Hör-Tipp: In der 300. Folge öffnet der "Politikpodcast" vom Deutschlandfunk die Türen für Feature-Autor Tom Schimmeck, der eigentlich "kein Fan des real existierenden Berliner Hauptstadt-Journalismus" ist. Trotzdem begleitet und kommentiert er ausgeruht über mehrere Tage hinweg die Produktion. "Viel Stoff für DLF-Freaks, aber vielleicht auch ein Portrait über Öffis im Jahr 2023", preist Redakteur Moritz Metz die Folge an.
deutschlandfunk.de (71-Min-Podcast)
Dettmar Cramer, 93, ist tot. Der ehemalige Chefredakteur und Intendant des Deutschlandfunk ist am Montag im Kreis seiner Familie in Königstein im Taunus gestorben, teilt der Sender mit. Der promovierte Jurist kam 1975 zum damaligen Sender Rias, 1989 wurde er Programmdirektor und später für gut ein Jahr lang Intendant des Deutschlandfunk. Nach der Zusammenführung unter dem Dach des Deutschlandradios arbeitete er bis zum Renteneintritt noch einmal als Programmdirektor.
per Mail
Hör-Tipp: Der Medienpodcast Nach Redaktionsschluss vom Deutschlandfunk geht der Frage nach, warum manche Nachrichten wie z.B. die Überschwemmung in Pakistan oder der Jemen-Krieg von vielen Redaktionen 2022 vergessen wurden. Gemeinsam mit Oliver Junker von der Presseagentur afp und der Kommunikationswissenschaftlerin Filiz Kalmuk spricht Pia Behme u.a. über die Auswahlkriterien der Redaktionen und darüber, wieso Medien nicht über alles berichten können.
deutschlandfunk.de (35-min-Audio)
Schlechte Verbindung: Ein Deutschlandfunk-Interview mit Annalena Baerbock zur Klimakonferenz in Ägypten bricht abrupt ab; zu hören bekommt der Moderator nur noch abgespielte, bereits vorher getätigte Aussagen der Außenministerin. Laut dem "Spiegel" handelt es sich dabei um eine bekannte Betrugsmasche von internationalen Telefon-Zwischenhändlern – damit die Seite, die bezahlt, länger in der Leitung bleibt. Bei manch anderen Politikern springt die Schallplatte bekanntlich auch ganz ohne die Hilfe von Betrügern.
spiegel.de (€), deutschlandfunk.de (6-Min-Audio)
Kein literarisches Quartett: Der Medienkonzern Bertelsmann will das Literaturformat Das Blaue Sofa künftig alleine fortsetzen. Die bisherigen Partner ZDF, 3sat und Deutschlandfunk Kultur beenden die Zusammenarbeit "in bestem Einvernehmen". Bertelsmann will "Das Blaue Sofa" künftig digitaler und internationaler ausrichten. ZDF und 3sat kündigen eine eigene Literaturbühne auf der Leipziger Buchmesse 2023 an.
presseportal.de (Bertelsmann), presseportal.de (ZDF und 3sat)
Hör-Tipp: Im Deutschlandfunk-Podcast Nach Redaktionsschluss stellt der Hörer Gnötz Gnielka die These auf, dass Medien zu oft und schnell auf Demos aufspringen und dafür sorgen, dass einige Reichsbürger oder Querdenker noch mehr Zulauf bekommen. Protestforscher Simon Teune (Foto) erklärt: "Proteste brauchen Öffentlichkeit wie Sauerstoff." Deshalb spielen Medien dabei eine "zentrale Rolle".
deutschlandfunk.de (36-Min-Audio)
turi2 edition #19: “Vor dem Mikrofon habe ich mich noch nie gelangweilt” – Korbinian Frenzel im Porträt.
