkaufsstrategie seines Öko-Thrillers Der neunte Arm des Oktopus zurück. Er verstehe nicht, was daran verwerflich sein soll, dass er sein Buch auch im eigenen Laden anbietet. Bücher von "Spiegel"-Autoren würden im "Spiegel" ja schließlich auch beworben, argumentiert er.
omr.com (78-Min-Audio)

Twin Peaks in Bavaria: Alexander Matzkeit über den Journalismus-Thriller von Moritz Hürtgen.


Entgegen der Erwartungen: Der scheidende “Titanic”-Chefredakteur Moritz Hürtgen geht mit Der Boulevard des Schreckens unter die Thriller-Autoren. Doch obwohl das Buch einen jungen Journalisten als Hauptfigur hat und im Medien-Umfeld spielt, ist es entgegen der Erwartungen an Hürtgen “im Kern weder besonders satirisch noch besonders medienkritisch”, schreibt Medienjournalist Alexander Matzkeit (Foto) bei epd Medien. Das Buch sei “im Herzen ein Grusel­­thriller”. Hürtgens Vorhaben, eine Geschichte zu schreiben, die “fesselnd und unterhaltsam” ist, ist ihm gelungen, urteilt Matzkeit. turi2 publiziert die Rezension in der wöchentlichen Reihe Das Beste von epd Medien bei turi2. Weiterlesen >>>

Nach Messerangriff: Autor Salman Rushdie ist auf einem Auge blind.

Nachwirkungen: Der Schriftsteller Salman Rushdie ist in Folge der Messerattacke Mitte August auf einem Auge erblindet, berichtet die spanische Zeitung "El País" unter Berufung auf Rushdies Agenten Andrew Wylie. Zudem könne Rushdie eine Hand nicht mehr bewegen. Er werde aber überleben: "Und das ist das Wichtigste", sagt Wylie.
stern.de, turi2.de (Background)

Video-Tipp: Stefan Niggemeier zerlegt das Precht-Welzer-Buch.

Video-Tipp: Medienjournalist Stefan Niggemeier zerlegt in einem Buchmesse-Talk am ARD-Stand das Buch "Die vierte Gewalt" von Richard David Precht und Harald Welzer und bezeichnet es als "schlampig geschrieben". Offensichtliche Fehler – etwa die Präsentation eines Instagram-Posts als Tweet – seien nicht entdeckt worden. Welzer nennt Niggemeiers Kritik "pauschal", gibt aber zu, dass im Buch "nicht alles korrekt" sei: In einer etwaigen Folgeauflage würden Patzer korrigiert.
hessenschau.de (52-Min-Video) via focus.de, turi2.de (Background)

José F. A. Oliver ist neuer Präsident der Autorenvereinigung Pen-Zentrum.

Neue Spitze: Der Autor José F. A. Oliver ist neuer Präsident der Schriftstellervereinigung PEN-Zentrum Deutschland. Heinrich-Böll-Preisträger Oliver folgt auf Interimspräsident Josef Haslinger, der das Amt im Mai übernommen und sich nun nicht mehr zur Wahl gestellt hatte. Im Frühjahr führten interne Streitereien zum geschlossenen Rücktritt des Vorstands um Deniz Yücel. Yücel und Co gründeten im Anschluss mit Pen Berlin ein eigene Vereinigung.
faz.net, turi2.de (Background)

GeraNova Bruckmann macht Martina Diemann zur Head of Digital.

Doppel-D: GeraNova Bruckmann macht Martina Diemann (Foto) zur Head of Digital. Diemann arbeitet bereits seit Februar dieses Jahres als Head of Audience Development beim Buchverlag, künftig soll sie sich um beide Bereiche kümmern. Sie folgt auf Mai-Phi Trat Quan, die außerhalb der Medienbranche "nach neuen Herausforderungen sucht".
buchreport.de, boersenblatt.net

“Die Krisen haben die Stärken von Markus Lanz sichtbar gemacht” – Lars Haider über das Phänomen Markus Lanz.


