Milliarden-Investor gesucht: Die "AG Zukunftsszenarien" wird dem Präsidium und dem Aufsichtsrat der DFL empfehlen, 15 % an einer neuen Tochtergesellschaft zu verkaufen, in der die nationalen und internationalen TV-Rechte ausgelagert werden, meldet "Bild". Dabei handle es sich nur um eine Minderheitsbeteiligung an den TV-Erlösen, Anteile der Bundesliga stehen nicht zum Verkauf. Auf diese Weise sollen bis zu 3 Mrd Euro in die Kassen kommen. Derzeit seien sieben Investoren an einer Kooperation mit der DFL interessiert, der Deal soll auf 25 bis 30 Jahre angelegt sein.
dfl.de, bild.de, sportschau.de, turi2.de (Background)
Meistgeklickter Kopf gestern war Donata Hopfen. Am Sonntag hat der "Kicker" berichtet, dass der Aufsichtsrat in dieser Woche die Auflösung des Vertrags mit der DFL-Chefin beschließen könnte. Auf sie folgen BrinkertLück-Chef Raphael Brinkert und die ehemalige "Bild"-Chefredakteurin Tanit Koch.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 05.12.2022)
Hopfen und Malz verloren? Der DFL-Aufsichtsrat könnte schon in der kommenden Woche die Auflösung des Vertrags mit Chefin Donata Hopfen beschließen, berichtet "Kicker". Das Sport-Magazin recherchiert, dass der Ausschuss unter dem Vorsitz von Hans-Joachim Watzke sowie die acht Kollegen von Hopfen im DFL-Präsidium schon seit einigen Wochen über die weitere Zusammenarbeit mit ihr diskutieren. Hopfen ist seit Januar 2022 Vorsitzende der Geschäftsführung, Sprecherin des Präsidiums und Vizepräsidentin des DFB. Sie ist die Nachfolgerin von Christian Seifert, der von 2005 bis 2021 an der DFL-Spitze gestanden hat. Nach Ansicht "führender Köpfe in der Liga" habe es Hopfen in den vergangenen elf Monaten nicht geschafft, sich zu profilieren – weder in der Diskussion um die 50+1-Regel noch bei Digitalisierung, Internationalisierung oder der Ausschreibung der Medienrechte ab Sommer 2025. Hopfens Vertrag läuft noch bis Ende Dezember 2024. Trennt sich die DFL vorzeitig von ihr, wäre eine hohe Abfindung fällig. (Foto: Marco Steinbrenner / dpa / Picture Alliance)
kicker.de
Energie-Kick: Das Präsidium der Deutschen Fußball Liga empfiehlt den Bundesliga-Clubs ein "individuelles Energie-Einsparziel" von 15 bis 20 %. Zu berücksichtigen seien dabei z.B. die Besitzverhältnisse von Stadien und die jeweils genutzte Energieformen. Die DFL plant außerdem regelmäßige Sitzungen mit den Clubs zur Energiespar-Thematik.
dfl.de
Lese-Tipp: "Ausgefallene Gimmicks" könnten den Fußball in die Zukunft führen, analysiert der "Spiegel". Sportökonom Christoph Breuer sieht vor allem in Bodycams Potenzial, auch wenn diese Neuerung bei manchen Trainern und Spielern bisher auf wenig Begeisterung stößt. "Man wird die Revolution nicht stoppen können", sagt einer der Gründer von Mindfly – einem israelischen Startup, das die Kameras entwickelt.
spiegel.de (Paid)
Neues Geld muss her: Die DFL denkt über einen Teilverkauf der Bundesliga-TV-Rechte an einen Investor nach, berichten Hans-Jürgen Jakobs und Arno Schütze im "Handelsblatt". Demnach bereite die DFL einen Auktionsprozess vor, bei dem Bietende 20 % an einer Sportrechte-Vermarktungstochter erwerben könnten. Drei bis vier Mrd Euro würde das der DFL einbringen, das neue Unternehmen könnte Insidern zufolge auf eine Bewertung von 15 bis 18 Mrd Euro kommen.
handelsblatt.com (Paid)
Folgt dem Trainer: Andreas Heyden, bisher Chef von DFL Digital Sports, wird CEO der geplanten Sport-Streaming-Plattform S Nation Media von Ex-DFL-Boss Christian Seifert und Springer. Heyden hatte erst am Mittwoch seinen kurzfristigen Abschied von der DFL nach sieben Jahren angekündigt. Sein alter und neuer Chef Christian Seifert schwärmt: "Wie kaum ein Zweiter in der Medienbranche steht er für Innovation und Digitalisierung mit klarem Endkundenfokus."