Liebt es live: Der bekennende “Rotlicht-Junkie” Korbinian Frenzel spricht beim Deutschlandfunk Kultur mit einem klugen Kopf über die Themen des Tages. Das hat auch ihn selbst klüger gemacht. Im Porträt in der turi2 edition #19 rät er dazu, sich nicht vom “Geist der Bedenkenträger und Bürokraten” infizieren zu lassen. Weiterlesen >>>
Hör-Tipp: Im Medien-Podcast vom Deutschlandfunk kritisiert ein Hartz-IV-Empfänger, dass Medien Menschen wie ihn oftmals stigmatisieren. Der langjährige Leiter des Wirtschaft-Ressorts der "Süddeutschen", Marc Beise, sieht ein, dass Überschriften wie "Lohnt sich Arbeiten noch?" einen Ton setzten, "der nicht okay ist". Politik-Journalist Okan Bellikli sagt, dass über Armutsgefährdete zwar geschrieben, aber nicht mit ihnen gesprochen wird.
spotify.com (37-Min-Audio)
Zahlenspiele: "Bild" betreibt weiter Stimmungsmache gegen die Öffentlich-Rechtlichen – und bohrt nun in Sachen Pensionszahlungen beim Deutschlandradio nach. Insgesamt 738.000 Euro soll der Sender 2021 für sechs ehemalige Intendanten und deren Hinterbliebene gezahlt haben, im Schnitt 10.250 Euro monatlich. Für die Altersvorsorge vom derzeitigen Intendanten Stefan Raue habe Deutschlandradio Rücklagen von rund 2 Mio Euro gebildet.
Am Freitag hatte bereits der Business Insider Pensionsansprüche der RBB-Führungskräfte offengelegt: Dem geschäftsführenden Intendanten, Hagen Brandstäter, z.B. stehen 12.500 Euro im Monat zu. Zwischen 45 und 60 % ihres Basisgehalts zahlt der RBB offenbar den Mitgliedern der Geschäftsleitung nach ihrem Ausscheiden.
bild.de, businessinsider.de (€)
Fehlende Objektivität? "Ich kann mir wenig deutlichere Interessenkonflikte vorstellen als diesen", sagt Daniel Drepper bei Deutschlandfunk über die Hochzeit von "Welt"-Chefreporterin Franca Lehfeldt und Bundesfinanzminister Christian Lindner. Unklar ist dem Vize-Leiter der Recherchekooperation von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" u.a., welche Infos zu Lindner kommen, "die vielleicht nur zu Lehfeldt als Reporterin gelangen sollten".
deutschlandfunk.de
Hör-Tipp: Das Z-Symbol ist das prominenteste Beispiel für den "digitalen Krieg" Russlands gegen die Ukraine, sagt Sozialwissenschaftler Holger Marcks bei Deutschlandfunk Kultur. Das Zeichen sei "in einer klassisch faschistischen Aura eingehüllt" und solle der "Mobilisierung der Nation nach innen dienen". Dabei sei unklar, ob Fotos und Videos des Symbols auf Eigeninitiative der Bevölkerung beruhen oder staatlich initiiert werden.
deutschlandfunkkultur.de
Lese-Tipp:Der frühere stellvertretende Echo-Moskau-Chefredakteur Maksim Kurnikow bedauert, die russische Propaganda nicht ernst genommen zu haben. Er dachte, ""niemand glaubt ihr", weil sie mit "zwei Klicks bei Google" widerlegt werden kann. Begegnungen auf seiner Flucht aus Russland haben Kurnikow gezeigt, dass "Propaganda viel stärker ist" als er dachte.
deutschlandfunk.de
Hör-Tipp: Das Online-Magazin Meduza wehrt sich gegen das Verbot unabhängiger Medien in Russland und wird u.a. von der Journalismus-Plattform Krautreporter unterstützt. Journalist Dennis Kogel sagt in der DLF-Kultur-Sendung Breitband, dass es noch viele andere unabhängige Medien gebe, "die unsere Unterstützung brauchen". Meduza sei deshalb in aller Munde, "weil es ein sehr westlich geprägtes Medium ist".
deutschlandfunkkultur.de (18-Min-Audio)
Hör-Tipp: Die "unglaublich Flut an Bildern" aus dem Krieg in der Ukraine ist "Fluch und Segen" zugleich, sagt Patrick Gensing, Leiter des ARD-Portals Faktenfinder, im Medienmagazin mediares. Seine Redaktion könne nicht alle Fotos und Videos verifizieren, die im Internet auftauchen. Allerdings helfe die Masse dabei, "ein Gesamtbild zu erstellen".
deutschlandfunk.de (5-Min-Audio)
Termine: Der Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur richten von heute bis Samstag den digitalen Kölner Kongress aus. Unter dem Motto "Erzähl mir etwas Neues!" widmet sich die Veranstaltung in Vorträgen und Diskussionen der Zukunft des Erzählens in Medien. Zum Auftakt heute ab 14 Uhr geht es u.a. um das Erzählen des kaum Vorstellbaren sowie Nutzen und Nachteil der Schwarzmalerei beim Erzählen. Die Teilnahme ist nach Anmeldung kostenlos.