Lars und Lanz: Niemand wurde im deutschen Fernsehen so verspottet und ist dann so zurückgekommen wie Markus Lanz, findet Lars Haider. Der Chefredakteur des “Hamburger Abendblatts” beschreibt in seinem Buch “Das Phänomen Markus Lanz” den Weg von Lanz vom “Wetten, dass..?-Versenker” bis zu einem der profiliertesten Interviewer im Land. Er vergleicht den ZDF-Mann sogar mit dem österreichischen ZiB-Moderator Armin Wolf. Eine frühere Lanz-Kritikerin, die 2014 eine Petition gegen den ZDF-Moderator gestartet hatte, ist heute umgeschwenkt, berichtet Haider im Interview mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow und lobt Lanz als “eine Ausnahme im deutschen Fernsehen”. Weiterlesen >>>

Wladimir Klitschko bringt gemeinsam mit seiner Frau ein Kinderbuch heraus.

Zur Abwechslung was Schönes: Ex-Boxer Wladimir Klitschko und seine Frau Tatjana Kiel veröffentlichen gemeinsam ein Kinder­buch über Willens­stärke. Wil, der Wolkenstürmer, und der Traum vom Fliegen handelt von einem achtjährigen Jungen, der die Wolken von oben sehen möchte. Es erscheint im Hamburger Oetinger Verlag. Das Buch haben beide vor Beginn des Angriffs­kriegs auf die Ukraine begonnen und sich entschieden, es weiterzuführen.
rnd.de, oetinger.de

Debatte: Prechts und Welzers Medienkritik ist “weder neu noch arg falsch”, sagt Cornelius Pollmer.

Nichts Neues: Für die "Süd­deutsche Zeitung" hat Cornelius Pollmer das neue Medien­kritik-Buch "Die vierte Gewalt" von Richard David Precht und Harald Welzer vorab gelesen und findet: "Es nervt weniger, als man vorher erwartet hätte." Die Analysen "sind weder neu, noch arg falsch". Die Autoren lieferten leider keine Empfehlungen, um den Journalismus besser zu machen – und "könnten es vermutlich auch nicht".
sueddeutsche.de (€)

Kai Diekmann schreibt ein Buch über seine Zeit bei “Bild”.


Der Mann, der "Bild" war: Kai Diekmann, langjähriger Chefredakteur der "Bild", findet als PR-Unternehmer offenbar Gefallen an der Langform. Die Deutsche Verlags-Anstalt wird im Laufe des Tages ein Buch Diekmanns über seine 16 Jahre bei "Bild" ankündigen. Das Werk soll im Frühjahr 2023 erscheinen. Es ist das erste Mal überhaupt, dass ein ehemaliger "Bild"-Chef über seine Zeit bei Springers Boulevard-Blatt schreibt. Diekmann war von 2001 bis Anfang 2017 bei "Bild", bis Ende 2015 als Chefredakteur.

In dieser Zeit hat er zweifellos Pressegeschichte geschrieben, etwa mit der Schlagzeile "Wir sind Papst" zur Wahl von Joseph Ratzinger zum katholischen Kirchenoberhaupt. Durch eine Nachricht auf der Handy-Mailbox von Diekmann kam 2012 die Affäre um Christian Wulff ins Rollen. In der Folge musste Wulff als erster Bundespräsident sein Amt vorzeitig niederlegen. (Foto: Johannes Arlt für turi2)
turi2 – eigene Infos

Kosmos- und der Olympia-Verlag kooperieren bei weiteren Fußball-Titeln für Kinder.

Kickt gut: Die beiden Verlage Kosmos und Olympia wollen nach dem Launch von "Kicker Kids" weiter zusammenarbeiten. Entstehen sollen dabei "unterhaltsame und informative Kinderbuchbände", Hörspiele sowie Spiele. Mit "Fussball – Alles zu WM, EM, Spielern, Rekorden und Co." erscheint ein neues Sachbuch. "Wir glauben an das gedruckte Wort. Ein Buch ermöglicht Kindern einen ganz anderen Zugang und eine intensivere Beschäftigung mit ihren Lieblingsthemen", begründet "Kicker"-Chefredakteur Jörg Jakob die Partnerschaft.
per E-Mail

Zitat: Bärbel Bas ist ein Thriller-Fan.

"Warum soll ich so tun, als wäre ich eine andere Persönlichkeit, nur weil es sich auf der Homepage gut macht?"