dwdl.de, turi2.de (Background)
Abpfiff: Nach sieben Jahren als CEO verlässt Andreas Heyden Ende Juli die DFL-Digitaltochter DFL Digital Sports. Die Trennung erfolgt "im besten Einvernehmen", Heyden wolle sich "auf eigenen Wunsch" neuen Herausforderungen widmen. Bis auf Weiteres übernimmt Bastian Zuber, seit 2019 COO, die Aufgaben von Heyden. Der Digital-Manager ist nach Christian Pfennig der zweite prominente Abgang bei der DFL – die neue Chefin Donate Hopfen muss umbauen.
dfl.de, turi2.de (Background)
Deutsche Fußball Liga, die Leuphana Universität Lüneburg und der Informationsdienstleister Sponsors bieten Mitarbeitenden von Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga Fortbildungen zu Nachhaltigkeit an. Das Weiterbildungsprogramms soll berufsbegleitend mit Präsenztagen in Lüneburg und online stattfinden.
dfl.de
DFL und Kommunikations- und Marketingdirektor Christian Pfennig gehen nach 17 Jahren getrennte Wege. Er verlässt die Deutsche Fußball Liga "auf eigenen Wunsch" und wird Managing Partner bei der Unternehmensberatung Gauly. Neuer Kommunikationsleiter bei der DFL wird Philip Sagioglou, der seit 2017 bei der DFL ist und zuletzt Leiter Externe Kommunikation und Pressesprecher war.
dfl.de
Bleibt am Ball: Die DFL will auch nach dem Übertragungs-Abbruch eines rusisschen TV-Senders Bundesliga-Spiele in Russland zeigen. Ziel sei es, durch "Friedensbotschaften aus den Stadien die Menschen in Russland zu erreichen". Trotzdem beobachte man "selbstverständlich genau, ob und inwieweit diese Möglichkeit weiterhin gegeben ist". Am Samstag hatte Match TV die Ausstrahlung der Partie zwischen dem BVB und RB Leipzig kurz vor Ende der ersten Halbzeit abgebrochen, weil Anti-Kriegs-Botschaften im Bild zu sehen waren.
Die DFL habe an den vergangenen Spieltagen "massive Einschränkungen" beobachtet und diese "in der gebotenen Deutlichkeit" gegenüber dem Sender zur Sprache gebracht. Die Einnahmen aus dem TV-Deal spendet die DFL seit Anfang März für humanitäre Hilfe in der Ukraine. Die DFL geht damit einen anderen Weg als die Premier League oder die Ligue 1, die ihre TV-Verträge mit russischen Partnern aufgelöst haben.
spiegel.de, kicker.de
(Foto: picture alliance/dpa, Bernd Thissen)
Club der armen
Kicker Clubs: Die 36 Vereine der 1. und 2. Bundesliga haben in den vergangenen beiden Spielzeiten rund 760 Mio Euro Umsatz einbüßen müssen, errechnet der "Kicker" nach Einblick in die Bilanzen. Im Geschäftsjahr 2020/21 lag der Umsatz demnach bei "knapp über 4 Mrd Euro". In der Saison 2019/20 waren es noch 4,528 Mrd Euro, in der letzten komplett coronafreien Spielzeit 2018/19 sogar 4,802 Mrd Euro. Auffällig: Trotz sinkender Erlöse sind Spieler-Gehälter und Honorare für Berater kaum zurückgegangen. DFL-Chefin Donata Hopfen erwartet Einbußen von bis zu "1,3 Mrd Euro in drei Spielzeiten" allein durch Ausfälle bei Ticket- und Catering-Einnahmen.
kicker.de, turi2.de (Background)
Will Grenzen setzen: Die neue DFL-Chefin Donata Hopfen befürwortet eine europaweite Gehaltsobergrenze bei Fußball-Profis. Der Fußball würde sich mit der Regulierung der Spielergehälter einen Gefallen tun, sagt sie der "Bild am Sonntag". Dies würde die Chancengleichheit innerhalb Europas stärken: "Denn viel Geld, das an Gehältern, Ablösesummen oder an Berater gezahlt wird, geht nicht in die Entwicklung von jungen Spielern oder professionellen Strukturen."
