UKW-Radios werden vorerst nicht abgeschaltet, berichtet Radiowoche.de.

UKW-Abschaltung der Programme von u.a. MDR, NDR und Deutschlandradio am kommenden Mittwoch ist vorerst abgewendet und der Sendebetrieb für das 1. Halbjahr 2018 gesichert, schreibt Stephan Munder bei Radiowoche.de. Die Sendernetzbetreiber Uplink und Divicon hätten die Übergangsregelung der Ex-Telekom-Tochter Media Broadcast akzeptiert.
radiowoche.de, turi2.de (Background)

Media Broadcast droht UKW-Radios mit Abschaltung.


Sendepause: Vielen Radiosendern in Deutschland droht ab Mittwoch Stille im Äther, schreibt die "Welt". Grund dafür sei ein Streit über den Preis zwischen den Antennenbesitzern und den Sendernetzbetreibern. Die Ex-Telekom-Tochter Media Broadcast hat sich zwar bereiterklärt, die UKW-Radioprogramme u.a. vom Deutschlandradio, dem NDR und MDR bis Ende Juni weiterhin zu verbreiten, fordert aber eine explizite Beauftragung. Bisher sei diese nur von einem Viertel der 40 betroffenen Sender eingegangen. Nun setzt Media Broadcast ein Ultimatum: Wer sich bis Montag nicht gemeldet hat, wird am Mittwoch abgeschaltet.

Seit März 2016 gehört Media Broadcast zum Telekommunikations-Anbieter Freenet. Seitdem die Bundesnetzagentur 2016 eine Preisobergrenze für die Nutzung von UKW-Antennen festgelegt hat, sieht Media Broadcast für sich keine Zukunft mehr im UKW-Radio und hat seine Sendemasten und die Infrastruktur verkauft. Zwischen den neuen Besitzern und den alternativen Sendernetzbetreibern Uplink und Divicon gibt es bisher aber keine Einigung über den Preis für die Nutzung, weil die neuen Antennenbesitzer sich nicht mehr an die Preisgrenze gebunden fühlen. (Foto: Picture Alliance / Hans Ringhofer)
welt.de

Porträt: Stefan Raue will die Zukunft des Rundfunks selbst gestalten.

Stefan Raue möchte die Zukunft des Rundfunks selbst gestalten und nicht abwarten, bis Politik und Gerichte alle Probleme lösen, porträtiert die "Süddeutsche Zeitung" den Intendanten des Deutschlandradios. Im Streit mit den Verlegern strebt Raue Kompromisse an. Außerdem will er das Programm seines Senders näher an Hörer und Nutzer rücken und Kritik stärker annehmen, um einen Teil der Rundfunk-Skeptiker zurückzugewinnen. Das Deutschlandradio müsse relevanter werden für Menschen ohne Hochschulabschluss, bisher gebe es vielleicht zu viele "Mittelstandsdiskussionen".
sueddeutsche.de

Aus dem Archiv von turi2.tv: Stefan Raue will sich den Text im Netz nicht gänzlich verbieten lassen.

Öffentlich-rechtlicher Beitragsservice durchleuchtet alle Meldedaten.

Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio, früher GEZ, bekommt die Daten aller Einwohner-Meldeämter vom Stichtag 6. Mai, schreibt Daniel Bouhs. Die Geld-Einsammler wollen Zechprellern auf die Spur kommen. Zuletzt glichen sie die Daten bei der Einführung der Haushaltsabgabe 2013 ab. Einen Außendienst und den Ankauf von Adressdaten gibt es heute nicht mehr.
taz.de

Meinung: Senderchefs von ARD und ZDF setzen die falsche Agenda.

Rundfunkbeitrag: Wenn ARD und ZDF unverzichtbar werden wollen, müssen sie in ihren Programmen auf Verzichtbares verzichten, findet Joachim Huber. Ein Krimi oder eine Fußballübertragung weniger seien kein Verlust. Statt des Programmauftrags stünden Altersversorgung, das eigene Gehalt und die eigene Wiederwahl auf der Agenda der Senderchefs, kritisiert Huber.
tagesspiegel.de

Meinung: Funk setzt auf Vielfalt und geht mit gutem Beispiel voran.