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas antwortet im Interview mit der "Bild am Sonntag" auf die Frage, warum sie auf ihrer Website Thriller von Stieg Larsson und Stephen King zu ihren Lieblingsbüchern zählt statt Klassiker von Goethe oder Schiller: "Ich brauche blutige Bücher, damit kann ich mich am besten vom Alltag ablenken."
bild.de

Merkel-Memoiren erscheinen im Herbst 2024 bei Kiepenheuer & Witsch.

Merkels Memoiren: Der Verlag Kiepenheuer & Witsch sichert sich die Rechte an dem Buch, das Altkanzlerin Angela Merkel zusammen mit ihrer langjährigen Büro­leiterin Beate Baumann verfasst. Die Erinnerungen sollen im Herbst 2024 erscheinen. Merkel will darin "zentrale Entscheidungen und Situationen meiner politischen Arbeit reflektieren".
buchreport.de, spiegel.de, turi2.de (Backgrund)

Basta: Das Lustige Taschenbuch gibt’s jetzt auf Schwäbisch.

Schaffe, schaffe: Egmont Ehapa bringt das Lustige Taschenbuch erstmals auf Schwäbisch heraus und versorgt Donald & Co. mit Maultaschen, Spätzle und Kehrwoche. Zumindest Onkel Dagobert dürfte sich im neuen Setting rundum wohl fühlen: Schwäbische Sparsamkeit wurde der reichsten und geizigsten Ente der Welt schließlich in die Wiege gelegt.
gea.de, egmont-shop.de

Debatte: Elke Heidenreich ärgert sich über ihre Zuordnung in der “Spiegel”-Bestsellerliste.

List mit Liste: Autorin Elke Heidenreich ist sauer auf das Branchen­magazin "Buchreport", das die Best­seller­listen für den "Spiegel" zusammenstellt. Ihr neustes Werk "Ihr glücklichen Augen" landet nämlich "nur" in der Kategorie Sachbuch. "Süddeutsche"-Redakteur Felix Stephan hört darin "das Echo einer unter­schwelligen Misogynie", denn ähnliche Werke männlicher Autoren laufen unter Belletristik.
sueddeutsche.de (€)

Debatte: Winnetou-Diskussion ist “erfundener Shitstorm”, zeigt Mirko Lange.

Häuptling Hetze: Die Winnetou-Debatte ist ein "erfundener Shit­storm" von "findigen Journalisten und Populisten, die entweder medien­inkompetent sind oder aus politischem Interesse bzw. aus wirtschaftlichem Kalkül hetzen", sagt Content-Marketer Mirko Lange. Er hat die Debatte aufwendig rekonstruiert und sieht darin eine "Chronologie eines Medien­versagens". Medien, Politik und Bürgerinnen "haben sich instrumentalisieren lassen".
scompler.com via bildblog.de

Debatte: Karl-May-Organisationen sehen Autor als “Erzieher zu Toleranz und Welt­offenheit”.

Winnetou-Debatte: Die Werke von Karl May über den "Wilden Westen" unterscheiden sich von denen anderer Autorinnen darin, dass von Anfang an "die Sympathie des Erzählers der leidenden indigenen Bevölkerung" gilt, schreiben die Karl-May-Gesellschaft und die Karl-May-Stiftung in einem offenen Brief. May sei für seine großen­teils jugendliche Leser­schaft über Generationen hinweg "Erzieher zu Toleranz und Welt­offenheit" gewesen.
spiegel.de, turi2.de (Background)

Zitat: Uschi Glas hat kein Verständnis für Winnetou-Verbot.

"In den Filmen und den Romanen gibt es Gute und Böse. Sie haben weiße oder rote Haut. Es bildet das echte Leben ab."

Schauspielerin Uschi Glas kritisiert die Entscheidungs des Ravenburger-Verlags, mehrer Bücher der Reihe "Der junge Häuptling Winnetou" zurückzuziehen. Man solle aufhören "auf Biegen und Brechen einen Anlass zu finden, über etwas zu schimpfen".
t-online.de, turi2.de (Background)

Nach Rassismus-Kritik: Ravensburger zieht Winnetou-Bücher zurück.