bild.de
Lese-Tipp: DFL-Chef Christian Seifert geht als "einer, der die Dinge anpackt, die er sich vorgenommen hat, auch die schwierigen", schreibt "FAZ"-Autor Michael Horeni. Als "belächelter Seiteneinsteiger und Außenseiter" habe er 2005 den Posten übernommen und sich seitdem zu "einem der einflussreichsten Männer im deutschen Fußball hochgearbeitet".
faz.net (Paid)
Ball-Pause: Erzgebirge-Aue-Präsident Helge Leonhardt wirbt bei der DFL und den Ministerpräsidentinnen um einen "Fußball-Lockdown" bis Ende Dezember, meldet die "Bild". Der Ball solle bis dahin ruhen, Trainings dürften unter der 3G-Regel weiterhin stattfinden. Ab Januar sollen die Partien in "mehreren englischen Wochen" nachgeholt werden – mit Fans. Leonhardt befürchtet Wettbewerbsverzerrungen, weil in Sachsen anders als in anderen Regionen keine Zuschauende mehr ins Stadion dürfen.
bild.de (Paid), spiegel.de
Madsack und die DFL wollen bei der Live-Übertragung von Fußball-Spielen stärker zusammenarbeiten. Die TVN Group, TV-Tochter des Zeitungskonzerns, und die DFL-Tochter Sportcast gründen das Joint Venture TV Live Production. Im Fokus stehen Spiele von erster und zweiter Bundesliga, aber auch andere Sportarten sowie Musik-Events und Shows. Die Geschäfte leiten die TVN-Chefs Markus Osthaus und Frank Hähnel sowie Markus Bartsch von Sportcast. Das Bundeskartelamt muss noch zustimmen.
madsack.de
DFL: "Bild" wirft Donata Hopfen als Kandidatin für die Nachfolge von Liga-Chef Christian Seifert in den Ring, der sein Amt Ende Juni 2022 abgibt. Hopfen, ehemalige "Bild"-Verlagschefin und derzeit für den Investment-Arm der Boston Consulting Group tätig, liege "besonders gut im Rennen", hört "Bild". Sie gelte als "bestens vernetzt und durchsetzungsstark" und war bereits am Erwerb von Bundesliga-Rechten für "Bild" beteiligt.
bild.de
Player mit Kunststoff-Textur: Die Deutsche Fußball-Liga gewährt einen Vorab-Blick auf die On-Screen-Präsentation der kommenden, 59. Bundesligasaison. In Form eines 120-Sekunden-Clips mit den wichtigsten Änderungen – ein Leckerbissen für Fußball- und Screen-Design-Fans. Kreativdirector Thomas Markert erläutert die wichtigsten Änderungen: Der "Player", also der weiß/rote Spieler mit dem hohen Bein, emanzipiert sich ein wenig aus dem einengenden Logo und darf schonmal solo und einbeinig für die DFL stehen – ohne rotes Kästchen und Schriftzug DFL. Vor allem in Deutschland traut Markert dem Männchen dafür genügend Bekanntheit zu.
Mit dem aktuellen Neuauftritt verkünden Markert und die DFL den Abschied vom Flat-Design, das beim Rebrush 2017 noch angesagt war. Jetzt heißt das Motto: Abschied vom Abschied – 3D ist wieder da, aber "subtil und sanft", so Markert. Und mit optischer Textur, die zur Bundesliga passt: Gummi, Schaumstoff, Kunstharz oder Leder. Nur nicht Rasen. Bei den permanent eingeblendeten Spielständen heißt das neue Prinzip 3-Letter-Look. Statt SG Eintracht Frankfurt heißt es im laufenden Spielbetrieb nur noch SGE. Dafür sind die Vereinsfarben präsenter.
Die 59. Bundesliga-Saison startet morgen, Freitag, mit dem Zweit-Liga-Spiel Schalke-HSV (20.30 Uhr, im Free-TV bei Sat.1). Die 1. Liga startet am 13. August ebenfalls im Free-TV bei Sat.1 mit dem Klassiker Gladbach-Bayern.
turi2 – eigene Infos, youtube.com (120-Sekunden-Clip), turi2.de (Background Flat-Design)
Widerstand: Bayer Leverkusen, der VfL Wolfsburg und die TSG Hoffenheim kritisieren in einem gemeinsamen Schreiben an die Deutsche Fußball-Liga das Kartellamt für seine Bedenken an der 50+1-Ausnahmeregelung, meldet das "Handelsblatt". Jene 50+1-Regel besagt grundsätzlich, dass Vereinsmitglieder das Sagen haben und nicht die Investoren. Die drei Bundesliga-Vereine spielen jedoch mit einer Ausnahmegenehmigung, hinter ihnen stehen der Chemiekonzern Bayer, der Autobauer Volkswagen und SAP-Mitgründer Dietmar Hopp. Je zwei Geschäftsführer der drei Investoren-Klubs fordern nun Solidarität von der DFL ein. Im Juli will sich die DFL zu dem Thema äußern.