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk hat Nachholbedarf beim Thema Diversität, das Jugendangebot Funk geht aber mit gutem Beispiel voran, beobachtet Anke Petermann. Mit Angeboten wie dem Satire-Format "Datteltäter" und 30 % Mitarbeitern mit Migrationshintergrund trage Funk zur im Staatsvertrag festgehaltenen Darstellung der Vielfalt im deutschsprachigen Raum bei.
deutschlandfunk.de

Deutschlandfunk Nova sendet ab März auch aus Berlin.

Deutschlandradio baut das digitale Programm des jungen Formats Deutschlandfunk Nova aus und sendet ab März auch aus Berlin. Der Sender produziert bislang überwiegend in Köln und ergänzt das Programm durch das neue Format "Ab 21". Mit dem Schritt in die Hauptstadt will Deutschlandfunk "mehr kreativen Freiraum" für die Themen der Zielgruppe schaffen, so Programmdirektor Andreas-Peter Weber.
presseportal.de

Zahl des Tages: Öffentlich-Rechtliche kommen bis 2020 auf 544,5 Mio Euro Überschuss, sagt KEF.

ard_zdf_150x150Zahl des Tages: Stattliche 544,5 Mio Euro Überschuss erzielen die Öffentlich-Rechtlichen bis 2020, prognostiziert die KEF. Demnach macht die ARD 502,4 Mio Euro Überschuss, das ZDF 27,7 Mio Euro und das Deutschlandradio 14,4 Mio Euro. Arte verzeichne hingegen ein Minus von 3 Mio Euro. Die KEF-Berechnung weicht drastisch von den Finanzanmeldungen von ARD und ZDF ab, die einen ungedeckten Finanzbedarf von 203,7 Mio Euro sehen.
dwdl.de, zeit.de

Die Öffentlich-Rechtlichen müssen ihre Facebook-Strategie ändern, fordert Kai-Hinrich Renner.

ARD, ZDF und Deutschlandradio brauchen eine neue Strategie im Umgang mit Facebook, YouTube und Co, kritisiert Kai-Hinrich Renner. Die Öffentlich-Rechtlichen hätten die Bedrohung durch Facebook, Google und Co zwar erkannt, tummelten sich aber weiterhin fleißig auf deren Pllattformen. Deshalb würde es nicht schaden, sich nach österreichischem Vorbild mit den Verlagen gegen die Marktmacht der US-Internetriesen zusammenzutun.
abendblatt.de

Streit um “Presseähnlichkeit” blockiert neuen Telemedienauftrag.

Medienpolitik: Ein neuer rechtlicher Rahmen für ARD, ZDF und Deutschlandradio scheitert vorerst am Begriff "Presseähnlichkeit", schreibt Christian Meier. Strittig ist unter den Ländern, was genau das Wort mit einschließt. Die Öffentlich-Rechtlichen sollen online nicht presseähnlich berichten, um privaten Verlagen keine Konkurrenz zu machen. Gerungen werde um jedes Wort, um Streitereien wie um die "Tagesschau"-App in Zukunft zu verhindern. Der neue Telemedienauftrag wird wegen der offenen Fragen wohl erst Mitte Juni definiert.
welt.de

Beratungen über neuen Telemedienauftrag stocken.

Medienpolitik: Staatssekretäre der Länder können sich nicht auf einen neuen Telemedienauftrag einigen, berichtet Daniel Bouhs. Umstritten bleibt, wie viel Text ARD, ZDF und Deutschlandradio ins Netz stellen dürfen. Auch die Vergütung von Produzenten ist unklar, weil Videos künftig länger in Mediatheken stehen sollen. Die Strukturreformen in den Sendern zeigen indes Wirkung, beobachtet Bouhs: ZDF-Intendant Thomas Bellut und ARD-Vorsitzender Ulrich Wilhelm teilen sich kostensparend ein Shuttle ins Hotel.
twitter.com



“Facebook wird vollgepumpt”: Privatfunk-Chef Hans Demmel will ARD und ZDF im Netz einschränken.


Mehr Zurückhaltung, bitte: Den privaten Sendern in Deutschland sind die Social-Media-Angebote von ARD, ZDF und Deutschlandradio ein Dorn im Auge. "Facebook wird vollgepumpt", kritisiert Hans Demmel, Vorstandschef des VPRT, im Interview von "Horizont" und turi2.tv. "Wir zahlen Gebühren dafür, dass Facebook im Umfeld Werbegelder einnimmt." Demmels Appell zur Zurückhaltung ist dringend: Heute beraten die Ministerpräsidenten über den neuen Telemedienauftrag.