Ravensburger zieht nach "vielen negativen Rückmeldungen" zwei Kinderbücher zum Film-Start von Der junge Häuptling Winnetou aus dem Verkehr. Zuvor hatten User in sozialen Medien dem Verlag Rassismus und kulturelle Aneignung vorgeworfen. Auf Instagram entschuldigt sich Ravensburger, man habe "die Gefühle anderer verletzt" und "ganz klar einen Fehler gemacht". Weiter heißt es: "Die Entscheidung, die Titel zu veröffentlichen, würden wir heute nicht mehr so treffen."
br.de, instagram.com




 










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Ein von @ravensburgerkinderbuecher geteilter Beitrag




Holtzbrinck und Bertelsmann verkaufen Skoobe-Anteile an Thalia.

Scoup gelandet: Die Holtzbrinck Publishing Group und die Bertelsmann-Tochter Penguin Random House verkaufen ihre Anteile an dem E-Book-Flatrate-Anbieter Skoobe rückwirkend per 1. Januar 2022 an die Thalia-Gruppe. Die Verlage haben bisher jeweils 25 % an dem Unternehmen gehalten. Thalia ist nun alleiniger Gesellschafter der Skoobe GmbH, die 2010 in München gegründet wurde.
new-business.de

Rushdie-Angreifer wegen versuchten Mordes angeklagt.

Angriff auf Rushdie: Die Staatsanwaltschaft klagt den 24-jährigen Mann, der am Freitag den Schriftsteller Salman Rushdie auf offener Bühne mit einem Messer attackiert hatte, wegen versuchten Mordes und Körperverletzung an. Noch am Abend sei der Verdächtige ohne Kaution in Untersuchungshaft genommen worden. Rushdie muss zurzeit künstlich beamtet werden, er könne nicht sprechen und werde wahrscheinlich ein Auge verlieren, lässt sein Manager Andrew Wylie wissen.
spiegel.de, tagesschau.de, turi2.de (Background)

Lese-Tipp: Wie frühere Bertelsmann-Kunden abgezockt werden.

Lese-Tipp: Der "Spiegel" schildert den Fall eines älteren Ehepaars, das sich für über 300.000 Euro vermeintlich kostbare Bücher andrehen lässt, die sich als wertlos herausstellen. Dem Rechtsanwalt Wolfgang Schneider fällt auf: Nahezu alle Mandanten mit diesem Problem sind älteren Semesters und ehemalige Kunden des Bertelsmann-Buchclubs. Ermittler hegen den Verdacht, die Faksimiles-Unternehmer nutzen unerlaubt alte Bertelsmann-Kundendaten für ihre Masche.
spiegel.de (Paid)

Autor Salman Rushdie auf offener Bühne attackiert.


Autoren-Angriff: Der Schriftsteller Salman Rushdie, 75, ist bei einer Lesung im US-Bundesstaat New York von einem Mann mit einem Messer attackiert worden. Laut Polizei habe Rushdie eine Stichwunde am Hals erlitten, Rettungskräfte hätten ihn in ein Krankenhaus geflogen. Er sei am Leben und bekomme die Hilfe, die er benötige, sagt die New Yorker Gouverneurin Kathy Hochul. Der Tatverdächtige wurde festgenommen. "Es gab ein großes Versagen der Sicherheitskräfte", sagt ein Augenzeuge der "New York Times". Die Hintergründe der Tat sind noch unklar.

Das Entsetzen über den Angriff ist groß: Kulturstaatsministerin Claudia Roth nennt die Attacke einen "Angriff auf die Freiheit der Literatur und die Freiheit des Denkens". Es klebe auch Blut an den Händen des "iranischen Regimes, das bis heute an der schrecklichen Fatwa gegen ihn festhält". Investigativ-Journalist Günter Wallraff, der Rushdie 1993 in seinem Haus Schutz geboten hatte, sagt: "Die Nachricht war natürlich ein Schlag für mich." Jetzt hoffe er, "dass die Verletzung nicht lebensgefährlich ist". Der US-Autorenverband PEN America schreibt in einem Statement: "Uns fällt kein vergleichbarer Fall eines öffentlichen gewaltsamen Angriffs auf einen Schriftsteller auf amerikanischem Boden ein."

1988 hatte Irans damaliger Führer Ayatollah Ruhollah Khomeini eine Fatwa gegen Rushdie ausgesprochen, also zur Tötung des Autors aufgerufen. International bekannt wurde Rushdie durch sein 1981 herausgekommenes Buch Mitternachtskinder.
tagesschau.de, bild.de, spiegel.de, nytimes.com
(Foto: Picture Alliance, zz/Dennis Van Tine/STAR MAX/IPx)

Die “Zeit” wirft Maja Göpel vor, den Ghostwriter ihrer Bücher verschwiegen zu haben.