handelsblatt.com, sueddeutsche.de (Background)
Nächste Runde im DFB-Machtkampf: DFB-Funktionär Peter Peters (auf dem Foto rechts) ist "überrascht und enttäuscht" über ein Interview, das sein DFB-Kollege Rainer Koch (links) "ohne Vorwarnung" dem "Spiegel" gegeben hat. Beide führen den Deutschen Fußballbund seit dem Rücktritt von Fritz Keller interimsmäßig. Im "Bild"-Interview sagt Peters, die Inhalte und dort geäußerten Meinungen von Koch seien nicht mit ihm abgestimmt gewesen: "Als Doppelspitze geht man so nicht miteinander um." Koch hatte in dem "Spiegel"-Interview u.a. von einer "knallharten Auseinandersetzung in der Sache" gesprochen, der von Medien beschriebene "personelle Machtkampf" sei in Wirklichkeit nur Kulisse. Tatsächlich gehe es u.a. um die Frage, "welche Rechte der gemeinnützige Basisfußball im DFB hat und was die Landesverbände noch zu sagen haben", so Koch. Peters kontert in der "Bild": "Wir müssen die vielen Aufgaben gemeinsam lösen, statt uns knallhart auseinanderzusetzen."
Dass die "Verschwörungstheorie", die DFL plane die Machtübernahme beim DFB, "immer wieder auf den Tisch gebracht wird", bezeichnet Peters als "nicht fair und unwahr". Ein Neuanfang beim DFB sei nur in einem Miteinander möglich: "In der tiefsten Krise des DFB darf es nicht um eigene Pfründe und Profilierung gehen." Peters sitzt als Vertreter der Deutschen Fußball Liga im DFB-Präsidium, Koch als Vertreter der Amateurvereine.
bild.de, spiegel.de (Koch-Interview, Paid), turi2.de (Background), Foto: picture alliance, Sven Simon, Thomas Boecker, DFB
Geistersaison in der Fußball-Bundesliga beschert den TV-Sendern Quoten-Zuwachs, errechnet Sponsors. Bei Sky haben in der Saison 2020/21 durchschnittlich 4,7 Mio Zuschauerinnen pro Spieltag eingeschaltet, 6 % mehr als in der Vorsaison. Die ARD-"Sportschau" lockte im Schnitt 4,79 Mio Menschen vor den Bildschirm, rund 5 % mehr als in der Saison 2019/20. Das DFB-Pokalfinale zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig kommt auf 9,54 Mio Zuschauerinnen, 2,5 Mio mehr als das Finale zwischen Bayern München und Bayer Leverkusen im Juli 2020.
sponsors.de (Paid)
Isolations-Profis: Die Deutsche Fußball Liga beschließt Quarantäne-Trainingslager für die Vereine der 1. und 2. Bundesliga. Ab 12. Mai gehen alle 36 Profiklubs für die letzten beiden Spieltage in Isolation. Die DFL will dadurch sicherstellen, dass die Saison bis zum 23. Mai beendet wird.
sportschau.de, faz.net
DFL will ab dem 1. April an allen Bundesliga-Trainingstagen und vor jeder Busreise Corona-Schnelltests durchführen, meldet "Bild". Bisher seien nur zwei PCR-Tests pro Woche vorgeschrieben gewesen, diese will der Verband auch weiterhin durchführen. Zuletzt hatten sich mehrere Zweitliga-Spieler mit dem Virus infiziert. Außerdem berichtet die "Bild", dass Drittligist Hansa Rostock am Samstag als erster deutscher Profi-Club wieder vor einem kleinen Stadion-Publikum spielen darf.
bild.de, bild.de (Hansa Rostock, Paid)
DFL lässt sich künftig von einem interdisziplinären Beirat mit externen Fachleuten, beraten. Das Präsidium gründet außerdem eine Arbeitsgruppe, um die wirtschaftliche Stabilität des Profifußballs zu stärken. Auch die Kommission Finanzen soll mitarbeiten. Es geht unter anderem um die finanziellen Folgen der Corona-Krise und die Weiterentwicklung nationaler Lizenzierungs- und Finanzkriterien.
dfl.de
DFL: Chef Christian Seifert fordert im "FAS"-Interview, alle Maßnahmen "an der Realität" auszurichten. Sich an einem pauschalen Inzidenzwert von 50 zu orientieren, könne "ein Weg ins Nirgendwo sein". Er wünscht sich "eine differenzierte Betrachtung der Infektionen nach Bevölkerungsgruppen". Die Europameisterschaft im Sommer nachzuholen, hält Seifert für machbar. Über seine Zeit nach der DFL sagt Seifert, er habe sich "bislang noch nicht allzu viele Gedanken gemacht".