Die wichtigsten Termine der Branche: turi2.de/termine
Termine-Tipp: Der "Über Podcast" von Deutschlandfunk Kultur diskutiert heute ab 20 Uhr unter dem Motto Podcast is King die Frage "Muss die Podcastwelt weiblicher werden?" An der Gesprächsrunde live auf Twitter Spaces nehmen Podcasterin Maxi Häcke, Journalistin Nora Hespers und Psychologin Christiane Attig teil.
Die wichtigsten Termine der Branche: turi2.de/termine
ARD und ZDF setzen die Berichterstattung aus ihren Moskauer Studios vorläufig aus. Man prüfe derzeit "die Folgen des am Freitag verabschiedeten Gesetzes". Von ihren anderen Standorten aus wollen die Sender "weiterhin umfassend über das Geschehen in Russland und der Ukraine informieren". Der Deutschlandfunk teilt mit, dass sein Russland-Korrespondent zunächst aus dem Warschauer Studio weiter über den Ukraine-Krieg berichten werde. Zuletzt hatten bereits u.a. die BBC, Bloomberg und CNN ihre Journalistinnen aus Russland abgezogen.
Der DJV reagiert mit Bedauern und Verständnis auf die Entscheidung von ARD und ZDF. "Die Sicherheit der Kolleginnen und Kollegen hat derzeit oberste Priorität", erklärt DJV-Chef Frank Überall. Es sei dramatisch, dass "die unabhängige Information aus der Russischen Föderation inzwischen nahezu unmöglich ist". Putin "tritt mit der Pressefreiheit so ein weiteres Menschenrecht mit Füße".
zeit.de, twitter.com, turi2.de (Background)
Hör-Tipp: Musiker Götz Alsmann widmet sich in seinem neuen Podcast "Der geheime Garten des Jazz" vergessenen Größen der Jazzgeschichte - oder solchen, die gar nicht erst zu Größen wurden. In der ersten Folge geht es um John Plonsky, der hauptsächlich als Studiotrompeter und Arrangeur gearbeitet, jedoch nur wenige eigene Werke veröffentlicht hat. Alsmann ist von dessen Album "Cool Man Cool" fasziniert: "Solche Platten sind es, die die eigentliche Geschichte des Jazz schreiben", sagt er bei Deutschlandfunk Kultur.
ardaudiothek.de (15-Min-Audio) via deutschlandfunkkultur.de (mit 7-Min-Audio)
"Das Radio ist einer der großen Nutznießer dieser Mobilität. Denn heute kann ich von überall bestimmte Programm abrufen, kann sie hören. Früher musste man eben bis Dienstagabend 20.15 Uhr warten."
Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue und Journalistin Brigitte Baetz sprechen zum 60. Jubiläum von Deutschlandfunk über Veränderung und Verantwortung von der ersten Sendung am 1. Januar 1962 bis heute.
deutschlandfunk.de (41-Min-Audio)
Work, work, work: Der Deutschlandfunk widmet 2022 mehrere Sendungen dem Thema "Wenn Arbeit kaum zum Leben reicht". Mehr als 37.000 Hörerinnen hatten über das Jahresthema abgestimmt. Den Auftakt macht am 29. Dezember um 19.15 Uhr die Debatte "Zur Diskussion".
presseportal.de
Nicht hip genug: Deutschlandfunk Nova lässt seinen Twitter-Account mit knapp 99.000 Followern einstauben, um künftig den "Schwerpunkt auf Instagram" zu legen. "Wir möchten uns fokussieren, um so auch neue Ideen & Formate umsetzen zu können", heißt es. Auch bei Facebook postet das Social-Media-Team künftig nicht mehr, bleibt aber auf beiden Plattformen per DM erreichbar.