Ghostwriterbuster: Stefan Willeke, Chef­reporter der Chef­redaktion der "Zeit", wirft der Transformations­forscherin Maja Göpel in der "Zeit" vor, ihren Bestseller Unsere Welt neu denken mit Hilfe des freien Autors Marcus Jauer geschrieben zu haben - und dies der Öffentlichkeit verschwiegen zu haben. Göpel widerspricht auf Twitter: "Wer mit mir über das Buch gesprochen hat, z.B. bei Veranstaltungen, weiß, dass ich regelmäßig erzählt habe, wie mir ein Journalist dabei geholfen hat, und warum das ein Gewinn bei diesem Sachbuch war." Willeke prangert das Ghostwriting als "zweifelhafte Gewohnheit der Buchbranche" an, sieht "Halbwahrheiten" und "eine Portion Verlogenheit" bei Göpel.

Ghostwriter Jauer, der zusammen mit seiner Ehefrau Alexa Hennig von Lange selbst Bestseller schreibt, springt der angegriffenen Göpel bei und versichert, "auf eigenen Wunsch" bei den Büchern auf die Namens-Nennung verzichtet zu haben. Göpel beteuert, erfolglos versucht zu haben, Jauer umzustimmen. Laut Willeke bekam Jauer 50 % der Honorarsumme, was bei den 270.000 Verkäufen von "Unsere Welt neu denken" rund 200.000 Euro macht. Karsten Kredel, Chef des herausgebenden Ullstein-Verlags, sagt, die "Nichtnennung" eines Co-Verfassers sei "durchaus üblich". Allerdings wird Jauer im neuen Buch von Göpel Wir können auch anders nunmehr als Co-Autor genannt.

Willeke stellt das Ghostwriting von Jauer in den Kontext von Göpels jüngsten Karriereschritten. Das New Institute in Hamburg, wo Göpel von Herbst 2020 bis Juli 2021 als wissenschaftliche Direktorin wirkte, habe seine Reputation als Denkfabrik in Gefahr gesehen, "falls Göpel der hemmungslose Umgang mit den Texten eines Geisterschreibers um die Ohren fliegen sollte", formuliert Willeke. Einen Zitatgeber vom New Institute kann er nicht benennen.

Für Göpel kommt die Debatte ungelegen: Sie soll beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Forschungszentrums-Leiterin werden, wogegen es Kritik von konservativer Seite gibt. Ein anonymes Mitglied des wissenschaftlichen Beirats hat laut "Handelsblatt" gesagt: "Das Letzte, was das DIW braucht, ist jemand, der nur in der Öffentlichkeit präsent ist, weil er mal zwei Bücher geschrieben hat."
zeit.de (Paid), twitter.com, turi2.de (Background)
(Foto: Johannes Arlt für turi2)

Mitarbeit: Peter Turi

Wachstum und Wuchern – Maja Göpel im großen Interview mit Nancy Riegel in der turi2 edition #18 | turi2.de (Online-Text)

Ehemaliger Mordkommissionsleiter und Sachbuchautor Josef Wilfling, 75, ist tot.

Josef Wilfling, 75, ist tot. Der langjährige Leiter der Münchner Mordkommission, der nach seiner Pensionierung zum Bestseller-Autor avancierte, starb am Dienstag an einem Krebsleiden. Wilfling klärte in seiner aktiven Zeit als Polizist u.a. die Morde an Walter Sedlmayr und Rudolph Mooshammer auf, die auch Inhalt seiner Bücher waren.
merkur.de, buchmarkt.de

Stephen King spricht sich vor Gericht gegen Bertelsmann-Übernahme aus.

Die (fast) Verurteilten: Bestseller­autor Stephen King hat sich vor Gericht gegen die von Bertelsmann angestrebte Über­nahme des US-Buchverlags Simon & Schuster ausgesprochen. "Konsolidierung ist schlecht für den Wettbewerb, je mehr Unternehmen es gibt, desto besser", sagt der Autor, der im Prozess in Washington als Zeuge geladen war. Das US-Justiz­ministerium will per Kartellklage verhindern, dass die Bertelsmann-Tochter Penguin Random House Simon & Schuster für knapp 2,2 Mrd Dollar übernimmt.
deutschlandfunkkultur.de, turi2.de (Background)

Basta: Barfuß-Buchhändlerin für die Malediven gesucht.