Demmel verlangt von den Öffentlich-Rechtlichen, Facebook nur als Werbekanal zu nutzen. Auch die privaten Sender versuchten, Facebook-Nutzer auf die eigenen Seiten zu lotsen statt Programm exklusiv für die Plattformen zu machen. Öffentlich-rechtliche Journalisten dürften nicht verpflichtet werden, Facebook voll zu pumpen und einen US-Konkurrenten stärker zu machen. "Ein ausgeglichenes Spielfeld – mehr wollen wir gar nicht", sagt Demmel, im Hauptjob Geschäftsführer von n-tv, am Rande des Deutschen Medienkongress.

Er beobachtet, wie sich in Deutschland eine Opposition gegen das Mediensystem formt. Demmel schätzt, dass in einer Abstimmung heute ein Viertel der Deutschen gegen den Rundfunkbeitrag stimmen würden. Aus staatsbürgerlicher Sicht für ihn kein guter Zustand. Darum verlangt er Reformen und eine Besinnung auf den Kernauftrag. Doch den verlören die Sender oft aus dem Blick: Höherklassige Dokus würden immer häufiger im Nachtprogramm verschwinden oder auf Spartensender abgeschoben.
turi2.tv (5-Min-Interview im YouTube-Kanal von turi2.tv)

ARD, ZDF, Deutschlandradio müssen sich auf deutlich weniger Text im Netz einstellen.

ARD, ZDF und Deutschlandradio müssen sich auf einen "deutlichen Rückbau" von Texten in ihren Online-Angeboten einstellen, schreibt Claudia Tieschky. Der Entwurf des Telemedienauftrags sieht vor, dass Texte nur erlaubt sind, wenn sie auf Materialien und Quellen zu Sendungen beruhen. Momentan reicht ein Sendungsbezug.

Der NDR will den seit Jahren währenden Streit um die "Tagesschau"-App indes vor das Bundesverfassungsgericht bringen. Hier geht es um die Frage, in welcher Form das Angebot zu "presseähnlich" ist und damit Verlagen Konkurrenz macht. Donnerstag treffen sich die Ministerpräsidenten, um den Telemedienauftrag neu zu definieren.
sueddeutsche.de

KEF bewertet Reformvorschläge von ARD und ZDF als unzureichend.

KEF hält die Reformvorschläge von ARD, ZDF und Deutschlandradio für unzureichend, berichtet Medienkorrespondenz. Nach Ansicht der Kostenprüfer können die meisten Vorhaben in Bezug auf ihre Reichweite und Effekte nicht als Strukturreform angesehen werden. Die Einsparungen entsprächen lediglich Mindesteinsparpotenzialen. Vor wenigen Tagen hatte "Bild" bereits aus einem Bericht der KEF zitiert, in dem die Prüfer die laufenden Kosten der Anstalt kritisieren.
medienkorrespondenz.de, turi2.de (Background)

Zitat: ARD-Chef Ulrich Wilhelm will mit Verlagen über “gemeinsame Plattform” reden.

"Am Ende haben wir so viel mehr gemeinsame Interessen als Gegensätze. (...) Wir haben nie gedacht: Es wäre jetzt das Beste, einfach aufeinander loszugehen."

Der neue ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm will Frieden zwischen Öffentlich-Rechtlichen und Verlagen. Zum Start bringt er eine gemeinsame Online-Plattform ins Gespräch.
daniel-bouhs.de (Transkript), youtube.com (9-Min-Statement)

Die Zukunft des öffentlichen Rundfunks entscheidet sich 2018, glaubt Kai-Hinrich Renner.

Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland wird 2018 an Themen wie der Höhe des Rundfunkbeitrags, dem neuen Rundfunkstaatsvertrag und Reformvorhaben verhandelt, prognostiziert Kai-Hinrich Renner. Er glaubt, dass die Vorschrift zu presseähnlichen Beiträgen bleibt und die Sieben-Tage-Mediathekenregel verschwindet.
morgenpost.de

fragebogen2: Stefan Raue.