"FAS", S. 30 (Paid)
DFL hat einen Rechtsstreit mit Eurosport um ausstehende TV-Gelder "umfassend gewonnen", sagt DFL-Geschäftsführer Christian Seifert nach der Mitgliederversammlung. "Das Geld fließt." Eurosport-Mutter Discovery hatte den TV-Vertrag Ende April vorzeitig gekündigt, weil wegen der Corona-Pandemie keine Spiele stattfanden. Ein Schiedsgericht hat die Kündigung für unwirksam erklärt. Seit 2019 sublizenziert Eurosport seine Bundesliga-Rechte an den Sport-Streamingdienst Dazn, sollte aber weiterhin die Hälfte der Kosten tragen.
sport.de, digitalfernsehen.de
DFL lotet den Einstieg internationaler Finanzinvestoren aus, berichtet die "FAZ". Anfang 2021 wolle der Ligaverband einen entsprechenden Prozess einleiten und Angebote von Private-Equity-Firmen prüfen. Geplant sei die Gründung einer neuen Firma für das Auslandsgeschäft, an der Investoren einen Minderheitsanteil halten könnten. Die Tochter Bundesliga International soll weiterbestehen.
"FAZ", S. 23 (Paid)
DFL startet zur Rückrunde einen eigenen TikTok-Kanal, verkündet Andreas Heyden im "Horizont"-Interview. Die Strategie der Liga sei es, organisch wachsende Kommunikationskanäle wie Instagram und Youtube zu fokussieren, ergänzt Kommunikationschef Christian Pfennig. Auf Facebook werde die Liga ihr Engagement hingegen zurückfahren. Alle Kanäle sollen Bewegtbildinhalte ins Zentrum stellen.
"Horizont" 49-50, S. 12 (Paid)
Bundesliga-Vereine liegen in einem "erbitterten Streit" um die Verteilung der TV-Gelder ab 2021, schreibt Hans-Jürgen Jakobs. Für Sprengstoff sorge eine Analyse, die urteilt, die Tabelle sei nicht mehr "das Abbild der sportlichen Leistung, sondern vor allem der finanziellen Möglichkeiten". Die führenden Clubs hätten an einer Änderung der Verteilung aber gar kein Interesse, eine Revolution sei nicht in Sicht, so Jakobs. Bei der DFL-Mitgliederversammlung Anfang Dezember dürften am Ende "tiefe Gräben zurückbleiben".
"Handelsblatt", S. 22/23 (Paid)
DFL will ihre Tochter Sportec Solutions, ein Joint-Venture mit der Deltatre-Gruppe, zu einem globalen Player ausbauen. Die Firma liefert bisher der 1. und 2. Bundesliga Spieldaten. Mithilfe der internationalen Vertriebsstrukturen von Deltatre will Sportec Solutions in weitere Märkte mit "hohem Innovationsanspruch" vordringen. Im Zuge der Internationalisierung verschieben sich die Anteile: Die DFL hält statt 75 % künftig 49 %, Deltatre stockt von 25 % auf 51 % auf, bringt dafür aber sein deutsches Geschäft in das Joint-Venture ein.
sponsors.de (Paid), deltatre.com
DFL holt sich für die Virtuelle Bundesliga Unterstützung vom Kölner E-Sport-Unternehmen ESL. Die Firma übernimmt die gesamte Medienproduktion rund um die nationalen VBL-Wettbewerbe. Zudem erwirbt ESL "umfangreiche Medienrechte" an der VBL mit dem Ziel, sie an verschiedene Distributionspartner zu lizenzieren.
dfl.de
DFL-Boss Christian Seifert schließt einen Wechsel zum DFB nach Auslaufen seines Vertrages 2022 "definitiv" aus, sagt er im "Bild"-Interview. Eine Tätigkeit bei einem Klub strebe er nicht an. Auch wolle er vor 2022 nicht zurücktreten, erklärt er: "Es gehört sich, dass ich meinen Vertrag erfülle."