Sand zwischen den Seiten: Das britische Unternehmen Ultimate Library sammelt aktuell wieder Bewerbungen für den "vielleicht besten Job der Welt": ein einjähriges Praktikum als Buchhändlerin auf einer einsamen Malediven-Insel. Das Beste am Job des "Barefoot Booksellers": Niemand kann ihm oder ihr die Schuld in die Schuhe schieben.
buchreport.de

Zitat: Sophie Passmann hört nicht mehr auf die “Feuilleton-Boys”.

"Ich erlaube mir jetzt, den roten Teppich geil zu finden. Denn am Ende meines Lebens werde ich keinen Preis dafür bekommen, dass irgendwelche Feuilleton-Boys sagen: Sie ist real geblieben."

Sophie Passmann hat Oberflächlichkeit und Intellektualität lange im Widerspruch gesehen. Heute empfindet sie diese Denkweise als sexistisch, nach dem Motto: "Alles, was Schönheit ist, ist Weiblichkeit, und alles, was weiblich ist, kann nicht intellektuell sein."
annabelle.ch

Matthias Daniel und Stephan Weichert geben Buch über resilienten Journalismus heraus.

Resilienz-Reader: "Journalist"-Chefredakteur Matthias Daniel und Stephan Weichert, Direktor des Vocer Institut für Digitale Resilienz bringen gemeinsam das Buch "Resilienter Journalismus" heraus. 40 Autorinnen, darunter erfahrene Medienprofis, Nachwuchstalente, Wissenschaftlerinnen und Führungskräfte, diskutieren darin über Möglichkeiten, den Journalismus und sein Publikum widerstandsfähiger gegen die vielfältigen Krisen zu machen.
halem-verlag.de

Jacques Berndorf, 85, ist tot.

Jacques Berndorf, 85, ist tot. Der Bestseller-Krimiautor ist am Sonntag gestorben, teilt seine Frau Geli Gatzke-Preute der dpa mit. Berndorf ist vor allem für seine "Eifelkrimis" bekannt, von denen er seit 1989 über 20 geschrieben und laut dessen Verleger Ralf Kramp mehr als 6 Mio Exemplare verkauft hat. Berndorfs bürgerlicher Name war Michael Preute.
stern.de

Lese-Tipp: Frank Überall untersucht Journalisten-Klischees in der Literatur.

Lese-Tipp: DJV-Vorsitzender Frank Überall untersucht in einer Studie, wie Journalismus in der Literatur präsentiert wird. Ein zentrales Ergebnis: Der Vertrauensverlust in die Medien spiegelt sich auch in den Bestsellern wider. Oft werde zudem das Klischee bedient, Journalistinnen gehe es nur um die Sicherung der Auflagen und "große Storys", die sich gut verkaufen lassen müssen.
sueddeutsche.de

Video-Tipp: Brigitte Zypries will Kinderbuch-Klassiker nicht umschreiben.

Video-Tipp: SPD-Politikerin Brigitte Zypries würde Kinderbuch-Klassiker und althergebrachte Märchen nicht auf Diversität trimmen und umschreiben, sagt sie in der "stern"-Diskuthek. Auch Kinder- und Jugendpsychiater Alexander Korte spricht sich gegen retrospektive Cancel Culture aus. Vielfalt und queere Lebensrealitäten hätten aber in moderner Kinderliteratur durchaus einen berechtigten Platz.
stern.de

“Bunte” steigt ins Buchgeschäft ein.

In die Buchläden: Der Bunte Entertainment Verlag veröffentlicht in Kooperation mit der Edel Verlagsgruppe eine eigene Buchreihe. Der erste Titel "Das große Bunte Beauty Buch – Die Beauty-Geheimnisse von Prominenten, Experten und Insidern" mit TV-Moderatorin Jennifer Knäble erscheint am 15. Juni. Die beiden weiteren Bücher zu den Themen "Gastgeben" und "Royaler Nachwuchs" folgen im November.
burda.com

Lese-Tipp: #BookTok beeinflusst den Buchmarkt.