Stefan Raue wollte schon als Kind tief graben – am liebsten als Archäologe an antiken Ausgrabungsstätten. Heute steht er als Intendant des Deutschlandradios für tiefschürfenden Journalismus. Im Video-Fragebogen von turi2.tv offenbart der langjährige Chefredakteur eine heimliche Schwäche für Rockmusik und unterschätzte Talent als Rockmusikkritiker. Außerdem spricht er über sein großes Vorbild Wolf von Lojewski.
turi2.tv (69-Sek-Video)

Zitat: Christian Ulmen findet es schwierig, eine eigene Meinung zu vertreten.

Christian Ulmen-150 Foto dpa"Ich bin wie eine Qualle, ein Wesen ohne Rückgrat. Ich find mal das richtig und mal das."

Produzent Christian Ulmen findet es "wahnsinnig schwierig", eine eigene Meinung zu finden und beendet deshalb seine Deutschlandfunk-Medienkolumne. Ulmen verabschiedet sich mit einem Katzenfoto von Deutschlandfunk Nova.
deutschlandfunk.de (3-Min-Audio), turi2.de (Background)

Zahl des Tages: KEF kürzt Finanzbedarf der Öffentlich-Rechtlichen um 753,4 Mio Euro.

Zahl des Tages: Um beachtliche 753,4 Mio Euro kürzt die KEF den angemeldeten Finanzbedarf von ARD, ZDF und Deutschlandradio, schreibt Volker Nünning. Die Sender kämen in der laufenden Rundfunk-Beitragsperiode mit weniger Geld aus als sie angemeldet haben. Für die Sender errechnet die Finanzkommission demnach für die Beitragsperiode 2017 bis 2020 einen Überschuss von 549,7 Mio Euro. Der Überschuss soll vom Finanzbedarf der Anstalten in der nächsten Vierjahresperiode abgezogen werden.
medienkorrespondenz.de

Stefan Raue will sich den Text im Netz nicht gänzlich verbieten lassen.


Öffentlich-rechtliche Schreibregeln: Stefan Raue, Intendant des Deutschlandradios, fällt in seinen ersten 100 Amtstagen durch besonnene Töne im Streit mit den Verlegern um die Lufthoheit im Netz auf. Er plädiert für Kompromisse statt Krach, komplett verbieten lassen will er sich das Schreiben im Netz aber nicht. "Gerade wenn es um aktuelle Ereignisse geht, ist Text unabdingbar", sagt Raue im Interview mit turi2.tv am Rande des Journalisten-Empfangs des Radiosenders in Berlin. "Wir wissen, dass Nutzer auch eine Erstinformation als Text brauchen."

Den Vorstoß von WDR-Intendant Tom Buhrow, im Netz nur noch das Nötigste mit Texten zu machen, begrüßt Raue und zeigt sich verständnisvoll für die Nöte der Verleger: "Die Verleger müssen schauen, dass sie sich refinanzieren können in der digitalen Welt." Zeilen zählen bei seinen Online-Angeboten will Raue aber nicht und fordert von den Verlegern, dass "wir uns auch mit unseren Produkten in der digitalen Welt zeigen können".
turi2.tv (4-Min-Interview auf YouTube), turi2.de (Buhrow)

Deutschlandradio will bei Investigation und Events kooperieren.

Deutschlandradio: Intendant Stefan Raue ist nach 100 Tagen im Amt eifrig auf der Suche nach Partnern. Um Investigatives zu stärken, will Raue mit anderen Medien arbeiten und eventuell einen namhaften Rechercheur von außen anwerben, hört Ulrike Simon. Mit weiteren Partnern will der Sender mehr Konferenzen veranstalten: Nach "Formate des Politischen" sollen Events für Kultur- und für Wissensthemen folgen.
daily.spiegel.de

Lese-Tipp: ARD und ZDF geraten immer stärker unter Druck – teilweise zurecht.

Lese-Tipp: Öffentlich-rechtliche Medien geraten in ganz Europa unter Druck, dokumentiert Götz Hamann. Geld wird gekürzt und gesellschaftlicher Rückhalt schwindet, wie etwa die "schrotflintenmäßige Titelgeschichte" im "Spiegel" zeige. Doch vieles läuft falsch: Jüngste Sparrunden gehen nicht an den Umfang des Programms und Ostdeutsche werden in den Programmen schlecht repräsentiert.
"Zeit" 51/2017, S. 28 (Paid)

Zitat: DRadio-Intendant Stefan Raue erwartet keinen Beifall für Rundfunkbeitrag.