twitter.com
Wir sagen „Ciao“. Denn hier werden wir künftig nicht mehr aktiv twittern. Wir möchten uns fokussieren, um so auch neue Ideen & Formate umsetzen zu können. Mehr von uns bekommt ihr weiterhin über Instagram: https://t.co/sWn2Uj0k4M 💚 Euer @dlfnova-Social-Media-Team pic.twitter.com/pvr9JoyFpt
— Deutschlandfunk Nova (@dlfnova) November 30, 2021
Frischzellenkur: Die Websites von Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur präsentieren sich ab sofort in neuem Design und mit einer "deutlich verbesserten Nutzerführung". Neu ist etwa, dass sich der Audio-Player am unteren Bildschirmrand öffnet. DLF Kultur bietet zudem "erweiterte Themenportale" wie Bühne, Philosophie oder Geschichte an.
deutschlandfunk.de, deutschlandfunkkultur.de
Grüne Fakten: Redaktionen brauchen "mehr Faktenwissen zur Klimakrise", sagt die Journalistin Sara Schurmann im Deutschlandfunk. Das gelingt durch Fachredaktionen oder indem Medien Expertinnen in den Redaktionen "schaffen" oder sie dorthin "holen". Dies sei wichtiger als Zahlen oder Vergleiche.
deutschlandfunkkultur.de (15-Min-Audio)
Beitragsfinanzierte Langeweile? Übermedien-Autor Gabriel Yoran fordert mehr und internationale Meinung aus Online-Magazinen und Social-Kanälen für die Presseschau des Deutschlandfunks. Die Redaktion setze "jeden Tag die immergleichen Meinungspuzzleteilchen zu einem immer gleichen Meinungsbild zusammen". Mediale Meinungsbildung brauche jedoch Vielfalt, Ungewöhnliches und Interessantes, keine Print-Einheitsmeinung, um ihrem Gesellschaftsauftrag gerecht zu werden.
uebermedien.de (Paid)
Hör-Tipp: Der Deutschlandfunk erkundet das oftmals angespannte Verhältnis der Deutschen zu ihren Nationalsymbolen wie Hymne oder Flagge. Thomas Franke besucht eine Fahnenmanufaktur in Berlin, den Reichstag und die Walhalla in Bayern. Das Feature fragt, wie sich Nationen auf ihre Symbole einigen und beobachtet wie sich die Wahrnehmung dieser Symbole wandelt.
deutschlandfunk.de (50-Min-Audio)
Hör-Tipp: Beim Terroranschlag am 11. September 2001 in New York haben Fischer, Fährmänner und Bootskapitäne rund eine halbe Mio Menschen spontan über das Wasser aus den Staubwolken Manhattans evakuiert. Antje Passenheim erzählt für Deutschlandfunk Kultur diese fast vergessene Geschichte. Zeitzeuginnen berichten in der Sendung von dramatischen Stunden, die sie bis heute nicht loslassen.
deutschlandfunkkultur.de (24-Min-Audio)
Frankensteins Erben: Der Deutschlandfunk startet am 9. September den Podcast Deep Science. In zunächst fünf Folgen erzählt Wissenschaftsjournalistin Sophie Stigler gemeinsam mit Reporterinnen von Experimenten, die an ethische, moralische und gesellschaftliche Grenzen gehen. Unter anderem geht es um die Kreuzung von Mensch und Affe.
deutschlandradio.de
In der Dauerschleife: Viele Trainerinnen im deutschen Spitzensport müssen sich von einem Zeitvertrag zum nächsten hangeln und am Jahresende turnusgemäß arbeitslos melden, beklagt Holger Hasse im Deutschlandfunk. Der Präsident des Trainer-Bundesverbands sagt, die befristeten Verträge, eine zu geringe Entlohnung und fehlende gesellschaftliche Anerkennung machten den Job unattraktiv. Hasse appelliert an die Politik und den DOSB, sich des Problems anzunehmen.
deutschlandfunk.de (8-Min-Audio)
Hör-Tipp: Der langjährige Afghanistan-Korrespondent Martin Gerner spricht im Deutschlandfunk über die größtenteils noch unklare Rolle der Medien nach der Taliban-Machtübernahme. Anders als früher seien die Taliban an internationaler Anerkennung interessiert, dadurch könne es zumindest einen "kleinen Spielraum für kritischen Journalismus" geben.