bild.de (Paid), turi2.de (Background)
Bundesliga: DFL-Chef Christian Seifert will seinen Vertrag nicht verlängern, Ende Juni 2022 ist Schluss, berichtet "Bild". Am Freitag habe Seifert den DFL-Aufsichtsratschef Peter Peters über seine Entscheidung informiert. Er suche nach dann 17 Jahren bei der DFL "eine neue Herausforderung". In seine Amtszeit fällt die Steigerung der TV-Erlöse auf mehr als 1 Mrd Euro pro Saison. Unter seiner Führung war die Bundesliga die erste Profi-Sportliga der Welt, die nach der Corona-Zwangspause den Spielbetrieb wieder aufgenommen hat.
bild.de, turi2.de/koepfe (Profil Seifert)
Der Liga-Chef im Portrait:
Peter Turi stellt Christian Seifert in der turi2 edition #6 vor.
Wir graturilieren: Der Digital-Chef der Deutschen Fußball-Liga, Andreas Heyden, wird heute 47 Jahre alt. Er feiert im engen Familienkreis in Köln mit seiner Frau und beiden Kindern. Das vergangene Lebensjahr sieht Heyden nicht im Zeichen der Krise. Stattdessen ist er stolz, "dass wir vor und trotz der Krise weiter Innovationen für unsere Lizenznehmer und Fussballfans gelauncht haben", z.B. die 5G-Kooperation der DFL mit Vodafone im Rahmen einer Echtzeit-Augmented-Reality-App für Stadionbesucher*innen.
Für den nächsten Lebensabschnitt wünscht sich Andreas Heyden vor allem Gesundheit und hofft, besonders viele Kilometer auf seinem Rennrad abzureißen. Über Gratulationen freut er sich grundsätzlich immer, am liebsten via WhatsApp.
Aus dem Archiv von turi2.tv: Wie Andreas Heyden Fans für die Fußball-Bundesliga fängt. (03/2017)
Fußball: Die Proficlubs räumen in der Krise wie Amazon "alles ab", bemängelt Ex-Fußballer Philipp Lahm im "FAS"-Interview. Die Amateurvereine seien in der Pandemie ähnlich wie Familienunternehmen im Online-Handel "die Leidtragenden". Fußball lebe von der Gemeinschaft, die aktuell fehle.
"FAS", S. 30 (Paid)
"Ich kann und werde nicht die Hand für jeden Klub ins Feuer legen, weil ich nicht für jeden einzelnen der 36 Klubs verantwortlich bin."
Christian Seifert, Chef der DFL, schließt Corona-bedingte Pleiten bei Bundesliga-Vereinen nicht aus.
"Stern" 41/2020, S. 40 - 42 (Paid)
Zahl des Tages: Durchschnittlich 6,68 Mio Fans haben am Freitagabend den Bundesliga-Auftakt im ZDF verfolgt, bei dem der FC Bayern Schalke 04 mit 8:0 versenkt hat. Das ZDF fährt einen Marktanteil von 24 % ein. 2019 kam das erste Spiel der Saison zwischen den Bayern und Hertha noch auf 7,73 Mio Zuschauer*innen und fast 30 % Marktanteil.
dwdl.de
Bundesliga: Das Eröffnungsspiel zwischen Bayern München und Schalke 04 am Freitag findet ohne Publikum im Stadion statt, entscheidet die Stadt München wegen steigender Corona-Infektionszahlen vor Ort. Die Bundesländer hatten sich erst am Dienstag darauf verständigt, bei unkritischer Corona-Lage einen Testbetrieb mit bis zu 20 % Auslastung in den Stadien zu erlauben.
kicker.de, br.de, turi2.de (Background)
Mahnender Zeigefinger: Christian Seifert, der mächtige und selbstbewusste Boss der DFL, warnt in einem Interview mit dem "Kicker" davor, dass es der Bundesliga immer schwerer fallen könnte, "die kommende Generation von Fußballballfans zu erreichen". Seifert zitiert eine Studie der Club-Vereinigung ECA, wonach in allen sieben untersuchten Ländern der Fußball in der Zielgruppe der 16- bis 24-Jährigen "stark an Bedeutung verliert". Seifert: "Unsere größten Konkurrenten der Zukunft sind die Premier League und Netflix."