"Der Rundfunkbeitrag wird immer gesellschaftlich umstritten sein. Genauso wie eine Steuer umstritten ist. Man wird dafür nie Beifall bekommen."

Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue sieht sich im "Journalist"-Interview in der Pflicht, Beitragszahlern "ständig zu begründen, warum es uns gibt".
"Journalist" 12/2017, S. 39 - 43 (Paid), journalist-magazin.de (Zusammenfassung)

Zitat: Stefan Raue wünscht sich mehr Kompromissbereitschaft im Streit mit Verlagen.

"Nicht der Streit stört mich, sondern dass der Streit so ohne Dialog stattfindet, dass beide Seiten lustig vor sich hin ballern."

Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue hat im Deutschlandfunk-Interview Verständnis für die Sorgen der Zeitungsverleger und kann sich durchaus Kooperationen zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Medien vorstellen.
deutschlandfunk.de, turi2.de (Background)

Stefan Raue: BDZV-Präsident Döpf­ner hat journalistisches Terrain verlassen.

Ma­thi­as Döpf­ner und die anderen Vertreter der Kritik am "Staatsrundfunk" verlassen den journalistischen Boden und sind selbst Partei, meint Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue in einem Gastbeitrag im "Spiegel". Wo­chen­lang sei kaum ein Tag ohne An­grif­fe un­ter der Gür­tel­li­nie vergangen. Der "klein­geis­ti­ge Krieg" helfe aber niemandem, nötig seien Kom­pro­misse. Die wirkliche Gefahr für die Verlage seien Google, Facebook und Co. Raue schreibt, auch die Öffent­lich-Recht­li­chen hätten im Umgang mit Print-Kollegen "Sün­den" begangen.
"Spiegel", 46/2017, S. 84-85 (Paid)

ARD Audiothek startet und umschifft elegant die Löschfrist.

ARD startet morgen offiziell ihre Audiothek mit einem medienpolitisch spannenden Feature: Nutzer können die Löschfrist für Inhalte mit einem Download umgehen. Beiträge herunterzuladen sei eine Privatkopie, der Download stehe außerhalb der Verweildauer-Vorschriften für Mediatheken, argumentieren ARD.de-Redaktionsleiter Thomas Laufersweiler und Radio-Bremen-Programmdirektor Jan Weyrauch bei einem Pressegespräch in Berlin. Öffentlich-rechtliche Inhalte müssen nach bestimmten Fristen gelöscht werden, das schreibt der Rundfunkstaatsvertrag vor. Die neue Audiothek bündelt Radioinhalte aller neun ARD-Rundfunkanstalten und des Deutschlandradios.

Zum Start sind 560 Sendungen über die App abrufbar, täglich gehen mehrere hundert neue Folgen und Beiträge online. Viele Formate fehlen noch, weil jede Sendung Vorschaubilder und bestimmte Metadaten mitliefern muss, damit alles einheitlich aussieht und durchsuchbar ist. News und tagesaktuelle Inhalte fließen nicht ins Angebot ein. Der Fokus liegt auf Dokus, Reportagen, Magazinen, Comedy und Hörspielen. Die hausinterne App-Entwicklung kostete vergleichsweise günstige 200.000 Euro. In den vergangenen Test-Tagen luden 13.000 Nutzer die App herunter.
turi2 vor Ort beim Pressegespräch in Berlin, itunes.apple.com (iPhone), play.google.com (Android)

“Staatspresse-Debatte”: Stefan Niggemeier bezichtigt Mathias Döpfner der Lüge.

Mathias Döpfner hat ARD und ZDF sehr wohl als "gebührenfinanzierte Staats-Presse" bezeichnet, schreibt Stefan Niggemeier. Der BDZV verbreitete laut Niggemeier in seiner Entgegnung auf die Erklärung der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse daher einer Lüge, wenn er schreibe, Döpfner habe den Ausdruck nur in einem Konjunktiv-Szenario verwendet. Die Wiedergabe Döpfners sei daher auch nicht böswillig.
uebermedien.de, turi2.de (Background)

Öffentlich-rechtliche Redakteure wehren sich in offenem Brief gegen Staatsfunk-Vorwürfe.