deutschlandfunk.de (6-Min-Audio)
Flut-Katastrophe: ARD und ZDF entlasten Opfer beim Rundfunkbeitrag. Betroffene können ihre Wohnstätten, Geschäfte oder Autos temporär abmelden, sofern sie derzeit nicht nutzbar sind. Sind sie zerstört, können sie das Beitragskonto auch löschen. Zudem seien Zahlungserleichterungen möglich, genauere Infos dazu würden zeitnah veröffentlicht.
rnd.de, bild.de
Hör-Tipp: Medien müssen aufklären, welche Versäumnisse es seitens der Politik bei der Flutkatastrophe gab, sagt Claus Kleber im Interview mit dem Deutschlandfunk. Die Frage nach dem Katastrophenschutz sei jetzt drängender als "philosophische Debatten über den Klimawandel". Es sei nicht Aufgabe des Journalismus, die Menschen zu klimabewusstem Handeln zu erziehen.
deutschlandfunk.de, ondemand-mp3.dradio.de (10-Min-Audio)
Risiken und Nebenwirkungen: Der Presserat fühlt sich bisher nicht für Beschwerden über die "Apotheken Umschau" zuständig, berichtet der Deutschlandfunk. Anlass ist die Beschwerde eines DLF-Hörers, die beim Presserat abgeblitzt ist. Das Kontrollgremium hat die auflagenstärkste deutsche Zeitschrift offenbar bisher nicht als unabhängige journalistische Publikation betrachtet, sondern als ein Magazin, das einer "besonderen Interessenssteuerung" unterliegt. Dem widerspricht Chefredakteur Dennis Ballwieser.
Er ist bis jetzt davon ausgegangen, dass der Presserat zuständig ist, auch wenn er in seiner fünfjährigen Amtszeit nie eine Beschwerde erhalten hat. Im Zuge der Recherche des Deutschlandfunks rudert der Presserat zurück und teilt mit, er sei wohl doch zuständig. Er wolle sich aber erst äußern, wenn die Gremien beraten haben. Wie viele Beschwerden der Presserat gegen die "Apotheken Umschau" bisher abgewiesen hat, ist unklar. Erst seit 2018 dokumentiert der Presserat abgewiesene Beschwerden.
deutschlandfunk.de
Dialogbereit: Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur gründen die gemeinsame Redaktion "Meinung und Diskurs". Unter Leitung von Sina Fröhndrich arbeiten die Teams von sieben Sendungen künftig standortübergreifend in Berlin und Köln zusammen. Die neue Redaktion soll den Dialog mit den Hörerinnen weiter intensivieren und neue Diskussionsformate entwickeln.
presseportal.de
Wollen weniger: Die FDP will das Programm und die Finanzierung von ARD und ZDF beschneiden. Ein entsprechender Änderungsantrag für das Wahlprogramm ist mit der knappen Mehrheit von 185 zu 179 Stimmen auf dem Parteitag am Samstag angenommen worden. Darin heißt es u.a., die Anstalten sollen sich auf "Nachrichten, Kultur, politische Bildung und Dokumentationen konzentrieren", die Senderanzahl reduzieren und im Internet nur Bereiche bespielen, die dem klassischen Rundfunk nahestehen.
digitalfernsehen.de
Offener Brief: Die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse (Agra) fordert, Journalistinnen auf Veranstaltungen und im Netz besser zu schützen. In einem offenen Brief an die Politik plädieren sie für ein entsprechendes Konzept, damit Medienschaffende ihrer Arbeit ungehindert nachgehen können. Beleidigungen und konkrete Drohungen sollen durch "Gesetze und konsequente Strafverfolgung" unterbunden werden.
agra-rundfunk.de
Querulanten: Teilnehmerinnen von Querdenker-Demos pochen zwar stets auf das Grundgesetz, versuchen jedoch zunehmend, die Pressefreiheit einzuschränken, berichtet Annika Schneider im Deutschlandfunk. Für Journalistinnen stelle sich die Frage, wie viel Raum sie Veranstaltungen mit mehreren Tausend Teilnehmerinnen geben. Zeigen Medien u.a. Fotos von Demo-Plakaten, geben sie auch falschen Tatsachenbehauptungen und Verschwörungsmythen eine Bühne, so Schneider.