Lese-Tipp: Auf dem Buch­markt "kreiert TikTok Best­seller, reanimiert Klassiker und rettet vernach­lässigte Genres", schreibt Claire Armitstead im "Guardian". Die zu Beginn der Pandemie durch­startende #BookTok-Nische sei "fast and furious", Buchläden reagierten mit eigenen Ausstelltischen für trendende Bücher. Händler Peter erzählt, dass der größte Teil seiner Kundschaft heute aus Teenagern bestehe, und nicht wie zuvor aus Millenials.
theguardian.com

“Lustiges Taschenbuch” erscheint als Sonderausgabe zum Thronjubiläum.

Royal duck: Egmont Ehapa veröffentlicht zum 70. Thron­jubiläum der Queen eine Sonder­ausgabe des "Lustigen Taschen­buchs". Das "Best of Royal" vereint die acht besten Geschichten rund um die königliche Familie, die in früheren Taschen­büchern erschienen sind. Das Comic-Heft erscheint am 2. Juni zum Preis von 8,99 Euro. "Die königliche Contenance wird natürlich auch in Enten­hausen gewahrt", verspricht der Verlag.
presseportal.de, lustiges-taschenbuch.de

“FAZ”: Diana Kinnert hat bei ihren Büchern umfangreich abgeschrieben.


Abgekupfert: Die in der CDU als Nachwuchshoffnung geltende Diana Kinnert, 31, hat in zwei ihrer Büchern plagiiert, meldet die "FAZ" unter Berufung auf den Plagiatsjäger Stefan Weber. In dem 2021 mit Journalist Marc Bielefeld gemeinsam geschriebenen Buch Die neue Einsamkeit weist Weber 203 Plagiate nach. Trotz angegebener Quellen würden darin "viel größere Textauszüge entnommen als Zitate kenntlich gemacht". Der Verlag Hoffmann und Campe reagiert mit einem Verkaufsstopp, auch die Werbung auf der Website ist bereits verschwunden. Kinnert räumt auf "FAZ"-Anfrage ein, nicht sorgfältig gearbeitet zu haben – und versichert, das "nicht mutwillig" getan zu haben: "Bei der Recherche mag ich Textteile vermischt haben, Quellen in Entwurfsdateien kopiert haben, angenommen haben, dass ich schon korrekt paraphrasiert hatte."

Auch in Kinnerts Erstlingswerk, Für die Zukunft seh‘ ich schwarz von 2017, stellt Weber Plagiate fest. Dort habe sie sich "wortwörtlich und absatzweise" bei journalistischen Kommentaren von u.a. der "Welt", "FAS", "Süddeutschen Zeitung" bedient, ohne die Namen der Redakteurinnen zu nennen.  Kinnert entschuldigt sich auf "FAZ"-Nachfrage bei den Autorinnen, deren Werk sie damit nicht respektiert habe: "Ob Lebenskrise, Doppelbelastung oder strukturelles Problem – am Ende wäre es meine Aufgabe gewesen, in Überforderung kein Buch entstehen zu lassen. Das habe ich zu spät verstanden."
faz.net (Paid), plagiatsgutachten.com

Pen-Präsident Josef Haslinger fordert “Abrüstung der Worte”.

Spitze Feder: Pen-Präsident Josef Haslinger äußert sich zur Absetzung seines Vorgängers Deniz Yücel: "Die Rücktrittsaufforderung wegen der Flugverbotszone habe ich sehr bald als Fehler erkannt", sagt er dem "Freitag". Der Misstrauensantrag sei von einer anderen Gruppe gestellt worden. Darin sei es um Probleme wie "das zerrüttete Verhältnis zur Geschäftsstelle" gegangen. Für die Neuaufstellung des Verbandes fordert Haslinger eine "Abrüstung der Worte" und eine Besinnung auf die Pen-Charta, die von den Mitgliedern erwartet, "wahrheitswidrigen Veröffentlichungen, vorsätzlichen Fälschungen und Entstellungen von Tatsachen für politische und persönliche Ziele entgegenzuarbeiten".
freitag.de

Basta: Heinz Strunk schreibt ein Bilderbuch über Käse.