Journalisten: Die öffentlich-rechtlichen Redakteure von ARD, ZDF und Deutschlandfunk wenden sich in einem offenen Brief an ihre "lieben Kollegen in den Zeitungsredaktionen" und antworten auf deren Staatsfunk-Vorwürfe. Sie wünschen sich mehr Zusammenhalt "als Vermittler von profund recherchierten Informationen" und werfen den Kollegen vor, den Journalismus zu beschädigen. BDZV-Präsident Mathias Döpfner schreibt zurück: Er hält den Streit für ein "Missverständnis" und will gern persönlich und öffentlich mit den Redakteuren sprechen.
blog.agra-rundfunk.de, bdzv.de (Döpfner)

Die öffentlich-rechtlichen Sparpotenziale sind gehoben, argumentiert Karola Wille.

ARD, ZDF und Deutschlandradio bieten über ihre vorgelegten Reformpläne hinaus kein weiteres Sparpotenzial, gibt ARD-Vorsitzende Karola Wille zu verstehen, notiert Ulrike Simon. Wille wünscht sich, dass die Politik zunächst die Sparpläne liest und die KEF-Prüfung abwartet. Fritz Jäckel, Rundfunk-Koordinator der unionsgeführten Länder, glaubt, schon die Debatte treibe die Anstalten zur finanziellen Zurückhaltung.
"Horizont" 43/2017, S. 19 (Paid)

ARD Audiothek kommt verfrüht in die App-Stores.

ARD Audiothek ist mit einer öffentlichen Beta-Version bereits in den App-Stores von Apple und Google verfügbar - offizieller Start ist am 7. November. Die App bündelt Wortbeiträge des ARD-Hörfunks und des Deutschlandradios nach Kategorien und Sendern. Kuratierte Sammlungen bieten den Zugang zu thematisch zusammenhängenden Beiträgen. Wer einen Podcast abonniert, bekommt bei neuen Folgen auf Wunsch eine Push-Nachricht.
appgefahren.de, iphone-ticker.de, turi2.de (Background)

Privatradios sehen ihre Zukunft noch lange auf UKW.

Privatradios sehen in der UKW-Verbreitung weiterhin ihre Existenzgrundlage. Die Lobby-Verbände APR und VPRT werfen ARD und Deutschlandradio vor, mit der Politik ein "falsches Spiel" zu spielen, wenn sie in der Abschaltung von UKW-Sendern kurzfristiges Spar-Potenzial sehen. Frequenzen, die das Deutschlandradio abschalten will, würden die Privatsendern gern übernehmen.
radioszene.de

Deutschlandfunk Kultur unterbricht Sendebetrieb nach Bombenfund.


Bombenfund am Brückentag: Das Deutschlandradio muss sein Berliner Funkhaus nach dem Fund einer Weltkriegsbombe räumen. Deutschlandfunk Kultur unterbricht am Nachmittag den Sendebetrieb. Der Sender strahlt zeitweilig das Programm des Deutschlandfunks aus Köln aus. Seit 17 Uhr kommen die Sendungen aus dem Hauptstadtstudio im Berliner Regierungsviertel.

Das frühere Funkhaus des Rias liegt innerhalb eines 500-Meter-Sperrkreises. Betroffen ist auch der Verkehr: Die Stadtautobahn ist gesperrt, die Ring-S-Bahn und eine U-Bahn-Linie sind unterbrochen. Mehrere tausend Menschen müssen Häuser verlassen. Die 250-Kilo-Bombe wurde bei Bauarbeiten gefunden. Wann sie entschärft wird, ist derzeit noch unklar. (Foto: Picture Alliance / Bildagentur-online)
turi2 - eigene Infos, deutschlandfunk.de, rbb24.de

Update: Seit dem 3. Oktober, gegen 7 Uhr, kann Deutschlandfunk Kultur wieder aus dem Funkhaus senden. Die Bombe wurde entschärft.

Meinung: ARD und ZDF müssen sich um besseres Programm kümmern.