deutschlandfunk.de
Hör-Tipp: Das Gespräch zwischen Angela Merkel und Anne Will ist eine "innovationsarme Diskussion" gewesen, sagt RTL-Politikchef Nikolaus Blome dem Medienmagazin "Medias Res". Die Kanzlerin sei derzeit in TV-Gesprächen nicht so kontrolliert wie sonst. Aus Journalismus- und Publikumssicht hält er Interviews für das beste Format der Interaktion mit der Regierungschefin.
deutschlandfunk.de (7-Min-Audio)
Lese-Tipp: Deutschlandfunk und die Initiative Nachrichtenaufklärung veröffentlichen eine Top-Ten-Liste über Themen, die in den letzten zwölf Monaten zu kurz gekommen sind in der medialen Berichterstattung. Darunter: Die Schwachstellen im neuen Netzwerkdurchsuchungsgesetz, die Armutsgefahr junger Menschen sowie Rassismus und Kolonialismus im Schulunterricht.
deutschlandfunk.de
Hör-Tipp: "Medias Res" erinnert an den Fall des Filmfälschers Michael Born, der in den 90er Jahren u.a. "stern TV" mit gestellten Beiträgen versorgte. Sein größter Coup: Ein inszeniertes Treffen des Ku-Klux-Clans in der Eifel. Born wurde 1996 zu vier Jahren Haft verurteilt und starb 2019 in Graz.
deutschlandfunk.de (5:50-Min-Audio)
Deutschlandfunk erweitert sein Angebot an barrierefreien Informationen um einen wöchentlichen Nachrichten-Podcast in Einfacher Sprache. "Nachrichtenleicht" bietet jeden Freitag einen Wochenrückblick mit den wichtigsten nationalen und internationalen Ereignissen aus Politik, Kultur, Wissenschaft, Gesellschaft und Sport.
radiowoche.de
Bitte recht freundlich: Ex-ARD-Sprecher Steffen Grimberg wünscht sich in seiner "taz"-Kolumne, dass der Beitragsservice von ARD und ZDF charmanter kommuniziert. Die Zahlungsaufforderungen per Brief seien "für die meisten Menschen der direkteste Kontakt mit 'ihrem' Rundfunk", doch "nicht mal in der Grußformel findet sich was Nettes."
taz.de
Hör-Tipp: ARD-Korrespondentin Anne Demmer berichtet von den Gefahren für Journalist*innen in Mexiko.
Hör-Tipp: ARD-Mexiko-Korrespondentin Anne Demmer erzählt im Deutschlandfunk-Kultur-Magazin "Breitband" von einem Klima der Gewalt und Einschüchterung, in dem mexikanische Journalist*innen arbeiten müssen. Seit 2000 sind über 200 Reporter*innen umgebracht worden, in 99 % der Fälle gibt es kein Strafurteil. Der amtierende Präsident López Obrador diskreditiere zudem journalistisches Arbeiten. Als deutsche Reporterin fühle sie sich persönlich sicher, besonders gefährdet seien investigativ arbeitende Lokaljournalist*innen.
deutschlandfunkkultur.de, podcast-mp3.dradio.de (14-Min-Audio-Download)
Radio-Tipp: Christian Drosten ist heute um 13.30 Uhr zu Gast in der Sendung "Zwischentöne" im Deutschlandfunk. Drosten spricht über seinen Weg vom Rettungssanitäter bis zum Leiter der Virologie der Charité in Berlin. Drosten sagt, dass er eigentlich nicht gerne Chef ist. Musikalisch fasziniert ihn Barock-Musik. Zudem mag er düstere Musik, weil sie die Realität spiegelt.
deutschlandradio.de
"Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat seine Freiheit immer mit den Gerichten und gegen die Politik erstritten - nicht mit Konzessionen an die Politik."