Ein Problem sieht Christian Seifert im Weggang von Identifikationsfiguren wie Kai Havertz von Leverkusen zu Chelsea: "Die Marktforschung zeigt ganz klar, dass Kinder und Jugendliche auch deshalb Fans eines Vereins sind, weil dort ihr Lieblingsspieler spielt." Der junge Fan werde also "alle Möglichkeiten nutzen, jeden Schritt von Havertz bei Chelsea zu verfolgen" - da "globalisiert sich der Wettbewerb". Zumal die Fans heute "per Mausklick oder App nahezu jedes Spiel jeder europäischen Liga verfolgen können". Die Frage, "wem ein Fan seine Zeit schenkt", sei für die Liga eine größere Herausforderung als die Frage nach dem künftigen Meister an sich.
Gegen die Langeweile im Titelkampf ‐ Bayern München strebt die neunte Meisterschaft in Folge an ‐ sieht Seifert weit und breit kein Rezept. Er hält weder von Play-off-Spielen noch von einer anderen Verteilung der TV-Gelder für die Bundesliga viel. Seiferts etwas zynischer Trost für den fehlenden Titelkampf lautet, "dass der Wettbewerb in den meisten Tabellenregionen sehr intakt ist" - nur halt leider nicht an der Spitze.
"Kicker" 76/2020 vom 14.9.2020 (Paid), ecaeurope.com (Studie), turi2.de/koepfe (Profil von Seifert)
Bundesliga: RB Leipzig bekommt als erster Club vom Gesundheitsamt die Erlaubnis, zum Saisonauftakt am 20. September gegen den FSV Mainz 05 vor Publikum zu spielen. 8.400 Fans dürfen ins Stadion, rund 20 % der Plätze in der Arena. Die Tickets werden unter Dauerkartenbesitzer*innen mit Wohnort in Sachsen verlost, im freien Verkauf gibt es keine Karten.
bild.de, kicker.de
DFL überarbeitet ihr Hygiene-Konzept für die 1. und 2. Bundesliga. Abhängig vom lokalem Infektionsgeschehen gibt es drei Pandemie-Level, die sich u.a. auf Personal, Zuschauer und Corona-Tests der Mannschaften auswirken. Das Level "Hoch" gilt bereits ab 35 Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 Einwohner im Landkreis des Vereins. Am 3. September sollen die Clubs über das Konzept abstimmen.
dfl.de
Anstoß: Dazn und Amazon Prime sichern sich in der Saison 2020/21 der Fußball-Bundesliga die Rechte für die Übertragung der Freitagsspiele. Das Paket zählt 45 Spiele, darunter auch je fünf Begegnungen am Sonntag und Montag, vier Relegationsspiele und den Supercup. Die Rechte für die Spiele liegen eigentlich bei Eurosport, das die Spiele aber nicht selbst zeigen will. Dazn zeigt die Spiele mit einer Sublizenz, Amazon Prime übernimmt die Dazn-Übertragung. Prime-Kund*innen bekommen die Übertragungen – anders als am Ende der letzten Saison – allerdings nicht mehr kostenlos, sondern müssen für die Spiele extra zahlen.
Nach und in der Corona-Pause hatte es einen Rechtsstreit zwischen Eurosport-Mutter Discovery und der DFL um das Rechtepaket gegeben, der zugunsten der DFL ausging. Nun liegen die Rechte wieder bei Eurosport – das die Rechte mit Sublizenzen weitergibt. Das Paket soll 80 Mio Euro pro Saison kosten, schreibt "Bild".
bild.de, turi2.de (Background)
Transfer: Ivo Hrstic, bis 2018 Digitalchef bei Sport1, danach Digitalchef und Geschäftsführer bei der KG Media Factory, verantwortet seit August die Sendeinhalte bei der DFL-Tochter DFL Digital Sports. Der Bereich umfasst u.a. Livespiele der Bundesliga, Dokus und Interviews. Sein Vorgänger Matthias Schmidt geht laut Sponsors zurück Sky.
sponsors.de (Paid), turi2.de (Background)
Eurosport hätte trotz Aussetzung des Bundesliga-Spielbetriebs während der Corona-Krise weiter für den Verwertungsvertrag mit der DFL zahlen müssen, entscheidet ein Schiedsgericht laut DFL. Die Kündigung durch Eurosport sei unwirksam. Der Vertrag bestehe fort. Einen Teil des 2016 erworbenen Rechtepakets hatte Eurosport an Dazn sublizenziert.
dfl.de, digitalfernsehen.de turi2.de (Background)
Sportjournalist*innen und Fotograf*innen sollen ab der nächsten Bundesliga-Saison wieder vermehrt aus Stadien berichten dürfen, wünschen sich dju/Verdi, DJV, BDZV, VDS und VDZ in einem gemeinsamen Appell von der DFL. Insbesondere die Vielfalt in der Bildberichterstattung habe unter den Auflagen gelitten. Die Erfahrungen der Spieltage im Mai und Juni hätten gezeigt, dass sichere Abläufe in den Stadien möglich seien.
dju.verdi.de, dju.verdi.de (Appell)
"Ich kann mir volle Stadien vielleicht im Laufe der Saison vorstellen, aber nicht zum Bundesliga-Start. Es hätte eine verheerende Signalwirkung an die Öffentlichkeit."