ARD und ZDF denken bei ihren Reformplänen zu kurz und vergessen das Programm, meint Joachim Huber. Der Reformwille beschränke sich auf Organisation, Verwaltung und Technik. ARD, ZDF und Deutschlandradio müssten aber für "Exzellenz im Programm" sorgen. Es gelte, den Programmauftrag zu konzentrieren. Der "Wahn zu Omnipräsenz und Omnipotenz in allen Formaten und Farben" müsse ein Ende finden.
tagesspiegel.de, turi2.de (Background)

Deutsche Welle und Gewerkschaften einigen sich auf Reform der Altersversorgung.

Deutsche Welle 150Deutsche Welle einigt sich mit den Journalisten-Gewerkschaften auf eine Reform der betrieblichen Altersversorgung. Die Vereinbarung ist laut DJV finanziell "gleichwertig" mit dem Abschluss mit ARD und Deutschlandradio. Dem Rentendeal zwischen Öffentlich-Rechtlichen und Gewerkschaften steht nichts mehr im Weg. Der neue Tarifvertrag tritt nun in Kraft, die Gremien der ARD-Anstalten müssen aber noch zustimmen.
dwdl.de, infosat.de, djv.de, turi2.de (Background)

Öffentlich-Rechtliche legen Vorschläge zu Strukturreformen vor.


Frösche veröffentlichen Teichtrocknungs-Pläne: ARD, ZDF und Deutschlandradio haben der Rundfunkkommission der Länder ihre Berichte zu "Auftrag und Strukturoptimierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im digitalen Zeitalter" vorgelegt. Die ARD will bis 2028 insgesamt 951 Mio Euro einsparen, gut 360 Mio Euro entfallen auf geringere Verbreitungskosten durch die Digitalisierung. Das ZDF plant zwischen 2021 und 2028 Einsparungen in Höhe von rund 270 Mio Euro, vor allem bei Verwaltung und Technik. Zudem planen beide Sender eine engere Zusammenarbeit. Bei 11 von 20 Strukturprojekten arbeitet die ARD mit dem ZDF zusammen, bei 15 mit dem Deutschlandradio.

Der Politik gehen die Anstrengungen nicht weit genug: Die vorgelegten Pläne könnten "nur ein erster Schritt sein", sagt Heike Raab, Koordinatorin für die Rundfunkpolitik der Länder, dem Medienmagazin "Zapp". Fritz Jaeckel, Koordinator für die Rundfunkpolitik der unionsgeführten Länder, will "keine Beruhigungspillen" an die Sender-Verantwortlichen verteilen. Die Rundfunkkommission müsse "sehr intensiv" darüber beraten, welche Angebote in der Zukunft "vielleicht zusammengetan" werden könnten.
handelsblatt.com, abendblatt.de, ndr.de (Zapp), horizont.net (ARD-Projekte im Detail)

Deutschlandfunk launcht den Podcast “Der Tag”.

Deutschlandfunk startet den werktäglichen Podcast Der Tag. Das 15-minütige Format vertieft ab 17 Uhr zwei bis drei politische oder gesellschaftliche Themen - in der ersten Ausgabe geht es um den Streit in der AfD und die Perspektiven einer Jamaika-Koalition. Vier Moderatoren präsentieren den Podcast im Wechsel. Das Angebot soll den Deutschlandfunk-Anspruch "Alles von Relevanz" stärker im Netz verankern.
radioszene.de, deutschlandfunk.de

Zitat: Ein Deutschlandradio-Intendant muss Kritik auch mal verdrängen, sagt Willi Steul.

"Ohne Unruhe kein Fortschritt."

Willi Steul blickt zum Abschied als Intendant auf manche Reformen beim Deutschlandradio. Eine Qualifikation für sein Amt sei, auch mal Kritik zu verdrängen.
turi2 vor Ort beim Festakt in Berlin

"Ich habe mit meiner Sturheit manchen geärgert. Sorry, es war viel Vergnügen im Spiel."

"Ich bleibe ein Verteidiger des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (...) Ich werde die Familie in öffentlichen Kommentaren nicht maßregeln."


Aus dem Archiv von turi2.tv:

Zitat: Stefan Raue will bei den Hörern Beitrag-Überzeugungsarbeit leisten.

"Wir müssen die Menschen, von denen wir erwarten, dass sie jeden Monat diese 17 Euro soundsoviel zahlen, auch überzeugen, dass sie das richtig machen und dass sie dafür gutes Programm bekommen."

Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue plädiert dafür, den Hörern zu erklären, welchen Aufwand die Produktion bedeutet und warum das Geld gut investiert ist.
www.deutschlandfunk.de

“FAZ”: Rentendeal bei ARD und Deutschlandradio könnte noch platzen.

Deutsche Welle 150Deutsche Welle könnte dafür sorgen, dass der jüngst ausgehandelte Deal zu den Altersbezügen bei ARD und Deutschlandradio platzt, berichtet die "FAZ". Verdi fordere, dass die Einigung auch auf die Deutsche Welle übertragen werde. Diese gibt jedoch an, die Vereinbarung nicht übernehmen zu können, da es an Finanzmitteln fehle.
"FAZ", S. 15 (Paid), turi2.de (Background)

Jürgen Kaube: ARD und ZDF sollen Bürger nicht für dumm verkaufen.

ARD und ZDF sollen die Bürger nicht für dumm verkaufen, meint "FAZ"-Herausgeber Jürgen Kaube. Er habe nichts gegen Spaßköche, Heimatklänge und "Unterhaltung unter dem eigenen Niveau", doch Bürger sollten dies nicht unabhängig von der Nutzung teuer bezahlen müssen. Der Großteil des zwangsfinanziert Ausgestrahlten habe nichts mit der Demokratie oder einem Bildungsauftrag zu tun. Das Deutschlandradio, Arte, 3sat und ARD-Alpha seien hingegen positive Beispiele. Zudem habe die "FAZ" das Wort "Staatsrundfunk", anders als vom Deutschlandfunk behauptet, in den vergangenen zwei Jahren für ARD und ZDF nicht verwendet, nur einmal zitiert.
"FAZ", S. 1 (Paid), turi2.de (Background)

Uplink bekommt den Zuschlag für den Sendenetzbetrieb der ARD-Anstalten.


Dicker Frequenz-Fisch: Die ARD-Anstalten vergeben 352 ihrer ausgeschriebenen UKW-Frequenzen und damit mit Abstand das größte Paket an das Düsseldorfer Unternehmen Uplink, hinter dem u.a. "Focus"-Gründer Helmut Markwort und der Ex-Postminister Christian Schwarz-Schilling stehen. Uplink übernimmt ab Juli 2018 den Sendebetrieb für Hörfunksendungen von Deutschlandradio, NDR, RBB und Saarländischem Rundfunk. Gregory Lipinski schreibt, der Deal beschere Uplink jährlich über 13 Mio Euro. Der Vertrag laufe 7,5 Jahre mit der Option, dreimal verlängert zu werden. Die restlichen ausgeschriebenen Frequenzen, die Sender des MDR betreffen, gehen an den Uplink-Wettbewerber Divicon. Der bisherige Übertragungsdienstleister Media Broadcast hat sich aus dem UKW-Sendenetzbetrieb zurückgezogen und will sich aufs Digitalgeschäft konzentrieren, die ARD-Anstalten mussten den Sendenetzbetrieb deshalb öffentlich ausschreiben.
meedia.de

Zitat: Brigitte Baetz verteidigt ARD und ZDF gegen Kritik der “FAZ”.

"Natürlich haben wir mehr Geld als ihr. Aber diese finanzielle Sicherheit ist, im Grundsatz natürlich, nicht in der Höhe, so von der Verfassung gewollt."

Deutschlandfunk-Mitarbeiterin Brigitte Baetz versteht die Kritik der "FAZ" am öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht. Das Land leiste sich ARD und ZDF, um eine Grundversorgung an Information sicherzustellen.
deutschlandfunk.de (4-Min-Audio)

“SZ”: Welchen Rundfunkbeitrag ARD und ZDF fordern werden, ist offen.

ard_zdf_150x150Rundfunkbeitrag: Ob ARD, ZDF und Deutschlandradio wie von der "FAZ" berichtet eine Erhöhung des Beitrags auf 21 Euro fordern werden, ist offen, schreibt Hans Hoff. Dies entscheide sich erst im September. Die angebliche Forderung von 21 Euro Rundfunkbeitrag stamme aus einem öffentlichen Papier auf der ARD-Homepage vom November 2016 und sei nur eine Modellrechnung.
sueddeutsche.de, ard.de (ARD-Papier, Modellrechnung S. 27, PDF), turi2.de (Background)