Jobst Plog, von 1991 bis 2008 Intendant des NDR, rät im aktuellen "Journalist" den Öffentlich-Rechtlichen zum Gang vor das Bundesverfassungsgericht, sollte die CDU in Sachsen-Anhalt die Erhöhung des Rundfunkbeitrags ablehenen.
presseportal.de, turi2.de (Background)
Deutschlandfunk startet am 4. September den wöchentlichen Podcast "Nach Redaktionsschluss". Darin diskutiert die Redaktion des Medienmagazins "Medias Res" wöchentlich mit Hörer*innen über Themen der Sendung wie gendergerechte Sprache oder Haltung und Aktionismus. Die Sendung "Was mit Medien" auf DFL Nova hat der Deutschlandfunk gerade eingestellt. Sie existiert als eigenständiger Podcast weiter.
deutschlandfunk.de, turi2.de (Background)
Was mit weniger Stress: Deutschlandfunk Nova ersetzt Was mit Medien, das gestern nach acht Jahren zum letzten Mal im Radio lief, durch den Podcast Achtsam. Ab dem 20. August sollen Psychologin Main Huong Nguyen (Foto, links) und Moderatorin Diane Hielscher auf dem bisherigen Sendeplatz des Medienmagazins wöchentlich donnerstags um 20.00 Uhr Tipps für einen bewussteren Alltag geben. Am Ende jeder Folge soll eine Achtsamkeitsübung stehen. Spannender Nebenaspekt: In seiner Kommunikation spricht DLF Nova von einem Podcast, der ins Radioprogramm kommt – nicht von einer Radiosendung, die es auch als Podcast gibt. "Was mit Medien" soll als reiner Podcast und nicht mehr im linearen Programm weiterlaufen.
DLF Nova springt mit "Achtsam" auf einen Trend auf, der sich auch an Kiosken als überraschend erfolgreich erwiesen hat: Magazine wie "Hygge" aus dem Hause Gruner + Jahr oder "Happinez" von Bauer wollen ihre Leser*innen mit Grünzeug und Yogakissen zu mehr Entschleunigung und Gemütlichkeit ermutigen. Chefredakteurin Sinja Schütte" macht für "Flow" den Podcast Verstehen, fühlen, glücklich sein. In Deutschland hat sich außerdem etwa die Mediations-App 7Mind einen eigenen Podcast zugelegt. Moderator René Träder unterhält sich darin mit wechselnden Gesprächspartner*innen etwa über die Philosophie hinter Zen.
deutschlandradio.de, radioszene.de, turi2.de (Background)
Mitarbeit: Elisabeth Neuhaus
Hör-Tipp: Per Telegram organisieren sich in Belarus die Gegner*innen von Präsident Alexander Lukaschenko, berichtet Korrespondent Florian Kellermann. Auf dem redaktionell unterstützten Kanal "Nexta Live" mit 1,7 Mio Abonnent*innen werde zu Demos aufgerufen und Fotos, etwa von Polizeigewalt, geteilt. "Nexta Live" habe sich zum wichtigsten Informations- und Koordinationsmedium für die Protestbewegung entwickelt.
deutschlandfunk.de (7-Min-Audio und Transkript)
Was mit Medien: Deutschlandfunk Nova führt das Medien-Magazin mit Daniel Fiene, Dennis Horn und Sebastian Pähler nach dem 13. August nicht weiter. Die drei Redakteure planen jedoch, nahtlos ohne Radio-Anbindung weiterzumachen und das Format weiterzuentwickeln.
danielfiene.com, turi2.de - eigene Infos
Christian Bienert, 72, ist tot. Der langjährige Moderator des Sonntagsrätsels bei Deutschlandfunk Kultur starb bereits am 7. Juli. Christian Bienert moderierte die von Hans Rosenthal erfundene Sendung von 1987, damals noch bei Rias, bis zu seinem Ruhestand 2012. Er hatte eine große Fangemeinde in Ost und West und bekam viele Zuschriften aus beiden Teilen Deutschlands.
t-online.de, deutschlandfunkkultur.de, sueddeutsche.de (Porträt von 2006)
Verleger Dirk Ippen fährt dank Kaufmann-Genen auch im Zeitungsgeschäft gut, analysiert Brigitte Baetz für den Deutschlandfunk. Vor allem Ippens radikale Fokussierung aufs Lokale sichere ihm und seinen Produkten treue Leser - obwohl in Ippens Redaktionen bis heute "wenig Edelfedern zu finden sind". Ippen, inzwischen 79, sieht die Zeitung in Zukunft eher als Nischenmarkt: Wer zu klein sei, werde geschluckt.
deutschlandfunk.de