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sieht die Pläne der DFL, wieder vor Publikum zu spielen, "außerordentlich skeptisch", sagt er bei einer Pressekonferenz. Ende August will er eine Ministerpräsidentenkonferenz explizit zum Thema Bundesliga abhalten.
sportschau.de, pnp.de
Hertha BSC Berlin erwägt den Start in die neue Bundesliga-Saison mit freiwilligen Geisterspielen, berichtet "Bild am Sonntag". Bis zum 24. Oktober gilt in Berlin bei Großveranstaltungen eine Obergrenze von 5.000 Menschen. Für nur 5.000 Fans lohnten sich Kosten, Aufwand und Logistik der Stadionöffnung nicht, für eine schwarze Null seien mindestens 15.000 notwendig.
bild.de (Paid), turi2.de (Background)
Bundesliga hat heute ihren Spielplan für die neue Saison vorgestellt. Die 1. und 2. Liga starten am 18. September. Das Auftaktspiel soll Meister Bayern gegen den FC Schalke bestreiten. Sollten die Bayern das Finale Champions League erreichen, lautet das Auftaktspiel Dortmund gegen Gladbach. Die verkürzte Weihnachtspause findet bereits nach dem 13. Spieltag statt.
dfl.de, turi2.de (Background)
Alkohol ist auch keine Lösung? Die Bundesliga-Clubs aus Frankfurt, Düsseldorf, Augsburg und Mainz stimmten beim Hygienekonzept der DFL gegen das geplante Alkoholverbot, schreibt "Bild". Union Berlin sei gegen das gesamte Konzept, beim BVB habe es bei der virtuellen DFL-Versammlung teils "technische Probleme" gegeben.
bild.de (Paid)
Der Zahlende muss ins Eckige: Die DFL hat heute über die Rückkehr von Fans in die Bundesliga-Stadien beraten und schlägt ein stufenweises Vorgehen vor. Die Clubs stimmten dabei weitestgehend den Vorschlägen des Präsidiums zu. Vom Start am 18. September bis mindestens Ende Oktober soll es keine Stehplätze und keinen Alkoholverkauf geben. Bis mindestens Jahresende, also die komplette Hinrunde, sollen keine Auswärtsfans zugelassen werden. Zudem sollen die Kontaktdaten aller Ticketkäufer erfasst werden. Auf eine konkrete Zahl an Fans im Stadion legen sich die 36 Profivereine nicht fest. Die Vereine sollen individuelle, auf ihr Stadion angepasste, Konzepte erarbeiten. Auf der DFL-Pressekonferenz stellt Ligaboss Christian Seifert heraus, dass die Entscheidung letztlich die Politik treffen muss: "Wir bereiten uns auf alle Möglichkeiten eines Saisonstarts vor", so Seifert. Dazu zähle sowohl ein Ligastart ohne Fans, als auch einer mit wenigen oder mehr. In 14 Tagen soll es ein finales, mit der Politik abgestimmtes Hygienekonzept für die kommende Saison geben.
Laut Seifert geht die Liga davon aus, dass sich die Rückkehr der Fans in Schritten vollziehen wird. "Wenn wir ausschließen, mit wenigen Fans zu spielen, werden wir auch nicht so schnell mit etwas mehr spielen." Seifert kritisiert bei der Pressekonferenz auch indirekt die Corona-Großdemonstration am Wochenende und ruft die Politik auf, diese „bei allem Respekt vor der Versammlungsfreiheit“ genauso kritisch zu prüfen wie andere Großveranstaltungen. Wenn großen Menschenmassen erlaubt werde, Hygienestandards nicht einzuhalten, untergrabe das Regeln des Zusammenlebens. Die Liga habe das Ziel, als positives Beispiel zu dienen.
zdf.de, kicker.de, dfl.de, turi2.de (Background)
Aus der "turi2 edition #6": Peter Turi stellt Christian Seifert vor.