Käse-Liebhaber: Der Schriftsteller und Musiker Heinz Strunk schreibt ein Bilderbuch über ein Käse-Reich, in dem sich ein Edel-Parmesan in einen einfachen, industriell gefertigten Haushaltskäse verliebt. "Wie ich dahin gekommen bin, kann ich auch gar nicht mehr genau sagen", erzählt er der DPA. Womöglich ist er einfach über der Käseplatte eingenickt und hatte ziemlich wirre Träume.
welt.de

Leipziger Buchmesse wird auf April verschoben.

Umge-Bucht: Die Buchmesse in Leipzig soll vom 27. bis 30. April 2023 stattfinden, verkündet der Geschäfts­führer Martin Buhl-Wagner. Ursprünglich war sie für den 23. bis 26. März geplant. Die Anmeldung für die Messe ist ab August 2022 möglich, ab dann gibt es auch Details zu Programm und Teilnahme-Bedingungen.
boersenblatt.net, turi2.de (Background)

Lese-Tipp: dtv-Verlegerin Barbara Laugwitz lässt sich vom “Spiegel” porträtieren, um sich “zu disziplinieren”.

Lese-Tipp: dtv-Verlegerin Barbara Laugwitz, bisher vor allem erfolgreiche Buch-Strippenzieherin mit Hang zum Hintergrund, lässt sich vom "Spiegel" vier Tage lang für ein Porträt begleiten, um sich "zu disziplinieren": Bei ihrer Kündigung bei Rowohlt 2018 sei ihr aus ihrer Unauffälligkeit ein Strick gedreht worden. Heute teilt sie ihr Büro neben dem Münchner Schlachthof mit Labrador-Pudel-Mischling Hans, der sie vor "endloser Arbeit" bewahrt.
spiegel.de (Paid), turi2.de (Background Rohwolt)

Cristina Herrmann leitet Kommunikation von Hugendubel.

Hugendubel holt Cristina Herrmann als Leiterin der Unternehmens­kommunikation an Bord. Sie kommt vom BR, wo sie bisher die kommunikative Konzeption und Strategie der Themen­schwerpunkte von BR-Klassik verantwortet hat. Herrmann folgt bei der Buch­handels­kette auf Sophie von Klot, die seit 2015 für Hugendubel kommuniziert hat – zusätzlich zur Arbeit für ihre eigene Agentur.
boersenblatt.net

Debatte: Junge Gäste tun dem “Literarischen Quartett” gut, sagen Miryam Schellbach und Wolfgang Tischer.

Endlich mal was Neues: Die Spezial­ausgabe des "Literarischen Quartetts" mit Thea Dorn und drei Gästen unter 21 Jahren im ZDF war die "geistig beweglichste Ausgabe seit langer Zeit", schreibt Miryam Schellbach (Foto) in der "Süddeutschen". Auch Wolfgang Tischer, Gründer von literaturcafe.de, hielt es trotz des "bescheuerten Folgen­titels" für eine "bemerkenswert gute Sendung". Die jungen Expertinnen haben bewiesen, dass es über Bücher mehr zu sagen gibt, "als dass sie 'großartig' sind".
zdf.de (43-Min-Video), sueddeutsche.de, literaturcafe.de

Der “Spiegel” analysiert die Zerrüttung des PEN.

Schreiberwut: Der "Spiegel" analysiert die Zerrüttung der Schriftstellervereinigung PEN und die Querelen um den amtierenden Präsidenten Deniz Yücel. In der Debatte, ob Yücel zurücktreten solle, dominierten keine Inhalte, sondern die Frage "wer bestimmt, wo es langgeht". Selbst die Anschaffung einer neuen Software eskaliere zur Machtfrage.
"Spiegel" 16/2022, S. 111 - 113 (Paid), turi2.de (Background)

Basta: “Brand Eins” und Tre Torri veröffentlichen ein Nachhaltigkeits-Kochbuch.

Küchenwirtschaft: Der Wirtschafts­verlag Brand Eins und die "Genussbuch­manufaktur" Tre Torri bringen ein gemeinsames Kochbuch heraus. Auf 166 Seiten liefert das Werk für 40 Euro Geschichten über Nachhaltigkeit und stellt Fragen wie: "Beginnt Naturschutz in der Küche?". Damit finden Wirtschaft und Kulinarik zusammen – womöglich ist es mehr als Zufall, dass der Begriff "verbrannt" in beiden Welten bekannt ist.
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